Wie teuer?

8 Antworten

Also ich komme sehr günstig hin.

Ich bin bei den absoluten monatlichen Fixkosten bei 250€ Stallmiete (da ist aber auch kein Service drin außer morgens und abends Heu reinschieben), 80€ Unterricht für 4 mal Dressurstunde und zweimal Stangen- / Springstunde, 50€ Huforthopäde und im Schnitt 5€ für Hafer. Ergibt schonmal knapp 400€ und eine halbe bis eine Stunde täglich, die für die Versorgung draufgeht. Wie gesagt, günstiger geht's kaum.

Und in der Rechnung wurde das Pferd noch nicht geimpft, hat noch keinen Zahnarzt gesehen, hatte noch keine Physio-/ Osteobehandlung, hat noch keinen Sattel angepasst gekriegt, war noch nicht auf einem Lehrgang oder Turnier, hat noch kein Zusatzfutter gekriegt, trägt keine Eisen, hat sonst noch keine Neuanschaffung gebraucht, geschweige denn, dass es mal verletzt oder krank war. Auch bei einer kleinen, nicht außerordentlich notfallmäßigen Verletzung sind easy peasy 200€ weg. Ein Klinikaufenthalt kann recht leicht auch mal in den zweistelligen Tausenderbereich gehen.

Edit: ich hab die Gebühr für den Reitverein vergessen und die Versicherungen. Schlag nochmal 50€ im Monat drauf.

Achso und für das Geld steht noch kein Pferd da. Das ist nur die Unterhaltung. Pferd und Sattel im Anfängerbereich werden minimum 15000€ sein, um damit wirklich Freude zu haben, wenn man nicht jemanden kennt, der jemanden kennt.

Woher ich das weiß:Hobby – Reitsport seit 2007, eigenes Pferd seit 2020

Ach Herzchen…..

Das kann man so nicht sagen. Die Anschaffung eines Pferdes mit Sattelzeug kann 5000 oder 30000 € kosten - für den „normalen“ Reiter. Nach oben keine Grenzen.

Einen Stall für ein Pferd kauft man nicht. Für Stallmiete, Futter, Hufschmied, Tierarzt, Betreuung und Unterricht (für dich unerlässlich) und so weiter muss man mit monatlich durchschnittlichen Kosten von 800 € rechnen.

Von Experte Sallyvita bestätigt
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin

Das kann dir niemand im Detail sagen. Wenn du ein fittes, unkompliziertes Pferd hast, dass du bei einem befreundete Bauern kostenlos mit auf die Wiese stellen kannst kommst du vielleicht knapp mit 100 Euro hin, wenn du ein anspruchsvolles Pferd in einem high-end Stall in einer Metropolregion hältst, drei mal die Woche Unterricht plus Beritt in Anspruch nimmst und dann auch noch das Pech häufiger Erkrankungen hast geht da schon mal ein tausender drauf. Irgendwo in dem Rahmen pendelt man sich ein, die meisten Menschen, die ich kenne enden so bei um und bei 500€.

Für eine bessere Schätzung erkundigst du dich mal bei den Ställen in der Region nach den Preisen, addierst Hufschmied, Tierarzt, Versicherung usw. drauf und rundest dann auf, dann hast du eine grobe Vorstellung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – auf einer Farm aufgewachsen, heute eigenen Hof
Urlewas  14.02.2022, 14:56

Für 500 € bekommt man vielerorts grade mal die Vollpension mit Koppel….

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TheWiseLady  14.02.2022, 15:34
@Urlewas

Komisch, ich dachte ich hätte mehrfach erwähnt, dass die Preise sich sehr unterscheiden und man das nicht pauschal beantworten kann. Muss wohl untergegangen sein.

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Urlewas  14.02.2022, 15:37
@TheWiseLady

Doch doch - nur muss man bedenken, dass ein Kind, dass hier eine solche Frage stellt, weniger den Text, als die angegebene Zahl im Blick haben wird. Und in der Situation eines solchen Kindes, das sicher keiner Reiterfamilie entstammt, dürfte der genannte Betrag eher allerunterste Grenze statt „Durchschnitt“ darstellen 😉

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Kaktus800  14.02.2022, 15:02

100 ? Was kriegst du dafür ? Ich "Loch" ohne ausreichend Licht im Winter, Wasserversorgung nur über Eimern und einen "Stallbetreiber", der 0 Ahnung hat und glaubt, er könne mit irgendeiner Wiese noch Geld verdienen ?

Gerade wenn - und die Frage klingt doch sehr danach - der Pferdehalter noch sehr jung ist, sollte doch für ein ordentliches Umfeld gesorgt sein, denn welche Eltern können es gutheißen, wenn der Nachwuchs gerade im Winter alleine mitten in der Pampa herumspringt.

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TheWiseLady  14.02.2022, 15:32
@Kaktus800
100 ? Was kriegst du dafür ? Ich "Loch" ohne ausreichend Licht im Winter, Wasserversorgung nur über Eimern und einen "Stallbetreiber", der 0 Ahnung hat und glaubt, er könne mit irgendeiner Wiese noch Geld verdienen ?

Nö, bei uns gibt es einige Landwirte, die gegen Hilfe beim Misten und Füttern für kleines Geld Plätze auf ihren Weiden zur Verfügung stellen. Habe ich anfangs mit meinen Pferden genau so gemacht bis unser Stall fertig war.

Gerade wenn - und die Frage klingt doch sehr danach - der Pferdehalter noch sehr jung ist, sollte doch für ein ordentliches Umfeld gesorgt sein, denn welche Eltern können es gutheißen, wenn der Nachwuchs gerade im Winter alleine mitten in der Pampa herumspringt.

Was andere Eltern gut heißen ist nicht meine Baustelle und war auch nicht die Frage. Gerade wenn der Pferdehalter noch sehr jung ist wird er ohnehin nicht selbst Verträge schließen und ein Pferd kaufen können, daher werden hier die entsprechenden Eltern dann schon noch ein Wörtchen mitzureden haben. Was die dann für ihre Kinder gutheíßen und was nicht ist weder deine noch meine Sache.

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Kaktus800  14.02.2022, 15:55
@TheWiseLady

Da hast du aber echt Glück und wohl einen besonders guten Draht zu den hiesigen Landwirten gehabt. Ich kenne keinen Pferdebesitzer, der sein Pferd für so kleines Geld wo unterstellen konnte :-) Und diejenigen, die das Glück hatten, einen Bauern zu finden, zahlten mehr und sind so gut wie nicht zum reiten gekommen, weil sie aufgrund fehlender "Infrastruktur" nach der Versorgung ihrer Pferde nicht mehr so viel Energie hatten, diese auch noch zu reiten (nicht das reiten das einzigste wäre, was man mit einem Pferd machen kann), aber wenn dann das Pferd versorgt ist und man steht in völliger Dunkelheit auf einer Wiese ist auch nicht mehr viel mit Bodenarbeit oder sonstiger Beschäftigung mit dem Pferd.

Und wenn nach den Kosten gefragt wird, halte zumindest es nicht für so sinnvoll, mit derartigen Zahlen den Wunsch gerade junger Pferdefreunde noch zu bestärken, weil diese halt in der Regel eher die Ausnahmen sind.

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StRiW  14.02.2022, 17:49
@Kaktus800

Es ist eher Wunsch als wahrscheinlich, für 100 Euro ein Pferd unterhalten zu können! Realkosten übersteigen diese 100 Euro immer.

Im übrigen ist auch Arbeitszeit, Kapital so sind für jede Arbeitsstunde mindestens 10 Euro anzusetzen.

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Kaktus800  14.02.2022, 21:41
@StRiW

Mir ist das durchaus klar - nur eben halt vermutlich Pferdemädels nicht, die sich freuen, dass ja die Unterbringung für ein Pferd so günstig zu kriegen ist. Realitätssinn ist von denen ja nicht zu erwarten mangels Lebenserfahrung.

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Baroque  14.02.2022, 21:28

Für 100 € ein Pferd halten wird nicht gehen. Es frisst ja schon für 90 € monatlich Heu. Da ist noch kein Zaun drum rum, kein Unterstand gebaut, kein Wasser und Licht da, kein Auslauf befestigt, ...

Um die Kosten zu ermitteln nimmt man am einfachsten die regionale Vollpensionsstallmiete und addiert nochmal monatlich 220 bis 250 Euro im langjährigen Durchschnitt für Anschaffung und Unterhalt von Ausrüstung (davon fällt am Anfang ganz viel an, dafür kommen irgendwann einige Monate mit null Kosten - und darin ist eine hochwertige Sattelunterlage enthalten und nicht nach Mode immer wieder neue), Impfung, Entwurmung, Hufbearbeitung, Mineralfutter, ...

Man nimmt die Vollpensionsstallmiete, weil man mit Eigenleistung zwar günstiger weg kommt, im Fall einer Verhinderung aber jemanden für Vertretung viel teurer bezahlen muss als wenn das für viele Pferde gemeinsam organisiert wird und somit gleicht sich Häufigkeit des Anfallens von Kosten mit dem Preis aus.

Für Erkrankungen und/oder Verletzungen sollte man dann noch jederzeit 10.000 Euro locker machen können - oder man rechnet monatlich 50 Euro mehr, um einen vernünftigen Teil über eine Versicherung abdecken zu können.

Bei uns hier in der Region sind es monatlich 750 Euro, die man vernünftigerweise je Pferd kalkuliert.

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TheWiseLady  15.02.2022, 09:38
@Baroque
Für 100 € ein Pferd halten wird nicht gehen.

Sorry, ging bei uns. Kannst du andere Erfahrungen mit gemacht haben, bei uns ist das möglich. Dass das nicht der Regelfall ist habe ich in der Antwort mehr als ein mal geschrieben.

Es scheint hier aber grundsätzlich ein großes Missverständnis zu geben, wenn es um persönliche Erfahrungswerte geht. Oder eine gewisse Arroganz diese anderen absprechen zu wollen…

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Baroque  15.02.2022, 22:26
@TheWiseLady

Ich frage mich nur, wie, wenn ein Warmblut mit 600 kg im Monat ja durchaus 1,5 bis 2 kg Heu pro 100 kg Körpergewicht frisst = 9 bis 12 kg am Tag = 270 bis 360 kg im Monat, also irgendwie so um die 3 Doppelzentner und der Doppelzentner 28 Euro kostet, bei eigener Herstellung 25.

Dass Einzelne es hin und wieder schaffen, es günstiger aufzutreiben, kann man einfach nicht guten Gewissens für jemanden so stehen lassen, wenn es um die Kostenfrage geht. Da gebe ich immer Werte an, die für zumindest einen Teil der Pferdehalter funktionieren können und nicht für 1 %o

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TheWiseLady  16.02.2022, 10:11
@Baroque

Die Pferde-Community auf GF geht mir echt zunehmend auf den Zeiger. Lies doch bitte die Antwort noch mal.

Irgendwo in dem Rahmen pendelt man sich ein, die meisten Menschen, die ich kenne enden so bei um und bei 500€.

Die 100€ habe ich also keineswegs „so stehen gelassen“, aber man muss sich schon die Mühe machen die ganze Antwort zu lesen und sich nicht an einem Satz aufhängen…

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Rechne mal so mit 450- 550 € Stallmiete. Unterricht 100-150€, Zusatzfutter 50- 100€

Schmied 100€ , Tierarzt, Sattler und Co. auch so 100€ je nachdem.

Sattel kostet so 2500€

Woher ich das weiß:Hobby – Ich reite seit meinem 6.Lebensjahr und habe zwei Pferde
MilleW  14.02.2022, 21:16

Unterricht bis 300€.

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