Gäbe es einen Unterschied, wenn Jesus den ganzen Psalm 22 am Kreuz gesagt hätte?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Erik,

ich denke, es gäbe keinen Unterschied, wenn Jesus den ganzen Psalm zitiert hätte. Vielleicht kannte er ihn nicht ganz, vielleicht ist auch das kurze Zitat einfach der Situation geschuldet.

Auch wenn Jesus mit Gott sich als eins wahrgenommen hatte, hatte er oft von Glauben gesprochen. Es ist möglich, dass er mit der Kreuzigung diese Einheit und auch den Glauben nicht mehr so wahrgenommen hatte. Dennoch hatte er mit seinen letzen zitierten Worten "es ist vollbracht" so etwas wie im Angelsächsischen "mission accomplished" ausgedrückt, was wieder von einer weiter wahrgenommenen Göttlichkeit und Einheit mit Gott sprechen mag.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:Hobby
EarthCitizen20  06.04.2022, 18:35

Hallo Erik,

hab vielen herzlichen Dank für den Stern. Ich freue mich sehr, wenn ich Dir habe helfen können.

Mit vielen lieben Grüßen

EarthCitizen

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Danke für die Gedanken, die Du Dir machst. Meine These ist, dass es für jene, die die Wahrheit wirklich suchen, keinen großen Unterschied macht.

Ich sah einmal ein Video, in dem ein orthodoxer Rabbi genau jene Anfangsworte des Psalms 22 als "Beweis" heranzog, dass Jesus nicht Gottes Messias (= Christus) gewesen sein soll.

Doch, wer den Psalm 22 weiter liest, dem können ja nur die "Schuppen von den Augen fallen". Der damals schon ca. 1000 Jahre alte Psalm sprach bereits von den Leiden, aber auch von dem Triumph des Messias.

Allein der Hinweis auf Psalm 22 und die Verbindung zur Kreuzigung könnten ein Argument sein, sich zu bekehren. Es ist einer dieser "Links" zwischen dem Evangelium (Neues Testament) zu den Propheten des jüdischen Tanach (Altes Testament), von denen es so viele gibt, dass es WEDER Zufall NOCH von Menschen konstruiert sein kann. Das ist meine feste Überzeugung.

Anyone100  30.03.2022, 14:42

Genau so sehe ich das auch und wundere mich sehr, dass so wenigen Menschen die Augen geöffnet werden. Doch hier komme ich zu einem "gefährlichen" Thema, nämlich dass ich glaube, dass Gott sich "seine Menschen" selbst aussucht. Die, die ER haben will, haben keine Chance IHM zu entrinnen, und die, die nicht von IHM gerufen wurden, haben keine Chance zu IHM zu kommen. Gottes Segen Dir und liebe Grüsse aus Wien, Silvie

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AdamundEvi  09.04.2022, 03:55
@Anyone100

Lieben Dank!

Ich habe darüber nachgedacht. Es ist ja der alte Streit zwischen Luther und Erasmus. Ich denke, Erasmus hatte Recht. Warum? Deshalb:

Jesus spricht:

Und ich sage euch: Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch geöffnet werden! ( Ps 37,4Jer 29,13)

Wir haben den freien Willen. Wenn Menschen wahrlich suchen nach Gottes Liebe, ... Ich las einmal, dass wirkliche Allmacht darin besteht, dass Gottes Plan gelingt, obwohl jeder frei ist in seiner Entscheidung.

Niemand sollte entmutigt werden, was seine Möglichkeit der Erlösung angeht. ... Nur so meine Gedanken.

Deshalb lohnt es sich, Menschen zu dieser Suche anzustiften.

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Anyone100  09.04.2022, 12:27
@AdamundEvi

Ich meine, dass die Menschen, die "nicht von Gott auserwählt" sind, das niemals spüren werden, weil sie absolut keine Beziehung zu Gott haben - also auch keine Entmutigung spüren werden.

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Nein. Denn sie bestätigen das, was Jesus gesagt, gelebt und ertragen hat.

Ja, das hätte einen Unterschied gemacht. Das wäre der unumstößliche Beweis gewesen, dass die ganze Geschichte erfunden ist. Nach den Misshandlungen, die er vorher schon von den Römern im Gefängnis erfahren hat, ist es sehr fraglich, ob er am Kreuz überhaupt noch in der Lage war, zu reden. Das, was er nach der Bibel alles erzählt haben soll, ist schon mindestens grenzwertig. Viel wahrscheinlicher ist, dass er um jeden Atemzug gerungen hat und keinen Ton heraus brachte.

Erik20001 
Fragesteller
 30.03.2022, 07:31

Auch wenn es so frei erfunden wäre, wie würde man es dann deuten?

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Als Jesus sagte: "mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?" hatte er gespürt, dass ER jetzt alle Sünden der Welt auf seine Schultern geladen bekam. Und damit identisch war mit all den Menschen, die mit Sünden leben und lebten, und folglich ohne Gottes Liebe und Kraft ihr Dasein frissten.

Und nachdem das der einzig und alleinige Grund war, dass Jesus hier auf Erden weilte, um die Menschen von ihren Sünden zu erlösen (wenn diese sich bekehren und Jesus Gebot halten), bedurfte es keiner weiteren Worte, denn ER hat seinen Auftrag erfüllt, als er starb und sagte: "Dir befehle ich jetzt meinen Geist an".

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung