Was ist eure Meinung zum Thema "Pferde retten!"?

Das Ergebnis basiert auf 24 Abstimmungen

Teils, teils..... 46%
Andere 33%
Pferde sollten generell nicht gerettet werden. 21%
Jedes Pferd sollte man adoptieren, egal, wie sein Zustand ist. 0%

13 Antworten

Andere

Das ist in den meisten Fällen kein "retten". Viel eher handelt es sich dabei um eine Verlängerung des Tierleids um seinen inneren Helferkomplex zu befriedigen.

Die Tiere sind nicht ohne Grund beim Schlachter und dieser DARF Tiere, die ihm zur Schlachtung anvertraut wurden, überhaupt nicht weiterverkaufen. Wenn die Pferde im Pass zur Schlachtung zugelassen sind und kein lebenswertes Leben mehr führen können, dann ist die Schlachtung ein normaler Prozess. Schweinchen oder Hühner werden ja auch nicht gerettet, oder die männlichen Küken die geschreddert werden weil sie "nix nützen". Das sind leider meistens Wendys, die keine Ahnung haben was sie dem Tier damit antun und hinterher irgendwelche Spendenaktionen starten, weil sie nicht mit einer solchen finanziellen Belastung gerechnet haben.

Mein Opa wäre auf jeden Fall sehr traurig, wenn jedes Pferd vom Schlachter "gerettet" werden würde und es bald kein Pferdefleisch mehr zu kaufen gäbe.

Grauling0605  17.01.2022, 15:18

Grundsätzlich richtig, aber Schlachtpferdeeintragung betrifft nur die Verwendung für den Menschlichen Gebrauch. Schlachten und entsorgen darf man auch andere Pferde aus gutem Grund.

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Andere

Ist ein schwieriges Thema. Leider muss ich sagen, hab ich in der Praxis mehr Fälle von "geretteten" Pferden gesehen und erlebt, denen es dann eher noch schlechter ging, als anders. Nicht grad wenige von denen sind am Ende wieder dort gelandet, wo sie eigentlich her kamen - nur, dass sie zwischendurch noch eine total unnötige, äußerst unschöne und oft qual-/schmerzvolle Odysee hinter sich bringen durften.

Der Sachverstand und die finanziellen Mittel von "Pferderettern" lassen oft mehr als zu wünschen übrig. Es ist einfach nur erschreckend, wie blauäugig einige Menschen an sowas ran und damit umgehen. Das sind gar nicht mal nur die Teenie-Pferdemädels sondern durchaus auch erwachsene Leute, von denen man eigentlich erwarten würde, Dinge zu Ende zu denken.

Wie heißt es so schön: gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut gemacht. Meiner Erfahrung nach in sehr vielen dieser Fälle leider zutreffen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
Andere

Dieses Pferde retten ist sehr oft der Versuch billig an ein Pferd zu kommen, der dann teuer bezahlt wird. Entweder in Form von horrenden Tierarztkosten - eben weil es einen Grund hatte, dass Tier z.B. zum Schlachter sollte oder in Form von hohen Kosten für Korrekturberitt, der sehr oft nicht zielführend ist, weil es auch Pferde gibt, die einfach nicht reitbar sind - aus den unterschiedlichsten Gründen.

Manche retten auch Pferde, weil sie glauben, dass sie damit etwas Gutes tun. Doch ich kenne einfach zu viele Beispiele, die genau das Gegenteil bewirkten.

Beispiel 1 - ein Kaltblut mit entsetzlich schlimmer Warzenmauke und Beinen wie Rosenkohlpflanzen, die beständig bluteten, nässten, eiterten und mit Sicherheit auch schmerzten. Das Veterinäramt hatte die Tötung/ Erlösung gerichtlich veranlasst und ein Tierretter hat alles daran gesetzt, das Pferd davor zu bewahren. Doch das zeitintensive und wenig Ergebnis-Erreichende Kümmern um das "gerettete" Pferd lief dann alles andere als gut und das Leben dieser armen gequälten Kreatur leider auch.

Beispiel 2 - wieder ein Kaltblut, in diesem Fall ein Norikerfohlen, dass man vor der Schlachtung in Österreich gerettet hat. Dieses Fohlen, gezüchtet mit dem Ziel, dass es schnell schwer und ertragreich für die Fleischgewinnung sein soll und eben nicht ein stabiles Reit- oder Fahrpferd, lebt heute als Boxenpferd mit 2-stündigem täglichen Weidegang und ständiger Schmerzmittelgabe, weil die Füße und der Körper gar nicht für das Gewicht ausgelegt sind. Es ist weder reit- noch fahrbar und hat mit Sicherheit kein artgerechtes und glückliches Leben. Aber hey - es ist gerettet........ Den Züchtern in Österreich ist es am Ende auch nicht egal, ob sie das Geld vom Schlachter bekommen, oder deutlich mehr sogar von den jeweiligen "Rettern" - denn die Retter sind schon lukrativer.....

Beispiel 3 - ein Sportpferd mit heftig geschädigter Hufrolle und noch anderen starken degenerativen Schäden wird "gerettet". Die neuen Besitzer haben weder das KnowHow noch den finanziellen Background diesem Pferd das angedeihen zu lassen, was es bräuchte und leider auch nicht die Gnade, darauf zu verzichten, es zu reiten. Rettung? in diesem Fall sicherlich nicht. Tierliebe? Sieht für mich auch anders aus.

Und dann gibt es mit Sicherheit auch andere Fälle. Doch die gehen dann positiv aus, weil entweder Glück eine große Rolle spielte, das entsprechende Kleingeld für notwenige Therapien und reiterliches Können und Wissen.

Generell bin ich nicht gegen das retten eines Tieres. Um Himmels willen, natürlich nicht. Aber ich bin gegen blindes Gutmenschentum, das am Ende schädigt statt zu nützen.

Und genau diese Masche ziehen so viele durch, die brauchen nur zu schreiben "Pferd kommt sonst zum Schlachter" und dann kommt ein naiver Mensch und holt das Pferd weg.

Ich finde es immer reichlich kurz gedacht, guck dir diverse Rettungsstationen mal Live an, die haben immer wieder daran zu knusen und die bekommen auch nicht immer irgendwelche Spendengelder zugeschoben, besonders die nicht die Privat am laufen sind.

Man sollte immer selbst überlegen, auch diese Tiere wollen versorgt werden mit Futter, Heu, Stall, Versicherung kommt sicherlich auch noch dazu und was nicht noch alles. Im übrigen Nicht jedes Pferd ist händelbar, selten kommt es auch vor dass ein Tier auch zu einer Gefahr werden kann weil es irgendein Trauma hinter sich hat, was will man dann mit solchen Tieren machen? etwa ein auf Ostwind spielen und so tun man wäre der einzige Mensch auf Erden der das Pferd Therapieren kann? Blödsinn..

Pferderettung schön und gut aber dann auch nur von Leuten die wirklich ahnung haben und nicht aus irgendwelchen Mitleidsgetue denn damit hilft man keinem Tier egal ob Pferd, Katze, Hund, Ratte oder was auch immer.

MaryLynn87  17.01.2022, 14:09

Richtig so.

Das Pferd hat auch nix davon, wenn es dann sein restliches Leben schlecht bis gar nicht versorgt wird weil es keiner schafft ein Halfter drauf zu tun. Dann doch lieber gleich zum Schlachter und das Leid beenden.

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HierIstEsDunkel  17.01.2022, 14:10
@MaryLynn87

Seh ich nicht anders. Gibt genug Mitleidskäufe und Menschen die sich damit die Nase geschrammt haben weil sie urplötzlich feststellen mussten das es vorn und hinten nicht klappt.

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Urlewas  18.01.2022, 18:19

Ich persönlich habe bisher 3 Pferde kennen gelernt, die „vorm Schlachter gerettet“ worden waren. Jedes davon hat nur Probleme gemacht. Sich, den Besitzern, und auch ihrem ganzen Umfeld. Der Gipfel war ein Traber. Der sollte dann über Reitbeteiligungen finanziert werden. Aber das Tier war kaum reitbar, und tobte mangels Bewegung mehrmals täglich in seiner Padockbox herum, so dass der ganze Stall in Aufruhr war….Wem ist mit sowas geholfen?

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HierIstEsDunkel  18.01.2022, 18:34
@Urlewas

Niemanden, kenn da aber auch so Geschichten, eine ist sogar ziemlich aktuell, Nachbarin meint mit 0 Plan von Pferden und überhaupt ein Kaltblut retten zu wollen, der Bursche ist verhaltensauffällig von feinsten und steht meistens in einer Box, raus auf die Weide kannst du den nicht lassen geschweige in einen Offenstall packen, der würde Passanten nur angreifen und komplett austicken, aber die gute Dame meint natürlich sie ist die erlauchte die das Tier retten kann 🤦‍♀️

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Urlewas  18.01.2022, 18:38
@HierIstEsDunkel

Tja - das Pferd hat jetzt also eigentlich auch nicht wirklich ein „Leben“, und sie spielt mit ihrem eigenen…

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HierIstEsDunkel  18.01.2022, 18:40
@Urlewas

So ein Traber ist ja schon eine Hausnummer, aber ein Kalti? da kannst du mehrere Kilo draufpacken, das braucht nicht viel Kraft um zu zeigen wer der stärkere ist *räusper* vor allem müsste der ja auch umquartiert werden, den alten Platz würde der sicherlich nicht behalten, die sind glaub ich froh wenn sie den Quitt sind aber in völlig unerfahrene Hände würde ich so ein Tier überhaupt nicht geben, im Grunde ist es völlig egal was für ein Tier, man sollte schon Ahnung haben von der Materie.

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Urlewas  18.01.2022, 18:52
@HierIstEsDunkel

Schon klar - deswegen meinte ich, die „Retterin“ spielt mit ihrem Leben. Ich habe schon schon erlebt, was es heißt, wenn ein Kaltblut mal eben aus der Kontrolle gerät. Das braucht wirklich niemand!

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MaryLynn87  19.01.2022, 07:42
@Urlewas

Es reicht schon wenn ein Shetty nicht kooperieren will. Mensch hat da einfach keine Chance dagegen.

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Urlewas  19.01.2022, 07:49
@MaryLynn87

Das stimmt - nur, dass die möglichen Folgen in der Regel nicht ganz solche Dimensionen haben… ich hab mal einen gesehen, der in der Box tobte, da habe i h den Stall verlassen, weil der ganze Heuboden drüber ins Wanken geriet, wenn er gegen die Boxenwand sprang…

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HierIstEsDunkel  19.01.2022, 07:51
@MaryLynn87

Ich kenn das nur bei Schafen, das könnte einem Shetty vermutlich halbwegs nahe kommen, man mag gar nicht meinen was die für eine Kraft haben können *lol*

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MaryLynn87  19.01.2022, 07:51
@Urlewas

Stimmt schon, größeres Pferd kann nochmal mehr Schaden anrichten. Aber was den direkten Schaden Mensch vs Perd angeht ist eben auch ein kleines Exemplar nicht als "sicher" oder "harmlos" zu verstehen. Das wollte ich nur hervorheben weil hier auch mal Nicht-Pferdemenschen mitlesen.

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Urlewas  19.01.2022, 07:54
@MaryLynn87

Da hast du natürlich wieder recht. Auch ein Minishettys kann einen Menschen töten, wenn es drauf ankommt. Oder ausbüxen und einen schweren Verkehrsunfall verursachen.

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Andere

Viele Menschen sind sehr naiv. Und das wissen Leute die Pferde loswerden möchten ganz genau. Eine Anzeige "bitte dringend Helfen! Pferd kommt morgen zum Schlachter wenn es keiner jetzt sofort kauft" ist schnell geschrieben und schnell online gestellt. Genauso schnell finden sich auch naive Wendies die so ein Pferd dann unbedingt retten MÜSSEN!

Aber rate mal was da dahinter steht? Ein Händler der einfach schnell ein Pferd loswerden will und mit etwas moralischem Druck dahinter kann man den ärgsten Krüppel noch für nettes Geld los werden.

Pferde die nicht für den Sport geeigent sind, sind FLEISCH und das ist auch vollkommen in Ordnugn so. Ich selbst reite UND ich esse Pferdefleisch. Das ist für mich kein Widerspruch. Und ALLE Schlachhöfe müssen sich in der EU an Richtlinien halten. Eine Schlachtung ist nie schön zum Anschauen wenn einer so was noch nie gesehen hat und nie etwas damit zu tun hatte. Das kann man nicht "nett" ausschauen lassen. Aber wie gesagt gibt es Richtlinien und die werden auch überprüfung. Diese sorgen dafür, dass alles so tierschonend und schnell läuft wie es eben geht.

kwon56  17.01.2022, 15:03

Es gibt Richtlinien wie auch Menschenrechte und die Strassenverkehrsordnung, deren Regeln jeder immer einhält. Oder?

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MaryLynn87  17.01.2022, 15:11
@kwon56

Es kann nicht rund um die Uhr bei jedem Fahrer ein Polizist mitfahren um Verkehrsübertretungen zu verhindern.

Aber es kann regelmäßig in Schlachthöfen auf Einhaltung der Regellungen kontrolliert werden und das tut man auch.

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Urlewas  18.01.2022, 18:22
@kwon56

Nicht? Dann würde ich offen gestanden sagen, es sei sinnvoller, erst mal Menschen zu retten, bevor man Pferde rettet.

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MaryLynn87  19.01.2022, 07:36
@Urlewas

Nochmal für ganz langsame: das Pferd ist nicht "gerettet" nur weil es nicht geschlachtet wurde.

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Urlewas  18.01.2022, 18:26

Nicht nur verkauft - sogar verschenkt. Bei einer Bekannten von mir schellte es ein Nachbar an der Tür: „Nimm ihn, sonst holt ihn morgen der Schlachter!“. Eigentlich kann sie sich weder zeitlich noch finanziell ein Pferd leisten, und obendrein wird sie mit dem Pferd nicht Herr. Es gab schon mal einen fiesen Unfall, weil sie mit Pferd und Kinderwagen (beim Versuch, beidem irgendwie gerecht zu werden) völlig die Kontrolle verlor…

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MaryLynn87  19.01.2022, 07:40
@Urlewas

Ja, wir haben auch einen "geschenkten Gaul" in unserer Stallgruppe stehen. 15 Jahre, Warumblut, volle Ausbildung in Dressur und Springen, inkl. Turniererfahrung... Wurde an eine Dame verschenkt die als Kind mal Ponyreiten war und das Pferd, das nur Boxenhaltung kannte, jetzt auf Gebisslos und Barhuf im Offenstall halten will. Der Arme ist innerhalb eines Jahres um 15 Jahre gealtert und schaut jetzt schlechter aus als unsere 33 jährige Andalusierstute, ist ständig verletzt weil er mit dem Offenstall und der gemischten Herde nicht zurecht kommt und vollkommen unausgelaster weil ihn keiner vernünftig bewegen kann.

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