Was tun gegen Gurtzwang?

12 Antworten

Es ist Typsache, wie Pferde Umzüge leichter überwinden. Den einen hilft eine Regelmäßigkeit, die sie kennen wie täglich arbeiten, den anderen gibt man besser erst mal ein halbes Jahr frei. Dazwischen gibt es ziemlich alles. Deshalb, weil man das einschätzen können muss, sollte dem Pferdebesitz immer weit mehr Ausbildung in den "Alltagsfragen" (Umgang, Haltung, Fütterung, Gesundheitsbeurteilung auch der psychischen Gesundheit, ...) vorausgehen als Reitausbildung. Es ist leichter zu sagen, man reitet einfach nur zweimal wöchentlich, wenn man einen Trainer da hat als zu sagen, man trifft Entscheidungen rund um's Pferd nur, wenn man dafür jemanden da hat. Für das allgemeine Zeug muss man immer bereit sein.

Was den Gurtzwang betrifft, kann der auch an anderem liegen als am Stress: da gilt es zu hinterfragen, ob Du Sattel, Unterlage und Gurt mitbekommen hast oder was sich hier verändert hat, ob und inwiefern Du anders angurtest, wie oft Du das Pferd vorher selbst gegurtet hast, wie lange Du vorher das Pferd im Auge hattest, ob der Vorbesitzer da hat Einfluss nehmen können, ...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Erst mal ankommen lassen und zur Ruhe kommen lassen... Das arme Tier hat gerade sein Leben auf den Kopf gestellt bekommen und muss sich erst einleben. Klar, dass das grad keine Lust hat, gesattelt zu werden.

Das Pferd muss sein neues Zuhause kennen lernen, die neuen Pferde Kumpels, Geräusche, Fahrzeuge, Gerüche, Eindrücke aller Art am neuen Hof und auch dich.

Einfach aufsatteln und losreiten ist ein Wendy-Traum.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe drei eigene Pferde, mehrere Zertifikate und Kurse
Emmely684 
Fragesteller
 19.10.2022, 08:58

Der Chef vom Hof meinte ich soll jetzt schon anfangen mit reiten

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Idris164  19.10.2022, 09:01
@Emmely684

Der Chef scheint nicht viel Sympathie mit den Pferden zu haben

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Emmely684 
Fragesteller
 19.10.2022, 09:06
@Idris164

Es muss halt immer schnell gehen und Probleme müssen schnell behoben werden

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SuperB18  19.10.2022, 09:39
@ShadowTaking

Ich sehe das ähnlich wie der Stallchef. Arbeitspensum beibehalten. Sonst hast du zusätzlich zum Umzugsstress auch noch Stress durch mangelnde Auslastung. Und Arbeit baut Stress ab. Und ausgelastete Pferde fangen in der Herde weniger Stress an.
Es gibt da verschiedene aber keine falschen Ansichten.

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Giwalato  19.10.2022, 09:39
@Emmely684

Dann gib ihm die Chance, sich einzugewöhnen.

Wenn es möglich ist, dann lass es frei in der Halle laufen oder longiere es, damit es sich an die neue Umgebung gewöhnt.

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ShadowTaking  19.10.2022, 09:43
@SuperB18

Sehe ich leider völlig anders. Ein Pferd muss sich erst eingewöhnen um überhaupt sows wie Sicherheit empfinden zu können. Ich meine damit aber auch nciht, wegstellen und in drei Monaten wieder kommen.
Leichte Arbeit ist ok, aufregend und fordernd ist die neue Umgebung alleine schon genug.

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SuperB18  19.10.2022, 09:53
@ShadowTaking

Für Pferde, die voll im Training sind oder ein bisschen mehr „Saft“ haben, bedeutet leichte Arbeit auch, dass da ein Sattel drauf muss.

Ich würde immer spätestens am zweiten Tag reiten. Ich finde wegstellen oder Arbeitspensum drastisch senken unfair.

Das tolle an Pferden ist ja, dass man ihr Wohlbefinden durch Bewegung zuverlässig verbessern kann.

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ShadowTaking  19.10.2022, 10:00
@SuperB18

Leichte Arbeit bedeutet nie, dass da ein Sattel drauf muss, da widerspreche ich deutlich. Auch Longenarbeit, Freiarbeit oder ähnliches kann leichte Arbeit sein und da braucht das Pferd nun wirklich keinen Sattel, teilweise nicht mal einen Gurt, wenn es sich selbst trägt.

Arbeitspensum anpassen, genug Ruhepausen gönnen. Die neue Umgebung ist Brain-Overload genug.

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SuperB18  19.10.2022, 10:18
@ShadowTaking

Bodenarbeit ist meiner Meinung nach deutlich mehr „Brain-Overload“. Aber gut. Let‘s agree to disagree.😊

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Ein Thema nach dem anderen... es wurde dir doch bereits geraten, das Tier erstmal in Ruhe ankommen zu lassen! Hast du denn keinen Trainer, der dir hilft? Pferd alleine ausgesucht? Ist doch nicht mal 1 Woche bei dir... ??!!

Es ist NORMAL, dass viele Pferde anders sind, zumindest Anfangs, als sie beim Probereiten waren. Sie brauchen Zeit um sich in die neue Umgebung einzufinden und mit den neuen Menschen und Pferden klar zu kommen. Zudem ist auch nicht zu unterschätzen, wenn sich die Haltungsform geändert hat. Würde dir selbst uU doch nicht anders gehen! Oder kannst du sofort volle Leistung bringen, wenn du umziehen musst, in eine neue Klasse kommst, etc. pp.?

Hast du das Pferd denn beim Probereiten selbst gesattelt bzw. beim Satteln zugesehen? Eigentlich lässt man das erstmal den VK machen, der reitet einem das Pferd vor und dann macht man das alles nochmal komplett selbst. Mit der Bürste rüber, Hufe geben, Satteln, Trensen, reiten.

Wurde AKU gemacht? Wenn ja, in welchem Umfang? Gurtzwang ist ein schwieriges Thema, da muss man eben erstmal ausprobieren, was für das Pferd am angenehmsten ist und dann vorsichtig zu Werke gehen!

Es erscheint mir alles sehr unseriös, normalerweise wird ein Sattel nicht mit verkauft und wenn, dann passt er zu 99% nicht. Und dass du innerhalb einer Woche einen passenden Sattel bekommst, ist unwahrscheinlich.

Pferd ankommen lassen! Osteo drauf schauen lassen! Sattler drauf schauen lassen! Und damit klar kommen, dass man erstmal als Team zusammen wachsen muss - ca. 1 Jahr lang.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

1) Osteopath

2) umsichtig und geduldig, aber konsequent satteln; Körpersprache des Pferdes beobachten und darauf eingehen.

ich finds ja schon mal hammermässig, wie schnell dein sattler den sattel ausgesucht und angepasst hat. nicht mal ne woche - unglaublich.

kann ich die telefonnummer haben?

dein pferd hat magenprobleme wegen futter- und wasserumstellung und der sattel der draufliegt, ist auch nicht das gelbe vom ei. pferdi kann sich auch auf dem transport was verzogen oder einen nerv eingeklemmt haben.

und wie du reitest kann ja hier auch keiner sagen ausser das pferd. und wie du sattelst, kann natürlich hier auch keiner beurteilen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!