Kann mir jemand den Unterschied zwischen wen und wem erklären?

5 Antworten

Ich versuche es mal. Der Dativ hat etwas mit "geben" (lat. "dare") zu tun. Ein Standardbeispiel ist also ein Satz mit "geben".

Ich gebe meinem Lehrer (Dativ) ein Buch (Akkusativ).

"Ein Buch" ist hier das direkte Objekt (was gebe ich? ein Buch). Das Dativobjekt ist die Person, der ich das Objekt gebe (also der "Empfänger").
(wem gebe ich das Buch? meinem Lehrer).

So sind viele deutsche Sätze zumindest strukturell aufgebaut. Auch dann wenn es nicht "geben" ist, sondern z.B. "gönnen."

Ich gönne ihm (Dativ) seinen Erfolg (Akkusativ).

Statt "Empfänger" zu sein, kann der Dativ auch bei manchen Präpositionen stehen, z.B. bei "zu":

Ich ging zu ihm ins Zimmer hinein.
Ich habe eine Frage zu einem Produkt

Bei "in" steht der Dativ dann, wenn es eine "statische" Angabe ist:

Ich stehe in einem Zimmer. (aber: ich gehe in ein Zimmer hinein)
Sie wohnen in einem Haus in der xy Straße. (aber: ich gehe in ein Haus hinein)

Der Dativ ist hier also "statisch" zu verstehen, der Akkusativ steht bei "in" bei der Änderung des Ortes ("hineingehen"). Es geht aber auch:

Ich gehe in dem Zimmer herum. (hier steht der Dativ, denn ich gehe nicht in das Zimmer hinein, sondern bleibe ja drin, und laufe nur darin herum)

Ich denke, den Punkt mit dem "geben" kann man schon verstehen. Bei den Präpositionen muss man schon einige Beispielsätze lernen, denke ich.

Ich verstehe den Unterschied nicht

...vermutlich ist genau das (es "verstehen" zu wollen) der eher ungünstige Ansatz. Damit meine ich, dass es schlussendlich effektiver ist, sein Sprachgefühl zu aktivieren, als nun bei jedem einzelnen Mal und etwas mühsam eine grammatikalische Regel abrufen zu wollen.

Das heißt im Umkehrschluss:

Man lernt eine Regel am besten über ihre Anwendung - und nicht umgekehrt: die Anwendung über eine Regel.

Andererseits kann ich deinen Wunsch nach einer Regel, von der man sich eine Vereinfachung wünscht, sehr gut verstehen und nachvollziehen.

Möchte dir aber gleichzeitig auch Mut zusprechen, denn: Allein die Tatsache, dass dir die so unterschiedliche Verwendung der Fragen/Antworten auf "wem?" oder "wen?" auffällt, zeugt von einem schon ganz schön gut ausgeprägten Sprachgefühl! Und auf das würde ich mich auch weiterhin mal ganz schön verlassen. ;-) Dann klappt das demnächst mit dem Dativ und dem Akkusativ von ganz allein, möcht´ ich wetten...

Wem kannst du in einem Satz mit dir ersetzen und wen mit dich;  ausserdem verlangen Präpositionen wie
ab dank gemäß  nach  von außer
 laut nebst  zu bei  mit  
gegenüber  mit  seit zuliebe

den Dativ und  Präpositionen wie

durch für gegen ohne um

verlangen den Akkusativ

wen benutzt du wenn du wissen willst um welche Person es sich handelt.

bei wem bin ich mor selbst nicht so sicher