(Geschlechtsumwandlung) Wie frage ich meine Eltern?

Chocolate2000  10.02.2024, 06:21

Wie alt bist du denn?

KaydenAndMateo 
Fragesteller
 10.02.2024, 06:22

12 (ich weiß ich könnte erst mit 14)

3 Antworten

Hallo,

ich würde an Deiner Stelle mit Deinen Eltern darüber reden und dann mit ihnen zusammen zu einer Spezialambulanz gehen in einer Kinder und Jugendpsychiatrie. Das ist eine Abteilung die sich mit dem Thema sehr gut auskennt und euch da beraten kann.

Du stellst dir das im Moment vielleicht noch etwas zu einfach vor. Tatsächlich handelt es sich bei einer Geschlechtsangleichung um einen jahrelangen Prozess.

Der erste Schritt führt hierbei zum Psychologen, der dazu da ist, andere Störungsbilder auszuschließen und dich auf deinem Weg zu begleiten. Darüber kannst du ruhig mit deinen Eltern reden. Sag ihnen vielleicht einfach, dass du gerne mit einer unabhängigen Person über dich und deine Gedanken sprechen möchtest. Dann kannst du dich natürlich auch outen, wenn du dir wirklich sicher bist und das gut geplant hast. Das wäre also quasi der zweite Schritt.

In Deutschland würde als nächstes die gegengeschlechtliche Hormonbehandlung mit Testosteron beginnen. Da es ein schwerer Eingriff in den Körper ist, wird diese in den meisten Fällen frühestens ab 16 gestartet. Zudem braucht man mehrere Voruntersuchungen und mindestens ein Indikationsschreiben vom Therapeuten, als Minderjähriger allerdings oft auch noch ein zweites Schreiben von einem weiteren.

Danach könnte man mit den OPs beginnen. Bei der vollständigen Angleichung wären das insgesamt acht Stück, wobei es natürlich auch sein kann, dass man einzelne davon kombiniert und so auf nur 5-6 OPs kommt. Entsprechend könnten Komplikationen aber auch dazu führen, dass eher 10-12 Eingriffe notwendig sind. Hieran merkst du: Das geht wirklich nicht sehr schnell. Alles, was den Intimbereich betrifft, darf man in Deutschland ohnehin erst ab 18 machen und dann hast du zwischen den einzelnen Schritten durchschnittlich noch drei Monate Heilungszeit, sofern es keine Komplikationen gibt.

Zu deiner letzten Frage: Ja, eine dieser OPs beinhaltet den Verschluss der Vagina und zwei weitere sind dazu da den Penis aus Eigengewebe (meist aus dem Unterarm oder Oberschenkel) zu bilden.

Jetzt kommt das große Aber: Selbst wenn du trans sein solltest und dich dafür entscheidest diesen Weg zu gehen, musst du immer daran denken, dass du das einzig und allein für dich selbst machst. Und das bedeutet auch, dass du nicht alle Schritte gehen musst. Es gibt beispielsweise sehr viele trans Männer, die ihre Vagina behalten und sich nur durch Hormonbehandlung und Brust-OP angleichen lassen. Das ist auch okay. Viele brauchen einfach nicht alles, um mit sich selbst zufrieden zu sein.

Das ist übrigens mit das wichtigste: Egal, welchen Schritt du gehst, versuche vorher mit dir ins Reine zu kommen und den Ist-Zustand zu akzeptieren. Nur so kannst du wirklich erkennen, ob du das gerade tust, weil du einfach so bist und deswegen als Mann leben musst, oder ob da vielleicht doch äußere Einflüsse sind, die dich dazu bringen. Ein großer Teil dieses Prozesses ist es, sich selbst immer wieder zu hinterfragen und sich deswegen auch genug Zeit mit allem zu lassen.

So, das war jetzt eine wirklich lange Antwort, aber ich hoffe, dass ich dir damit ein wenig weiterhelfen konnte. Wenn du sonst noch Fragen hast, kannst du dich gerne melden, ich mache das Ganze selbst schon eine Weile. 😊

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – selbst bisexuell und trans

Maedel, du bist in der Pubertaet, und da kommen einem schon mal komische Gedanken. Wenn du dich mit dem Thema schon richtig befasst haettest, wuesstest du, dass es keine Geschlechtsumwandlungen gibt. Es gibt nur die Geschlechtsangleichung. Innerlich bleibst du weiterhin weiblich, behaelst also deinen Uterus und die Eierstoecke, solange diese nicht entfernt werden.

Abgesehen davon, dass du dich einer jahrelangen Phycho- und Hormontherapie unterziehen musst, ist eine Geschlechstangleichung nicht so ganz ohne. Lies mal hier: Geschlechtsumwandlung von Frau zu Mann » eine Übersicht (medpertise.de)