Woran haben Christen geglaubt bevor die Trinität auf kam?

9 Antworten

Die Trinität (Dreifaltigkeit, Dreieinigkeit) wurde erst in den Jahrhunderten zwischen 325 und 675 entwickelt.

Das würde ich so nicht unterschreiben, aber bitte. Vielleicht würde es Dir etwas helfen, wenn Du zu den Ansichten von https://de.wikipedia.org/wiki/Athanasius_der_Große (welcher unter anderem die Lehre der Dreieinigkeit vertrat) und https://de.wikipedia.org/wiki/Arius (welcher die Dreieinigkeit ablehnte) etwas nachliest.

Woran haben denn die Christen zuvor geglaubt, wenn nicht an die Trinität? Wie hat man da die Konstellation Gott, "Jesus" Gottes Sohn und heiliger Geist erklärt?

Da hilft der Wikipediaartikel zu Arius schon etwas weiter. Allerdings, wenn man es besser verstehen will und mehr zeit hat, kann man die Bibel, insbesondere die Evangelien auch selbst lesen, und dabei vor allem vermeiden zu interpretieren, sondern stattdessen es genau so lesen, wie es klar geschrieben steht.

Aurina 
Fragesteller
 25.03.2019, 19:29

Gut - erst mal danke - aber das liegt ja auch schon 250 Jahre nach Jesus Christus.

Ich meinte eigentlich die Christen zuvor :)

Wenn ich ohne zu interpretieren lese, kann ich die Trinitätslehre rein gar nicht finden. Das ist ja das Problem.

Aber ich werde aufmerksamer lesen müssen.

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JTKirk2000  25.03.2019, 19:31
@Aurina
Wenn ich ohne zu interpretieren lese, kann ich die Trinitätslehre rein gar nicht finden. Das ist ja das Problem.

Ja, eben drum. Die gibt es in dem Christentum, wie es zur irdischen Lebzeit Jesu gelebt wurde (und auch einige Zeit danach) nicht.

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ManfredFS  26.03.2019, 00:09
@Aurina

Du brauchst gar nicht interpretieren, erstmal nur wörtlich nehmen und glauben.

Wörtlich steht in der Bibel:

Das Wort war Gott und das Wort wurde Fleisch und wir sahen in ihn, also in dem Wort, welches Mensch wurde die Herrlichkeit Gottes als eines eingeborenen Sohnes. (Sinngemäß)

Es wird also wörtlich gesagt, Jesus war Gott und wurde dann Mensch und in Jesus sahen wir die Herrlichkeit Gottes

Jesus sagte, wer mich sieht, der sieht den Vater. Nicht interpretieren, wörtlich nehmen,

Ich bin IM Vater und der Vater ist IN MIR. Wörtlich nehmen.

Thomas erkannte Jesus und sagte "Mein Herr und mein Gott" und Jesus LOBTE IHN dafür. Nicht interpretieren sondern wörtlich nehmen,

Also schon im Johannesevangelium kann man wörtlich lesen, Jesus ist Gott.

Das der Vater Gott ist streitet keiner ab. Also haben wir schon zwei Götter in der Bibel.

In der Apostelgeschichte wird erzählt, wie der Heilige Geist belogen wurde und der Apostel sagte du hast nicht den Heiligen Geist belogen du hast GOTT belogen. Wörtlich genommen = der Heilige Geist ist Gott.

Dann steht in der Bibel: Es gibt nur einen wahren Gott.

Wenn du das alles gefunden hat, DANN könnte man nachdenken,

Wir hören von drei Personen die man GOTT nennt und die Bibel sagt, es gibt nur einen wahren Gott.

Es gibt es folgende Optionen

a) Alle diese drei Personen, die Gott genannt werden sind ein und derselbe Gott nur in unterschiedlichen Rollen, Offenbarungen. Das ist ungefähr die Dreieinigkeit und damit löst sich aller Widerspruch auf

b) Nur einer der drei, der Vater, der Sohn oder der Geist ist der wahre Gott, die anderen beiden sind falsche Götter

c) Der Himmel ist Heimat von drei Göttern die auch noch unterschiedlich groß sind, dann ist das Christentum ein Polytheismus.

d) Du interpretierst alles, was mit Jesus und dem heiligen Geist um oder wie die ZJ du schreibst am besten die Bibel um.

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Aurina 
Fragesteller
 26.03.2019, 12:26
@ManfredFS

Doch, das muss ich interpretieren, denn sonst würde ich Gefahr laufen, mir vorgesagte Worte nur anzunehmen. 

Im Anfang war das Wort ... Das habe ich noch nicht komplett für mich durchdacht. Deshalb schweige ich jetzt dazu. 

"Jesus sagte, wer mich sieht, der sieht den Vater" muss nicht unweigerlich bedeuten, dass Jesus Gott ist, sondern Jesus Gott gleich ist (was auch anhand einer Bibelstelle nachlesbar ist), aber eben nicht die selbe Person. Zudem dass Gott - zumindest in diesem Moment - in Jesus war. Demzufolge war Gott just in dem Moment sowohl Jesus als auch Gott. Also nicht unbedingt ein Indiz dafür, Jesus als Gott zu sehen. 

"Ich bin IM Vater und der Vater ist IN MIR" wäre demnach richtig. Da beide vereint sind bzw. in dem Moment waren - also wesensgleich. Gleich ist nicht bedeutend der Selbe. 

Thomas erkannte Jesus und sagte "Mein Herr und mein Gott" - ja, da beide in dem Moment vor Thomas standen. 

Mit dem Ausspruch "Mein Herr und mein Gott" - muss nicht einzig allein Jesus gemeint gewesen sein. Sondern es kann auch sein, dass Thomas begriffen hat, das just in dem Moment, sowohl Gott selbst und Jesus vor ihm standen. Demzufolge wurden beide Personen angesprochen. 

"Also schon im Johannesevangelium kann man wörtlich lesen, Jesus ist Gott" - wo?

"Das der Vater Gott ist streitet keiner ab. Also haben wir schon zwei Götter in der Bibel" - laut der Bibel gibt es nur einen Gott. Du redest hier jedoch selbst schon von zwei Göttern. Fällt dir das auf? 

Stimmt, der heilige Geist ist Gott. Demzufolge keine dritte Person, sondern Gottes Geist. Wie passt das in die Trinität?

Ich weiß nicht wer aus dem heiligen Geist eine dritte Person gemacht hat. Aber meiner Ansicht nach ist das verkehrt. 

Stimmt, es gibt nur einen wahren Gott, aber die Dreifaltigkeit macht mehr oder weniger drei Götter aus Gott. 

Ich entscheide mich notgedrungen für B - wobei auch das nicht richtig ist. Denn der heilige Geist ist Gottes Geist. Was auch irgendwo in der Bibel zum tragen kommt. Eben dass Gott und Jesus - mal von den himmlischen Mächten abgesehen - im Himmel vereint sind. Vom heiligen Geist, ist da gar nicht die Rede. 

Demzufolge halte ich die Trinität für falsch. 

Mein Rat: selbst interpretieren - nicht übernehmen :) Zudem hat Jesus selbst niemals behauptet Gott zu sein. Nicht ein einziges Mal passiert das!!! Das wird nicht grundlos sein.

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Gleich vorweg, ich bin Bibelanfänger und bin mir selbst noch nicht so sicher ob ich an die Dreieinigkeit glauben soll oder nicht. Es gibt überzeugende Argumente die für die Dreieinigkeit sprechen, aber auch Argumente die dagegen sprechen.

Auf der einen Seite versucht man die Dreieinigkeit mit der "menschlichen Vernunft" zu begreifen und man denkt sich, dass das keinen Sinn macht und auf der andern Seite, glauben wir an Wunder die in der Bibel beschrieben werden, also warum dann nicht an die Dreieinigkeit? Ob jetzt explizit Dreieinigkeit oder Trinität in der Bibel steht, ist nicht so wichtig, Jesus sagt auch nicht direkt, dass er Gott ist und trotzdem sagte Thomas zu ihm "Mein Herr und mein Gott" und trotzdem wollten die Juden ihn steinigen, nicht wegen seiner guten Werke, sondern weil er aus Ihrer Sicht Gotteslästerung begangen haben soll, also scheinen Sie sehr wohl verstanden zu haben was er da sagte.

Was wohl zu vielen Missverständnissen führt, ist Tatsache, dass gedacht wird, man bete zu 3 Göttern und dies sei heidnisch (Was auch so wäre). Es gibt durchaus Völker die 3 Göttertriaten anbeten wie zum Beispiel die Inder mit Shiva Brahma und Vishnu oder die Ägypter mit Isis, Nephtys und Osiris, aber auch Horos, Osiris und Isis. Das wäre dann wohl Götzenabetung was gegen die Bibel spricht, aber die Dreieinigkeit ist damit anscheinend nicht zu vergleichen. Hier ist übrigens eine Veranschaulichung wie man die Dreieinigkeit erklären kann -> https://www.dropbox.com/s/n7egha7w8nhboq3/image.jpg?dl=0

Die Bezeichnung Elohim ist rein grammatikalisch eine Pluralform, sprich "Götter" ausgesprochen, wird aber in der Einzahl, also Elohim schuf, Elohim sprach etc. ausgesprochen, aber was hat das dann mit Elohim auf sich, wenn es nur den einen Gott gibt? Ist damit die Trinität gemeint? Die ZJ vermuten es beziehe sich auf das Majistätsplural im Sinne von Majestät, Hoheit oder Erhabenheit, aber anscheinend ist das "pluralis majestatis" wohl nicht gültig, weil es ihm im Verb im hebräischen nicht gibt- eine Aussage von Claus Westermann (Theologe). Angaben ohne Gewähr.

Zum Heiligen Geist habe ich folgendes gefunden:

  • Er spricht (Apg 13,2; 21,11)
  • denkt (Apg 5,3; 15, 28)
  • lehrt (Lukas 12, 12; Johannes 14,26)
  • teilt den Mensch Gaben zu (1. Kor 12,11)
  • kennt sogar die Zukunft (Apg 21,11)
  • er kann betrübt werden (Jesaja 63,10, Eph 4,30)
  • belogen (Apg 5,3)
  • und gelästert werden (Matthäus 12,31)
  • wird als Tröster gekennzeichnet, welcher Jesus nach dessen Werdegang vertritt (Johannes 16, 7-15)
JlEoSvUeS  01.08.2019, 14:36

Das mit dem Heiligen Geist wollte ich woanders schreiben

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Risiki26  09.10.2019, 16:55
@JlEoSvUeS

Macht doch nichts. Das vervollständigt hier doch nur deine Antwort. Passt also schon.

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ksa01  01.09.2022, 00:24

Eine sehr wichtige Stelle hierzu, die dir vielleicht weiterhilft: >>Hättet ihr mich lieb, so würdet ihr euch freuen, daß ich gesagt habe: "Ich gehe zum Vater"; denn der Vater ist größer als ich.<< (Joh 14:28) Jesus selbst stellt klar, dass er nicht identisch mit dem Vater ist.

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Auch im Urchristentum gab es schon eine große Anzahl von Leuten, die von der Trinität überzeugt waren. Es gab aber daneben eine ähnlich große Anzahl von Arianern, die nicht an die Trinität glaubten. Da führte letztendlich zum Streit.

https://de.wikipedia.org/wiki/Arianismus

Heute gibt es auch noch christliche Unitarier (und einige andere Glaubensrichtungen) die nicht an die Trinität glauben.

SibTiger  26.03.2019, 06:31
Da führte letztendlich zum Streit.

Das führte..........

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Tutor1940  29.03.2019, 17:58

Im Urchristentum (48–110) wartete man auf das Ende der Welt und auf die Wiederkunft Jesu, von dem man glaubte, dass er gelebt habe und gekreuzigt worden sei.

Die Trinität wurde von Konzilien der Bischöfe im 4. Jahrhundert eingeführt, eine typisch hellenistische Lehre von griechischen Theologen.

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SibTiger  29.03.2019, 18:54
@Tutor1940
Die Trinität wurde von Konzilien der Bischöfe im 4. Jahrhundert eingeführt

Das würde ich unterschreiben. Nur anstatt von eingeführt würde ich eher von festgesetzt sprechen.

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Das weiß ich nicht, aber bei unserem ewigen Gott gibt es keine "3-faltigkeit) (Joh.10,30).

diese findest du aber beim "Gott dieser Welt" (2.Kor.11,14; Offb.17,1-6), welcher unseren Schöpfer (Jes.45,22) mit seinem "Sonntag" auf der ganzen Welt "nachäfft" (Offb.12,9).

Der Heilige Geist ist übrigens die "Kraft Gottes" (Mk.12,24), sonst wüsste Jesu nicht, wer sein Vater ist (Mt.1,20).

Woher ich das weiß:Recherche
Aurina 
Fragesteller
 03.06.2019, 18:54

Bist du Christ? Welcher Religionsgemeinschaft folgst du?

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SamRowbotham  23.08.2019, 17:30

Drei sind es, die Zeugnis ablegen im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist, und diese drei sind eins.

1 Joh 5,7

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Bevor sie zu "Christen" wurden und Römer waren, glaubten sie an die Trintität im Mithraskult. Nachdem sie als Römer Christen wurden, glaubten sie, was ihnen erzählt wurde. In Griechenland waren die ersten "Christen" mit großer Wahrscheinlichkeit Anhänger der Pauluslehre, also in manchem recht weit entfernt von dem, was Jesus lehrte.

Was sie aber im Detail glaubten, ist relativ unbekannt.

Bekannt ist jedoch, welche wundersame Wirkung "stille Post" hast wie leicht vorherige Glaubensinhalte durch Passendmachung in neue Lehren mit einfließen. Daraus kann man zumindest ableiten, daß es von Anfang an einen einheitlichen Glauben nie wirklich gegeben hat.

Aurina 
Fragesteller
 25.03.2019, 20:20

Warum recht weit entfernt von der Lehre Jesu? Kann man dann die Bibel überhaupt noch als Gottes Wort ansehen?

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Dxmklvw  25.03.2019, 20:35
@Aurina

"Recht weit entfernt" ist relativ. Wenn einfach mal angenommen eine Religion eine "wahre Lehre" verbreitet und 99 andere nicht, dann sind die 99 recht weit entfernt von der "Wahrheit".

Doch ich erwähnte auch "stille Post". Dafür waren Jahrzehnte Zeit, bevor überhaupt etwas aufgeschrieben wurde. Dementsprechend dürften die Ergebnisse sein: "Religiöse Wahrheit" ist, was sich Allesgläubige zurechtglauben.

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Aurina 
Fragesteller
 26.03.2019, 11:22
@Dxmklvw

Die Bibel entstand zwischen 1452 und 1454 in Mainz - erst ab dieser Zeit war das schriftliche Wort Gottes überhaupt erst zugänglich für die Allgemeinheit. Die zuvor schriftlich festgehaltenen Worte bekamen nur wenige zu lesen. Also wurden sie - wie du schon erwähnt hast - mündlich verbreitet. Und da haben sich garantiert etliche Fehler eingeschlichen. Spiele mal "Stille Post" - nur in einem Spiel verändern sich die Aussagen innerhalb kürzester Zeit enorm. Demzufolge denke ich, kann die Bibel gar nicht mehr Gottes wahres Wort kund tun. Bis vor Kurzen war ich noch der Ansicht, dass Gott es verhindert hat, dass die Bibel verändert werden kann, aber ich fürchte das war mehr als naiv von mir. Nicht umsonst warnte Gott uns vor falschen Propheten.

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Dxmklvw  26.03.2019, 14:05
@Aurina

"Die Bibel entstand zwischen 1452 und 1454 in Mainz"

Die Bibel ist nach wie vor im "Entstehen" begriffen, was gut an den immer mehr dazukommenden "Übersetzungen" erkennbar ist, bei denen jeweils "Kleinigkeiten" so geändert werden, daß auch Bibelgläubige, die sich umfangreich informieren wollen, den Durchblick verlieren.

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Risiki26  09.10.2019, 17:15
@Aurina

Ging mir ähnlich. Ab dem Zeitpunkt, als ich mich vor einigen Jahren intensiv mit der Exegese beschäftigt habe, stehe ich dem aufgeschriebenen Wort kritischer gegenüber. Schon Paulus hat Jesu Lehre verändert. Er rühmt sich dessen sogar in seinen Briefen, dass er nach seiner Bekehrung nach Jerusalem hinaufzog, um mit den Aposteln zu streiten. Eine demütige Haltung eines Neulings im Glauben wäre gewesen, sich von den Aposteln in den Glauben einweisen zu lassen und Belehrung anzunehmen. Die Veränderungen am ursprünglichen Wort Gottes, die vorgenommen wurden, werden im Theologenkreis "Redaktionsprozess" genannt. Das mag jeder sehen, wie er mag. Ich denke aber, dass man diesem Redaktionsprozess seine eigene Bedeutung zumessen sollte. Im positiven, wie im negativen Sinne. Grundsätzlich hat sich der heutige christliche Glaube im Laufe der Jahrhunderte zu dem ENTWICKELT, was er jetzt ist.

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