Warum werden Lesben oft eher toleriert als Schwule?

5 Antworten

Ne, so einseitig ist das nicht. Frauen lieben Schwule. Das typische Klischee ist da der schule beste Freund. Wiederrum werden lesben unter Frauen nicht immer toleriert. Manche haben Angst, dass die lesbische Freundin mehr will und halten sie deshalb auf Anstand, obwohl es garnicht so ist. Leider haben es homosexuelle heute immernoch nicht leicht. Es kommt wohl auch auf das Umfeld an. Während der eine Glück hat und viel Akzeptanz und Toleranz erlebt, muss der andere aufpassen nicht verhauen zu werden, wenn es publik wird... Das ist aber mit den meisten Randgruppen so. Alles was neu/anders ist, macht Angst und die Leute reagieren mit Ausgrenzung und Hass. Unwissenheit und Dummheit sind da die Ursache. Da kann man sich echt nur fremdschämen für so manche Mitmenschen.

Liegt eher daran, dass Intimität zwischen Frauen gesellschaftlich eher anerkannt ist, als von Männern. Und das meine ich bei hetero Frauen und Männern. Einfaches Beispiel: Frauen gehen durch aus mit anderen auf Toilette etc., ebenso gibt es wohl viele, die ihre Freundinnen durch aus mal küssen, auch wenn diese nicht lesbisch sind. Bei Männern wird so etwas immer direkt mit Schwul sein assoziiert.

Und: Männern ist rein sexuell ja die Orientierung der Frau "egal", da diese ja selber auf Frauen stehen. Deshalb finden es Männern eher attraktiv, wenn Frauen etwas unter einander machen.

(Anmerkung: Will hier nicht Verallgemeinern. Gibt natürlich Ausnahmen etc.)

Dafür sind verschiedene Aspekte verantwortlich, wie vor allem :

  • In der Entwicklung der Gesllschaft und Familie haben in unseren Breiten die Männer als Herrscher sowohl über Reiche als auch über Familien bestimmt (Patriarchat)

Das geschah fast überall als Rivale und in Konkurrenz , "der Stärkere ( Mann) gewann".

  • Die Sexualität und die patriarchale Kirche spielten dabei eine herausragende Rolle: Nach Meinung der Kirchenväter waren Frauen die Sünderinnen, Verführerinnen, Hexen.

Frauen waren also in der patriarchalen Gesllschaft entsprechend leicht zu "gebrauchen",

a) als Sexualwesen und

b) als Blitzableiter eigener sexueller ( verdrängter) Wünsche der Männer.

  • Dadurch konnten Männer in der Rolle der Hüter von Moral und Sitte auftreten.

Auf deine Frage und die Gegenwart bezogen:

In der (schon immer vorhandenen) Homosexualität entstanden zwei unterschiedliche Bedeutungen :

Frauen als Lesben waren im Patriarchat leichter zu akzeptieren, weil Frauen eben an sich schon die Sünderinnen (s.o.) waren, während Männer als konkurrierende und rivalisierende Herrscher (s.o.) und Bewahrer von Sitte und Moral (s.o.) sich als die Starken nicht einem als "Schwäche" (= eigene unerlaubte sex. Bedürfnisse zu haben bzw. sie als schwul auzuleben) wahrgenommenen Bild aussetzen wollten :

Statt die eigenen sexuellen Wünsche und Phantasien zu leben, findet deshalb bis heute eine Projektion auf dafür geeignete Sündenböcke (homosexuelle Männer) statt !

Lesben haben auch mit viele Vorurteilen und Beleidigungen zu kämpfen, merken viele Außenstehende nur nicht so. Außerdem ist es nicht gerade Akzeptanz, wenn Typen einen "geil" finden, weil es Frauen in einer Liebesbeziehungen auf Sexualobjekte zur Unterhaltung von Männern reduziert.


philineherbst 
Fragesteller
 05.12.2020, 12:47

Das wollte ich damit auch nicht aussagen

0

Weil Frauen allgemein ein höheres Ansehen genießen.


philineherbst 
Fragesteller
 04.12.2020, 23:18

Oh, das sehe ich absolut anders. Da habe ich sehr oft das Gegenteil erleben müssen

0
exxonvaldez  05.12.2020, 09:01
@philineherbst

Meine Antwort bezieht sich auf Frauen im Allgemeinen und nicht auf den Einzelfall.

Probier doch mal aus, was passiert wenn eine Frau in der Öffentlichkeit Hosen trägt und was passiert wenn ein Mann in der Öffentlichkeit einen Rock trägt.

Oder wenn eine Frau auf dem Bau arbeitet und ein Mann im Kindergarten: wer erhält wohl Anerkennung und bei wem runzelt man die Stirn und möchte nicht, dass sein Kind von ihm gewickelt wird?

Diese Liste lässt sich endlos fortsetzen.

0