Wann erster Sex nach Geburt (Dammriss 1. Grades)?

2 Antworten

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

Erlaubt ist, was gefällt!

Es gibt keine festen Regeln, wann der richtige Zeitpunkt für den ersten Sex nach einer Entbindung ist. Es kommt viel mehr auf das persönliche, körperliche Empfinden an.

Sobald beide Partner wieder Lust darauf verspüren und eventuelle Geburtsverletzungen (z.B. Dammriss, Kaiserschnittnarbe) abgeheilt und keine Beschwerden dadurch vorhanden sind, bestehen keinerlei Bedenken. 

Die tradierte Empfehlung, in den ersten vier bis sechs Wochen auf Sex zu verzichten, ist aus medizinischer Sicht nicht haltbar. Auch wenn der Wochenfluss noch fließt, ist Sex nach der Geburt prinzipiell erlaubt.

Bei bestehendem Wochenfluss (eine Art Wundsekret von der Plazentahaftstelle an der Gebärmutter) ist allerdings die Wundheilung noch nicht abgeschlossen, so dass in dieser Zeit ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht.

Er selbst ist zwar nicht infektiös, stellt aber einen perfekten Nährboden für Keime dar. Deshalb sollten die Liebenden besonders auf Hygiene achten, Kondome verwenden und möglichst auf Oralverkehr verzichten, um Infektionen vorzubeugen.

Sex im Wochenbett hat einen anderen, ganz großen Vorteil: Frau fühlt sich wieder begehrenswert, Glückshormone werden ausgeschüttet und der Alltag mit Baby als leichter wahrgenommen.

Wann genau der erste Eisprung nach der Geburt stattfindet, variiert von Frau zu Frau. Frühestens drei Wochen nach der Entbindung ist wieder ein Eisprung möglich. Bei stillenden Müttern kann er (muss aber nicht!) bis zu sechs Monate auf sich warten lassen.

Nichtstillende Frauen müssen schon sechs bis zwölf Wochen nach der Geburt mit einem Wiedereinsetzen des Zyklus rechnen. Die erste Periode nach Schwangerschaft und Geburt könnte somit nach etwa acht Wochen eintreten.

Zur Verhütung in der Stillzeit eignen sich Barrieremethoden wie z.B. das Kondom und (eingeschränkt) auch das Diaphragma (erst ungefähr drei Monaten nach der Geburt möglich, wenn sich der Beckenboden ausreichend zurückgebildet hat).

Eine Minipille (nur Gestagen) wirkt sich nicht negativ auf die Milchproduktion aus und wird umgangssprachlich auch „Stillpille“ genannt, kann aber frühestens sechs Wochen nach der Geburt genommen werden.

Auch (hormonfreie) Spiralen können während der Stillzeit verwendet werden und haben ebenfalls keinen Einfluss auf die Milchproduktion, können aber frühestens sechs Wochen nach der Geburt eingelegt werden.

Des Weiteren eignen sich auch Hormonimplantat (frühestens vier Wochen nach der Geburt) oder Dreimonatsspritze (frühestens sechs Wochen nach der Geburt).

Auch die Hormonspirale eignet sich während der Stillzeit. Aber auch diese Methode kann nicht früher als 6 Wochen nach der Geburt angewandt werden.

So bleibt in der ersten Zeit nur das Kondom.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

Persönlich Erfahrung: aufs Bauchgefühl hören. Schmerzen sind ein Warnhinweis des Körpers, wenn dir bestimmte Dinge, Haltungen oder Bewegungen noch weh tun, dann lieber langsam angehen lassen - erstrecht wenn du noch keinen Nachsorge Termin hattest. Wenn ihr nicht beide absurd heiß drauf seid lieber noch abwarten oder Wege finden die auch für dich angenehm sind.

Nur für den Fall der Fälle (weil du noch sehr junge bist und ich deinen Partner nicht kenne - wenn das nicht zutrifft, bitte einfach ignorieren):

Du hast in den letzten neun Monaten Leben erschaffen, mit allen Rücken- und Gelenkschmerzen die dazu gehören, mit Morgenübelkeit und Schwindel, Gewichtsschwankungen und körperlichen Veränderungen. Du hast unter Schmerzen einen kleinen Menschen auf die Welt gebracht! Wenn dein Kerl dir jetzt Stress macht, weil er meint er müsste mal wieder Druck ablassen solltest du ihn mal einordnen. Nimm dir alle Zeit, die du zum heilen brauchst, tu was sich für dich gut anfühlt, wenn es sich gut anfühlt. Und wenn er das nicht einsieht, dann solltest du ein ernstes Wörtchen mit ihm reden. So einen Typen willst du langfristig nicht an deiner Seite.