Ist es so, dass viele Völker in der Antike modern und im Mittelalter rückständig waren?

13 Antworten

Im Mittelalter speziell war es die Kirche, welche den technologischen Fortschritt aufgehalten hat, Wissenschaflter wurden zu Käzern erklärt und wissensdurstige konnten nur aus der Bibel lernen.

Mixos  15.11.2018, 11:22

falsch.. wie passt es denn damit zusammen, dass die meisten wissenschaftler tiefgläubige mönche waren?

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jentolon  15.11.2018, 11:27
@Mixos

Die Mönche haben sicherlich zur Heiligkeit des Papstes geforscht und viele Dinge gefunden.

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Mixos  15.11.2018, 11:31
@jentolon

ähm.. jaaaaaa.. schon klar... und sonst? .. deine pillen schon eingenommen?

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Schwarzlicht42  15.11.2018, 11:32
@Mixos

Wenns nach der Kirche gegangen wäre, wäre die Erde doch immer noch ne Scheibe... :D

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ArnoldBentheim  15.11.2018, 16:51
@Mixos

Mönche, ja, auch Geistliche höheren Standes. Gerade den Mönchen haben wir z. B. eine Vielzahl empirischer Erkenntnise zur Wirkung von naturmedizinischen Behandlungsformen zu verdanken, geistige Schätze, die erst in den letzten Jahrzehnten aus den alten Handschriften, in denen sie ihre Erkenntnisse aufgeschrieben haben, wieder gehoben werden.

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OlliBjoern  15.11.2018, 19:22

Falls du Galilei meinst: das war nicht im Mittelalter, sondern später. Galilei ist deutlich nach 1500 geboren. Diese Phase nennt man eher Renaissance, und da ging das erst so richtig los mit der Verfolgung der Irrlehrer.

Übrigens waren die meisten Hexenverfolgungen nicht im Mittelalter, sondern später.

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Die angebliche Rückständigkeit des europäischen Mittelalters wurde uns durch viele Filme vermittelt, allerdings sollte man dabei bedenken, dass die Realität nicht ganz so finster aussah. Siehe zum Beispiel hier: "Das Bild vom geschundenen Bauern in zerlumpter Kleidung wurde vor allem durch Filme über das Mittelalter populär. Tatsächlich war das Leben der niederen Stände weniger entbehrungsreich, als heute oft angenommen wird."

https://de.wikipedia.org/wiki/Finsteres_Mittelalter#Niedere_Stände_mussten_ständigen_Hunger,_Kälte_und_unmenschliche_Arbeit_erdulden

Das Mittelalter war in seiner Spätphase eine literarisch enorm produktive Epoche. Waren Schriften in althochdeutscher Sprache noch rar, gab es in mittelhochdeutscher Sprache eine richtige Explosion von Manuskripten. Man denke mal an das Nibelungenlied - das ist nur ein bekanntes Werk von tausenden.

Man wusste, dass die Erde rund war, und es gab fast keine Hexenverfolgungen im Mittelalter - diese Entwicklung (mit der Verfolgung angeblicher Hexen) setzte erst nach 1500 verstärkt ein. Leider halten sich diese Gleichungen "Mittelalter = man dachte, die Erde sei eine Scheibe" und "Mittelalter = Hexenverfolgungen" bis heute, bis auf Ausnahmen stimmen sie nicht (dass manche Künstler die korrekte Form der Erde nicht kannten, stimmt schon - das waren aber oft Menschen ohne höhere Bildung, denn diese stand fast nur dem Adel und dem Klerus zur Verfügung).

Das Mittelalter war auf Island eine Blütezeit der schriftlichen Kultur und auch der relativen Freiheit. Island war natürlich ursprünglich katholisch (die Reformation fand lange nach der Erstbesiedlung statt). Der Rückschritt setzte ein, als nach der Reformation protestantische Bischöfe und Herrscher aus Norwegen und später aus Dänemark die Insel übernahmen.

Zur mittelalterlichen Blütezeit gehörte der Schriftsteller Snorri Sturluson. (1179 bis 1241). Er wurde in Reykholt/Westisland von Schergen des norwegischen Königs ermordet. Das weitgehend unabhängige Island war den Festland-Skandinaviern in Norwegen/Dänemark ein Dorn im Auge, sie versuchten die abgelegene Insel unter ihre eigene Kontrolle zu bringen.

Das Althing (Parlament Islands) geht bis ins Jahr 930 zurück und ist damit das älteste bestehende Parlament der Welt. Als die älteste durchgehend existierende Volksvertretung gilt hingegen der bis 979 zurückverfolgbare Tynwald der Isle of Man. Damals gab es zwar noch kein Frauenwahlrecht, aber jeder freie Mann war stimmberechtigt. Island hatte in dieser Phase keinen König.

Sturluson war kein König, er war Gesetzessprecher im Althing Islands. Es gab mind. eine Lateinschule auf Island, die Leute wussten auch über die Dichtung in Deutschland Bescheid (Isländer kannten das Nibelungenlied, es gab bald eine isländische Fassung). Und bis heute ist es so: Island ist zwar abgelegen, die Leute sind aber bestens informiert.

Hildegard von Bingen hat zwischen 1150 und 1160 zwei natur- und heilkundliche Werke verfasst. Manche Dinge daraus könnte man heute noch so anwenden (Pflanzenheilunde). In Klöstern war das medizinische Wissen keineswegs schlecht.

Natürlich kam die moderne Wissenschaft erst später, dennoch ist nicht alles falsch, was damals geschrieben wurde. Übrigens ist die Kugelgestalt der Erde auch in einem Buch von Hildgard zu sehen.

Sicher war das Leben im Mittelalter nicht leicht, viele moderne Annehmlichkeiten gab es natürlich noch nicht. Dennoch war es auch nicht so finster, wie uns Filme erzählen wollen.

Was eine Rolle spielen kann: es gab nach dem Zusammenbruch des Imperium Romanum die Völkerwanderungszeit. Damals wurde wenig aufgeschrieben. Es dauerte danach noch recht lange, bis sich die Lage soweit stabilisierte, bis sich wieder stabile schriftliche Traditionen (wie die mittelhochdeutsche Literatur) herausbilden konnten. Auch in Deutschland wurde in der "Anfangsphase" das allermeiste in Latein geschrieben. Aber nicht alles, was in Latein abgefasst wurde, stammte von Römern.

Übrigens griff die mittelhochdeutsche Literatur Themen der Völkerwanderungszeit auf (siehe wieder das Nibelungenlied, dort tauchen auch die Hunnen und Attila auf), wenngleich mit zeitlichem Abstand und legendenhaften Beimengungen (Siegfried und der Drache).

Im Mittelalter wurden unter anderem erfunden: die Brille, der Kompass, die Schubkarre, das Spinnrad, der Trittwebstuhl, die Windmühle und viele Geräte in der Landwirtschaft. 

Man könnte etwas vereinfacht sagen, dass Deutschland eine Erfindung des Mittelalters ist (wenn man Otto I., König des Ostfrankenreichs, nimmt, der ab 962 römisch-deutscher Kaiser war).

Ich nehme mal an, du beziehst dich vorwiegend auf Mittel- und Nordeuropa (nicht etwa auf China und Indien -- weil du von diesen Ländern vielleicht nicht viel weißt). Hierzulande war es die katholische Kirche, die Fortschritt und Wissenschaft abgelehnt hat und in einer Art Kompromiss das Wissen der alten Griechen akzeptiert und als letztes Wort der Wissenschaften vorgegeben hat. Erst mit dem Fortschritt in islamischen Ländern, dem Aufkommen von Universitäten (zuerst in Marokko, Ägypten, Irak) und mit der Renaissance, die den Einfluss der katholischen Kirche zurückdrängten, hat sich das hierzulande dann geändert.

Mixos  15.11.2018, 11:20

was für einen bullshit du schreibst :D .. hast du auch was historisches neben deinem ideologischem? :D

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Niconasbeznas  15.11.2018, 12:18
@Mixos

Tolle Argumentation.

Im übrigen stimmt das, mit dem negativen Einfluss des Christentum. Kann man auch nach lesen in diesem gelungene Buch des Historikers Rolf Bergmeier.

Die Korrektur eines Mythos – Karl der "Große" Zitat:... ab dem 5. Jahrhundert – zusammenfallend mit der Ausbreitung des Katholizismus – beginnt für das lateinsprachige Mitteleuropa die Periode des Untergangs der griechisch-römischen Bildungskultur... unter dem Einfluss der katholischen Lehre von der Nichtigkeit des Diesseits werden dem Volk weder Schulen noch Bibliotheken zur Verfügung gestellt. Unter Karl wird die Politik, das breite Volk von Wissen und Wissenschaft fern zu halten und stattdessen zu einem bedingungslosen Glauben zu erziehen, forciert; er fördert ausschließlich Schulen für den katholische Klerus, rund 95 Prozent der Menschen werden von diesem Schulsystem nicht erfasst.
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jentolon  15.11.2018, 11:22

Haben ziemlich viel Zeit durch die kath. Kirche und die Kriege verloren, was den Forschungsfortschritt angeht.

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Mixos  15.11.2018, 11:33
@jentolon

wäre nicht die kath. Kirche, dann würdest du heute auf m ast sitzen und darauf achten, dass dir ein anderer artgenosse nicht die rübe einschlägt weil er neidisch auf deinen ast ist.

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Bobbystrahler 
Fragesteller
 15.11.2018, 13:11
@Mixos

Na dazu würde ich aber jetzt sehr gerne gute Argumente lesen

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Mixos  15.11.2018, 13:57
@Bobbystrahler

kannst in jedem geschichtsbuch nachschlagen wohin es führte sobald die menschen meinten, schlauer zu sein als ihr schöpfer.

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Bobbystrahler 
Fragesteller
 15.11.2018, 15:51
@Mixos

Das Argument würde ich ja gelten lassen wenn es um das Thema Abtreibung, künstliche Befruchtung oder Stammzellenforschung ginge. Aber was bitte hat das Argument es denn hiermit zu tun

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Schau, es haben immer parallel verschiedene Völker gelebt, die sich verschiedene Regeln gegeben haben.

Heute hast du Nordkorea, Saudiarabien, Iran, USA, China, Mali, Uganda etc. und alle haben verschiedene Auffassungen davon, wie die Strukturen eines Staates aussehen sollen und was die Rechte und Pflichten von Bürgern sein sollen.

Genau so war es früher auch. es gab nicht eine Methode, die für die ganze Welt Gültigkeit hatte...

Sklaverei war im Altertum ziemlich allgemein verbreitet. Ungleichheit zwischen Bürgern, zwischen Männern und Frauen auch... Feldzüge, um Gebiete zu erobern und andere Völker zu zwingen, Tribut zu bezahlen auch...

Im Mittelalter ebenfalls.

Wenn du ein Bild bekommst, dass das antike Griechenland oder Rom so wahnsinnig egalitär war, dann scheint mir das ein ziemlich verzerrtes Bild zu sein.

Bobbystrahler 
Fragesteller
 15.11.2018, 12:57

Dieses verzwrrte Bild wird (leider) Tag für Tag an deutschen Schulen beigebracht. Seit dem ich mich erinnern kann hieß es grob immer Antike = Modern, fortschrittlich Mittelalter = Dunkel, zurückgrblieben

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stranger5431  15.11.2018, 13:13

Ja, ja... im Geschichtsunterricht wird noch viel verzerrt und plakativ dargestellt. In Geographie auch...

Die Antike beschränkt sich ja auch auf Rom und Griechenland.

von den Hittitern oder Assyrern oder Chinesen im Altertum lernt man deutschen Schulen kaum was... die werden tw. nicht einmal erwähnt...

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Bobbystrahler 
Fragesteller
 15.11.2018, 15:53
@stranger5431

Ich habe nie verstanden warum ich ein fast 300 Seiten beinhaltendes Buch mitschleppen musste wenn die Themen sowieso immer nur das Kaiserreich, Hitler und Mauerfall waren

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stranger5431  15.11.2018, 16:11
@Bobbystrahler

Ich bin lange durchs Leben gegangen, bis mir der Begriff "Choresmier" zum ersten mal begegnet ist.

Von asiatischer Geschichte lernt man kaum etwas in Europa...

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Das römische Imperium wurde von primitiven Analphabeten überrannt, vor allem Germanen. Das war nicht wirklich positiv für die Entwicklung Europas. Was da an Wissen verloren gegangen ist, war fatal für Europa.

Vandalismus kommt übrigens vom germanischen Stamm der Vandalen.

Niconasbeznas  15.11.2018, 17:20
@ArnoldBentheim

Also das finde ich überzeugender:

bei: Rolf Bergmeier.

Die Korrektur eines Mythos – Karl der "Große"

Zitat:... ab dem 5. Jahrhundert – zusammenfallend mit der Ausbreitung des Katholizismus – beginnt für das lateinsprachige Mitteleuropa die Periode des Untergangs der griechisch-römischen Bildungskultur... unter dem Einfluss der katholischen Lehre von der Nichtigkeit des Diesseits werden dem Volk weder Schulen noch Bibliotheken zur Verfügung gestellt. Unter Karl wird die Politik, das breite Volk von Wissen und Wissenschaft fern zu halten und stattdessen zu einem bedingungslosen Glauben zu erziehen, forciert; er fördert ausschließlich Schulen für den katholische Klerus, rund 95 Prozent der Menschen werden von diesem Schulsystem nicht erfasst.

Eben ein Gewaltiger Rückschritt. Die Römer kratzten an der Industriellen Revolution.

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ArnoldBentheim  15.11.2018, 17:24
@Niconasbeznas

Das kommt davon, wenn man nur ein Buch zum Thema zur Kenntnis nimmt und daraus ständig zitiert. Die Ausführungen des Zitats sind völlig veraltet bzw. falsch.

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ArnoldBentheim  15.11.2018, 19:24
@Niconasbeznas

Natürlich ist es Spott. Ich hätte auch keinen vernünftigen Kommentar erwartet. Niemand kann und will dich zwingen, etwas zu lernen.

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ArnoldBentheim  15.11.2018, 20:12
@Niconasbeznas
Übrigens du Experte ist spöttisch gemeint.

Wenn es dir Freude macht, immer wieder den ebenso unwissenden wie frechen Lümmel herauszukehren, bitte sehr.

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