Ist HIV durch Kot schlucken übertragbar?

2 Antworten

Von solchen Praktiken kann ich Dir nur abraten, ob Aids oder nicht, das sind eine Fülle anderer schädlicher Bakterien auch noch drin. Die meisten Leute halten das auch für ekelhaft.

NoHumanBeing  21.07.2022, 20:25

Bakterien, die Teil des Mikrobioms eines gesunden Menschen sind, sind für eine immunkompetente Person nahezu vollkommen ungefährlich.

0
daciafelix  21.07.2022, 20:41
@NoHumanBeing

Okay, und was ist dann mit den Fäkalbakterien? Man liest in der Zeitung, dass in einem Dorf die Leute das Wasser deshalb nicht trinken dürfen, sondern sie müssen es abkochen oder Wasser in Flaschen kaufen. Das ist wahrscheinlich sehr heikel. Ich bekomme so jedes Jahr von der Wassergenossenschaft eine Analyse, und da steht immer drauf: "Fäkalbakterien unter der Nachweisgrenze". Die Quellen sind allerdings gleich hinter meinem Haus am Waldesrand in einem Wasserschutzgebiet wo nichts hinkommt.

1
NoHumanBeing  22.07.2022, 00:44
@daciafelix

Nunja, bei Trinkwasser wird nunmal sehr auf Hygiene geachtet, was auch durchaus sinnvoll ist, weil damit ja viele Menschen versorgt werden. Wenn das Wasser verunreinigt ist, kommen somit potentiell viele mit einem Erreger in Kontakt, manche werden erkranken, ein paar davon möglicherweise auch schwer. Es gibt ja (wie bei "Corona" auch) für alles auch entsprechende Risikogruppen. Es gibt viele Krankheiten, die durch verunreinigtes Wasser übertragen werden können, beispielsweise Cholera, die in modernen Industrienationen aber sehr selten sind. Sauberes Trinkwasser ist unter "public health"-Aspekten sogar "wichtiger", als die Verfügbarkeit medizinischer Versorgung.

Zum anderen ist es auch so, dass man beachten muss, wie die entsprechende Verunreinigung entstanden ist. Wenn ich mich mit einem anderen Menschen "austausche", ist das Risiko, dass ich mir eine gefährliche Infektion einfange, natürlich viel geringer, als wenn es beispielsweise ein Leck in der Kanalisation gibt und somit potentiell die Körperflüssigkeiten unzähliger Menschen ins Grundwasser übergegangen sind.

Zu guter Letzt wird bei der Wasseranalyse tatsächlich in erster Linie auf so genannte "Markerkeime" getestet, die auf eine Kontamination hindeuten, selbst aber nicht unbedingt pathogen (krankmachend) sind. Escherichia coli ist ein solcher Markerkeim. Das Bakterium selbst ist hierbei nicht das Problem, aber man geht sozusagen davon aus, dass wo man dieses Bakterium findet, auch andere Krankheitserreger zu finden sind, weil es eben auf eine Kontamination hindeutet.

Bezüglich Fäkalbakterien: Welches Krankheitsbild sollten die entsprechenden Bakterien denn hervorrufen? Ich wüsste nicht, welche Symptome ich erwarten sollte. Unter homosexuellen Männern ist Anilingus jetzt nicht unbedingt ungewöhnlich. Bisher hab ich davon nichtmal ne Mandelentzündung (Angina tonsillaris) bekommen, obwohl ich dafür eigentlich recht anfällig bin.

Das größte Risiko dürfte sein, dass man sich doch irgendwann mal eine Hepatitis-Infektion einfängt. Es gibt ja nicht gegen alle Virushepatiden eine Impfung und zudem bietet eine Impfung ja auch keinen absolut zuverlässigen Schutz. (Die Hepatitis-Impfungen sind allerdings wirklich sehr effektiv.)

0
daciafelix  22.07.2022, 06:58
@NoHumanBeing

Interessant die Antwort. Du und andere Leute, ihr könnt ja machen was ihr wollt, ich jedenfalls vermeide Ärsche und Dreck, eigentlich vor allem deshalb, weil es mir überhaupt nicht gefällt.

1
NoHumanBeing  22.07.2022, 18:16
@daciafelix

Das ist ja völlig okay. Die "Message" war hauptsächlich: Es ist nicht so gefährlich, wie so mancher vielleicht denkt. ;-)

Man kann nur übertragen, was bereits da ist. Bei einem gesunden Menschen passiert in der Regel nicht viel. Wobei man eben auch bedenken muss, dass es Infektionskrankheiten gibt, die lange asymptomatisch bleiben. Aber für die (sofern gefährlich) gibt es in der Regel recht zuverlässige Tests. ;-)

1

Die Mundschleimhaut ist recht resistent, daher ist Oralverkehr auch relativ "sicher" (im Vergleich zu Anal- oder Vaginalverkehr).

Vollkommene Sicherheit gibt es nicht, aber eine Übertragung von HIV ist ziemlich unwahrscheinlich.

Eine Infektion mit Hepatitisviren ist allerdings recht leicht möglich.

Im Zwiefelsfall vorher testen lassen und so eine Infektion ausschließen, oder weißt Du bereits, dass Dein potentieller Partner HIV-positiv ist?

Hitmany 
Fragesteller
 21.07.2022, 20:40

Was ist aber wenn die Rachen- und Mundschleimhaut gereizt oder gar verletzt ist und im Kot noch aktive Hi Viren sich befinden sollten?

1
NoHumanBeing  21.07.2022, 23:49
@Hitmany

Ich würde es nicht gänzlich ausschließen, aber die Wahrscheinlichkeit dürfte äußerst gering sein.

Die Deutsche AIDS-Hilfe sagt zu der Thematik folgendes.

Stimulation des Afters mit dem Mund, auch „zungenanal“ oder Englisch „Rimming“ genannt
HIV-Risiko: Keines – Bisher ist weltweit noch keine HIV-Übertragung auf diesem Weg berichtet worden. Auch bei leicht blutenden Verletzungen oder Erkrankungen des Afters (zum Beispiel Hämorrhoiden) muss man sich also wegen HIV keine Sorgen machen. Denn die Mundschleimhaut ist sehr robust und es gelangt nur wenig Blut nach und nach in den Mund und wird zudem durch Speichel verdünnt.

Quelle: https://www.aidshilfe.de/safer-sex-oralverkehr

Möchtest Du es denn mit jemandem machen, von dem Du weißt, dass er HIV-positiv ist? Falls nein, dann stehen die Chancen doch recht gut, dass derjenige negativ ist - und wenn Zweifel bestehen, dann soll derjenige sich doch testen lassen. Das schafft zusätzliche Sicherheit. Nach einem negativen Test hätte ich keine Bedenken mehr. Natürlich bleibt ein gewisses Restrisiko, dass der Test falsch-negativ war, aber da komme ich eher im Straßenverkehr ums Leben, als dass der Test falsch-negativ ist und ich mich dann noch auf einem Wege anstecke, auf dem sich bisher noch niemand (nachweislich) angesteckt hat.

Und, wie gesagt, Hepatitis ist deutlich leichter übertragbar, als HIV, aber zumindest gegen Hepatitis A und B gibt es ja eine Schutzimpfung. Die Impfung gegen Hepatitis B schützt auch vor einer Infektion mit Hepatitis D. Gegen Hepatitis C und Hepatitis E gibt es keine Impfung, allerdings lässt sich eine Hepatitis C, sofern frühzeitig erkannt, mittels der Einnahme antiviraler Medikamente mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit vollständig heilen - sprich man ist danach wieder negativ.

0