Soll ich die Reitschule wechseln bzw. kennt ihr gute Reitschulen in meiner Nähe?
Der Stall, wo ich aktuell Reitstunden nehme, gehört einer Privatperson und beinhaltet ca. 6 Schulpferde und noch ein paar andere Pferde, die eigentlich keine Schulpferde sind, aber manchmal von erfahrenen Reitschüler*innen im Unterricht geritten werden. Die Pferde werden artgerecht im Offenstall gehalten und laufen in der Regel nicht mehr als zweieinhalb Stunden am Tag im Unterricht. Es sind auch selten bzw. eigentlich fast nie mehr als drei Reitschüler*innen in einer Reitstunde und die meisten Leute dort sind echt nett und haben immer ein offenes Ohr für uns.
Anfangs habe ich mich dort auch gut weiterentwickelt und hatte auch noch Spaß dabei, doch mittlerweile kommt es mir so vor, als würde ich überhaupt keine Fortschritte mehr machen. Wir machen auch fast immer dasselbe. Dadurch wird es irgendwie immer langweiliger. Meistens machen wir Dinge wie Stangenarbeit, um Hütchen o. Ä. herumreiten oder Bodenarbeit in den Feriencamps.
Es wird auch in der Regel mit Ausbindern geritten, es sei denn, man ist bereits sehr erfahren und fragt explizit danach, ohne reiten zu dürfen. Das ist für mich ein weiterer Grund, die Reitschule wechseln zu wollen.
Der dritte Punkt wäre, dass die Person, bei der ich Unterricht nehme, zwar im Gegensatz zu anderen Reitlehrer*innen dort freundlich mit uns umgeht und sachlich bleibt, wenn wir etwas falsch machen oder nicht verstehen und nach meinem Verständnis auch besser mit den Pferden umgeht, sich jedoch nicht immer zu 100% auf den Unterricht (es sei denn, sie gibt Longenunterricht) konzentrieren kann, da der Job noch mehr beinhaltet als nur Reitunterricht geben.
Ein weiteres Problem bei der ganzen Sache ist, dass ich leider überhaupt nicht mit der einschüchternden Art der Stallbesitzerin klarkomme. Sie hat sich schon des Öfteren darüber beschwert, dass ich sie auf IHREM Hof nicht grüße, sie findet das "hochgradig unhöflich", was ich auch verstehen kann. Ich kann mir allerdings auch sehr gut vorstellen, dass sie weiß, dass ich aus Angst, dass sie wieder etwas auf ihre Art zu bemängeln hat, einfach an ihr vorbeigehe, in der Hoffnung, dass sie mich nicht bemerkt. Manchmal vergesse ich es auch oder möchte nicht stören, wenn sie gerade beschäftigt ist. Jetzt ist sie seit Kurzem jeden Tag am Stall, was vorher nicht der Fall war.
Einfach den Stall bzw. die Reitschule zu wechseln wird allerdings schwierig, da ich minderjährig bin und meine Mutter bereits sehr viel Zeit und Geld in solche Dinge investiert hat. Ich war davor schon in vielen verschiedenen Reitschulen und sie hat sich teilweise echt schwergetan mit der Suche. Mir selbst würde es zwar auch schwerfallen, weil es dort ein Pferd gibt, welches ich mehr liebe als jedes andere, aber ich denke, das wäre es trotzdem wert.
Habt ihr Tipps, wie ich meine Mutter überzeugen kann? Oder kennt ihr gute Reitschulen mit artgerechter Pferdehaltung in der Wedemark oder im Umkreis von 10-15 Kilometern?
6 Antworten
Ich denke das wenn du dich dort nicht wohlfühlst etc. Die Reitschule wechseln solltest. Ich habe damals genauso gehandelt und bin endlich wieder mit dem Reiten weitergekommen! Es ist schade sonst irgendwann den Spaß daran zu verlieren.
Versuche es dann mit deiner Mutter mal so: Erkläre ihr die Umstände warum du wechseln willst und rede mit ihr darüber. Vielleicht lässt sich ja auch so schon was ändern. Und dann könnt ihr ja erstmal nur weitere Reitschulen angucken, Probestunden nehmen und dann für die Beste entscheiden. So ist es kostengünstiger als immer nur bei einer anzufangen und dann doch wieder zu wechseln!
Falls du keine Reitschule mehr findest könntest du auch nach Reitbeteiligungen gucken. Manchmal finden sich auch Leute, die einem gerne noch mehr Wissen mitgeben oder die wollen das du auf ihrem Pferd nochmal extra Unterricht nimmst (das ist dann meist bei privaten Trainern und in keinen Reitschulen mehr!). So kannst du dich dann auch noch weiterbilden!
Also zuerst mal: Der Stallbesitzer (bzw. eigentlich jeder den man im Stall so trifft) wird IMMER gegrüßt! Das ist tatsächlich eine Sache des Respekts dass man immer zumindest ein "Hallo" und ggf. ein "Tschüss" herausbringt. Wenn mich ein Einsteller, RB oder Reitschüler nicht grüßt wird er darauf angesprochen und verlässt wenn sich das nicht bessert irgendwann auch den Hof - das muss nämlich einfach nicht sein. Von daher: Es zwingt dich ja niemand bei der SB stehen zu bleiben und auf Teufel komm raus ein Gespräch zu führen - man kann aber im vorbeilaufen zumindest freundlich nicken und grüßen, das ist wirklich nicht zu viel verlangt.
Das Thema mit dem Unterricht kannst du doch im ersten Schritt mal mit deiner RL besprechen. Es gibt genug Reitschüler, die nicht die größten Ambitionen haben und daher zufrieden sind wenn sie einfach eine Stunde auf den Schulpferden herumdümpeln können. Wenn die RL allerdings weiß, dass du ehrgeizig bist und dich weiterentwickeln willst kann es ja gut sein dass sie dich dann auch künftig mehr fordert. Ansonsten wäre es ja vll. auch noch eine Alternative anstatt Gruppenstunden einfach Einzelstunden zu nehmen? Dann muss sich die RL ausschließlich auf dich konzentrieren und du hast die Möglichkeit gezielter Fragen zu stellen / Dinge zu vertiefen.
Erst wenn das nichts nützt würde ich mich nach einer Alternative umsehen, denn im Großen und Ganzen hört es sich ja eigentlich nicht so an als ob du dort total unglücklich wärst.
Dein Verhalten des nicht Grüßens wird auch in anderen Reitschulen oder sonstigen Situationen als unhöflich empfunden werden - woher sollen die Leute denn deine Beweggründe dafür wissen? Und sich auch darüber noch Gedanken machen? Ich kann absolut nachvollziehen, dass die Hofbesi das nicht in Ordnung findet. Und eher nicht als Ängstlichkeit deinerseits interpretiert.
Das eigentliche Thema, dass du im Unterricht nicht voran kommst, solltest du mit deiner RL besprechen. Am besten du nennst ihr auch konkret deine Ziele, so dass ihr drauf hin arbeiten könnt. ZB, dass endlich die vermaledeiten Ausbinder abkönnen... die Haltung der Pferde erscheint mir auf diesem Hof jedoch positiv.
Es spricht ja auch gar nichts dagegen, dir andere Reitschulen anzusehen u. dort mal Probestunden zu nehmen. Vllt ist es tatsächlich so, dass ein anderer Betrieb deinen Wünschen/Bedürfnissen mehr entspricht. Aber die eierlegende Wollmilchsau wirst du nicht finden, irgendwas ist immer u. erfordert Kompromisse.
Das Problem ist nicht die Reitschule sondern deine (noch) nicht gut entwickelte Sozialkompetenz. Du flüchtest anstatt dich dem Problem zu stellen.
Reitlehrer sind nun mal nicht zum Wange streicheln da und da es um 500kg schwere Fluchttiere geht, muss man auch mal streng sein! Also entweder beißt du jetzt endlich mal die Zähne zusammen oder du suchst dir ein anderes Hobby.
Es gehört zur erzieherischen Pflicht deiner Eltern, dieses Stall-Hopping nicht zu dulden. Du musst lernen, auch mal durchzuhalten!
Und fang an die Leute zu grüßen! Das ist ein erster Schritt zu mehr Sozialkompetenz und Selbstbewusstsein!
Für mich klingt das Programm in der Reitschule ganz vernünftig. Da gibt es wesentlich schlechtere!
Ich hätte da einen anderen Vorschlag für dich. Denn ich kenne keine Ställe in deiner Umgebung, und ich wüßte auch nicht, wie man deine Mutter da überreden könnte.
Statt dessen würde ich vorschlagen, dass du an dir und deinem Verhältnis zu deinen Mitmenschen arbeitest.
- Lerne, immer jeden höflich aber unaufdringlich zu grüßen
- sei dankbar für die Möglichkeiten, die du dort hast
- wenn „nur sehr erfahrene“ Reiter ohne Ausbinder reiten dürfen, wirst du ja irgendwann auch zu diesen gehören, wenn du eifrig bist statt die Lust zu verlieren, wenn man eben mal auf der Stelle tritt.
- 100prozentige Aufmerksamkeit genießt man selten durchgängig. Das klingt recht anspruchsvoll, un da wirst du wo anders vermutlich genauso enttäuscht.
- Wenn dir das Programm zu langweilig ist, sprich doch darüber mal mit der Reitlehrerin, und mache Vorschläge, was du statt dessen gerne lernen möchtest.