Ist es Tierquälerei, wenn ein Pferd in einer Reitschule immer 2-3 Reitschüler hintereinander hat?
Mit „hintereinander“ meine ich, dass es aus der Box geholt, gesattelt, geritten wird und dann fertig gesattelt für 30-60min am Putzplatz auf den nächsten Schüler wartet.
Erst hab ich mir gedacht, dass es doch für das Pferd total schrecklich sein muss, wenn es mehrmals direkt hintereinander geritten wird und keine Pause hat in der es sich frei bewegen kann. Dann hab ich mir gedacht, dass Pferde heutzutage relativ oft die meiste Zeit des Tages in der Box stehen und es dann eine gewisse Erleichterung sein muss, wenn es sich mehr bewegen darf. Dann hab ich mir wiederum gedacht, dass sich ein Pferd in der freien Wildbahn ganz anders bewegt als in einer Reitschule. Ich mein, dort muss es durchgängig nach einem gewissen Schema laufen. Aber in der Wildnis würde es sich doch wahrscheinlich mehr im Schritttempo bewegen, dabei Fressen, mit der Herde durch die Gegend ziehen und ab und zu mal traben/galoppieren, oder?
Ich bin da irgendwie im Zwiespalt. Wie seht ihr das?
5 Antworten
Ein Schuli freut sich über Pause - wenn es am Halfter und nicht an der Trense da steht, der Sattelgurt gelockert, Wind- und Wettergeschützt, zwischendrin saufen kann/einen Eimer hin gestellt bekommt, ist das nicht so schlimm. Was jedoch unschön ist, sind mit solch einem Konzept Fresspausen >4h. Oder bekommen die Heu vorgelegt, während sie auf den nächsten Schüler warten?
Das tut den Pferden eher gut. Die Schulpferde in einer gut geführten Reitschule leben gewöhnlich länger gesund als vermenschelte Freizeitpferde, die an Wohlstandserkrankungen oder /und mangelnden reiterlichen Fähigkeiten leiden.
In der Wildnis hat das Pferd keinen Überschuss an Energie und galoppiert „ab und zu“ wenn es von Fressfeinden gejagt wird.
Mehrere Reitstunden hintereinander kommt auf die Dauer der Reitstunde, das Gewicht und das Können/die Anforderungen des Reit-Schülers an. Eine halbe bis ganze Stunde komplett gesattelt und aufgetrennt angebunden und vielleicht sogar allein an einem Putzplatz stehen lassen ist allerdings gar nicht okay!
Ich denke, da kommt es dann auf nähere Umstände an, wie genau das Pferd zwischen den Reitstunden wartet. Das können wir aus der Fragestellung nunmal nicht ablesen und ich bin von schlimmeren Umständen ausgegangen als du.
...fragt jemand, der zwei adipöse hunde auf seinem profil hat.
schön, dass du dir über sowas gedanken machst. es ist genauso gut oder schrecklich fürs pferd, wie es für einen hund ist, nur zweimal oder maximal dreimal am tag nach draussen zu kommen. wölfe leben auch anders.
pferde in menschenobhut brauchen sich kein futter zu suchen und haben daher überschüssige zeit. wenn pferde gerade nix zu tun haben, stehen sie eh nur rum. ob am putzplatz oder im offenstall ist ihnen dabei relativ egal.
die meisten stehen aber lieber draussen, als in der box.
Laut Tierarzt waren meine Hunde keineswegs krankhaft fett o.ä.
Aber danke für den Hinweis 🥰
Da muss ich ehrlich sagen: manche Tierärtze haben erschreckender Weise davon teilweise echt keine Ahnung. Wenn ich sehe bei welchen Hunden der TA gesagt hat "die sind nicht krankhaft fett"...naja...🫣
Zu wenig Bewegung ist für Pferde in der Regel eher mehr Qual als tatsächlich mal ein paar Stunden rum zu laufen.
Auf dem Paddock würde das Pferd auch nur rumstehen. Es steht in gewohnter Umgebung und hat eben dort "Pause". Und keine vernünftige Reitschule bindet ein Pferd an der Trense an. Die leben von den Pferden und wenn sie sich verletzen, sind das unnötige Ausgaben. Sattelgurte werden auch in der Regel gelockert wenn die Pferde pausieren.