Bei Gewitter im Wald - gefährlich?
Hallo,
wenn ich bei Gewitter im Wald Fahrradfahre, bin ich dann sehr gefährdet? Oder schützen mich die hohen Bäume rund um den (Fahrrad-)weg?
Ich beziehe mich hier nur auf die Gefahr, einen starken Stromschlag zu bekommen.
Das Ergebnis basiert auf 47 Abstimmungen
26 Antworten
ein gewitter, allgemein auch als unwetter bezeichnet, bietet vierlerlei gefahren. neben dem blitz an sich, der z.B. in einen baum in deiner nähe einschlagen kann, kann eine kräftige windböhe auch einen baum entwurzeln und umwerfen. also raus aus dem wald!
lg, anna
Wenn dich als Radfahrer ein Gewitter überrascht, runter vom Rad und in ca. 40 - 50 m Entfernung in Deckung gehen. Im Wald stelle dich nicht direkt neben einen Baumstamm sondern halte auch hier Abstand. Der Blitz kann nämlich vom Baum auf dich (oder dein Rad oder beides) überschlagen oder der Stamm kann bersten, wenns dort einschlägt.
Im Grunde ist die Chance in einem großen Wald mit vielen Dicht aneinander stehenden Bäumen vom Blitz getroffen zu werden recht gering. Natürlich sollte man es vermeiden sich generell bei Gewitter draußen aufzuhalten Auch das der Blitz direkt neben dir einschlägt ist nicht sehr wahrscheinlich. Auch die These das der Blitz in das höchste Objekt einschlägt ist nicht ganz richtig denn wenn das zutreffend wäre würde ich hier gar nicht mehr schreiben. Ich Stande schon etliche Male auf Feldern und war der höchste Punkt in der Umgebung und nie ist was passiert obwohl die Blitze direkt um mich rum rein knallten. Ich Stande auch schon mitten in einem Windpark und von etwa 100 Blitzen ist nicht einer in ein Windrad rein obwohl die die höchste Erhebung in der Umgebung waren.
Alleine in diesem Jahr Blitze habe ich so viele Blitze gesehen wie andere in etlichen Jahren. Und in 90% der Ankommenden Gewitter Stande ich draußen und um mich rum Blitze es und das kann man nicht Zufall nennen denn sonst könnte ich genauso sagen das das es reiner Zufall ist das Blitze mal in das höchste Objekt einschlagen. Und als aktiver Stormchaser müsstest du es doch eigentlich wissen denn dies wirst du sicherlich auch mal auf einen deiner Touren bemerkt haben.
Wenn man sich die Einschlagstellen bei der Blitzortung anschaut, dann werden aber doch häufig Antennen, Masten, Hohe Gebäude etc. getroffen.
Blitzortung ist sehr oft ungenau und erfasst sehr viele Blitze erst gar nicht
Stimmt, aber das betrifft in erster Linie Wolkenblitze. Stärkere Bodenblitze werden eigentlich alle recht genau geortet. Wenn ich Blitze in unseren Kirchturm einschlagen sehe, dann zeigt die Blitzortung den Einschlagspunkt immer sehr präzise an.
Naja ob CGs oder CCs beide werden oft schlecht erfasst. Hinter mir nen Posi und Blitzortung hat nichts drin.
" Fast bei jedem Gewitter schlägt da ein Blitz in den Blitzableiter" - Hätte der Kirchturm keinen Blitzableiter, würde der Blitz nur extrem selten in so einen Turm einschlagen. Ich habe zufällig einmal einen Blitz in einen Gullydeckel einschlagen sehen. Das wäre nichts besonderes, wenn dieser Deckel nicht auf einer schmalen Straße wäre, an der auf der einen Seite eine Kirche mit Turm sowie mehrere hohe alte Bäume stehen, auf der anderen Seite 3-geschossige Häuser, hinter denen ebenfalls große Bäume stehen und es etwas 150m den Berg hinauf geht. Nach allen Theorien wäre dieser Deckel der absolut letzte Punkt, in den ein Blitz einschlagen sollte...
Blitze schlagen nicht ein, sie sind sichtbares resultat einer elektrischen entladung (lichtbogen).
An welcher stelle dieser lichtbogen auftritt, hängt einzig und allein von A) dem Widerstand und B) der lokalität der Aufladung ab.
Das mit dem gullideckel kann gut sein, da er eine gute verbindung zur kanalisation, und damit auch zur erde hat.
So sind selbst kleine häuser mit blitzableitern, welche niedriger als umstehende bäume sind, blitzgefährdet. Einfach weil dort je nach umständen der niedrigerere widerstand herrscht.
Das hängt mal wieder davon ab: Fährst Du im Tal entlang, so bist Du durch die bewaldeten Höhen über Dir geschützt. Fährst Du auf dem Kammweg oder über einen Pass, an dem womöglich auch noch die Bewaldung dünner wird, dann bist Du im Expositionsbereich.
Wenn ich bei Gewitter Fahrradfahren muss, so suche ich mir tatsächlich tiefer gelegene Wege und Meide kahle Höhen.
Hinzu kommen natürlich die allfälligen Sturm gefahren: Astbruch (also für Dich dann Astschlag), unvermittelte Starkböen (und schon fährst Du einen Meter neben dem Weg weiter) und einsetzender Regen mit vorübergehend mehr als rutschiger Wegoberfläche.
Wenn Du Dich aus dem Expositionsbereich heraus hältst, dürfte Dich auch kein Blitz erreichen.
Hallo Luca .... das kann man leider nicht so einfach sagen.
Wenn Du aufrecht auf einer großen Freifläche stehst, ist Dein Risiko getroffen zu werden höher, weil Du dann den höchsten Punkt auf der Fläche darstellst. Das gleiche gilt, wenn Du auf ebendieser Freifläche direkt an einem Baum stehst. Dann trifft der Blitz Dich nicht unmittelbar, aber er kann von einem Ast auf Dich überschlagen oder Dich erwischen die Kriechströme am Boden. Und ein freistehender Baum ist immer ein bevorzugter Kandidat für einen Blitzeinschlag.
Im Wald bist Du nicht der höchste Punkt, aber diese beiden Gefahren - Kriechströme und Überschlag von einem Ast - gelten hier genauso. Dazu kommt das Risiko, von abbrechenden Ästen oder umstürzenden Bäumen getroffen zu werden. Fazit: ein Risiko scheidet aus, zwei bleiben und eins kommt hinzu. Man kann es also nicht wirklich bewerten.
Der ultimative Tipp, wenn Dich ein Gewitter im Wald erwischt: suche Dir entweder eine Lichtung oder einen Bereich, wo die Bäume nicht ganz so eng stehenen und wo auch keine Äste tief überhängen. Genau in der Mitte gehst Du dann in die Hocke (größtmögliche Entfernung zum nächsten baum oder Ast). Füße zusammen und möglich wenig Kontakt zum Boden (minimaler Kontakt zum Boden, also nicht setzen oder legen). Idealerweise hast Du eine nicht-leitende Unterlage (ISO-Matte), auf die Du Dich hockst.
Das gleiche gilt übrigens auf einer Freifläche. Zusätzlich solltest Du Dir dort dann den tiefsten Punkt - vielleicht eine Kuhle - suchen. Und am Berg immer absteigen.
Ich würd's nicht ausprobieren. Viel Glück trotzdem.
Aber wenn die Fahrradwege breit sind und weit weg von den Bäumen ist es doch okay oder?
Nein, das ist es nicht. Bei einem Gewitter besteht immer ein Risiko. Man hält sich am besten in Gebäuden oder Fahrzeugen auf. Alles andere ist lebensgefährlich.
Alles, was ich oben beschrieben habe, sind Notfallmaßnahmen, wenn ich keine geeigneteren Unterschlupf finde.
Dein Verhalten ist sehr leichtsinnig und dass du noch nie vom Blitz getroffen wurdest, wenn du auf freiem Feld standst und um dich herum Blitze eingeschlagen sind, war reiner Zufall. Andere Menschen haben bei diesen Gelegenheiten nicht soviel Glück gehabt.
Übrigens bin ich auch aktiver Stormchaser und wenn ich zu Hause bin und ein Gewitter tobt, dann schaue ich immer gebannt auf unseren Kirchturm. Fast bei jedem Gewitter schlägt da ein Blitz in den Blitzableiter der Kirchturmspitze.