Wieso glauben so viele an die Evolution?

61 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo LeonAverage,

mir scheint, Du hast Dich noch nicht sehr lange mit Naturwissenschaft beschäftigt.

In der Naturwissenschaft bedeutet der Begriff "Theorie" etwas anderes als in der Umgangssprache. Das wird leider sehr oft falsch verstanden.

https://www.scientificamerican.com/article/just-a-theory-7-misused-science-words/

https://www.forum-grenzfragen.de/nur-eine-theorie-alltags-versus-wissenschaftssprache/

Naturwissenschaftliche Theorien sind Modelle, die bestimmte (möglichst viele(!)) Beobachtungsdaten in einen logischen Kontext stellen. Naturwissenschaftliche Theorien erklären uns, warum wir diesen Satz an Beobachtungsdaten gemacht haben... und nicht ganz andere Beobachtungen.

Diesen Erklärwert hat ein Modell, weil es die erklärten Beobachtungsdaten über einen allen diesen Daten zugrunde liegenden in der Natur gesetzmäßig ablaufenden Prozess beschreibt.

Naturwissenschaftliche Theorien werden also dadurch gestestet, dass wir ihre Aussagen an der Natur überprüfen: Sie müssen so exakt formuliert sein, dass sie konkrete Vorhersagen für Beobachtungen machen und Aussagen treffen, anhand deren Nichteintreten wir das Modell an der Natur als falsch erkennen müssten. Entsprechend "glaubt" man nicht an naturwissenschaftliche Aussagen, sondern wird durch Beobachtungsdaten von einem Modell überzeugt: Wissen ist durch Fakten untermauerte Meinung - und unterscheidet sich genau dadurch vom Glauben.

Wir beurteilen unsere Theorien (unter anderem, die folgende Liste ist unvollständig...) danach,

  • ob sie einen hohen Erklärwert haben, also wie viele Beobachtungsdaten sie zu erklären imstande sind (je mehr, desto besser, man spricht von "gesicherten" Theorien, wenn es viele Beobachtungsdaten gibt, die eine Theorie gut beschreibt.)
  • ob es irgendwelchen konkreten Beobachtungsdaten oder andere gesicherte Erkenntnisse gibt, die explizit im Widerspruch zu den Vorhersagen der Theorie stehen (na, hoffentlich keine, sonst wäre die Theorie eher falsch)
  • ob sie sich einfügt in das Netz gesicherter Erkenntnisse aus anderen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen (ob es also auch aus anderen Disziplinen Daten/Beobachtungen gibt, die mit unserer neuen Theorie verstehbar werden oder ob unsere Behauptung völlig isoliert dasteht.

Wie sieht das denn jetzt aus für die ET?

Hervorragend!

Die Evolutionstheorie dürfte eine der naturwissenschaftlichen Modelle mit dem höchsten Erklärwert überhaupt sein: Sie erklärt uns die gesamte (!) Biologie. Oder wie Dobzhansky es formulierte:

Nichts in der Biologie macht Sinn außer im Licht der Evolution!

Nur unter der Erkenntnis der Evolution verstehen wir unsere gesamte Umwelt, die Biodiversität ebenso wie die Anpassung der Lebewesen an ihre Umwelt. Es gibt keinerlei Daten, die ihr widersprechen, aber eine unüberschaubar große Zahl an Befunden, die sie belegen. Das geht weit über das Fossilienmuster hinaus. Zudem nimmt die ET einen ganz zentralen Platz im Theoriengebäude der Naturwissenschaften ein. Sie verknüpft Erkenntnisse der Biologie mit denen der Astronomie, der Kernphysik, der Geophysik, der Chemie und der Biochemie - um nur ein paar zu nennen. Beispiele für diese interdisziplinäre Verwebung wären zum Beispiel die Lebensdauer der Erde und die Erkenntnisse der Astrophysik zum Lebenszyklus der Sterne oder auch die Erkenntnis der Plattentektonik.

Dem gegenüber steht kein Befund, den sie nicht erklären kann. Leider wird sie von antwissenschaftlichen, oft fundamentalistischen Kreisen auf der Basis aus wissenschaftlicher Sicht unhaltbarer oder veralteter Einwände öffentlich diskreditiert. Das hat sie nicht verdient.

Ist es nicht viel logischer anzunehmen, dass der Herr alle Lebewesen direkt fertig und perfekt erschaffen hat?

Nein. Weil es den Beobachtungsdaten widerspricht. Anders als die Erkenntnis der Evolution passt diese Vorstellung NICHT zu den Beobachtungsbefunden:

1) Erstens sind Lebewesen keineswegs "perfekt".

2) Das Fossilienmuster - also die Schichtung der Fossilien über die Erdzeitalter - zeigt, dass heute lebende Formen irgendwann zum ersten Mal auftauchen und in älteren Schichten ganz verschwinden. Werden alle Lebewesen gleichzeitig erschaffen, müsste dieser entscheidende Punkt anders sein.

Ich würde Dir raten, Dich ein wenig mehr mit dem Unterschied zwischen Glaubenssystemen und naturwissenschaftlicher Methodik auseinanderzusetzen.

Grüße

ElLonely  10.08.2020, 18:53

Hi, ich hoffe duzen ist okay 😊

Er hat bei seiner Fragestellung Fehler gemacht. Fehler machen uns menschlich. Gott hat alle Lebewesen erschaffen, auf keinen Fall perfekt oder an einem gleichen Zeitpunkt. Bitte lese einmal die Bibel durch oder schau dir zumindest das Thema der Erschaffung der Erde usw. an, bevor du deine Argumentation auf falsche Behauptungen aufbaust.

Es werden vielleicht ein paar wenige Fragen beantwortet, aber nicht alle. Ich denke du stimmst mir zu, wenn ich behaupte keiner von uns ist perfekt. So kann kein Mensch und auch keine Masse an Menschen alles beantworten. Wie kann es beispielsweise sein, das nur im Sommensystem (in einem beachtlichen Radius) ein Planet geschaffen wurde, sodass Leben entstehen kann und nirgens anders in unserer Nähe? Dazu, wie kann es sein, dass ausgerechnet auf diesem Planeten sich das das richtige Leben aus dem Wasser entwickelt und dann zu uns wird? Wodurch entstanden verschiedene Sprachen und warum gibt es größere Gebiete mit der gleichen Sprache, obwohl doch einfach jede Gemeimschaft angeblich ihre Art zu kommunizieren erschuf. Wie kann es genauso sein, dass nur 100 Alphabete für ca. 6000 Sprachen dominieren?

Dazu gibt es nochmal ein paar Zitate 😊

"Die größte Lücke der Evolutionstheorie bleibt der Ursprung des Lebens an sich" ~ Chris Wills, Professor für Biologie an der Universität von Kalifornien, San Diego, im "Newscientist"

"Ohne Gene gibt es keinen Organismus, aber Gene brauchen einen Organismus, um sich entfalten zukönnen" ~ Christian Kummer, Biologie und Philosophie-Professor in München

In Liebe,

Gottes ergebener Diener

3
Fladensemmel  10.08.2020, 19:20
@ElLonely

Da würde ich gerne einhaken, dass Wissenschaft und Religion - wenn man möchte - hand in hand gehen können.

Der Ursprung verschiedener Sprachen und deren Verteilung lässt sich sicher geschichtlich größtenteils nachvollziehen, allerdings wäre ich für details ganz sicher der falsche Ansprechpartner.

Was die ursprüngliche Entstehung des Lebens angeht: Ja, da gibt es tatsächlich noch einige unbekannte. Da sind sehr viele Zufälle zusammengekommen.(allerdings haben wir ja durchaus andere Systeme beobachten können in denen Gesteinsplaneten in der theoretisch bewohnbaren Zone ihres Sterns kreisen).

Ich halte es für absolut in Ordnung, wenn man für sich persönlich für diese Zufälle eine höhere Macht bzw Gott verantwortlich macht, aber für die Wissenschaft ist das natürlich keine zufriedenstellende Antwort und es wird fleißig weitergeforscht.

0
uteausmuenchen  10.08.2020, 21:21
@ElLonely
Dazu gibt es nochmal ein paar Zitate

Das übliche Quotemining: Aus dem Zusammenhang gerissene Aussagen. Du verstehst hoffentlich, warum es andere nicht überzeugt, wenn man die Aussagen von Wissenschaftlern aus dem Sinnzusammenhang reisst, um sie für eigene Zwecke zu missbrauchen?

https://rationalwiki.org/wiki/Quote_mining

Er hat bei seiner Fragestellung Fehler gemacht. Fehler machen uns menschlich.

Ja, klar. Aber das ändert nichts an der Schlussfolgerung, die zu ziehen ist, wenn eine Argumentation auf krass falschen Vorstellungen aufbaut.

bevor du deine Argumentation auf falsche Behauptungen aufbaust.

Ich hoffe, Du kannst auch verstehen, wenn es mich nicht besonders interessiert, wenn Du pauschal schreibst, ich würde meine Argumentation auf falschen Behauptungen aufbauen, aber nicht einen einzigen solchen Punkt anführen und belegen kannst.

So kann kein Mensch und auch keine Masse an Menschen alles beantworten.

Richtig.

Daraus folgt aber in keinster Wesie, dass eine bestens belegte wissenschaftliche Erkenntnis falsch ist. Dass es offene Fragen in vielen Bereichen gibt, ist ja gerade der Grund, warum wir Naturwissenschaft betreiben.

Wie kann es beispielsweise sein, das nur im Sommensystem (in einem beachtlichen Radius) ein Planet geschaffen wurde,

Naja, das ist wieder was, was mit Evolution gar nichts zu tun hat. Aber wenn Du schon fragst: Das liegt an der Schwerkraft. In aller Regel bilden sich nicht mal nur einzelne, sondern mehrere Planeten in den Akkretionsscheiben um junge Protosterne. In Radioteleskopen können wir Systeme beobachten, die gerade in diesem Stadium sind - und auch hier unsere physikalischen Modelle daran testen.

So schauen solche Aufnahmen aus: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/9/9d/HL_Tau_protoplanetary_disk.jpg

Wie kann es beispielsweise sein, das nur im Sommensystem (in einem beachtlichen Radius) ein Planet geschaffen wurde, sodass Leben entstehen kann und nirgens anders in unserer Nähe?

Das wissen wir doch gar nicht. Wir sind technisch doch erst seit 2 Jahrzehnten in der Lage, überhaupt Planeten in anderen Sternsystemen nachzuweisen - und finden eine ganze Menge davon. Auch solche, die durchaus ähnlich gute Voraussetzungen für Leben bieten wie die Erde.

Die Erde hat hier keine Sonderstellung.

Wodurch entstanden verschiedene Sprachen und warum gibt es größere Gebiete mit der gleichen Sprache, obwohl doch einfach jede Gemeimschaft angeblich ihre Art zu kommunizieren erschuf. Wie kann es genauso sein, dass nur 100 Alphabete für ca. 6000 Sprachen dominieren?

Hat jetzt überhaupt nichts mehr mit Naturwissenschaft zu tun, daher nur der kurze Hinweis: Die Frage übersieht, dass Kulturen miteinander wechselwirken. Sowohl über Handel als auch über Kriege.

7
dadita  11.08.2020, 11:20
@ElLonely

Seufz.

"Gott hat alle Lebewesen erschaffen, auf keinen Fall perfekt oder an einem gleichen Zeitpunkt."

Das ist schlicht Unsinn. Alle Lebewesen sind das Produkt von Milliarden Jahren der Evolution. Die Spuren dafür finden man nach wie vor in uns, an jeder Stelle.

Die Erde wurde nicht geschaffen. Auch sie ist das Produkt natürlicher Prozesse. Wir haben schon zahlreiche potentiell lebensfreubdliche Planeten gefunden, obwohl wir gerade mal unseren galaktischen Vorgarten durchsucht haben. Die Aussage ist also ebenfalls absoluter Unfug.

Verschiedene Sprachen entstanden weil getrennte Populationen von Menschen eigene Formen der Kommunikation schufen. Dass es heute nur noch vergleichsweise wenige dieser Sprachen gibt ist der Kolonialisierung, dem Nationalismus und vielen anderen geschichtlichen Faktoren geschuldet. Viele Sprachen wurden nie schriftlich festgehalten. Sie haben daher kein Alphabet. Viele andere nutzen gemeinsame Alphabet, beispielsweise unseres, welches in Derivat der phönizischen Schrift ist.

Auch die Zitate sind Unfug.

Die Evolutionstheorie beschäftigt sich schlicht nicht mit dem Ursprung des Lebens. Dies wäre die Abiogenese.

Gene können sehrwohl ohne einen Organismus "wirken". Wie uns selbst replizierende RNA, wahrscheinlich der Ursprung des Lebens, zeigt.

6
Bodesurry  10.08.2020, 19:12

„Wir wissen überhaupt nicht, wo wir herkommen. Kein Wissenschaftler hat auf der Erde jemals aus dem Labor Leben entwickeln können. Wir wissen nicht, wie Leben entstehen kann.“ Dr. Alexander Gerst, Geophysiker und Astronaut –Kommandant der ISS-Mission 2018

„Wie können anorganische Moleküle biologische Informationen bekommen und weitergeben, damit eine Urzelle entstehen kann? An und für sich ein unlösbares Problem." Prof. Dr. Manfred Eigen, Biophysikalische Chemie, Universität Göttingen

„Über 30 Jahre nach dem zunächst verheißungsvollen Beginn der Ära der Simulationsexperimente kann man zum eigentlichen Mechanismus der Lebensentstehung kaum mehr Fakten angeben als Ernst Haeckel schon vor 120 Jahren. Man muss leider erkennen, dass ein Großteil der Reaktionsprodukte der Simulationsexperimente dem Leben nicht näher steht als die Inhaltstoffe des Steinkohlenteers.“ Prof. Dr. Klaus Dose, Biochemie, Universität Mainz

„Es ist absurd und absolut unsinnig zu glauben, dass eine lebendige Zelle von selbst entsteht, aber dennoch glaube ich es, denn ich kann es mir nicht anders vorstellen.“ Prof. Dr. Ernest Kahane, Lehrstuhl für Biochemie, Universität Montpellier

3
Dahika  10.08.2020, 19:18
@Bodesurry

die Entstehung des Lebens ist doch üerhaupt nicht die Frage der ET. !!

6
Bodesurry  10.08.2020, 19:46
@Dahika

Du hast in dem Sinne recht, dass ich - fälschlicherweise - an den Urknall und nicht an die ET. gedacht habe.

0
FouLou  11.08.2020, 07:42
@Bodesurry

Mit dem Urknall haben die Zitate auch nichts zu tun. Da liegst du noch einmal falsch.

Probier's nochmal. Vieleicht findest du ja die korrekte Bezeichnung über das was die reden.

3
dadita  11.08.2020, 11:21
@Bodesurry

Auch der Urknall hat nichts mit der Entstehung des Lebens zu tun. Dieser Beschreibt die Entstehung des Universums. Die Entstehung des Lebens wird von der Abiogenese beschrieben, ein Feld auf dem wir tatsächlich große Fortschritte in den letzten Jahren gemacht haben.

2
miamia99  10.08.2020, 19:18

Eine sehr ausführliche Antwort. 👍🏽

Die Frage, wie Leben an erster Stelle entstanden ist, scheint aber zu bleiben... Die Evolutionstheorie erklärt zwar die Entwicklung, aber immer noch nicht den Ursprung...

4
uteausmuenchen  10.08.2020, 22:55
@miamia99
Die Frage, wie Leben an erster Stelle entstanden ist, scheint aber zu bleiben.

Dazu ist Folgendes zu sagen:

1) Die Evolutionstheorie soll die Mechanismen beschreiben, die die Evolution antreiben, nicht aber die Mechanismen, die zur Entstehung von Leben geführt haben.

2) Wir betreiben Wissenschaft, WEIL wir noch nicht alles wissen. Dass unser Wissen unvollständig ist, ist also NIE ein k.O-Kriterium für eine wissenschaftliche Aussage. Den Wert einer wissenschaftlichen Aussage kann man nur daran festmachen, ob sie das erfolgreich kann, was sie beschreiben soll.

3) Grundsätzlich passiert hier ein Kategorienfehler: Die Frage nach dem Ablaufen eines bestimmten Prozesses in der Natur wird verwechselt mit der Frage, welchen Weg der Prozess genau genommen hat. In Bezug auf die Entstehung des Lebens haben wir sehr viele Teilschritte verstanden und haben sehr plausible Vorstellungen, welchen Weg das Leben genommen haben könnte. Nachweise, welcher der möglichen Wege tatsächlich eingeschlagen wurde, scheitern mehr am fehlenden Nachweis, welche exakten Randbedingungen in den Urozeanen und der Uratmosphäre herrschten. Einen rationalen Grund, all diese Daten zugunsten einer antiken Legende zu verwerfen, gibt es jedoch nicht.

4) Der Verweis auf Lücken im Wissen um die Entstehung des Lebens ist genauso wie der Kreationismus ein ideologisches Rückzugsgefecht, das auch theologisch unsinnig ist, weil es zwangsweise in einen Lückenbüßergott führt, der arbeitslos wird, sobald sich die Lücken im wissenschaftlichen Erkenntnisgebäude schließen.

https://www.youtube.com/watch?v=ky2ej8jsaAk

9
MacMadB  11.08.2020, 11:21
@uteausmuenchen

"Lückenbüßergott" – sehr gut! So einen Begriff habe ich gesucht. 😎

2
Dahika  12.08.2020, 15:02
@MacMadB

Gott als Lückenbüßergott anzusehen ist übrigens auch Ketzerei. Der arme Gott wird nämlich seit mindestens 250 Jahren vor sich hergetrieben. Bald hat er gar keinen Platz mehr im Glauben, wenn man so weitermacht. Gott hat die Sonnenfinsteris gemacht - ach nein doch nicht. Gott macht die Blitze beim Gewitter - ach nein, doch nicht. gott macht Erdbeben. Ach nein, doch nicht. Gott schickt Aids, äh, nein doch nicht.
Das die Gläubigen, auch ich glaube an gott übrigens, nicht begreifen, dass ihre Vorstellung von Gott ihn immer weiter aus unserer WElt vertreibt. Das hat gott nun nicht verdient. Gott hat die Schöpfung nicht gemacht. Er ist die Schöpfung. Und natürlich auch die Evolution.

0
LeonAverage 
Fragesteller
 11.08.2020, 10:33

Was ein Skandal, dass selbst in dem fortschrittlichen, weil gottesfürchtigen USA die falsche EvolutionsTHEORIE dem wahren intelligenten Design in Schulen vorgezogen wird. Ich glaub, mir wird schlecht!

2
dadita  11.08.2020, 11:13
@LeonAverage

Die USA ist/war fortschrittlich weil es eine Trennung zwischen Kirche und Staat gibt/gab. Den Fortschritt haben die USA sicher nicht religiösen Fanatikern zu verdanken.

4
uteausmuenchen  11.08.2020, 15:05
@LeonAverage

Hat zwar nichts mit der Frage und der Antwort zu tun (wobei ich fest davon ausgehe, dass Du die Antwort nicht mal gelesen hast...), aber:

Das Schulsystem in den USA ist streng säkular. Es gibt dort - anders als bei uns - auch keinen Religionsunterricht. Der findet nur in sogenannten "Sonntagsschulen" und innerhalb der Gemeinden statt.

Das sogenannte "Intelligent Design" ist der Teil des Kreationismus, mit dem Kreationisten versucht haben, diese Regelung auszutricksen, indem sie dem Ganzen einen scheinwissenschaftlichen Anstrich gegeben haben - und die explizite Nennung Gottes vermeiden.

In mehreren Gerichtsprozessen sind die Kreationisten allerdings mit diesem Trick zurecht gescheitert: ID ist eine religiöse Lehre, wie man anhand der erkenntnistheoretischen Kriterien sehr gut herausarbeiten kann.

Hier nachlesbar:

http://www.martin-neukamm.de/kreation.pdf

3
Dahika  12.08.2020, 14:57
@LeonAverage

Sag mal, bist du jetzt stur, borniert oder einfach nicht gewillt, zu lesen? Den Unterschied von deinem Gebrauch von Theorie und dem wissenschaftlichen Gebrauch von Theorie hat man dir hier doch wirklich mehrfach erklärt. Ist das jetzt denkfaul oder Borniertheit?

0
Deamonia  11.08.2020, 10:45

Die 42 Hilfreich (nach nur 19 Stunden) sind einfach nur verdient!

Mal sehen wie viele es noch werden!

1
ralphdieter  11.08.2020, 12:28
@Deamonia
sind einfach nur verdient!

Da stimme ich Dir zu. Aber jede Wette, dass Ute nicht den Stern bekommt!

2
Deamonia  11.08.2020, 13:52
@ralphdieter
Aber jede Wette, dass Ute  nichtden Stern bekommt!

Natürlich nicht, religiöse Fanatiker wollen selten eine sinnvolle Antwort, sie wollen nur ihren Fanatismus bestätigt sehen...

3
ralphdieter  11.08.2020, 16:00
@Deamonia
religiöse Fanatiker

Diese Einschränkung war unnötig, denn solche Leute findest Du überall. Wie ging das noch mal mit dem Ersten-Stein-werfen?

1
Deamonia  11.08.2020, 16:09
@ralphdieter

Klar findet man überall Fanatiker, aber ich beziehe mich ja auf diese Frage hier ;)

1
uteausmuenchen  11.08.2020, 17:09

Vielen Dank für das Sternchen!

Da bin ich jetzt wirklich positiv überrascht.

Vielleicht hilft Dir dieser Text weiter, Dich gedanklich mehr mit der Naturwissenschaft zu beschäftigen:

https://www.ekd.de/ekdtext_94_02.htm

Grüße

1
SegenGottes  11.08.2020, 18:00

Naturwissenschaft hat mit der Evolutionstheorie nichts gemeinsam. Ich kenne Naturwissenschaftler, die nicht an die Evolution glauben. Ja, sie ist eine Glaubenssache.

0
uteausmuenchen  12.08.2020, 14:49
@SegenGottes
Naturwissenschaft hat mit der Evolutionstheorie nichts gemeinsam.

Bitte informiere Dich etwas besser.

Evolutionsbiologie ist ein Teilgebiet der Biologie - und damit eine Naturwissenschaft.

Die Evolutionstheorie hat einen zentralen Platz im Erkenntnisgebäude der Naturwissenschaften und ist mit anderen Erkenntnissen gut vernetzt. Auf S. 13 dieses Dokumentes ist das gut dargestellt:

http://www.martin-neukamm.de/kreation.pdf

In diesem Artikel ist auch sehr gut erklärt, dass die Evolutionstheorie den erkenntnistheoretischen Kriterien der Naturwissenschaft genügt.

Daran ändert sich auch nichts, wenn Du Bekannte hast, die die ET leugnen und diese als Glaubenssache darstellen wollen.

3
SegenGottes  12.08.2020, 20:35
@uteausmuenchen

Mich interessieren realistische Naturwissenschaftler. Und wie gesagt, es gibt genug Naturwissenschaftler, die NICHT an die Evolution ,,glauben".

0
SegenGottes  12.08.2020, 20:48
@SegenGottes

WOLF-EKKEHARD LÖNNIG

KURZPORTRÄT: In den letzten 28 Jahren habe ich wissenschaftlich über Mutationen bei Pflanzen gearbeitet. Seit 21 Jahren bin ich in Köln beim Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung tätig. Schon fast 30 Jahre lang nehme ich auch Aufgaben als Ältester einer Versammlung der Zeugen Jehovas wahr.

Durch meine empirischen Forschungen in der Genetik sowie durch Studien biologischer Themen wie Physiologie und Morphologie komme ich mit der enormen, oft unfassbaren Komplexität der Lebewesen unmittelbar in Berührung. Meine einschlägigen Studien haben mich in der Überzeugung bestärkt, dass Lebewesen — selbst die einfachsten — einen intelligenten Ursprung haben müssen.

Der Wissenschaftsgemeinde ist die Komplexität der Lebewesen wohl bekannt. Allerdings werden diese hochinteressanten Fakten allgemein in streng evolutionistischem Zusammenhang abgehandelt. Meiner Ansicht nach fallen die Argumente gegen den biblischen Schöpfungsbericht in sich zusammen, sobald sie einer wissenschaftlichen Prüfung unterzogen werden. Ich befasse mich seit Jahrzehnten eingehend mit solchen Argumenten. Nach dem gründlichen Studium der Lebensformen und der Betrachtung der im Universum geltenden Gesetze, die offenbar perfekt aufeinander abgestimmt sind, damit Leben auf der Erde existieren kann, ist es für mich zwingend, an einen Schöpfer zu glauben.

Erwachet September 2006.

0
uteausmuenchen  13.08.2020, 01:05
@SegenGottes
es gibt genug Naturwissenschaftler, die NICHT an die Evolution ,,glauben".

Außerhalb kreationistischer Kreise bitte und mit Argumenten, die nicht schon längst durchgekaut sind.

WOLF-EKKEHARD LÖNNIG

Danke, ich kann auch lesen, ohne dass man mich in Großschrift anbrüllt. Bitte unterlasse das, falls Du Dich noch einmal zu einem Kommentar genötig fühlst.

Zu den kreationistischen Behauptungen Lönnigs:

Aber wie Du ja selber schreibst: Lönnig verbreitet seine Aussagen nicht vor Wissenschaftlern - sondern vor den Zeugen Jehovas. Weil er weiß, dass seine Punkte wissenschaftlich nicht haltbar sind - was in einem Laienpublikum eben niemand merkt.

Der Wissenschaftsgemeinde ist die Komplexität der Lebewesen wohl bekannt.

Die angebliche irreduzible Komplexität, die Du hier nachkaust, ist ein sehr gutes Beispiel dafür: Wissenschaftlich längst durchgekaut. Wenig demonstriert die pseudowissenschaftliche Qualität kreationistischer Scheineinwände mehr als das ewige Hervorkramen längst widerlegter Aussagen gegenüber wissenschaftlichen Laien.

Korrekt erklärt findest Du - oder besser wohl: alle, die es wissen wollen - das hier:

http://www.ag-evolutionsbiologie.net/pdf/2013/Die-Evolution-bakterieller-Flagellen.pdf

Im Buch, von dem ich nun ein Kapitel verlinkt habe, finden sich etliche von Lönnigs .... Falschaussagen ... zitiert und widerlegt.

2
uteausmuenchen  13.08.2020, 20:05
@SegenGottes

Amüsant. Zu behaupten, "Tatsachen" würden verworfen, ohne diese zu benennen. Auch Dein Post darüber enthielt keine Argumente, sondern war ein Versuch eines Autoritätsfehlschlusses, bei dem Du Dir halt leider einen bekannten Kreationisten herausgesucht hast. Kutschera hat Lönnig seinerzeit ein ganzes Kapitel in seinem Buch "Kreationismus in Deutschland" gewidmet. Kennst Du das - oder verwirfst Du etwa Tatsachen?

http://www.ag-evolutionsbiologie.net/pdf/2009/die-affaere-max-planck.pdf

2
Alina598  25.08.2020, 16:04

Siehe Ursuppe im Internet. Dort dürfte die Frage nach dem Woher sich auch beantworten lassen...

0
als heiligen Schriften

und wer sagt mir das die wirklich vom "Herrn aller Lebewesen" sind?

Immer wieder verändert, immer wieder etwas raus genommen oder hinzugefügt....

Evolution ist für mich einfach vorstellbar, wenn ich mir die Entwicklung des Menschen angucke...

Du verstehst den Unterschied zwischen einer (wissenschaftlichen) Theorie und vorbehaltlosem "an etwas glauben" nicht.

Im Gegensatz zum Glauben, der vollkommen frei ist (man kann glauben, was immer man will und nichts muss dabei einen Sinn ergeben) ist eine wissenschaftliche Theorie schon von Beweisen(!) untermauert und wird sofort verworfen, wenn Beweise(!) in der Natur sie widerlegen.

Das trifft aber auf die Evolution nicht zu. Es gibt bisher etliche Beweise, die sie untermauern, aber keinen einzigen wissenschaftlichen Beweis, der sie widerlegt, darum ist sie auch noch gültig.

Und: Man kann die Evolution ganz realistisch "bei der Arbeit beobachten", ihre Funktionsweise, ihre Auswirkungen etc.

Andere Beweise hat uteausmuenchen in ihrer Antwort ja schon sehr gut und ausführlich dargelegt.

----

Schauen wir uns die andere Seite an:

Was ist die Grundlage des Christentums? Die Bibel. Ein von Menschen erfundenes Buch mit alten Geschichten und Gleichnissen, dass den damals unwissenderen Menschen (merke: Nicht dümmer nur unwissender) versuchte, Gut und Böse zu erklären, damit alle Menschen auf einer gemeinsamen Basis in einer Gemeinschaft zusammenleben können. Sie gibt quasi von (willkürlichen) Herrschern unabhängige Regeln für die Gesellschaft vor. (Die dann leider in der Folge wiederum von anderen Menschen zur Unterdrückung und Bereicherung genutzt wurden, da sie sich selber an die Spitze eines "organisierten Glaubens" setzten.)

Dazu kommt, dass dort bestimmte natürliche Beobachtungen und Ereignisse anhand einer "Gottheit" erklärt wurden, die weder Gründe brauchte noch hinterfragt werden sollte. So konnte man Dinge, die man damals wissenschaftlich noch nicht erklären konnte nutzen, um die aufgestellten Regeln noch wichtiger erscheinen zu lassen.

Aber heute sind wir weiter:
Wir wissen (wieder: Wissenschaftlich, mit Beweisen und Verständnis der dahinter stehenden Abläufe), dass Gewitter ein natürliches Phänomen sind, dass Kometen keine "von einer göttlichen Macht in den Himmel gesetzten Zeichen" sind, wir wissen, dass eine Dürre ihre Gründe hat und nicht "von Gott geschickt wurde um zu strafen" und so weiter. Und wir wissen(!) eben auch aufgrund von wissenschaftlich belegbaren Beweisen, dass der moderne Mensch sich aus Primaten entwickelt hat und nicht von einer Gottheit "auf die Welt gesetzt wurde".

ElLonely  11.08.2020, 13:11

Ich möchte nicht gerne ausführlich auf eine solch dumme Argumentation antworten. (Ja, dumm...) Nie hat die Bibel behauptet, man solle Kriege führen oder Gott hätte die Menschen "auf die Erde gesetzt" usw.. Ich hoffe du informierst dich etwas mit der Bibel. (Ja, hier fehlt extra ein "noch mehr", da du dich offensichtlicht gar nicht annähernd mit dem Christentum beschäftigt hast.)

Hier hört das Thema auch auf, da eine solche Argumentation nur weitergeführt werden kann, wenn sich beide Seiten auch für beider Aussage interessieren. (PS: Ich interessiere mich auch für die Wissenschaft und Magie, also die beiden Seiten NEBEN Glaube und NICHT ÜBER ihm.)

(PPS: Gott liebt dich trotzdem, da du sein bist.)

In Liebe,

Gottes ergebener Diener

0
ElLonely  11.08.2020, 16:45
@uteausmuenchen

Natürlich habe ich auch diese Stellen bereits gelesen. 😉

Wie wäre es mal mit dieser hier:

Denn wir kämpfen nicht gegen Menschen, sondern gegen Mächte und Gewalten des Bösen, die über diese gottlose Welt herrschen und im Unsichtbaren ihr unheilvolles Wesen treiben.

Epheser 6:12 HFA

https://bible.com/bible/73/eph.6.12.HFA

Paulus schrieb, dass wir nicht gegen Menschen kämpfen, sondern uns für den Krieg gegen die bösen Mächte wappnen sollen. (Gottes Wunder = gute Macht ; Satans Magie = böse Macht ; Wissenschaft = restliche Macht)

In Liebe,

Gottes ergebener Diener

0
Waldmensch70  11.08.2020, 16:50
@ElLonely
Nie hat die Bibel behauptet, man solle Kriege führen oder Gott hätte die Menschen "auf die Erde gesetzt"

Oh, nicht? Ich zitiere mal:

Und Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde (...)
0
Waldmensch70  11.08.2020, 16:53
@ElLonely
Denn wir kämpfen nicht gegen Menschen, sondern gegen Mächte und Gewalten des Bösen

Klar, so kann man es auch ausdrücken. Präsident Bush hat die amerikanischen Soldaten im Irak ja auch nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut kämpfen lassen sondern gegen das "Reich des Bösen".

Wie kann man nur so verblendet sein?

1
uteausmuenchen  11.08.2020, 17:04
@ElLonely
Wie wäre es mal mit dieser hier:

Es geht nicht darum, was sonst noch so drin steht. Deine Behauptung war __Nie hat die Bibel behauptet, man solle Kriege führen__

Und das ist offensichtlich falsch. Im AT gibt es eine ganze Menge Beispiele für gottgewollte und laut Bibel gottgeführte Kriegsaktionen.

So viele, dass Historiker und Theologen davon ausgehen, dass der christliche Gott seine Ursprünge in einem lokalen Kriegsgott hat. - siehe hierzu mein Wiki-Link.

Fakten bitte, keine Predigt. ;-)

2
ElLonely  11.08.2020, 20:03
@uteausmuenchen

Fakten, also eine Predikt. Deine "Argumentation" hat die meine nur bekräftigt.

0

Die Evolution ist FAKT. Sie kann täglich in jedem Zuchtbetrieb beobachtet werden, denn ohne Evolution wäre Zucht unmöglich. Man kann sie, wie es einige Abergläubische tun, leugnen, aber damit verleugnet man die Wahrheit.

Im Übrigen verwendet der Volksmund das Wort "Theorie" falsch und wer eine wissenschaftliche Theorie auf diese Weise anzugreifen versucht, zeigt nur den Mangel an eigener Bildung.

Eine Vermutung der es an Beweisen mangelt, ist in der Wissenschaft eine "These". Der Volksmund verwendet dafür fälschlicher weise den Begriff "Theorie". In der Wissenschaft gilt etwas erst dann als "Theorie" wenn eine These durch Beweise und Belege gestützt wurde. Das bedeutet eine wissenschaftliche Theorie ist erst dann eine solche wenn sie bewiesen wurde.

Die "heiligen" Schriften haben keinerlei Glaubwürdigkeit, denn es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sie Unwahrheiten enthalten, was "echte Bücher Gottes" nicht dürften.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Recherchen und Forschungen
LeonAverage 
Fragesteller
 11.08.2020, 13:53

Das letzte mal als ich einen solchen Unsinn gelesen habe, war am 1. April!

0
Andrastor  11.08.2020, 14:05
@LeonAverage

Du kannst die Wahrheit zwar verleugnen, aber das ändert nichts daran dass sie die Wahrheit ist.

6

Du verwechselst die Begriffe Theorie und Hypothese. Theorie im wissenschaftlichen Sinn bedeutet nicht, dass etwas unbewiesen ist. Im wissenschaftlichen Sinn kann auch eine Theorie bewiesen sein (Gravitationstheorie, Quantentheorie etc). Eine unbewiesene Theorie wäre eine Hypothese.

Lediglich im allgemeinen Sprachgebrauch bedeutet "Theorie" so etwas wie "unbewiesener Gedankengang".

Ich kann es absolut nicht nachvollziehen, wie man einer THEORIE mehr glauben schenken kann als heiligen Schriften!

Wer sagt Dir, dass die "heiligen Schriften" wahr sind? Vielleicht haben sich das vor 5.000 nur ein paar Leute ausgedacht, um ihre Kinder zu erschrecken.