Pferd verändert nach Stallwechsel?
Seit 1 Monat sind wir im neuen Stall und mein Pferd ist seither komplett verändert. Er ist ein 9 jähriger Wallach, er war früher ganz ruhig im Umgang ausser dass er sich öfter mal umgeschaut hat oder erschreckt hat, losgerast ist er aber nie.
Seit wir im neuen Stall sind ist er teilweise total unberechenbar, er rennt in der Box hin und her, geht zum Paddock raus und sofort wieder rein, hat plötzlich vor Sachen Angst vor denen er noch nie Angst hatte zB Fahrrädern. Man kann ihn gar nicht mehr putzen in der Box sondern muss ihn anbinden. Wenn man auf dem Platz ist und andere Pferde da sind ist es unmöglich draufzugehen weil er sonst so wild wird, ich gehe immer nachts gerade oder ganz früh morgens wenn ich es mit der Zeit schaffe dass keiner mehr da ist und ich ihn normal bewegen kann. Wie es beim reiten ist weiss ich nicht da ich gerade seit 5 Wochen nicht reiten kann und damit muss ich nochmal 2 Wochen warten.
Er will immer mit mir aus der Box rauskommen, die anderen Pferde legen immer die Ohren an wenn wir vorbeigehen eins hat sogar mal nach ihm geschnappt. Beim laufen will er einen immer überholen und er reagiert teilweise gar nicht mehr auf das was man ihm sagt. Er erschrickt sich aufeinmal richtig oft und ich muss immer aufpassen auf welche Seite er springt dass er mich nicht anrempelt. So war er früher nie erst seit wir in dem Stall sind?
8 Antworten
Kommt vor bei einem Stallwechsel, insbesondere, wenn die Haltung nicht passt.
In der Box wird ja auch nicht geputzt.
Hat er überhaupt freie Bewegung? Dann wundert mich das gar nicht - aber auch so wundert mich das nicht wirklich. Die anderen Pferde scheinen ja auch nicht gerade freundlich zu sein - da würde ich mal ganz frech unterstellend fragen, ob wirklich genug Raufutter gefüttert wird, wenn da anscheinend ja alle Pferde giften. Zumindest kein gutes Zeichen für einen Stall und nicht selten gehört die Problematik Magen dazu.
An Reiten braucht man mit so einem Verhalten gar nicht zu Denken.
Ich würde mir 1. einen Trainer besorgen, der vor allem mit dir Bodenarbeit erarbeitet und 2. mich nach einer artgerechteren Haltung umschauen.
Ja, kommt vor bei einem Umzug. Er ist offensichtlich noch nicht richtig angekommen und findet die neue Haltung und seine neuen Kameraden blöd.
War er vorher auch in Boxenhaltung? Wenn nicht, dann wundert es mich überhaupt nicht, dass er jetzt solcher Verhaltensauffälligkeiten zeit. Der weiß einfach nicht mehr wohin mit sich selbst.
Wenn er vorher schon in Boxenhaltung war, dann wird er wohl seine Gefängniskollegen vermissen an denen er sich bisher hat orientieren können.
Und dass er auf andere Pferde am Platz reagiert ist auch natürlich. WANN soll er denn sein Sozialverhalten leben wenn er immer allein ist?
Vieles bekommt man mit Training und Geduld wieder hin. Aber das geht eben nicht über Nacht.
Aber ich würde mir an deiner Stelle generell eine bessere und zeitgemäßere Haltung suchen.
Vorher war er auch in Boxenhaltung auch mit Paddock. Mit seinem früheren Nachbar hat er sich auch nie richtig verstanden aber mit den anderen Pferden schon, jetzt kommen alle bald wieder auf die Koppel mal sehen wie es dann ist und ja ich versuche gerade wieder mehr Bodenarbeit mit ihm zu machen
typisch für ein völlig unterfordertes boxenpferd.
wurde nicht auf die neue umgebug vorbereitet, wurde in die neue umgebung nicht richtig integriert, hat kein vertrauen zur besitzerin, hat sehnsucht nach seinen alten pferdekumpels.
trainer involvieren.
Verhaltensänderungen bei Stallwechsel sind jetzt keine Seltenheit.
Ich habe hier auch ein Exemplar, in einer riesigen Herde total friedlich, maximal Ohren angelegt, obwohl ranghoch, am anderen Stall die absolute Katastrophe, jagte, biss, stieg...
Haben den Stall verlassen und siehe da: alles wieder beim alten.
Dafür ist mein anderes Pferd bei jedem Stallwechsel bisher die gleiche Knutschkugel geblieben.
Dein Pferd hat massiv Stress, Stallwechsel ist IMMER Stress und das kann dauern, je nach Pferd 6 Monate bis 1 Jahr oder länger.
Routinen und klare Regeln helfen, wenn er in der Box zappelt, korrigier ihn ruhig, das kann halt dann mal eine Stunde dauern, bis er geputzt ist, kein Drama.Überholt er dich, schick ihn ruhig, aber bestimmt zurück.
Wenn seine Boxennahcbarn ihn jedoch dauerhaft stressen (Ohren anlegen, können ihn nicht leiden), solltest du über eine andere Box nachdenken, denn so kommt er nicht zur Ruhe, was sein rüpelhaftes Verhalten nur noch verstärken kann.
Auch eine nicht passende Haltungsform (nicht jedes Pferd ist für jede Haltungsform gemacht), mangelndes Futter in Menge und Qualität und eine nicht passende Herdenkonstellation tragen dazu bei.
Hier wird offensichtlich, dass etwas Grundlegendes in seinem Leben nicht passt !
Du versuchst, "Schadensbegrenzung" zu betreiben - wo doch eher "Ursachenforschung" vonnöten wäre...
In der Box sollte man nicht putzen - sondern dort, wo man den Schmutz anschließend entfernen kann...
Ich könnte meine beiden "Buben" auch putzen etc. ohne sie anzubinden - tue ich aber nicht, weil es für sie "Standard" ist, angebunden ruhig zu stehen !
Gibt es in deinem neuen Stall eine kompetente Person, die dich beraten könnte ?
Wenn nicht, empfehle ich dir, den Stall nochmals zu wechseln - nicht, ohne VORHER auf die Bedürfnisse deines Pferdes zu schauen...
Es ist keine Schande, Fehler zu machen - aber man sollte zu ihnen stehen (vor allem, wenn Andere darunter zu leiden haben).
Du hast es ja nur gutgemeint - und wolltest das Beste für dein Pferd...
Dafür macht dir niemand einen Vorwurf - wir sind schließlich alle nicht unfehlbar !
Viel Erfolg - und alles Gute für euch beide ! ;)