An die Eltern - wie habt ihr euren Kindern verlieren beigebracht?

6 Antworten

So viel beibringen kann man da glaube ich nicht. Es gehört zur Entwicklung dazu.

Und Eltern dürfen ihre Vorbildfunktion nicht vergessen. Auch viele Erwachsene können nicht verlieren. Da fällt der Apfel nicht weit vom Birnenbaum.

Persönlich würde ich daher viel auf kooperative Spiele setzen.


Hacker48  12.05.2022, 00:03

Du meinst kompetetive Spiele?

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Rendric  12.05.2022, 00:05
@Hacker48

nein, das gegenteil davon. Wenn alle gemeinsam versuchen müssen, ein Ziel zu erreichen. Wenn sie sozusagen keine Gegner sind und nicht gegeneinander, sondern miteinander spielen.

Daher mag ich Escapespiele. Ein schönes Spiel für kleinkinder soll da "Mein Obstgarten" sein.

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MistressReina 
Fragesteller
 12.05.2022, 00:10
@Rendric

Das klingt in der Theorie gut. Aus Erfahrung weiß ich, dass die Kids sich dann gegenseitig dissen und verar...en wenn sie nicht begreifen wie was funktioniert oder es nicht schnell genug geht. Zumindest die älteren. (Jugendtreff)

Aber durch solche Spiele lernen sie ja auch nicht automatisch, dass man bei so einfachen Spielen wie Fangen oder Verstecken verlieren kann.

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IchMagHelfen  12.05.2022, 00:13
@MistressReina

So lernen sie aber dass es beim spielen um "Gemeinschaft" geht und das ist doch ein Recht guter Anfang, oder? :)

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Rendric  12.05.2022, 00:15
@Hacker48

Gute Frage. Ich frage mich, inwiefern sie das müssen, da es so viele Erwachsene nicht können. Dass sie irgendwann emotional nciht mehr überschnappen ist ein Entwicklungsschritt, der vom Verlieren unabhängig ist.

Ich denke, dass kooperative Spiele förderlich sind, weil sie ebenfalls bei Sieg ein Erfolg vermitteln. Bei Niederlage gibt es keinen Menschen über den man sich ärgern kann, nur so was abstraktes, wie die Zeit, oder sich selbst. Weiterhin trainiert es Zusammenhalt, Fairness und die einzelnen Kompetenzen, die das Spiel braucht (logisches Denken, Fingerfertigkeit etc.). Wenn kooperative Spiele funktionieren, kann man auch kompetetive Spiele einführen. Die Fallhähe bei Niederlage dürfte dann nicht mehr so hoch sein, weil man gelernt hat, auf seine Fähigketien zu vertrauen, welche Stärken man hat und dass es eben auch Niederlagen gibt (man kann ja auch bei kooperativen Spielen verlieren). Und ein faires Verhalten wurde bereits trainiert.

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MistressReina 
Fragesteller
 12.05.2022, 00:19
@Rendric

Ich denke auch das man beides braucht. Deswegen finde ich Mannschaftssport gut. Oder Kampfsport. Da lernen sie Disziplin für sich selbst und Teamfähigkeit. Und vor allem, werden sie da nicht in Zuckerwatte gepackt damit sie nicht traurig sind.

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man lernt verlieren, indem man es oft tut und lernt, dass die Welt nicht davon untergeht.

Ich würde ihnen schon früh kognitive Umpolung beibringen a la: du hast nicht verloren, du darfst nur jetzt einfach der Fänger sein etc.

Und auch, dass es egal ist wenn man verliert. Dass es danach weiter geht.

Sowas muss aber oft passieren. Das ist wichtig.


MistressReina 
Fragesteller
 12.05.2022, 00:13

Also Respekt an die Eltern, die da ruhig bleiben und versuchen es schön zu reden. Bei den 3 von heute würde ich irgendwann das Spiel beenden oder den Quengler raus holen. 8 Runden haben die gespielt und in 8 Runden gab es Tränen und Wutanfälle. Eltern haben erklärt (wie du es oben gesagt hast), mit Engelszungen, haben getröstet und es ging dann wieder von vorn los ^^

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Rendric  12.05.2022, 00:16
@MistressReina

Frage mich, was passiert wäre, wenn sich die Eltern nicht eingemischt hätten und keine Interesse am Spiel gezeigt hätten. Dann ist auch der Reiz zur Show geringer. Ist oft so, dass Kinder friedlich spielen, wenn kein Erwachsener hinschaut.

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Deepspace69  12.05.2022, 00:19
@MistressReina

haha :D Also ich würds immer mal wieder versuchen, aber die auch ein wenig selbst machen lassen. Fangen spielen ist ja glücklicher Weise etwas, was nicht die Aufmerksamkeit der Eltern erfordert.

Zu manchen Erkenntnissen sollten Kinder auch nach Vorbild der Eltern (Modellernen ist wichtig) alleine finden.

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MistressReina 
Fragesteller
 12.05.2022, 00:22
@Deepspace69

Kommt auf die Kids an. Ich hab welche in der Jugendgruppe gehabt, die tatsächlich das Interesse der Show verloren haben, wenn man sich nicht einmischt und sagt: regelt das selbst.

Andere wiederum haben sich dann erst richtig die Köpfe eingeschlagen beim Thema "selbst regeln". Weil sie die Wut dann aneinander ausgelassen haben. Dabei unterschätzten sie immer ihre eigene Kraft und echte Verletzungen können entstehen.

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Deepspace69  12.05.2022, 00:26
@MistressReina

Also die dürfen gerne dysfunktional austesten welche Reaktion am besten ist, aber Gewaltverhalten würde ich sofort unterbinden und negativ operant bestrafen, denn das soll sich langfristig nicht ausbilden. Dann endet der Spielbesuch eben früher als erwartet.

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Das ist ein Prozess den alle Kinder durchlaufen. Viel machen kann man da nicht, außer ab und zu mal zu relativieren ("Ist doch nur ein Spiel"/"Du gewinnst auch mal wieder").

Worauf man achten könnte ist, dass die Spiele nicht irgendein Kind stark bevorteilen. Beim Fangen spielen hat der 5jährige natürlich einen deutlichen Nachteil gegen einen 11jährigen, weil der einfach schneller rennen kann. Das gibt sich aber auch irgendwann, weil der 5jährige irgendwann keinen Bock mehr hat dauernd zu verlieren und mit einem beleidigten "Ich spiel nicht mehr mit" von dannen zieht. Der 11jährige seinerseits merkt, dass alleine spielen doof ist und so werden aus Kindern, die nicht verlieren können dann Teenager, die das in der Regel eher aushalten und Erwachsene, die es als Naturgesetz sehen, dass irgendwer immer besser sein wird, egal bei was.

Naja, auch unter den Erwachsenen gibt es gute und schlechte Verlierer.
Man nehme vier Erwachsene und ein Mensch-Ärger-dich-nicht-spiel (oder Monopoly).
Ich saß schon in Runden, da flog irgendwann das Brett vom Tisch 😅

Wir haben unseren Zwerg ganz normal ran geführt. Sei es Fangen, Brettspiele ect.
Klar lässt man das eigene Kind auch mal gewinnen (würde es nur verlieren, hätte es schnell keine lust mehr), aber eben nicht immer.
Die Mischung machts.
Beim ersten mal gewinnt das Kind, beim 2. x der Erwachsene....
Inzwischen gibts kein absichtliches verlieren von unserer Seite (ok, bei draußen Aktivitäten bekommt er natürlich einen Vorsprung ;) ).
Aber wenn er bei Spielen gewinnen will, muss er sich ganz normal anstrengen.
Tränen und Wutausbrüche gibt es da nicht, nur ein entäuschtes Schulterzucken und ein Mist oder Schade, gefolgt mit der Bitte zur Revanch .

Er kann auch ohne Probleme gegen Gleichaltirge verlieren/gewinnen. Die Kinder spielen eigentlich so lange weiter, bis jeder von ihnen mal gewonnen hat, ganz ohne Tränen und geschrei.


MistressReina 
Fragesteller
 12.05.2022, 16:52

Super beigebracht und tolles Kind 👍🏻
Bei einzelnen klappt das echt besser. Bei Geschwistern hab ich Sachen erlebt, da musste ich zum Schutz dazwischen gehen

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Indem man sie nicht gewinnen lässt, und zwar konsequent. Auch, wenn es schwer fällt.


MistressReina 
Fragesteller
 12.05.2022, 00:16

Eine meiner besten Freundinnen - heute Ü30 - hat das als Kind nicht erlebt. Sie kann heute noch schlecht verlieren. Wird dann sofort zickig. Wenn sie gewinnt fühlt sie sich aber allen überlegen. Ich muss nicht sagen, dass ich nie mit ihr spiele. ^^

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