Findet Ihr Abtreibung moralisch verwerflich?

Das Ergebnis basiert auf 76 Abstimmungen

Nein. 75%
Ja. 25%
Selkiade  05.10.2022, 17:49

Wurde verhütet oder nicht?

15 Antworten

Es kommt sehr häufig vor, dass man(n) sich in der Theorie eine abstrakte Meinung bildet, bis tatsächlich einen die Praxis geradezu erschlägt. 

Außer Frage, mit der Verschmelzung von männlicher Samenzelle mit der weiblichen Eizelle entsteht werdendes Leben. Der Embryo ist aber ohne "Brutkasten" Mutter nicht überlebensfähig.

Welches Recht hier höher zu bewerten ist, muss jeder selbst nach seinen eigenen ethischen, moralischen und religiösen Ansichten einschätzen. Diese kann er aber niemand anderem aufzwingen.

Zwischen einem positiven Schwangerschaftstest und z.B. einer Adoption liegt eine Schwangerschaft mit allen möglichen Komplikationen, Risiken und Spätfolgen und eine ungewollte Geburt mit allen möglichen Komplikationen, Risiken und Spätfolgen, was gegebenenfalls auch zu familiären, gesellschaftlichen und finanziellen Problemen führt.

Und dann ist ein ungewolltes Kind da, dass im leiblichen Elternhaus gegebenenfalls keine Liebe und Fürsorge erfährt oder trotz Liebe und Fürsorge im Adoptivelternhaus darunter leidet, nicht gewollt gewesen zu sein.

Mir geht bereits geborenes Leben (Frau) mit der größtmöglichen Chance auf körperliche und seelische Unversehrtheit und Erfüllung aller Ziele, Wünsche und Träume vor ungeborenem bzw. außerhalb des Uterus noch nicht lebensfähigem Leben. 

So hat nach meiner medizinethischen Meinung jede Frau das Recht, eine Schwangerschaft nicht auszutragen, ob nun wegen des falschen Zeitpunkts, des falschen Partners oder wegen anderer Umstände, derer sie sich nicht gewachsen fühlt.

Ich habe jedes Verständnis für Frauen, die sich aus welchen Gründen auch immer für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden.

Ich habe aber auch jedes Verständnis für Frauen, die auch ein ungeplantes oder ungewolltes Kind austragen.

Ich habe jedoch kein Verständnis für Menschen, die sich anmaßen, ihre Meinung anderen aufzuzwingen oder sogar die Entscheidung einer Frau in einer Schwangerschaftskonfliktsituation zu be- oder gar verurteilen.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme
Nein.

Bei solchen "Eltern". Nein.

Besser es kommt gar nicht auf die Welt um sein Leben lang der Sündenbock für diese beiden zu sein, der ihnen das Leben versaut hat. Der Frau die Figur, und dem Mann die Karriere versaut. Das kann kein Kind stemmen.

Es gibt zu viele Kinder die mit einem solchen Erbe leben müssen.

Nein.

Letztlich sollte es immer die Entscheidung der Schwangeren sein, aber ich kann auch kein moralisches Problem erkennen.

Ein 12 Wochen alter Fötus ist nicht mehr Mensch als eine befruchtetet Eizelle oder als ein Spermium auf den Weg zur Eizelle.

Wenn allerdings jemand den Beginn des Menschseins mit den vollen Menschenrechten auf den Zeitpunkt der Befruchtung legt, ist natürlich jede Abtreibung inklusive der Pille für danach für diese Menschen Mord.

Es gibt keinerlei Möglichkeiten diese beiden Standpunkt unter einen Hut zu bringen oder einen Kompromiss zu finden.

Unserer Gesellschaft und unsere Rechtsprechung hat sich dafür entschieden Föten nicht die vollen Menschenrechte zu zuerkennen und läßt damit die Möglichkeit Abtreibungen (bis kurz vor die Geburt) straffrei zu stellen, das ist etwas unehrlich und verdruckst trifft aber die Meinungsmehrheit.

Htddoc  25.03.2023, 18:43

Ein 12 Wochen alter Fötus hat bereits alle Organe. Er kann Arme und Beine beugen, Fäuste ballen, er muss nur noch wachsen, sich entwickeln, und kräftiger werden.

Er ist ein kompletter Mensch. Er kann allerdings ausserhalb des Körpers nicht überleben. Er kann auch nach der Geburt nicht alleine überleben.

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PeterJohann  25.03.2023, 19:15
@Htddoc

Das ist tradierter religiöser Kult.

Der einzig Unterschied zwischen Menschen und den anderen Tieren ist das planende Ichbewußtsein durch die enorm erweiterte kognitive Erkenntnisfähigkeit. Ein Fötus hat das nicht und hat deswegen auch kein Anrecht auf die vollen unabdingbaren Menschenrechte. Und aus genau dem Grund erlauben unsere Gesetze (nach Prüfung und Bestätigung der Begründung) das Abtreiben bis kurz vor der Geburt, genauso wie das Abschalten von Hirntoten.

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Htddoc  25.03.2023, 19:19
@PeterJohann

Ein Fötus bekommt jede Stimmungsschwankung der Mutter mit, jeden Ärger, jede Fröhlichkeit bekommt der Fötus mit. Das ist seit langem erwiesen.

Bis kurz vor der Geburt ist eine Abtreibung nicht erlaubt. Nur bis max. zur 12ten SSW.

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PeterJohann  25.03.2023, 20:55
@Htddoc

Sogar meine Katze kann noch mehr, also ist das eher kein Kriterium...

Rechtslage: Abtreibung bei medizinischer Indikation (das betrifft auch die psychosoziale Situation der Mutter) ist bis kurz vor der Geburt straffrei, man muss nur bestimmte Beratungs- und Verfahrensschritte einhalten (ärztliche Indikationsstellung, Beratung, psychosoziale Beratung, Bedenkzeit, Anrufung klinischer Ethikrat) .

Jede Abtreibung nach der 12 SSW ist eine Spätabtreibung und mit medizinischer Indikation straffrei möglich, wobei die allermeisten Spätabtreibungen bis zur 24. SSW erfolgen. 2021 gab es ~95000 Abbrüche und davon waren ~4000 nach der 12 SSW.

Medizinische Indikation bezieht sich rechtlich nur auf die Mutter. D.h. eine Spätabtreibung bei einer zu spät festgestellten Behinderung wird nicht wegen der Behinderung gerechtfertigt und vorgenommen, sondern wegen der medizinischen Indikation als psychosozialer Leidensdruck der Mutter.

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Nein.

Ein Kind abzutreiben ist für jede Mutter eine sehr schwere Entscheidung. Sie muß sich damit auseinander setzen. Obwohl sie kein Kind wollte. Und hinterher vielleicht auch nie mehr eins bekommen kann. Dieses Risiko, zukünftig kinderlos zu bleiben, wird mit jedem Geburtstag höher. Es gibt heute zum Glück genügend Beratung und Hilfe. Die letzte Entscheidung sollte immer die Mutter treffen. Sie muß den Eingriff ja auch über sich ergehen lassen.

Nein.

Moralisch verwerflich wäre es unkontrolliert immer weitere Kinder in die Welt zu setzen und jedes Stück Natur in immer weitere Menschen umzuwandeln.