Willkommen zurück mit einer einmaligen Umfrage – Welchen deutschsprachigen Star aus den Bereichen TV, Film und Musik vermisst ihr am meisten?

Das Ergebnis basiert auf 34 Abstimmungen

Loriot (1923-2011) 35%
Heinz Erhardt (1909-1979) 32%
Falco (1957-1998) 21%
Udo Jürgens (1934-2014) 6%
Gustl Bayrhammer (1922-1993) 3%
Hannelore Elsner (1942-2019) 3%
Harald Juhnke (1929-2005) 0%

20 Antworten

Loriot (1923-2011)

Lieber SANY,

Auch ich darf zuerst einmal mitteilen, dass ich mich für die Erwähnung sehr freue und ich habe durch unsere Zusammenarbeit hier schon einige Kontakte geknüpft, interessante Kommunuikation gemacht und auch schon einiges Neues kennengelernt.

Loriot ist von den hier ganannten wohl der , mit dem ich die meiste Zeit verbracht habe. Und zwar kenne ich ihn schon teilweise aus meiner Kindheit in den 70ern, in der gerade seine Sketch-Reihen auch bei uns in Österreich gezeigt wurden, aber viel mehr durch die Zeit mit meiner Frau und Tochter, welche von uns Vieles von Herrn von Bülow gezeigt bekommen hat den finden wir alle 3 gut, und das ist wohl etwas Besonderes, da wir allgemein verschiedene Geschäcker haben. Es sind uns so viele Aussagen von Filmen oder Sketchen so verinnerlicht, dass wir im Alltag oft etwas mit einer gewissen Wortmeldung assoziieren und bei den selben Szenen zu lachen beginnen und einer von uns bemerkt dann: "Das ist wie beim Loriot.....", eben bei einer gewissen Szene. Er hat es geschafft, das Wesentliche der Menschen so gut zu beobachten und es in einer Art darzustellen, laut seiner eigenen Aussage, dass er eben "nur ein bisschen übertreibt" , und dort eben genau das findet, was den entscheidenden Punkt der Comic ausmacht.

Ein weiterer zu nennender ist Udo Jürgens, von dem schon meine Eltern einige Platten gehabt haben. Eines der ersten deutschsprachigen Lieder , die ich überhaupt registriert habe, war "Zeig mir den Platz an der Sonne". Das war auf einer LP von ihm drauf und lief öfters bei uns im Wohnzimmer und erinnert mich an eine Zeit, in der ich etwa 3 bis 4 Jahre alt war. Weitere alte Nummern von ihm waren "Warum, nur , warum ? " oder auch "Immer wieder geht die Sonne auf". Ein Lied, dessen Text und Melodie ich sehr schätze, ist "Was wirklich zählt auf dieser Welt", und dies kenne ich quasi auch schon "ewig". Udo Jürgens hat sich mMn von einem früher bezeichneten Schlagerstar, (man kann auch sehr gut Liedermacher sagen), der seine Lieder immer in einem schön anzuhörenden Gewand gebracht hat, zu einem immer mehr auch kritischen solchen weiterentwickelt. Er hat nicht weiter Schlager gemacht, wie das manche tun, sondern er ist mit der Zeit gegangen. Für mich gehört er zu den besten deutschsprachigen Sängern.

Als gebürtiger Wiener bin ich natürlich auch in gewisser Weise stolz auf Falco, der es in seinem Leben nicht sehr leicht gehabt hat. Er hatte eine gewisse unverwechselbare coole Art, die wahrscheinlich meist Fassade war. Ich bin nicht von allen Songs so ein riesengroßer Fan, aber sein Stil ist doch einzigartig, oftmals Rap mit einer Portion Wiener Flair und außergewöhnlichem Sound, vor allem zu dieser Zeit außergewöhnlich, als er lebte. Oft wurde damals festgestellt, er wäre seiner Zeit voraus. Sein Album "Einzelhaft" hatte ich damals auf Musikkassette. Diese hörte ich sehr oft und kenne es fast auswendig. Ich war damals 13. Eine fast persönliche Geschichte zu Falco habe ich auch: Mein 3 Jahre jüngerer Bruder wollte Falco einmal interviewen . Und zwar gab es in seiner Schule eine Weihnachtsaktion , bei der Kinder Stars aus Österreich im Radio befragen konnten über Weihnachten und die Bräuche, die in deren Familie so stattgefunden haben. Falco sagte dieses Interview aus irgendeinem Grund ab (wahrscheinlich weil es zu seinem Typ, den er verkörpern mochte, nicht passte, über Weihnachten ein Interview zu geben, was er angeblich irgendwie durchklingen ließ), worauf mein Bruder jemand anderen interviewte. Allerdings gab Falco tatsächlich seine damalige Privat-Festnetznummer (damals die einzige Tel-Nr, die man hatte, noch lange ohne Handy) her, sodass "das Kind ihn gerne anrufen könne", als Ersatz für das nicht stattgefundene Interview. Mein Bruder tat dies aber nie, denn am Telefon war das damals eher peinlich, wen die ganze Familie zuhörte. Man muss auch bedenken, dass Falco zu der damaligen Zeit 1982 nur gerade ein ganz neuer Sänger von Österreich war, es gab gerade die Hits "Der Kommissar" und "Maschine brennt", und man ahnte nicht, wie sehr berühmt er mal werden sollte. Auch hätte dies natürlich ICH tun können, aber mit 13 wollte ich erstens nicht gern telefonieren und was hätte ich mit einem sehr wortgewandten und cool redenden 25jährigen mit meiner damaligen Schüchternheit ausrichten sollen ;-) ?

Falco ist also eine gewisse Kultfigur. Als einziger deutschsprachiger hatte er eine Nr 1 in den USA, ich glaube Nena hat es mit 99 Luftballons auf Platz 2 geschafft, was aber mMn gleichwertig ist.

Harald Juhnke hat uns mit seine zahlreichen Auftritten in Fernsehshows (zB "Musik ist Trumpf" in den 70ern oder ähnliche später) vom Fernseher aus begeistert. In einer Zeit, als die ganze Familie noch fast nur dies als Abendbeschäftigung hatte. Auch in gewissen Filmen war er zu sehen. Er verkörperte für mich immer so den typischen Berliner, was ich in einer vergleichbaren deutschsprachigen Stadt wie Wien immer interessant gefunden habe.

Gustl Bayrhammer kenne ich als Meister Eder mit seinem Pumuckl. Ich glaube, das wurde in Österreich nicht immer so oft wie in Deutschland gespielt , aber ich war so ca 17 und mein Bruder 14, als das mal lief, und obwohl das bei mir eigentlich nicht mehr so ganz das Alter war dafür (eigentlich ist es ja auch für alle Alteresstufen lustig), kann ich mich an viele Folgen erinnern. Er wirkte für mich so richtig wie ein typischer damals älterer Bayer mit seinem Dialekt.

Auch mit Hannelore Elsner habe ich sicher einige Filme gesehen. Sie hat soweit ich das mitbekommen habe, gemeinsam mit Iris Berben in den meisten Spielfilmen mitgewirkt. Auch Chistine Neubauer kann da glaub ich so ziemlich mithalten.

Also habe ich zu allen genannten gewisse schöne Erinnerungen.

Woher ich das weiß:Hobby – Höre gerne Musik u spiele auch selbst Tasteninstrumente
Loriot (1923-2011)

Mit Loriot bin ich aufgewachsen und verbinde viele Erinnerungen an Fernsehabende mit der Familie damit.

Gruss

Udo Jürgens (1934-2014)

Eine schöne Umfrage. Und ich sage es mal so: Egal ob Harald Juhnke, Udo Jürgens, Hannelore Elsner, Loriot oder Heinz Erhardt sowie Gustl Bayrhammer ("Meister Eder") - die spielten alle eine gewisse Rolle in meinem Aufwachsen und fehlen auf ihre Art und Weise auch alle, nur Falco ... aus dem bin ich nie ganz schlau geworden und von seinen Liedern fand ich eigentlich nur "Vienna Calling" und "The Sound Of Musik" einigermaßen gut.

Ich entscheide mich am Ende für Udo Jürgens (1934-2014), weil seine Musik mich besonders geprägt hat und auch meinen Musikgeschmack prägte - seine Lieder geben mir emotional was, ich habe etliche CDs und er ist einer von den wenigen Sängern, wo ich Fan bin und das auch schon seit meiner Jugend. Ich habe kein direktes Lieblingslied, aber "Mitten durch's Herz" von 1995 hat mich schon beim ersten Hören beschäftigt und nie losgelassen.

https://www.youtube.com/watch?v=9uiqWz7fFpw

Eines will ich in dem Kontext aber auch betonen: Das soll keine Entscheidung gegen die anderen sein, sondern nur eine Entscheidung, die aufgrund meiner persönlichen Verbundenheit zu Udo Jürgens in diese Richtung geht.

Erwähnen möchte ich noch Hanne Haller (1950-2005) und Karel Gott (1939-2019). Auch sie haben mir viele schöne Stunden geschenkt und begleiten mich schon ewig. Karel Gott durfte ich mal beim ZDF-Fernsehgarten treffen, ein sehr feiner Mann, die Begegnung hinterließ großen Eindruck und Ehrfurcht.

https://www.youtube.com/watch?v=gDCYH9p8Dhc

https://www.youtube.com/watch?v=_XC0QhvcQB8

Auch die beiden werden sehr vermisst, von mir zumindest, und waren Interpreten, die es weder stilistisch noch gesanglich jemals wieder geben wird. Gerade Hanne Haller hatte einen sehr eigenen Stil, der unverkennbar war, aber die Gemüter spaltete - ich kenne keinen, der sie "ganz gern hört", sondern nur echte Fans wie mich oder Leute, die ihre Musik und sie selbst komplett und konsequent ablehnen.

XXX

In eigener Sache: Schön, wieder mal eine Umfrage von dir zu lesen. Vielleicht kann man das Ganze ja neu beleben und in zeitlichen Abständen als mal wieder so eine Umfrage durchführen.

Woher ich das weiß:Hobby
Von Experte rotesand bestätigt

Ich kann mich zwischen Heinz Erhardt und Loriot nicht entscheiden. Gerade einige Gedichte von Heinz Erhardt und einige Kurzgeschichten von Loriot sind einmalig gut.

Udo Jürgens und Alexandra waren Liedermacher mit besonders interessanten Liedern. Gerade die letzten Lieder von Udo Jürgens deuten darauf hin, dass da noch einiges zu erwarten gewesen wäre.

https://youtu.be/YXGFCmNX0g0

Loriot (1923-2011)

Loriot ist einfach legendär. R.I.P.