Ich will Romantik, er Sex, wie können wir uns annähern?
Seit wir zusammengezogen sind, hat sich unsere Beziehung stark verändert – vor allem sexuell. Am Anfang lief alles sehr gut, bei jedem Treffen hatten wir Sex. Doch seit wir zusammen wohnen, sich der Alltag eingestellt hat und ich viel arbeite, habe ich einfach nicht mehr so regelmäßig Lust. Das frustriert meinen Freund sehr.
Er hat generell mit mentalen Problemen zu kämpfen, wirkt oft hypersexuell, ist schnell depressiv und sehr anstrengend im Umgang. Er provoziert mit Neckereien, nimmt Grenzen nicht ernst, hört nicht auf, wenn ich sage „Bitte nicht“ – und wenn wir mal zwei Tage keinen Sex hatten, ist er gleich niedergeschlagen oder macht mir Vorwürfe.
Mir fehlt seit Monaten jede Romantik: keine netten Worte, keine kleinen Aufmerksamkeiten, keine zärtlichen Berührungen ohne sexuelle Absicht. Stattdessen reduziert er mich ständig auf mein Aussehen und fasst mich oft sexuell an, auch wenn mir gar nicht danach ist – das macht mich richtig unwohl. Klar, dass ich dann erst recht keine Lust habe.
Aber wenn wir nichts machen, gibt er mir die Schuld: Ich würde seinen Tag, seine Woche oder sein Leben kaputtmachen, weil ich ihn „ablehne“ und er Schmerzen entwickelt. Das setzt mich unglaublich unter Druck und bringt mich an meine Grenzen. Sich selbst einen runterholen gegen die Schmerzen will er auch nicht, weil er sagt, dass es nichts an seiner Mentalität ändert, sodass also nur ich verantwortlich für seinen körperlichen Zustand sein soll.
Seine Familie sagt selbst, dass er schon immer eine schwierige Person war – das hilft mir emotional aber nur bedingt. Ich frage mich: Gibt es überhaupt eine Lösung für so etwas? Kann man das retten, oder ist das eine ungesunde Dynamik, die sich nicht mehr ändern lässt? Ich wünsche mir Nähe, nicht nur Sex – und vor allem Respekt für meine Grenzen.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen oder Ratschläge?
6 Antworten
Seine Familie sagt selbst, dass er schon immer eine schwierige Person war
Das war schon ein Hinweis.
Sich selbst einen runterholen gegen die Schmerzen will er auch nicht, weil er sagt, dass es nichts an seiner Mentalität ändert, sodass also nur ich verantwortlich für seinen körperlichen Zustand sein soll.
Erst mal gibt es da keine Schmerzen und zweitens bist du Null dafür verantwortlich.
Gibt es überhaupt eine Lösung für so etwas?
Ja, er muss sich ändern: Selbst Hand anlegen und dich respektieren.
Kann man das retten, oder ist das eine ungesunde Dynamik, die sich nicht mehr ändern lässt?
Er wird sich nicht ändern, eher eine ungesunde Statik.
Ich wünsche mir Nähe, nicht nur Sex – und vor allem Respekt für meine Grenzen.
Nicht mit dem Kerl. Sry.
Hör auf dich mit jemandem abzugeben, der sich falsch verhält und sich nicht ändern will. Eure Beziehung ist schon länger vorbei. Du hast es nur noch nicht begriffen. Stattdessen lässt du dich benutzen. Wird Zeit, dass du das beendest.
So behandelt man keine Frau, auch nicht dich.
Also er scheint in seinem emotionalen Repertoire wesentlich begrenzter zu sein, als du es bist.
Er sieht dich ja mehr als Objekt seiner Wunscherfüllungen anstatt als ebenbürtiger Mensch.
Zudem manipuliert er dich, setzt dich unter Druck, nimmt deine Bedürfnisse gar nicht ernst! Er respektiert dich null.
Ich sehe da ein ernsthaftes Grundproblem! Er könnte sich reflektieren und erkennen, dass sein liebloses objektifizierendes Verhalten auch ursächlich ist für deinen Rückzug. Aber anstatt in die Reflektion zu gehen, will er dich bestrafen und verurteilen?
Also du kannst nochmal versuchen ihm klar zu spiegeln, was er da verpasst in seiner Selbstenwticklung...sollte er da aber weiterhin resistent sein und du kämpfen musst für Verständnis....dann solltest du dir überlegen, ob du ihn wirklich noch lieben kannst und dich so weiter behandeln lassen willst. Dies hat ja mit Liebe nicht mehr viel zu tun! :(
Nicht jeder drückt Liebe mit Worten oder großen Gesten aus. Manche empfinden sie vor allem durch Nähe durch Berührung, Intimität, durch das Gefühl, wirklich dazuzugehören und gewollt zu werden. Für manche ist körperliche Nähe nicht bloß reiner Sex, sondern ein Weg, emotionale Verbindung zu spüren.
Du schilderst Deinen Freund exakt so, wie ich selber in meinen 20ern war. Meine Eier sind damals immer extrem schnell wieder vollgelaufen, so daß ich ca. alle zwei Tage mein Zeug irgendwo loswerden musste. Ansonsten wurde ich ungehalten bis aggressiv und hatte auch richtige Schmerzen in den Eiern. Ich war dann auch immer richtig gemein zu meinen jeweiligen Partnerinnen (wofür ich mich hinterher immer sehr stark geschämt habe). Damals war ich auch so drauf, daß ich Masturbieren zum Druckabbau irgendwie als würdelos empfunden habe.
Ein Patentrezept für dieses Problem gibt es wohl nicht. Einige meiner Partnerinnen haben das offenbar über sich ergehen lassen und einfach alle 1-2 Tage die Beine breit gemacht. Andere haben mir stattdessen einen Blowjob gegegeben oder mir einen runtergeholt. Wieder andere kamen damit nicht klar und dann endete die Beziehung meistens auch recht schnell.
Wenn Dir was an der Beziehung mit ihm liegt, würde ich das Thema offen ansprechen. Vielleicht hat er Lösungsvorschläge, denn es ist ja streng genommen SEIN Problem. Und Du musst dann entscheiden, ob Du einen seiner Vorschläge überhaupt akzeptieren kannst/willst.
P.S.: Ich war mir damals übrigens der Problematik bewusst, bin aber nicht gegen mich angekommen. Wenn ich z.B. gemerkt habe, daß ich aggro werde, bin ich zum Sport gegangen. Das hat zum akuten Aggressionsabbau auch gut funktioniert. Einen Tag später war der Druck aber dann doppelt so groß!
P.P.S.: Wg. der Nachfragen: Mit ca. 30 wurde ich irgendwie relaxter. Der Druck ließ etwas nach, ich habe mir häufiger einen runtergeholt und der Sex in den Partnerschaften wurde zwar seltener (ca. 1x/Woche) aber viel romantischer und befriedigender. Ich schätze, das liegt alles an den Hormonen.
Der typ ist net bezihungsreif sondern sieht dich offensichtlich nur als 6ualobjekt und haushaltshilfedazu kommt die passive aggressivität ich würd ernsthaft über mindestens temporäre trennung oder getrennte wohnungen nachdenken
Das finde ich unfair. Lies Dir mal bitte durch, was ich geschrieben habe. Bei Frauen wird es allgemein akzeptiert, daß ihr (manchmal ziemlich absurdes) Verhalten hormonell beeinflusst wird (Menstruation, Schwangerschaft, Wechseljahre usw.). Uns Männern wird das aber nicht zugebilligt und wir bekommen immer nur zu hören, daß wir uns besser unter Kontrolle haben sollen.