ist es sinnvoll ein pferd vor dem schlachter zu retten?

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Hi,

also ich habe mal eine 5 jährige haflinger schettlandpony stute vom schlachter bekommen, die eig. geschlachtet hätte werden sollen, was der schlachter jedoch nicht übers herz brachte weil die kleine relativ lieb war, jung und dazu noch komplett gesund. Anfangs als wir sie hatten war sie richtig schreckthaft, wollte oft austreten etc. aber das lag daran, dass sie anscheinend ein "weideunfall" war, die besitzer wollten sie nichtmehr, verkauften sie an einen händler, der rittt sie ( obwohl sie erst 3 war!), danach kam sie zu einem mit kutsche, was allerdings nicht so klappte, darauf hin kam sie zum schlachter und danach zu uns. ledier mussten wir sie nach 2 jahren wieder verkaufen, aver mittlerweile ist sie ein superliebes reitschulpony ( 8 jahre alt jetzt ), geht auf kleineren ( spring ) turnieren und ist bei allen reitern sehr beliebt. Klar kann es sein dass du auch das "falsche pferd" erwischst, weil man oft nicht viel über die vergangenhzeit weis, aber andererseits kann man da auch super pferde bekommen und du tust dem pferd etwas gutes,- auch wenn man leider nicht alle retten kann.

gruß schwarzerbogen

Deine Frage kann man pauschal nicht beantworten. Meist hat es ja seinen Grund, dass die Pferde zum Schlachthof kommen und man kann sich darüber streiten, ob ein lahmes Pferd noch monatelang auf einem Gnadenhof verbringen sollte, oder aber getötet wird

Wenn man noch "vernünftige Freiheitsdressur" drauf reitern könnte, würde es wenig Sinn machen, das Tier schlachten zu lassen. Entweder das Pferd ist schlimm verhaltensgestört oder aber körperlich beeinträchtigt (was nicht nur den "Spaß" mindert, sondern auch sehr teuer wird).

Baroque  17.07.2012, 15:20

Oft ist es auch für Betriebe ein zu großer Kostenfaktor, wenn jemand mit dem Tier spazieren gehen muss, es speziell gymnastizieren, damit es wieder eingesetzt werden kann. Auch in solchen Fällen, also Genesungsaussicht, aber ein krankes Pferd kann man nicht einsetzen und auch nicht verkaufen, dann wäre es eine Option. Aber nur, wenn wirklich viel Wissen über Pferdegesundheit da ist, denn wenn das alles der Tierarzt machen muss, wird es unbezahlbar. Und es schränkt möglicherweise trotzdem das komplette Pferdeleben lang ein und man muss sich danach richten, was das Pferd noch machen kann.

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Julchen212  17.07.2012, 20:16

Grundsätzlich gebe ich Dir völlig Recht.

Aber es gibt auch verschiedene Arten von Schlachtpferden. Ich hab vor einiger Zeit eine 37°-Doku über die Haflinger, die für die Ferienhöfe etc. auf Halde gezüchtet werden gesehen. Da braucht man den Sommer über Hafifohlen, damit alles schön malerisch aussieht und die ganzen Familien mit Kindern in das Berghotel in Südtirol kommen. Und dann, wenn der Betrieb sich Richtung Winterpause "verkleinert", werden diese Fohlen dem nächsten Schlachttransport mitgegeben. Oder aber solche, die nicht die perfekte Blesse und das perfekte Exterieur für die Edelzuchtbetriebe haben, vor allem kleine Hengstchen. Man braucht viele Stuten, aber weniger Hengste zur Zucht :/ Dann landen auch die im nächsten Schlacht-LKW.

Wenn man mit Fohlen umgehen kann und dann für eine professionelle Ausbildung sorgt, dann ist so was sicher eine sinnvolle Investition.

Bei allen anderen, "handeslüblicheren" Fällen, gebe ich Dir Recht ;-)

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freixen  17.07.2012, 21:53
@Julchen212

Soetwas, wie das mit den Haflingern, wäre mir nie in den Sinn gekommen. ...und täglich lerne ich dazu, und ich wundere mich, wie pervers diese Welt sein kann

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Lass es sein. Es hat seinen Grund, warum Pferde zum Schlachter gegeben werden. Die meisten haben halt irgendetwas mit der Gesundheit oder sind Vertrauensgestört oder Problempferde oder halt alles auf einmal. Wobei ich sagen würde, das es keine Problempferde gibt, sondern nur das Problem schlechter Reiter, aber auch da hat es wieder seinen Grund, warum sie Problempferde genannt werden. Und um so ein Pferd wieder ordentlich auszubilden muss man ganz von vorne anfangen. Und ich denke nicht dass das eine gute idee für dich ist.

Allein schon deine andere Frage zeigt, dass du noch nicht bereit bist für ein eigenes Pferd. Magersüchtig und fast gestorben wegen einer Reitbeteiligung? Entweder du tischt uns hier Lügengeschichten auf oder das ist dein Ernst und du bist absolut nicht abgehärtet. Was machst du denn wenn dein eigenes Pferd mal krank wird?? Oder du es einschläfern lassen musst? Oder du musst es verkaufen, weil ihr kein Geld oder du keine Zeit mehr hast, weil du mit der Schule fertig bist, dein Abschluss machst oder sonstiges??? Dich noch einmal zu tode hungern? Ich denke nicht, dass deine Eltern das ein zweites mal mitmachen.

Such dir erstmal eine Reitbeteiligung. Du kannst so viel von ihnen lernen und entlastest damit sogar noch eine andere Person.Und vielleicht hast du dann auch mal eine neue Reitbeteiligung, weil die andere vielleicht weg musste oder auch gestorben ist. Und das ist vollkommen ok. Denn dann lernst du, das die Welt nicht untergeht, wenn mal jemand gehen muss.

Also leg dir ein härteres Fell zu und lerne viel mit deinen Reitbeteiligungen. Dann verdienst du nämlich irgendwann dein eigenes Geld und wenn du dir dann ein Pferd leisten kannst und auch genug Zeit hast, bist du auf alle Fälle bereit für ein eigenes Pferd. Aber: Erst lernen. Dann Pferd :D