Ooh, was ist denn nun? 2. Mose 6,2+3, gibt das Tetragrammaton wieder - Jahwe oder HERR?


26.04.2024, 18:01

Im Codex Leningradensis B 19A aus dem 11. Jahrhundert u. Z. ist das Tetragrammaton als Jehwáh, Jehwíh und Jehowáh vokalisiert.

In Ginsburgs Ausgabe des massoretischen Textes wird der göttliche Name als Jehowáh vokalisiert (1Mo 3:14, Fn.).

2desmond  29.04.2024, 00:35
Codex Leningradensis B 19A + Ginsburgs Ausgabe des massoretischen Textes

Kannst du die Stellen aus diesen Quellen zeigen, wo das von dir behauptete stehen soll?

gromio 
Fragesteller
 04.05.2024, 16:44

Google, Stichwort codex leningradensis oder Masoretische Texte. Hilft.

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo gromio 

 Den von dir zitierte Text aus 2. Mose 6:2-4 gebe ich hier noch einmal in „lesbarer“ Schriftgröße wieder:

„Dann sagte Gott zu Moses: „Ich bin Jehova. 3 Ich bin [ rund 400 Jahre vor Mose] Abraham, Isaak und Jakob [ und damit Vater, Sohn und Enkel] immer als Gott, der Allmächtige, erschienen. Doch was meinen Namen Jehova angeht, habe ich mich ihnen nicht zu erkennen gegeben. 4 Ich habe mit ihnen auch einen Bund geschlossen, dass ich ihnen das Land Kạnaan gebe, das Land, in dem sie als Fremde lebten.“

Und tatsächlich kann man in 1.Mose 17:1; 28:3; 35:11 und 48:3 nachlesen, dass Gott sich dort „nur“ als „Gott, der Allmächtige“ ʼ(El Schaddáj) vorgestellt hat.

Damit kann allerdings nicht gemeint sein, dass diese Patriarchen den Namen Jehova nicht kannten, denn sowohl sie als auch andere vor ihnen hatten ihn schon häufig benutzt (siehe dazu bitte 1.Mose 4:1, 26; 14:22; 27:27 und 28:16).

Dass sie den Namen sogar gut kannten, scheint deshalb naheliegend zu sein, weil nämlich die Formulierung „der Allmächtige“ im zitierten Bibelbuch 1.Mose nur 6-Mal vorkommt, wohingegen der Name Jehova im hebräischen Urtext dieses gleichen Bibelbuches 172-Mal erscheint.

Dein Textzitat schmälert also in keiner Weise die insgesamt etwa 7.000fache Erwähnung des göttlichen Namens in der Bibel.

Viel bemerkenswert ernüchternder dagegen ist, dass sowohl hier als auch bei jeder anderen Gelegenheit sofort viele Argumente „griffbereit“ zu sein scheinen, die das vermutete Verschweigen des Namens erklären, gutheißen und sogar begrüßen. Argumente, die sich vor allem Christen (!!) zu eigen gemacht haben.

Daraus ergibt sich kaum fassbar aber wahr . . . :

  • . . . dass solche, völlig unbeeindruckt von Jesu Mustergebet „Dein Name werde geheiligt . . .“ zu sein scheinen.
  • Dass sie sich völlig desinteressiert an Jesu Auskunft zu der Frage nach dem größten Gebot zeigen, „. . . du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn . . ..‘
  • Und dass sie so tun, als würde das gar nicht in der Bibel stehen: „Dies bedeutet ewiges Leben, dich, den alleinwahren Gott und den du ausgesandt hast . . .“
  • Daraus ergibt sich auch, dass sie Jesu Aussage anzweifeln „. . .Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen . . .
  • Ja es ergibt sich sogar, dass sie ihrem Schöpfer, dem sie ihr Leben verdanken, so deutlich ihr aktives Desinteresse zeigen, dass sie seine Selbstdarstellung "Ich bin Jehova. Das ist mein Name. Meine Herrlichkeit gebe ich niemand anderem und meinen Ruhm keinem Götzenbild . . .“
  • dass sie dieser Selbstdarstellung Jehovas (hier auf dieser GF-Seite) entgegen halten: „Es ist nicht wichtig, ob Du Herr oder Jahwe sagst . . .“ oder auch „wenn es mit "HERR" übersetzt wird, dann ist das völlig in Ordnung“, denn schließlich kann man ja „die jüdische Tradition“ nicht einfach ignorieren".
  •  , , , und es beeindruckt sie offensichtlich auch nicht, wenn sie aus Jesu Aussage erfahren, „. . . dass ihre Anbetung sinnlos ist, weil sich ihre Lehren auf Regeln von Menschen stützen.‘ 8 Ihr klammert euch an menschliche Traditionen und das Gebot Gottes gebt ihr auf.“
  • Völlig überfordert zeigen sich diese Christen erst recht, wenn man sie auf die beschwörende Bitte Jehovas aufmerksam macht „. . . Sei weise, mein Sohn, und mach meinem Herzen Freude, damit ich dem, der mich verhöhnt, eine Antwort geben kann . . .“.
  • Ja nicht einmal scheint es Nachdenken auszulösen, wenn sie lesen, „. . . dass zu dieser Zeit die miteinander redeten, die Ehrfurcht vor Jehova haben, jeder mit seinem Mitmenschen, und dass Jehova die ganze Zeit über aufmerksam war und zuhörte. Und ein Gedenkbuch wurde vor ihm geschrieben für die, die Ehrfurcht vor Jehova haben und über seinen Namen nachdenken . . .“

Und bei all diesen antichristlichen Reaktionen scheint es auch nichts mehr zu nützen, wenn Paulus - ein bekehrter Pharisäer - abschließend noch warnt:

„Passt auf, dass euch niemand durch die Philosophie und inhaltslose, irreführende Ideen gefangen nimmt, die sich auf menschliche Traditionen und die elementaren Dinge der Welt stützen und nicht auf Christus.“

Und deshalb, gromio, stimme ich dir zu, denn es kann gar nicht besser formuliert werden:

„Ooh, was ist denn nun?!

In diesem Sinne weiterhin alles Gute

PS: Alle zitierten Aussagen Jesu und anderer sind in den nachfolgend aufgeführten Quellen nachzulesen: In Matthäus 6:9; in Matthäus 22:37 zitiert aus 5. Mose 6:5; in Johannes 17:3; in Johannes 17:26; in Jesaja 42:8; in Sprüche 27:11; in Markus 7:7, 8; in Maleachi 3:16 und in Kolosser 2:8) 

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gromio 
Fragesteller
 28.04.2024, 22:40

Vielen Dank, Abundumzu.

LG…

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2desmond  29.04.2024, 13:31
„Dann sagte Gott zu Moses: „Ich bin Jehova. 3 
immer als Gott, der Allmächtige, erschienen.
Doch was meinen Namen Jehova angeht, habe ich mich ihnen nicht zu erkennen gegeben

zu 1: Da steht YHWH (יְהוָֽה׃) und NICHT dein Jehova.

zu 2: Da steht weder YHWH (יְהוָ֔ה) noch dein Jehova.

zu 3: Das steht "aber mein Name YHWH Ich war ihnen nicht bekannt" und NICHT dein völlig korrumpierter Text mit zudem deinem Jehova.

Weißt du übrigens denn gar nicht, dass es im Hebräischen weder J noch v gibt?

Den Rest, den du bringst, soll jemand anderer analysieren - mir ist die Zeit zu schade dafür.

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Das ist richtig. Die Bezeichnung wird nur wiedergegeben; sie wird einfach nicht übersetzt.

Würde diese Selbstbezeichnung (oder auch Name) Gottes übersetzt, müsste hier stehen: "Ich bin, der Ich bin (da und der ich sein werde)"

Korrekt wiedergegeben müsste auch nicht "Jahwe", sondern nur "JHWH" dort stehen.

Abundumzu  29.04.2024, 13:08

Jesus Christus, der Begründer des Christentums, der seine Nachfolger u.a. lehrte, "dein - des Vaters - Name werde geheiligt . . . ", erklärt in Markus 7:7, 8 ebenso deutlich, was er von Traditionen hält:
". . . Ihre Anbetung ist sinnlos, weil sich ihre Lehren auf Regeln von Menschen stützen.‘ Ihr klammert euch an menschliche Traditionen und das Gebot Gottes gebt ihr auf.“

Und in der Tat, eine solche Anbetung ist sinnlos!

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wolfruprecht  29.04.2024, 17:47
@Abundumzu

Und was hat jetzt dein Beitrag mit meiner Antwort zu tun?

Es ging dem Fragesteller doch um das Tetragrammaton.

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Abundumzu  01.05.2024, 12:56
@wolfruprecht

Hallo wolfruprecht

. . . er soll deine Antwort bestätigen, denn du schreibst ja mehrfach es "müsste" dort soundso stehen. . . .
Steht aber so gut wie nirgends und das u.a. der Traditionen wegen . . .

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Die jüdische Tradition verbietet das Aussprechen von Gottes Namen. Daher wird der Name "Jahwe", wann immer er auftritt in der Bibel als Adonai (das bedeutet "Herr") gelesen.

Offenbar haben nun die christlichen Übersetzer diesen Brauch übernommen, indem sie bereits in der Übersetzung "Herr" geschrieben haben anstelle des Namens.

Da aber viele Christen die alten Gebote sowieso als aufgehoben betrachten, gibt es aber eben auch Übersetzer, die Jahwe schreiben, wo Jahwe steht.

https://www.bibelpraxis.de/a1610.html

Woher ich das weiß:Recherche

In einigen Bibeln der Luther-Übersetzng gibt es ein Vorwort, wo die Schreibweise HERR erklärt wird. Immer wenn HERR in der Bibel steht, steht im Urtext das Tetragrammaton JHWH drin.

Versuche, es zu vokalisieren, gibt es viele. Beweise für die korrekte Vokalisation gibt es nicht.

Abundumzu  28.04.2024, 22:52

Wo bitte, kann man in der Bibel nachlesen, ob und dass dieser Eigenname ebenso wie hunderte anderer Eigennamen aus dem hebräischen Teil der Bibel "richtig" vokalisiert werden müssen . . .?

Wo bitteschön?

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2desmond  28.04.2024, 23:39
@Abundumzu

Du kannst es auch falsch vokalisieren - zum Beispiel zu Jehova.

Die Kutzform von YHWH ist Yah.

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Abundumzu  29.04.2024, 13:11
@2desmond

. . . ist mir bekannt. Und nun?

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2desmond  29.04.2024, 13:30
@Abundumzu

Und deshalb heißt es Jahwe (mit a) und nicht Jehova (mit e).

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Abundumzu  29.04.2024, 14:35
@2desmond

Und wie wird das in den übrigen ca. 2.999 Sprachen gehandhabt, in die man Gottes Wort übersetzt hat . . .?

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Jahwe und Herr sprechen beide den späteren Jesu an (Joh.10,30; Kol.1,16).

Gott der Vater blieb im Hintergrund (1.Joh.4,14).

Woher ich das weiß:Recherche