Ist das noch eine Lehrer-Schüler Beziehung?
Hallöchen und Guten Abend liebe Community,
Ich (weiblich/18) rede seit geraumer Zeit intensiv mit einem Lehrer (männlich/62) meiner Schule. Unterricht habe ich bei ihm nicht, allerdings verbringen wir jede Freistunde und teilweise auch Nachmittage zusammen und unterhalten uns von fachlichen Themen bis zu Hochprivaten. Das kommt in einer Woche zu mindestens 2 bis 7 Stunden. Natürlich meinen seine Kollegen, dass wir zu viel und zu lange reden, aber er meint, dass das auf Schüler-Lehrer Basis läuft und wir somit das ganze einfach geheimer handhaben müssen. Er schätzt mich sehr und ich ihn genauso.
Ich frage mich mittlerweile, ob man das denn überhaupt darf oder ob man das unter einem anderen Label laufen lassen müsste (beispielsweise Mentor, obwohl das um schulischen Kontext eine andere Funktion hat)?
Weder er noch ich sollte sich meiner Meinung nach rechtfertigen müssen, dass man sich gut versteht.
Wie seht ihr das Ganze? Lehrer zu Schüler oder doch was anderes? Worauf sollten wir achten, wenn wir das weiterführen?
Vielen Dank für eure Zeit!
Falls ihr Fragen habt, stellt sie gerne.
3 Antworten
Wenn du nicht mehr an der Schule bist, wo dieser väterliche Lehrer unterrichtet, dann ist das nicht weiter tragisch. Problematisch für beide ist es aber, wenn ihr (noch) an der gleichen Schule seid.
Danke für die Antwort!
Mitte nächstes Jahr bin ich raus, aber das dauert eben auch noch, deshalb wäre ein Label, gut, damit keine Probleme aufkommen!
Eine volljährige Frau kann Freundschaften schließen und pflegen mit wem und wo sie möchte. Das ist die Grundlage.
Im einzelnen solltest du dich fragen:
Was ist diese Freundschaft für dich wert =z. B. Abwechslung? Unterhaltung? Wissens- und Erfahrungsaustausch ? Zuverlässigkeit ?
Wo und wie(!) setzt du deine Grenzen = z.B. hinsichtlich Bereich Erotik und Sexualität? hinsichtlich fehlender Zeit für Freizeit- und Kontaktpflege zu Gleichaltrigen ? hinsichtlich deiner persönl. Entwicklungs-/Berufsinteressen ?
Was du schreibst, ist sicher zutreffend, weil DU es so für dich siehst und sehen darfst ! Wenn du also weiterhin so reflektiert, überzeugt und verantwortlich "mit euch", aber ganz besonders mit dir selber(!), umgehst , verwundert mich, dass es zusätzlich da noch "etwas offizielles geben" sollte: Was meinst du , was sollte das denn sein ?
Es geht ja weniger um eine Reflektion für mich selbst, sondern vorallem darum, dass Menschen Lehrern und Schülern, die etwas mehr Kontakt haben gerne mal ein Verhältnis unterstellt wird. Ich musste mir diese Fragerei schon antuen, er genauso. Es ist einfach unangenehm und ich würde gerne sagen können "Wir sind [Bezeichnung]". Hier kommt in dem Kontext aber eine Freundschaft merkwürdig für andere.
Ich hatte eben an den Status eines Mentors gedacht, dass ist aber nicht möglich.
Ehrlich und direkt: Ich halte deine Selbstwahrnehmung für sehr eng. Denn kein Mensch und keine Instanz kann von dir/euch verlangen, sich in eine (definitorische) "Schublade" reinpressen zu lassen. Nun wirst du das nicht wirklich selber machen wollen, oder ?
Ich wäre da generell vorsichtig, mein Tipp: Geh nie zu ihm nach Hause!
Er würde mit mir nie auf diese Ebene gehen, zumindest nicht so lange ich noch Schüler bin, Danke dir, ich werde vorsichtig sein!
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
Nunja, wir haben emotional eine starke Verbindung, allerdings nur platonisch. Gespräche mit Gleichaltrigen reizen mich nicht so sehr, schon eher sein Intellekt. Zukunftsmässig strebt er Kontakt an, egal wie es bei uns beiden beruflich weitergeht.
Das passt eben nicht ins Schema rein, aber es wäre schon gut, wenn es dafür was offizielles geben würde!