Was haltet ihr von den Bauerprotesten und würdet ihr dagegen demonstrieren?

Das Ergebnis basiert auf 39 Abstimmungen

Ich bin für die Bauernproteste und würde mitdemonstr., weil 49%
Anderes 33%
Ich würde gegen die Bauernproteste demonstrieren, weil 18%

15 Antworten

Ich würde gegen die Bauernproteste demonstrieren, weil

Nein. Seit Jahren leben die Bauern von Subvensionen verschiedenster Art. Lassen sie aus Naturschutzgründen ein Feld unbewirtschaftet, zack gibt es Geld aus einem Naturschutztopf. Ist ja okay. Jeder pfiffige Bauer hat einen Steuerberater, der ihm sagt, aus welchem Topf er noch Gelder beantragen könnte. Ich gönne es den Bauern, denn sie müssen sich in die Preise der Schlachthöfe, Molkereien und Einkaufsketten fügen. Sie können den Preis ihrer Erzeugnisse nicht selbst bestimmen. Der wird festgelegt.

Jetzt kommt das Aber. Subvensionen sind nicht selbstverständlich. Diese Gelder müssen zur Verfügung stehen. Und das ist gerade nicht der Fall. Die Kasse ist leer, man sieht den Bodensatz.

Daher finde ich es skandalös, mit welcher Selbstverständlichkeit jetzt diese Subventionen eingefordert werden. Es ist kein Geld mehr dafür da. Und wenn die Ampel weiter einknickt, dann muß sie sich diese Gelder aus anderen Bereichen holen. Sprich: Schulen, Bildung, Kultur, Soziales. Aus dem stillen Markt. Der sich nicht so lautstark wehrt.

Jeder der heute von den Brücken geklatscht hat, sollte darüber nachdenken. Ganz besonders wenn er Kinder hat.

vetranooo  08.01.2024, 21:50

Es würde aber den Wettbewerb in der EU verzehren und die Bauern in Deutschland hätten einen Nachteil. Frankreich würde davon profitieren. Und vielleicht auch noch andere Länder wie Belarus.

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vetranooo  08.01.2024, 22:21
@BenniXYZ

Die Franzosen sind im Herzen alle Landwirte oder Schriftsteller. Man unterstützt sie nun mal sehr gerne.Subventionen hin oder her, in Deutschland ist das leider nicht so. Es soll aber so sein, damit sie konkurrenzfähig sind.

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Ich würde gegen die Bauernproteste demonstrieren, weil

Die Bauern haben schon immer für ihre Pfründe hart gekämpft. Sie sind dabei Unternehmer und keine Angestellten oder so. Die meisten sind ziemlich reich, auch wenn sie als Unternehmer wohl oft Schwierigkeiten haben ihren Lebensunterhalt selber zu verdienen. Vielleicht sollten sie mal damit anfangen bei ihren Lobbyvereinen alles abzusperren . Diese stehen nämlich nur für die industrielle Landwirtschaft und nicht für den einfachen Bauern. Aber sie hupen ja lieber für ihre alten Pfründe als etwas für die Zukunft zu ändern.

Bevarian  11.01.2024, 18:11
Vielleicht sollten sie mal damit anfangen bei ihren Lobbyvereinen alles abzusperren .

Wenn der Verband heute kräht, daß die Subventionsstreichung im Vorfeld nicht mit den Bauern besprochen wurde, dann wohl nur, weil die deren Lobbyisten die Planung schlicht und einfach verpennt haben! (Oder die andere Seite mehr zahlte...)

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Anderes

Das durchschnittliche Einkommen in der Landwirtschaft lag im Wirtschaftsjahr 2021/2022 bei rund 43.500 Euro je Arbeitskraft und ist damit im Vergleich zum Vorjahr um 32,2 Prozent gestiegen.

Dabei sind die billigen Wasserträger mitgerechnet. Irgendwie scheint ein Einkommenszuwachs von fast einem Drittel vielen noch zu wenig zu sein.

Bevarian  11.01.2024, 18:31

Warum bricht dann der (Agrar-)Maschinenbau vehement ein, weil keine neuen Trecker mehr bestellt werden? Auch lohnt es sich anzuschauen, wie es zu diesen 43500 € pro Kopf kommt: das ist kein Reinerlös nur aus der Arbeit...

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Picus48  11.01.2024, 19:12
@Bevarian
Warum bricht dann der (Agrar-)Maschinenbau vehement ein, weil keine neuen Trecker mehr bestellt werden?

Vermutlich weil die Regierung keine klare Linie fährt und sich die Bauern in unsicheren Zeiten nicht neue Kredite zumuten wollen. Wie die Zahlen zustande kommen kann ich nicht sagen, ich habe da lediglich aus einer Mitteilung des Verbandes zitiert. Demnach ist der Gewinn pro Unternehmen im Mittel 115.000 €/a, der sich dann auf die Beschäftigten verteilt.

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Bevarian  12.01.2024, 00:15
@Picus48

Wenn die Bauern doch so gute Einkommen haben, sind keine Kredite notwendig! In diese Statistik fließen auch die Abwicklungen von Höfen mit ein: wenn die ihre Masse verscherbeln wie Gerät und Getier, zählt das natürlich als Gewinn - nur geht's dann nicht mehr weiter... Ist aber alles in allem nicht der Punkt: die kleinen werden damit stärker betroffen und es führt letztlich zu einer weiteren Konzentration von Großunternehmen

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Picus48  12.01.2024, 00:27
@Bevarian
Ist aber alles in allem nicht der Punkt: die kleinen werden damit stärker betroffen und es führt letztlich zu einer weiteren Konzentration von Großunternehmen

So ist es vermutlich. Wie meistens auf unserem Globus.

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Anderes

Wer streiken will, soll das tun.

Solidarität heißt auch gewisse Situationen akzeptieren zu können, ohne Partei zu ergreifen.

Werde daher weder Mit- noch Gegendemonstrieren, sondern Abends mit Popcorn und Bier dem Treiben im TV zuschauen ☺️

Anderes

Lustig finde ich die Frage nicht.

Die Bauern wollen nicht mehr vom Kuchen, sie wollen aber auch nicht weniger.

Und wenn für einen Traktoren genau soviel Steuern bezahlt werden sollen wie für Papis Porsche, der seine Kinder 400 m zur Schule bringt, läuft etwas gewaltig schief.