Darf man ein Vollblut als Warmblut verkaufen?
Ich habe vor 10 Tagen ein Pferd bei einem Händler gekauft, das als braves Warmblut fürs Gelände angeboten wurde.Da ich nicht mehr jung bin und 10 Jahre nicht geritten bin dachte ich das wäre das Richtige für mich. Das Pferd wirkte ziemlich dünn und zierlich und auf meine Frage ob es vielleicht ein Vollblut wäre antwortete er, Nein! Es wäre vielleicht etwas Vollblut mit drinne und man könne es ja dicker füttern. Beim Probereiten war er brav, nur hielt er den Kopf immer extrem hoch.Als er mir den Pass zeigte und ich nach den Vorbesitzern fragte, nahm er ihn mir weg und zeigte mir , das das Pferd regelmäßig geimpft wurde. Da schon die nächsten Interessenten an der Tür klingelten habe ich den Kaufvertrag unterschreiben. Erst als das Pferd geliefert wurde, er kam nicht zum vereinbarten Zeitpunkt sondern Später, da er wusste das ich später noch arbeiten müsste, konnte ich mir den Pass angucken und stellte fest, das es sich um ein ehemaliges Galopprennpferd handelt. Ich habe den Namen des Pferdes gegoogelt, er hatte sogar mal den 1. PLATZ belegt. Ich habe das Pferd jetzt 1 Woche, es wird immer wilder und schreckhafter. Absolut nicht für Wiedereinsteiger geeignet. Er will das Pferd nicht zurück nehmen. Habe ich eine Chance rechtlich gegen ihn vor zu gehen ?Sorry für den langen Text und Danke für eine Antwort
7 Antworten
Ich fürchte, da hast du Pech. Denn DU hast alles falsch gemacht, was man nur falschen machen kann. Im Vertrag steht Freizeitpferd und jedes Pferd kann ein Freizeitpferd sein. Auch Vollblüter.
Du hast offensichtlich ein verrittenes oder nicht ausgebildetes Pferd gekauft, aber das ist dein Problem.
Übrigens sind gerade Vollblüter - finde ich - die besten, bravsten und ehrlichsten Pferde, die ich kenne. Ich habe noch nie einen schwierigen Exgalopper erlebt. Ich gebe allerdings zu, sie waren auch alle in guten, verständigen Händen.
WEnn man hinreichend einfühlsam ist und - das gebe ich zu - nicht allzu ängstlich ist, ist der Exgalopper ein wundervolles Pferd. Wir haben bei uns im Stall einen Kaltblüter, den ich auch für Geld nicht reiten wollte. Der ist zwar ein ruhiges Pferd, aber wenn der mal loslegt, hält denn nur eine Betonmauer.
Wie wäre es, wenn du das Pferd behältst, ihm aber mal eine Weile einen guten Beritt gönnst. Und dir Unterricht.
Wenn im KV steht "Freizeitpferd" dann ist leider total egal, ob das ein WB/VB... irgendwas ist. Zudem sind Schreckhaftigkeit und "Wildheit" keine rassespezifischen Eigenarten und auch keine sog. Unarten wie Steigen und Co.
Lass dich anwaltlich beraten, vllt hast du eine Chance, dass ihr was findet u. das Pferd zurück gegeben werden kann.
Und solltest du dir wieder eines kaufen wollen - Druck und Hektik sind beim Pferdekauf die schlechtesten Ratgeber! Als Wiedereinsteiger wäre erstmal Unterricht zu empfehlen gewesen und auf jeden Fall jmd mitnehmen, der sich auskennt!
Pferd zu dünn, trägt den Hals hoch, wahrscheinlich Unterhals u. keine Muckis schreit ja gerade zu nach Baustelle. Dabei gibt es wirklich nette, brave Freizeitpferde, die auch einen ängstlichen oder schlechteren Reiter nicht direkt in Frage stellen. Pferdesuche ist oft eine langwierige Sache, niemals übers Knie brechen!!!
Dabei gibt es wirklich nette, brave Freizeitpferde,
und darunter sind nicht selten Exgalopper. Für mich eh die bravsten und ehrlichsten Pferde auf dem Planeten.
PS: „Wild“ und schreckhaft wird solch ein Pferd nur, weil es nicht angemessen bewegt wird. Ein Galopper, der mal gewonnen hat, kann nämlich eigentlich nicht wirklich schreckhaft sein - sonst wäre man mit dem Tier nicht mal von der Box bis zum Sattelplatz gekommen. Diesen Weg durch den Tumult wurde man nämlich mit „normalen“ Pferden kaum schaffen.
Das kann dir nur ein Anwalt beantworten.
Rein aus dem Gefühl her würde ich sagen, dass es drauf ankommt, was im Kaufvertrag steht.
Und ganz nebenbei - als Wiedereinsteiger sollte man immer einen erfahrenen Pferdemenschen/Trainer mitnehmen und niemals unter Druck kaufen!
Wenn Vollblut im KV steht, kannste da gar nichts anfechten.
Aber man muss immer davon ausgehen (aus Sicht des Händlers) das der Kunde doof ist. Der Kunde kann sämtliche Sachen anfechten, als Händler stehst du immer erstmal mit einem Bein im Knast. Ist so wie mit dem Kaffee der heiß ist.
Und nicht alles was im kv steht ist rechtens. wenn du dir vom Händler ein Auto kaufst wo drin steht ohne Aussschluss von Gewährleistung und Garantie, dann ist das anfechtbar.
Deswegen ist er erstmal jeder KV anfechtbar. Und wenn der Kunde ne Arlistige Täuschung durchbekommt hat der Händler dann die A-Karte.
Solche Rechtsstreite können ziemlich lange gehen. Mein Papa hatte 5 Jahre lang einen Rechtsstreit mit einem Kunden, er hat zwar hinterher gewonnen (mein Papa) aber der Anwalt hat den Kaufvertrag sehr genau unter die Lupe genommen, und Fehler findet ein Anwalt immer
Der. Vergleich mit dem Kaffee ist hier falsch, da geht es nämlich um was anderes.
Und auch dein zweiter Vergleich ist eher mäßig, da wir nicht wissen, worum es bei dem Rechtsstreit ging.
Zu sagen, dass jeder KV anfechtbar ist, macht genauso viel Sinn wie die Aussage, dass man jeden anzeigen kann.
Ist zwar grundsätzlich nicht falsch, macht aber nicht unbedingt Sinn.
Vor allem, weil es hier nur darum geht, welche Rasse im KV festgehalten wurde.
Hier liegt doch aber ein Betrug vor. Denn der Hädler hat ihr gesagt es sein ein WB. Es ist aber kein WB sondern ein VB. Die FS hat zwar alles falsch gemacht was man falsch machen kann, aber lesen wird sie ja können, also wird ihr ja beim Unterschreiben des Kaufvertrages aufgefallen sein (wenn da VB) gestanden hätte, dad es kein WB ist. Und der Hädler wird ja auch nicht so dämlich sein und ihr sagen, dass es ein WB ist und dann in Kaufvertrag reingeschrieben haben dass es ein VB. Die die bescheißen machen das richtig. Und er hat ihr ja die Herkunft verschwiegen.
Deswegen ja die Frage, was im KV steht.
Nachdem da anscheinend "Freizeitpferd" steht und sie Einblick in den Pass hatte, sehe ich da schlechte Chancen. Wie will sie denn beweisen, was da gesagt wurde?
Naja wenn man ne guten Anwalt hat. Mein Vater hatte auchbeinen Kunden der einen GW gekauft hat mit 12000km, gefahren ist er neben dem Auto das gleiche Auto in einer anderen Farbe mit 10000km. Er war aber der Meinung das Auto was er gekauft hatte nur 10000km hatte, der Tacho also gedreht wurde und er betrogen wurde. Das ganze hat 5 Jahre gedauert.
Die Frage ist eher, warum man sich als Wiedereinsteiger direkt ein eigenes Pferd holt und dann noch unter Druck unterschreibt. Da hatte der Händler aber leichtes Spiel.
Ein Rennpferd, was lediglich einen Sieg gebracht hat... Naja, aussortiert und als Freizeitpferd verkauft. Nicht gerade ideal für einen Wiedereinsteiger....
Kommt drauf an, was im Vertrag steht. Letztendlich solltest du dich ggf allem ernstes an einen Anwalt wenden.
Dadurch, dass er. Händler ist, müsste er es theoretisch zurück nehmen. Theoretisch. Ein Anwalt kann dir da eher helfen.
Die Frage ist eher, warum man sich als Wiedereinsteiger direkt ein eigenes Pferd holt
Na ja, ich hatte vier Jahre mit Reiten aufgehört, kaputte Hüfte, und mir dann direkt wieder ein eigenes Pferd geholt. Sogar ein nahezu rohes Pferd. Ich konnte beim Probereiten - wie gesagt, das Pferd war nahezu roh, hatte keinen Takt... - nicht mal ordentlich leichttraben. Es hat mich aber nicht gehindert. Und jetzt habe ich es schon über 15 Jahre.
Würde ich trotzdem nicht befürworten, Dahika. Zumal 10 Jahre doch ne ganze Ecke mehr sind als 4 Jahre.
Es ist und bleibt unvernünftig - ich glaube, da sind wir uns vermutlich doch noch einig. Du bist der Fall, wo es gut gegangen ist, genauso wie es genug Fälle gibt, mit Anfängern und eigenen Pferde, wo es nicht gegen die Wand fährt. Aber die sind alle recht selten.
Hach ja, du hast dir aber sicher professionelle Hilfe mit ins Boot geholt, statt davon auszugehen, dass das ein Selbstläufer ist. So, wie sich die Frage liest, hatte FS wohl eher den Plan, sich einfach drauf zu setzt. Und gemütlich los zu zotteln. Wenn man dem Galopper viel Zeit mit professioneller Ausbildung gibt, kann FS sich dann in 5 Jahren vielleicht (!) auf mal drauf setzen. Aber so denkt sich das nicht jeder...
Ein Rennpferd, was lediglich einen Sieg gebracht hat... Naja, aussortiert und als Freizeitpferd verkauft. Nicht gerade ideal für einen Wiedereinsteiger....
das mag sein. Aber ein siegreiches Rennpferd kann der Normalbürger sowieso nicht bezahlen. Aussortierte Rennpferde, die gesund sind, sind tolle und bezahlbare Pferde. Man muss natürlich viel Geld reinstecken, das gebe ich zu. Sofort einsetzbare Freizeitpferde sind sie nicht.
steht warmblut im kaufvertrag?
geh zum anwalt.
du hast alles falsch gemacht, was du falschmachen konntest.
und wenn mich jemand bedrängt, was zu unterschreiben, weil ER es eilig hat, dann drehe ICH mich um und gehe und lasse ihn stehen.
was hat der zossen denn gekostet?
ps - als wiedereinsteiger nimmt man erst mal unterricht auf schulpferden. mindestens ein jahr lang.
Da muss auch Geschlecht, Alter und Rasse drinstehen. Unter anderem..
In jüngeren Jahren wäre ein ausgemustertes Galopprennpferd für mich persönlich ein optimales Freizeitpferd gewesen. Das schließt sich also überhaupt nicht aus! Jetzt, in gesetzterem Alter, würde aber auch ich etwas ruhigeres bevorzugen. Man wundert sich eher, dass ein Mensch, der nicht mehr ganz jung ist, sich zu einem so unüberlegten Kauf hinreißen läßt. Allein schon das Verhalten des Verkäufers muß doch einen reiferen Menschen so mißtrauisch machen, dass man dem nichts abkaufen möchte.
Dass da ein Anwalt „was findet“, was man beanstanden könnte, ist allerdings eher zu bezweifeln. Ein ehemaliger Galopper kann ein wunderbares Freizeitpferd sein - nur eben für den ambitionierteren Freizeitreiter.