Pferde auf dem Schlachthof

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es gibt beim Schlachten zwei Möglichkeiten: entweder man bringt das Tier zum Schlachttermin direkt auf den Schlachthof oder gerade bei kranken Tieren kommt der Schlachter unter Umständen auch auf den Hof. Es ist aber falsch, dass alle Pferde, die "geschlachtet" statt vom Tierarzt eingeschläfert werden, in die Fleischproduktion gehen. Gerade bei kranken und alten Pferden ist das unter Umständen sogar verboten. Da ist es einfach eine Ansichtssache, wie der Besitzer das Pferd erlösen lässt. Ein Pferd darf in Deutschland auch nur aus zwei Gründen getötet werden: entweder um es als Lebensmittel zu verarbeiten oder weil es unheilbar krank ist.

Man darf also ein Pferd nicht "eingach so" töten, weil es ein bisschen erkältet ist. Der Tierarzt muss zuvor dem Besitzer genau erklären, was das Pferd hat, wie man es behandeln könnte und wie die Chancen auf Heilung sind, was es kostet. Erst wenn die Behandlung nur wenig Aussicht auf Erfolg hat und mit Leid für das Pferd verbunden ist, darf eingeschläfert werden. Auch der Schlachter muss sich im Vorfeld informieren, ob das Pferd noch zur Lebensmittelgewinnung geeignet ist - wenn ja, darf er das Pferd auf Wunsch des Besitzers immer schlachten - oder ob es Medikamente bekam und welche Krankheit es hat, dann unterliegt er den gleichen Bestimmungen wie der Tierarzt, d.h. er darf das Pferd nur töten, um Leid zu verhindern. Ansonsten macht er sich strafbar.

Ob man nun sein krankes Pferd einschläfern oder schlachten lässt ist meiner Meinung nach Ansichtssache - richtig ausgeführt sind beide Methoden schnell und schmerzlos für das Pferd.

dany01 
Fragesteller
 07.12.2013, 19:37

Kann man das Pferd eigentlich auch selbst zum Schlachter bringen, anstatt es abholen zu lassen?

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SpookyAngie  09.12.2013, 06:30
@dany01

Ich denke, das kommt vielleicht auf den Schlachthof an. Aber normalerweise sollte das möglich sein. Wenn ein Schlachter nicht möchte, dass Fremde den Hof betreten, sollte man vielleicht stutzig werden...

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Man bekommt einen Termin zur Schlachtung. Das Pferd wird vom Hänger hineingeführt und bekommt dort direkt den Betäubungsschuss.

Vor dem (vorgeschriebenen) Ausbluten des nun hirntoten Pferdes werden begleitende Personen, die NICHT zum Schlachthofpersonal gehören, weg geschickt.

Die Pferde "leben" nicht dort und werden dort auch nicht "in Ständerhaltung" aufgestallt.

Warum ein Pferd "mit Husten" geschlachtet wird?

Nun, die chronische Erkrankung nennt sich COPD. Und zum Endstadium hin leidet das Pferd unter chronischem massivem Sauerstoffmangel. Auf einem Reiterhof wird übrigens nicht geschlachtet, sondern eingeschläfert.

Warum dies das Ende für das Pferd ist?

Sorry, aber wenn ein Pferd sich durch jeden Atemzug quälen muss ohne Aussicht auf Besserung, dann ist die Tötung der sinnvollste Weg. Der Husten ist der Versuch des Körpers, die Lunge stoßweise zu entlüften, damit mehr Sauerstoff hinein kommen kann... und ggf den festsitzenden Schleim heraus zu befördern. Da aber die Lungenbläschen unrettbar beschädigt sind und tiefsitzende Verschleimung des entzündeten Lungengewebes nicht abgehustet werden KANN, bleibt wirklich nur der letzte Weg.

flockey  01.12.2013, 16:26

ob wirklich alle Pferde nach dem Bolzenschuss hirntot sind, bezweifle ich. Auf jeden Fall ist es aber bewusstlos (korrekterweise müssten Reflexe überprüft werden) und bekommen vom ausbluten nichts mit.

Schlachten ist meiner Meinung nach bei Fluchttieren u.U. sogar humaner als "einschläfern".

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SpookyAngie  02.12.2013, 07:02
@flockey

Wieso ist es humaner als einschläfern? Vom eigentlichen Einschläfern bekommt das Pferd nichts mit, da es vorher eine Narkose bekommt. Bevor jetzt irgendein dummer Kommentar kommt: ja, ich war schon mal dabei, als ein Pferd eingeschläfert wurde!

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Bei aller Sentimentalität, was ist besser für das Pferd? Ein Bolzenschuss in den Kopf und das wars dann, oder ein minutenlanger Todeskampf nach einer Giftspritze. Zudem landet ein "eingeschläfertes" Pferd in der Abdeckerei, während das Fleisch eines geschlachteten Pferdes noch einer sinnvollen Verwendung zugeführt wird. Zudem, wer sich über das Schlachten von Pferden empört, darf auch kein Schweine- Rind- oder sonstiges Fleisch essen sonst ist er nichts anderes als ein Heuchler. Alles andere steht in der Antwort von Dea2010.

Dea2010  01.12.2013, 20:06

minutenlanger Todeskampf nach einer Giftspritze

Das Pferd wird VORHER narkotisiert, das ist Vorschrift. und durch die (bewusste) Überdosierung sind viele Pferde bereits faktisch tot, wenn das T61 dann gespritzt wird.

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SpookyAngie  02.12.2013, 07:06

Warst du schon mal bei einer Einschläferung dabei? Wenn nicht, solltest du das mal tun, denn von "minutenlangem Todeskampf" kann keine Rede sein - es ist eine ganz schnelle und in der Regel friedliche Geschichte, die unter Aufsicht des Tierarztes geschieht, das heisst, falls etwas schief geht, kann er sofort eingreifen. Da ist ein missglückter Bolzenschuss wesentlich unschöner...

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SpookyAngie  02.12.2013, 07:07
@SpookyAngie

Ausserdem können kranke Pferde nicht immer verwertet werden, egal wie sie gestorben sind.

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Pferde kommen zum Schlachthof und werden gleich geschlachtet.

Ein Schlachter hat nicht das Geld, dass Interesse und die Zeit um Pferde dort noch Tagelang zu füttern und zu versorgen.

Außerdem wäre er den gleichen Gesetzen wie jeder andere Unterworfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Jahrelange Hunde Erfahrung

Ich kann dir nur sagen warum das Pferd sterben musste:

Reitschulen sind meist unberechenbare Großbetriebe, die ihre Pferde wie aistauschbare Maschienen behandeln, wenn sie halt nicht mehr funktionieren und demnach keine Einnahmen mehr machen. Dieses Pferd war so ein Fall und statt Tierarztkosten zu zahlen und monatelang keine Einnahmen zu machen, ließen sie das ferd einfach umbringen - und das schlimmste: dafür bekommen die auch noch Geld. An deiner Stelle würde ich diesen Massenbetrieb nicht mehr unterstützen und auf einem kleinem, privaten Hof dein glück versuchen. Lg

SpookyAngie  02.12.2013, 08:36

Das ist nicht richtig, Reitschulen verdienen mit Pferden ihr Geld und es ist nicht einfach, gute Schulpferde zu bekommen. Schulpferde werden also in der Regel keinesfalls wie Wegwerfware behandelt, sondern durchaus im Rahmen des Kosten-Nutzen Verhältnisses Tierärztlich versorgt! Natürlich muss ein Schulbetrieb - genauso wie Privatpersonen auch - aufs Geld achten. Das heißt aber nur, dass ein Schulpferd vielleicht eher vom Leiden erlöst wird, wenn keine Aussicht auf Besserung besteht, als ein Privatpferd, weil sich der Privatbesitzer oft nicht dazu entschließen kann, diesen Schritt zu gehen, obwohl das Pferd offensichtlich leidet. Auch bei den Privatbesitzern hat nicht jeder das Geld, seinem Pferd jede erdenkliche Therapie zu finanzieren. Sowohl Tierarzt als auch Besitzer oder Schlachter machen sich strafbar, wenn sie ein Pferd ohne ersichtlichen Grund töten.

Und nochmals: Kranke Pferde dürfen oftmals gar nicht verwertet werden, daher ist das überhaupt kein Argument, warum Reitschulen so mit ihren Pferden umgehen sollten. Wahrscheinlich gibt es unrühmliche Ausnahmen, die sind aber zum Glück selten.

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