Wie ist das Liebesleben nach der Geburt?

7 Antworten

Es gibt keine festen Regeln, wann der richtige Zeitpunkt für den ersten Sex nach einer Geburt ist. Es kommt viel mehr auf das persönliche, körperliche Empfinden an.

Sobald beide Partner wieder Lust darauf verspüren und eventuelle Geburtsverletzungen (z.B. Dammriss, Kaiserschnittnarbe) abgeheilt und keine Beschwerden dadurch vorhanden sind, bestehen keinerlei Bedenken. 

Die tradierte Empfehlung, in den ersten vier bis sechs Wochen auf Sex zu verzichten, ist aus medizinischer Sicht nicht haltbar. Auch wenn der Wochenfluss noch fließt, ist Sex nach der Geburt prinzipiell erlaubt.

Bei bestehendem Wochenfluss (eine Art Wundsekret von der Plazentahaftstelle an der Gebärmutter) ist allerdings die Wundheilung noch nicht abgeschlossen, so dass in dieser Zeit ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht.

Er selbst ist zwar nicht infektiös, stellt aber einen perfekten Nährboden für Keime dar. Deshalb sollten die Liebenden besonders auf Hygiene achten, Kondome verwenden und möglichst auf Oralverkehr verzichten, um Infektionen vorzubeugen.

Sex im Wochenbett hat einen anderen, ganz großen Vorteil: Frau fühlt sich wieder begehrenswert, Glückshormone werden ausgeschüttet und der Alltag mit Baby als leichter wahrgenommen.

Doch bei weitem nicht jede frischgebackene Mutter (oder Vater) haben sofort oder gleichviel Lust auf Sex.

In einer groß angelegten Umfrage der Berliner Charit gaben 90 Prozent der befragten Mütter an, ein halbes Jahr nach der Geburt wieder schmerzfreien, lustvollen Sex zu haben - viele auch schon Monate früher. Zwar erreichten die jungen Eltern zu diesem Zeitpunkt noch nicht ihre durchschnittliche Sex-Frequenz von 2,4 Mal pro Woche wie vor der Schwangerschaft, aber immerhin durchschnittliche 1,4 Mal pro Woche. Auf die lange Sicht haben Frauen mit Kindern entgegen anderslautenden Gerüchten "nicht weniger, sondern häufiger Geschlechtsverkehr als kinderlose und generell mehr sexuelle Lust", so der Sexualwissenschaftler Professor Kurt Starke über das Ergebnis seiner empirischen Forschungen.

  • Die meisten Eltern (40 Prozent) haben sieben bis elf Wochen nach der Geburt das erste Mal wieder Sex miteinander.
  • 25 Prozent warteten sogar noch länger: Sie schlafen erst nach drei bis sechs Monaten das erste Mal wieder miteinander.
  • Die meisten Eltern (39%) schlafen zweimal im Monat miteinander.
  • Der größte Lustkiller: Müdigkeit - ausgelöst durch die Belastung im Kinderalltag.
  • 21% der Elternpaare nutzen Kinderpausen wie den Mittagsschlaf für Sex.
  • So gut wie keinen oder überhaupt keinen Sex mehr - auch das gibt es. Mit sechs Prozent der befragten Eltern gibt dies jedoch nur eine Minderheit offen zu.

https://www.eltern.de/baby/4-8-monate/sex-nach-der-geburt-realitaet.html

Schau mal hier:

https://www.familienplanung.de/schwangerschaft/nach-der-geburt/sexualitaet-und-verhuetung/lustverlust-nach-der-geburt/

also nicht zu vorsichtig, weil man angst hat erwischt zu werden)

Ein Säugling steht nicht aus seinem Bettchen auf und fragt: „Was macht ihr da?“

Alles Gute für euch und eine gesunde Schwangerschaft!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

Meine Frau und ich haben 4 Kinder. Und erstmal vorweg unser Liebes- und Sexleben war in der ganzen Zeit niemals schlecht. Es hat sich nur phasenweise angepasst.

Die erste Geburt war recht schwierig. Da haben wir sicher 8-10 Wochen keinen Sex gehabt. Da ich die Geburt gesehen habe, hatte ich auch vollstes Verständnis. Allerdings hat meine Frau es mir regelmäßig mit Hand und Mund gemacht. Anschließend haben wir uns wieder langsam herangetastet. Nach so einem Jahr hatten wir regelmäßig 2-3 mal die Woche Sex.

Nach den anderen drei Geburten, war es im Prinzip ähnlich, allerdings war die erste Wartephase nicht mehr so lang. Vllt. jeweils 4 Wochen. +/- 1 Woche. Und auch dann hat es sich langsam gesteigert.

Zur Frage ob man noch heißen Sex haben kann. Erstmal vorweg. Absolut kann man das. Ich glaube, dass ist viel mehr von der persönlichen Beziehung abhängig als von den Kindern. Keine Frage, die Zeiten und Orte zu denen wir Sex haben sind deutlich eingeschränkter gegenüber früher. Aber unsere ältester hat sicher auch schon mal was gehört. SO what. Er ist soweit, selbst Sex zu haben. Muss er mit umgehen.

Momentan haben wir 1,5 bis 2 mal Sex die Woche. Und wir beide sind für uns damit absolut zufrieden. Eine "Vögelsession" wie vor 20 Jahren - also 10 Stunden im Bett liegen und Serie gucken, dabei 5 mal vögeln, gibt es bei uns nicht mehr. Allerdings haben wir danach beide auch nicht mehr den Bedarf. Das liegt sicher eher am Alter als an den Kindern. 1 oder 2 mal im Jahr, wenn alle Kinder außer Haus sind, dann gönnen wir uns aber doch noch mal richtig :-) Meine Frau ist immer noch scharf und ich bin auch regelmäßg scharf auf Sie :-)

Also schön an der Paarbeziehung und am Liebesleben arbeiten, dann hast du gute Chancen, dass es lange gut geht. Wir sind Anfang/Mitte 40 und bis dahin hats bisher gepasst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Natürlich ist das möglich! Aber es ist wirklich sehr situationsabhängig. Gerade nach der Geburt kann es einfach auch ein wenig dauern, bis die Frau ihren Körper wieder so akzeptiert hat, wie er dann ist - mit all seinen Veränderungen - und bis sie sich wieder wohl genug darin fühlt. Natürlich spielt auch der frisch geborene Erdenbürger eine nicht unwichtige Rolle. Ich war mit gut schlafenden Neugeborenen gesegnet - aber trotzdem eine Weile lang einfach zu beschäftigt mit der neuen Situation - insbesondere beim ersten Kind - um mich auf mein Liebesleben "neu" einlassen zu können.

Aber: WENN die Kleinen schlafen, dann schlafen sie. Geräusche (im Rahmen natürlich) sind da eher förderlich - denn dann fühlen sie sich sicher und wissen, sie sind nicht allein. Absolute Stille macht sie meist eher unruhig.

Letztendlich werdet Ihr da ganz sicher Wege finden, mit genug Zeit und Geduld und ohne Druck. Würde man das nicht, gäbe es schließlich nur Einzelkinder ;-)

...in der Regel verändert sich nach der Geburt nichts am Sexleben, außer die

Frau hat oder hatte danch psychische Störungen. Sowas soll`s auch geben.

Romy0  15.06.2023, 12:02

Das Sexleben in einer Beziehung ist doch nicht allein vol der psychischen Verfassung einer Frau abhängig?! Wie kommt man auf so einen Unsinn 😅

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Romy0  15.06.2023, 12:06
@Reisekoffer3a

Du verstehst es wohl nicht! Du redest so, als wäre jede Frau die keinen Sex möchte psychisch krank und/oder, dass es keine anderen Gründe für ein „schlechtes“ Sexualleben gibt! Natürlich, WENN jemand eine psychische Erkrankung hat (egal ob Mann oder Frau) KANN das ein möglicher Grund sein aber was du schreibst ist absoluter Schwachsinn!

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Genau, es ist situationsabhängig. Deine Partnerin wird dann einen 24/7-Job mit dem Kind haben, bei dem du sie dann unterstützen solltest. Auf jeden Fall ist Verständnis nötig, wenn sie keine Lust hat. Verwandte und Freunde könnten dafür sorgen, dass ihr auch mal Zeit für euch habt. Für ein schönes Abendessen zu zweit und die eine oder andere heiße Nacht. Du wirst vielleicht feststellen, dass auch du oft zu müde bist, wenn ihr ein Baby im Haus habt, das euch fordert. Wie sich das Ganze gestaltet, wird sich daher erst später zeigen. Da kann keiner eine Prognose abgeben. Eine Frau leidet zudem oft noch ein paar Tage oder sogar Wochen unter den Folgen der Schwangerschaft und Entbindung. Da schiebt sich der Gedanke an den Sex, den ihr gewohnt wart, manchmal doch schon in den Hintergrund.