Ich glaube, ich bin Heterosexuell, obwohl ich lange darüber nachgedacht habe Bi zu sein?
Hi, ich bin 19 Jahre alt und Zweifel an meiner Sexualität. Als ich 13 war, hatte ich auf einmal Angst davor Bi/Lesbisch zu sein. Die kam aus dem Nichts und verschwand dann auch wieder. Diese Angst wurde dann immer wieder getriggert und ich habe mich dann als Bisexuell bezeichnet, weil ich damit Ruhe habe wollte. Außerdem fand ich Hetero-Pornos irgendwie seltsam und aggressiv. Mit Lesbenpornos konnte ich im Vergleich mehr anfangen. Irgendwann fand ich das Gay-Pornos am besten, das ist auch heute noch so.
Das Seltsame war, dass ich Frauen nie attraktiv fand oder sexuell anziehend. Das hab ich schon früh beim Sport oder in der Umkleidekabine oder im Schwimmbad gemerkt.
Ich mochte meine Freundinnen gerne und habe auch oft überlegt ob ich in sie verliebt wäre, aber Sex mit ihnen wollte ich nicht. Ich habe das dann irgendwann auf Biromantisch "heruntergestuft", weil ich dann angefangen habe mit Männern auszugehen, mit ihnen Sex zu haben etc. Dabei fehlte mir auch nie etwas und ich habe Frauen auch irgendwann auf der Straße nicht mehr angeschaut, was ich auch davor schon nicht oft getan habe. Dennoch habe ich weiterhin darüber nachgedacht und mich weiter als Bi bezeichnet.
Dann habe ich letztens auf der Party eines Freundes mich mit einem Mädchen unterhalten und meine beste Freundin sagte mir später, sie würde auf mich stehen. Ich merkte dann aber, dass mir das ziemlich gleich war und keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Lesbische Paare waren mir auch immer egal, wenn ich ihnen begegnet bin. Nie ein "Ja, das will ich auch haben."
Jetzt habe ich das Gefühl, dass ich vielleicht doch nicht Bi bin. In der Uni-Bib schaue ich nur noch nach Männern und ich habe Fantasien über sie. Und mein inneres Gefühl sagt mir, das ich Heterosexuell bin. Manchmal aber zweifle ich daran, weil ich soviel Zeit investiert habe Bi zu sein und obwohl ich noch nie wirklich in eine Frau verliebt war, denke ich immer "Es könnte ja noch eine kommen." Diese Erwartungshaltung macht mich irre und manchmal passiert es, wenn ich einer Frau begegnet, dass ich eine Panikattake bekomme oder das mir schlecht im Magen wird. Aber dieses Gefühl von Liebe oder Verlieben habe ich einfach nicht. Aber ich warte drauf, nur wie lange?
Das ganze macht mich irre, denn ich versuche mich auch bewusst in Frauen zu verlieben, aber das klappt nicht. Ich denke, wenn ich jetzt eine Beziehung mit einem Mann eingehe und dann festzustellen, doch auf Frauen zu stehen, wird das alles kaputt machen.
Diese ganze Unsicherheit hatte bei mir mit viel Angst zu tun und ich will nicht das diese Angst und der Stress wiederkommt. Denn empfindlich bin ich dahingehend sowieso. Das ist für mich ein großer Faktor.
Was denkt ihr?
LG Anna
4 Antworten
Ich würde mich an deiner Stelle der Dinge einfach annehmen, wie sie kommen.
Drück dir kein unnötiges Label auf - genieße mit den Männern, was du möchtest und auch auf die Frauen kannst du dich einlassen, wenn du möchtest. Wenn nicht, ist das auch vollkommen ok.
Nicht jeder "sexuelle Zustand" oder "sexuelle Orientierung" braucht einen Namen.
Das wichtigste Label, was du tragen solltest: "alive" :)
Du machst dir viel zu viele Gedanken darüber. Leb deine Sexualität einfach nach deinem Bauchgefühl aus. Wenn du eher auf Jungs stehst, ist das gut so. Wenn du irgendwann feststellst, dass du auch auf eine bestimmte Frau stehst, ist es auch gut so. Du musst dich nicht zwangsweise in eine bestimmte Kategorie einordnen.
Oder hast du das Gefühl, dass du was verpasst hast, wenn du es nie mit einer Frau ausprobiert hast?
Was wäre denn schlimm daran, wenn es sich ändert? Ich kenne es eigentlich nur so, dass Leute Angst haben, sich als Bi oder Homosexuell zu outen, weil sie dann evtl. von anderen gemobbt oder ausgegrenzt werden. Dir wird aber niemand sauer sein, weil du deine Frauenquote nicht erfüllst, wenn du sagst dass du Bi bist, obwohl du vielleicht hetero sein könntest.
Ich komme mit Veränderungen nicht gut zu recht und ich habe mich jetzt daran gewöhnt mich als Bi zu bezeichnen. Aber das passt jetzt nicht mehr für mich. Ich glaube ich mache mir zuviel Kopf drum
Ich denke, dass du dir zu viele Gedanken machst, dich mit Begriffen irgendwo einzuordnen. Ganz ehrlich in der Sexualität gibt es so viele Facetten und jeder Mensch ist auf seine Weise unterschiedlich.
Genieße doch einfach deine Fantasien und wenn du dich verliebst, dann ist es ganz egal ob Mann oder Frau oder sonst was. Es ist das Gefühl was zählt.
Wie man das bezeichnet ist doch schnurz egal. Du bist du.
Hör auf dir ständig Gedanken zu machen. Glaub mir genieße es einfach.
Sprache und Wörter sind ohnehin begrenzt.
Wenn du einfach mal genießt und diesbezüglich einfach sagst: "ich bin wie ich bin, fertig." dann wirst du sicher viel Spaß, Glück und Liebe in deinem Leben haben.
Ja schwieriges Thema aber kurz und Knapp wird ja jeder Heterosexuell geboren deswegen finde ich nichts verwerfliches daran das auch so auszuleben.
Nein, nicht jeder wird heterosexuell geboren!!! Das man die eigene Sexualität ausleben sollte, das ist richtig 😊
Die sexuelle Orientierung ist angeboren....
Das jeder heterosexuell geboren wird ist Qutsch.
Ui jui jui, wie kommt man denn blos darauf? Da würd dir weder ein Psychologe noch ein Wissenschaftler Recht geben. - Tatsächlich haben Wissenschaftler herausgefunden, dass die sexuelle Orientierung zum Großteil angeboren ist, aber eben egal welche. Die kann in alle Richtungen gehen.
Nein, das nicht. Ich habe nicht das Gefühl etwas zu verpassen. Ich habe aber Angst davor, dass sich es ändert. Weil ich mir gerade sicher werde