Als Jugendlicher mit Cannabis erwischt, MPU/ Ähnliches trotz legalisierung?

2 Antworten

  1. Neujahr kannst Du knicken, das Gesetz kommt frühestens 2024: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/lauterbach-cannabis-legalisierung-verschiebung-100.html
  2. Entscheidend ist immer die Gesetzeslage zum Tatzeitpunkt.
  3. Auch wenn die Anzeige fallen gelassen wurde, hat die Führerscheinstelle sehr wahrscheinlich Informationen über deine Straftaten.
  4. Wenn "nur" der Besitz von Cannabis und nicht der Konsum im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr festgestellt wurde, wird die Führerscheinstelle voraussichtlich "nur" ein ärztliches Gutachten (äG) fordern. Kostet weniger als eine MPU, nur ca, 300-400€.
  5. Das äG besteht aus 2 Urin- oder 1 Haarprobe, sowie einem Gespräch mit einem Facharzt. Solltest Du das äG nicht bestehen (zB weil noch Konsum von BtM nachgewiesen wird), dann folgt eine MPU.
  6. Die Anordnung des äG erfolgt erst bei Beantragung der Führerscheinprüfung, dh Du solltest deinen Konsum bereits jetzt einstellen.
  7. Selbst wenn der Besitz von Cannabis legalisiert wird, bedeutet das nicht, dass eine berauschte Fahrt damit legal wird (analog zum Alkohol)
  8. Du solltest Deine zukünftigen Präferenzen überdenken: Du bist als BtM-Besitzer polizeibekannt, damit hast Du die nächsten Jahre bereits den Drogentest bei jeder Verkehrskontrolle fest gebucht.

Es gilt immer das Recht zum Tatzeitpunkt. Und selbst eine "Legalisierung" macht THC noch nicht unkritisch für den Führerschein.

Analog gedacht: Nur weil Alkohol legal ist, heisst das nicht, dass man besoffen fahren darf.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung