Sattel-/Gurtzwang beheben?

7 Antworten

Ich kenne ebenfalls einige Pferde, die beim Satteln oft ein wenig rum zicken, bei denen ich das nicht wirklich auf einen bestimmten Grund zurückführen kann. Falls der Sattel nicht passt, müsstest du das auch beim Reiten merken. Es kann sein, dass dein Pferd schlechte Erfahrungen beim Satteln gesammelt hat, weil sie vielleicht zu grob behandelt wurde.

Insgesamt hilft nur Geduld und Vorsicht. Immer erstmal den Sattel vorstellen und beschnuppern lassen, dann mal mit dem Sattel am Hals und Bauch berühren und dann ganz vorsichtig auf den Rücken heben und dabei beruhigend reden. Wenn es gut geklappt hat, unbedingt ausreichend loben.

Falls du dir doch unsicher bist, ob der Sattel nicht richtig passt, einfach nochmal vom Sattler durchchecken lassen und eventuell auch mal mit deinem Tierarzt darüber sprechen und schauen, ob er eventuell die Ursache finden kann.

Viel Erfolg und liebe Grüße

Urlewas  20.06.2020, 00:12

Richtig - nur finde ich das Wort „rumzicken“ in dem Zusammenhang etwas ungünstig gewählt. Solche Pferde möchten eine nonverbale Mitteilung ihrer Ängste machen, und das ist keine Allüre, sondern ein Ausdruck ihrer sicher begründeten Ängste. 😄

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Hjalti  20.06.2020, 07:52

Jede Bewegung, jedes noch so kleine Ohrenzucken beim Pferd hat seinen Grund! Pferde die "rum zicken" , haben immer Ballast im Gepäck, das sollte der Mensch nicht ignorieren.

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Wenn du das Problem in 2 1/2 Jahren nicht beheben konntest, ist das Verhalten so verfestigt, dass es sich möglicherweise nie mehr deutlich bessern wird, auch wenn die Ursache behoben ist.
Trotzdem sollte durch einen Osteopathen/Tierarzt mal nachgesehen werden, ob es irgendwo klemmt.

Stelle sicher, dass du IMMER sehr ruhig und behutsam, aber nicht zaghaft vorgehst beim Satteln, und den Gurt nicht zu sehr anziehst. Ein ordentlich passender Sattel sollte bei einem ausbalanciert sitzenden Reiter eigentlich auch ohne Gurt halten - trotzdem wird oft nachgegurtet, dass den Pferden fast das Atmen vergeht und das empfindliche Brustbein gedrückt wird.

Sehr bemerkenswert finde ich den Halbsatz oben in der Klammer. Du deutest ihr Nachgeben „wenn du es bemerkst“ als Resignation, weil sie „es nicht darf“. Schon mal drüber nachgedacht, dass das Pferd einfach nur sagen will: „Hey, pass auf, das ist mir unangenehm, tu mir bitte nicht weh!“ Und wenn du das „bemerkst“, kannst du einfach antworten: „alles gut, ich hab dich verstanden“, und kurz innehalten, bis das Pferd sich wieder entspannt, bevor du weitermachst. Und beim nächsten Handgriff freundlich fragen: „lst es so ok für reich?“. Natürlich versteht das Pferd die Worte nicht. Du brauchst sie auch nicht unbedingt laut auszusprechen, es geht um deine innere Haltung.

Vergiß die Forschung in der Vergangenheit. Ein Pferd braucht keine Couch beim Psychiater. Es braucht HEUTE freundliche Konsequenz. Jeden Tag, und beim Satteln jede Minute, ja, jede Sekunde.

Sattelzwang hängt meist mit dem Gefühl des Sattelgurtes um den Bauch, nicht dem Rücken zusammen. Wobei natürlich auch ein Rückenthema nicht ausgeschlossen ist. Am Sattel der Bereiterin liegt das jetzt nach 2 1/J. sicher nicht. Du solltest a) das Equipment prüfen - welcher Gurt ist für das Pferd angenehmer u. besser zu ertragen? Bringt ein Lammfellschoner Erleichterung? Passt der Sattel? Passt die Unterlage oder wirft die Falten, etc.?

Und b) deine Vorgehensweise prüfen. Nimmst du dir genug Zeit zum Satteln und gehst auf den Zustand deines Pferdes ein? Gleitet der Sattel sanft auf den Rücken oder wird er da mehr oder weniger schnell schnell drauf geknallt? Wie gurtest du an? Erst mal nur in die ersten 1, 2 Löcher und dann langsam weiter oder wird direkt angezogen wie Bolle? Ist der Gurt evtl. grundsätzlich zu stramm gezogen?

Gönne deinem Pferd eine osteopathische Behandlung u. checkt den Rücken.

Eine "Erziehungsmaßnahme" nimmt keinen Schmerz oder kein einengendes Gefühl, was soll das also bringen! Musst du unpassende Schuhe tragen werden sie dir nicht besser passen, nur weil dich jmd dazu zwingt oder sie dir als "Maßnahme" 3x an- u. auszieht.

Ich finde es ehrlich gesagt auch nicht ok, 2 1/2 J. nix zu tun, wenn das Problem doch bekannt ist!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Also erstmal bitte das Pferd durchchecken lassen, ob wirklich alles in Ordnung ist. Mind. mal einen TA und einen Ostheo da drauf schauen lassen.

Ist denn dein Sattel vom Profi (ausgebildeter Sattler) angepasst worden? Wann war die letzte Überprüfung? Und was sagt denn der Sattler zu der ganzen Geschichte, wenn das schon seit 2 Jahren so geht?

Ich hätte da jetzt direkt die Vermutung, dass irgendwas immer noch unangenehm ist- sei es Aua im Rücken oder auch Empfindlichkeiten im Bauch-Bereich oder ein nicht (mehr) perfekt passender Sattel, der irgendwo drückt.

Ich würd erstmal Ursachenforschung betreiben, bevor ich an "Trainingsmaßnahmen" dafür denke.,

Woher ich das weiß:Hobby – Ü20 Jahre Reit und Pferdeerfahrung, Haltung eigener Pferde

"Erziehungsmaßnahmen" bei einem Tier, das wahrscheinlich Schmerzen hat und das Satteln als unangenhem empfindet , dies nicht mal abgecheckt wurde von einem Osteopathen, Tierarzt, Sattler, , für mich ein verantwortungsloser Umgang mit einem Tier.