Sinnvolle Strafen für Kinder?

7 Antworten

Tut mir leid - da kann ich dir (zum Glück) nicht weiterhelfen.

Weder habe ich selbst in meiner Kindheit noch meine Kinder „Strafen“ bekommen. Erziehung funktionierte und funktioniert auch wunderbar ohne.

Wann sollten „Strafen“ denn eingesetzt werden?

Wenn das eigene Kind einen Mitschüler krankenhausreif geprügelt oder vollgesoffen ohne Führerschein Papas dickes Auto geklaut und sämtliche parkenden Autos rasiert?

Sollten die eigenen Kinder so etwas tun, sollten die Eltern sich selbst hinterfragen und überlegen, was sie bei ihrem Erziehungsauftrag falsch gemacht haben.

Oder eher Nachbars Scheibe beim Fußballspielen zerdeppert? Dann sollte man sich vielleicht mal an seine eigene Jugend erinnern - so was kommt halt vor. Mit einer Entschuldigung beim Nachbarn und dem Ersetzen der Scheibe (vom Taschengeld oder Ferienjob oder Zeitungsaustragen etc.) ist es getan.

Wenn meine Jungs in unseren Augen etwas "falsch" machen, erklären wir ihnen, wie es richtig geht oder was wir von ihnen erwarten. Das kommt recht selten vor, da wir sozusagen mit gutem Beispiel vorangehen und ihnen sozialkompatibles Verhalten vorleben.

Warum sollten unsere Kinder z.B. "frech" sein, wir behandeln sie mit Respekt, also begegnen sie uns genauso. Wenn sie verbal über die Stränge schlagen, reicht ein "nicht dieser Ton, ich spreche vernünftig mit dir, also kannst du das auch mit mir".

Mein Mann und ich bescheißen z.B. nicht das Finanzamt und betrügen auch nicht die Versicherung; wir stehlen also nicht - warum sollten es dann unsere Kinder tun.

Ich arbeite im Schichtdienst, an Sonn- und Feiertagen und mit nächtlichem Rufdienst. Meine Kinder kriegen also live und in Farbe mit, dass man hart für sein Geld arbeiten muss - warum sollten sie sich da auf die faule Haut legen.

Wenn sie ein Verhalten an den Tag legen, was uns "unfröhlich" macht, kommunizieren wir das. Solch ein "Fehlverhalten" wird nicht zu bestraft, sondern es folgen Konsequenzen.

Schlechte Noten z.B. werden nicht bestraft (da ist das Kind doch schon in den Brunnen gefallen), aber wir organisieren eine Nachhilfe, damit die nächste Arbeit besser ausfällt.

Die Schmutzwäsche ist nicht ordnungsgemäß im Wäscheabwurf gelandet? Dann fehlt das Lieblingstshirt oder das Sporttrikot oder der Trainingsanzug eben für einige Zeit.

Die Brotdose steht nach der Schule nicht neben der Spüle? Dann bleibt sie eben ungespült und muss so weiterbenutzt werden - von mir aus, bis sie schimmelt.

Einer fängt ein teures Unterfangen an (z.B. Bootsführerschein), das wir bezahlen und zieht es nicht durch? Dann muss er halt in den nächsten Ferien arbeiten gehen und uns das Geld zurückzahlen.

Wenn meine Kinder z.B. mit schmutzigen Schuhen durch das frischgeputzte Haus laufen, wird nicht geschimpft oder irgendetwas weggenommen oder verboten, sondern sie müssen das selber sauber machen - auch das ist für mich eine Konsequenz und keine Strafe.

Wahllose und bezugsfreie Strafen haben mit Erziehung nichts zu tun.

Ein Kind sollte einen Zusammenhang zwischen seinem Verhalten und den Folgen und bestenfalls eine logische Kette und keine Willkür erkennen dürfen.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

Und wir sollen dir die ganze Arbeit abnehmen? Wenigstens die Situationen hättest du dir selbst ausdenken können. 😉

Im besten Fall hat die Strafe eine Verbindung mit der "Straftat". Ist das nicht möglich, sollte es möglichst konstruktiv sein, also zum Beispiel eine Wiedergutmachung.

Ich halte Strafen nicht für sinnvoll. Kinder sollen lernen, dass ihr Handeln Konsequenzen hat, zu denen sie im Zweifel auch stehen müssen. Wenn also ein Kind zum Beispiel den restlichen Kuchen aufisst, ohne daran zu denken, dass die Geschwister noch keinen Kuchen hatten, soll es Ersatz besorgen, also sozusagen die Folgen seines Handelns wiedergutmachen.

Die "Strafe" sollte auf jeden Fall kontextbezogen sein, also etwas mit dem Delikt zu tun haben. Im Idealfall den entstandenen Schaden, falls es einen gab, so weit wie möglich, wieder gutmachen. Das Kind sollte aus der Maßnahme (besser als Strafe) etwas lernen. Damit meine ich nicht etwa "das darf ich nie wieder tun, sonst darf ich eine Woche lang nicht Fernsehen oder bekomme keinen Nachtisch". Ich meine z.B.: wenn es den Nachbarn etwas Böses getan hat, dass es sich eine Woche lang um ihn kümmern muss, wie Einkäufe erledigen oder ähnliches. Dabei können sich beide sogar besser kennen und wertschätzen lernen.

Diese allgemeinen Regeln, sollten Dir genügen, um die geforderten 5 Fälle selbst zusammenzubekommen. Falls nicht, überlege ich mir Maßnahmen, die Deine Trägheit kurieren. ;-)

Die Strafe sollte wenn möglich zum Fehlverhalten passen.

Wenn jemand stiehlt oder etwas zerstört, dann muss er es abarbeiten und für den Schaden aufkommen. Und man muss sich dafür persönlich entschuldigen.

Ein kindergartenkind, das einem anderen was wegnimmt muss sich entschuldigen und muss auch was abgeben von seinen Sachen, damit es merkt, wie sich das anfühlt, wenn man was weggenommen bekommt.

Wer mehrfach nicht zum vereinbarten zeitpunkt zu Hause kommt, darf nicht mehr raus. HAUSARREST.