Kann man E-Autos an der ganz normalen Steckdose laden?

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Ein e-Auto kann an einer normalen 230V Steckdose geladen werden. Wenn man das z.B. täglich nach ca. 50km "Pendler und Einkaufsfahrt" macht, entspricht das einem Strombedarf von ca. 5-10kWh, je nach Größe des Autos und dauert an der 10A Steckdose ca. 2-5Stunden. (Aktuelle Verbräuche der e-Autos liegen zwischen ca. 11-20kWh/100km).

Bei 50% e-Autos würde unser Stromverbrauch gegenüber heute um ca. 10% steigen, wobei der Strom der heute für Benzin und Dieselherstellung (ca. 1-1,5kWh je Liter) benötigt wird, noch abgezogen werden dürfte. Also überhaupt kein Problem für unsere Stromversorgung. Das zumal Menschen wie wir, einfach ein paar (zusätzliche) Photovoltaik-Elemente zur eigenen E-Auto-Betankung auf das Garagendach legen.

Ein "Wasserstoffauto" ist auch ein e-Auto, mit kleinerer Batterie, aber dafür einer Brennstoffzelle die aus Wasserstoff Strom generiert. Ein Wasserstoffauto macht keinen Sinn (ausser für Hersteller und Werkstätten), da es viel teurer in der Anschaffung und aufwändiger zu warten ist. Ferner ist Wasserstoff entweder aus Erdgas, oder energieintensiv durch Elektrolyse hergestellt. Auch subventionierter Wasserstoff kostet ca. 10€/100km.

Hier die Funktionsweise eines Brennstoffzellen (Wasserstoff)- Autos erklärt:

https://www.zukunft-mobilitaet.net/77641/zukunft-des-automobils/elektromobilitaet/wie-funktioniert-ein-brennstoffzellenfahrzeug-technik-kritik-bewertung/

Hier erklärt wie ein e-Auto zukünftig das Stromnetz stabilisiert:

https://www.youtube.com/watch?v=591lXd4MA70

GFS18  28.02.2020, 16:44

Danke für den "Stern"

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Man kann E-Autos an der üblichen Haushaltssteckdose laden. Jedoch gehen da maximal 230V und 16A durch. D.h. also maximal wären 3,68kW Ladeleistung möglich. Jedoch werden gewöhnliche Haushaltsleitungen bei diesem Durchsatz warm. Der Rat besagt, eine normale Steckdose dauerhaft nicht mit mehr als 2,5kW zu belasten.

Und selbst mit 3,68kW über 10h verteilt, wären das 36,8kWh. Je nach Auto und Fahrweise sind das 50 bis 150 km Reichweite.

Ob und was an diesen 50% dran ist, weiß ich nicht. Das würde ich auf die Seriösität der Quelle achten, um das zu bewerten.

Wenn es auf die 3. Frage eine konkrete Antwort gäbe, wäre von der schlechteren Variante gar nichts mehr zu hören. Es gibt kein besser oder schlechter dabei. Beides hat Vor und Nachteile. Was davon für einen persönlich besser ist, hängt von den persönlichen Präferenzen/Prioritäten ab.

Vielleicht hilft dir das hier weiter. https://www.youtube.com/watch?v=41LKbkQV_k4

@1: doch das kann man grundsätzlich schon... Aber eine gewöhnliche Haushaltssteckdose ist nicht darauf ausgelegt die notwendige Leistung über die Dauer die es braucht um den Akku zu laden zu liefern. Das heißt die Kontakte verschmoren und schmelzen ggfls.

@2: wenn alle die eine Mikrowelle besitzen, diese gleichzeitig einschalten, würde auch das das Netz überbelasten. Der Grund ist nicht die Leistungsfähigkeit sondern die Trägheit. Das Netz braucht Zeit um auf solche Leistungsspitzen zu reagieren und Kraftwerke hochzufahren.

@3: Wasserstoff ist ein sehr ineffizienter Treibstoff. Vom Wirkungsgrad vergleichbar mit fossilen Treibstoffen, aber deutlich aufwendiger in der Herstellung, Komprimierung und Lagerung. Wasserstoff wird dann interessant, wenn wir so viel Energie (Strom) produzieren, dass wir nicht mehr wissen wohin damit... Dann kann die Umwandlung durchaus Sinn machen.

Havenari  26.02.2020, 15:49
Aber eine gewöhnliche Haushaltssteckdose ist nicht darauf ausgelegt

Oh, erzähl mehr. Das interessiert mich jetzt aber. Wie viele Stunden kann ich denn eine gewöhnliche Haushaltssteckdose mit 10 Ampère (meinetwegen auch 15) belasten, ehe sie zerschmilzt, in Flammen aufgeht und mein Haus in Schutt und Asche legt?

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Amperebaer  26.02.2020, 17:13
@Havenari

Es ist eine leidige Diskussion, die in etlichen Foren durchgekaut. Auf dem Papier sind Schuko in der Lage über viele Stunden mit 16A belastet zu werden.

In der Praxis Regeln viele Ladegeräte bei einphasiger Ladung auf 7A und darunter, was zu unpraktischen Ladezeiten führt.

So wie es Stecker und Dosen gibt die einer solchen Belastung standhalten gibt es welche die das nicht schaffen. Für den Anwender ist es z.b. schwer zu erkennen, ob die Kontakte in der Dose noch fit genug sind um einen sicheren Stromfluss zu gewährleisten.

Ich hatte schon etliche Schuko-Lader in der Hand deren Stecker deutliche Schäden zeigten und schon alleine daher werde ich generell davon abraten an Schuko zu laden.

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1) Ja, kann man. Das dauert dann nur entsprechend länger. Aber wenn man das Auto nachts auflädt, während man schläft, muss es ja nicht schnell gehen.

2) Bis sich so viele Menschen ein E-Auto angeschafft haben, haben sich die Stromnetzbetreiber genug Zeit, sich darauf einzustellen und die Kapazität entsprechend zu erweitern.

3) Wasserstoff lässt sich mit Elektrizität herstellen. Leider ist die Umwandlung und der Transport des Wasserstoffs ineffizient. Bis die Energie auf die Reifen übertragen wird, geht also ein Großteil der Energie verloren. Elektroautos haben einen viel besseren Wirkungsgrad.

Man kann ein E Auto an der Haushaltssteckdose Aufladen aber es ist nicht effizient weil es lange dauert und die Steckdose für eine solche Leistung ausgelegt ist. Es gibt spezielle Ladestation wo man das Auto schnell Aufladen kann aber es ist noch nicht flächendeckend verbreitet.

Ein Wasserstoff Auto würde sich lohnen wenn die Wasserstoff Produktion effizienter wäre und es mehr Tankstellen dafür gibt Wasserstoff ist ja zurzeit günstiger als Benzin oder Diesel

Was heutzutage gegen ein E Auto spricht ist das die Akkus noch nicht so leistungsfähig sind und die Anschaffungskosten hoch sind und seltene Erden wie Lithium und Platin gebraucht werden dafür.

GFS18  26.02.2020, 17:40

Kleine Korrektur:

Wasserstoff kostet derzeit (subventioniert) ca. 10€ je kg, das reicht bei kleinen Fahrzeugen für etwa 100km Fahrt.

Lithium und Platin sind Metalle, aber keine seltenen Erden

Lithium wird in der Batterieproduktion genutzt, Platin jedoch nicht.

Platin wird für Brennstoffzellen (also die Wasserstoffumwandlung in Strom) genutzt. Also Lithium und Platin wird gemeinsam ausschließlich in "Wasserstoffautos" (FCEV) genutzt.

Lithium, wird auch in den Batterien der Batterie- e-Autos (BEV) genutzt.

Hintergrund zu Wasserstoff e-Autos (FCEV):

https://www.zukunft-mobilitaet.net/77641/zukunft-des-automobils/elektromobilitaet/wie-funktioniert-ein-brennstoffzellenfahrzeug-technik-kritik-bewertung/

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verreisterNutzer  26.02.2020, 17:56
@GFS18

Danke dir für die Ergänzung, das Thema interessiert mich auch selbst sehr

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