Welche Sportart ist gut für Anfänger?
Wenn man zum Beispiel lange keinen Sport mehr gemacht hat.
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Alles und nichts von dem da oben und von den unzähligen Sportarten, die es darüber hinaus gibt. Generell hat ja jeder Sport Anfängergruppen, denn niemand kommt zu einem Sport und liefert von Anfang an top ab - okay, es gibt Ausnahmen, siehe z.B. Sascha Huber, der nie Turnen gemacht hat und das mal für ein Youtube-Video als Challenge genommen hat - aber der trainiert viel mit dem Körpergewicht, sprich Calisthenics, und kann vieles daraus aufs Turnen übertragen - so jemanden steckt man halt schneller in die Fortgeschrittenengruppe und andere lässt man länger in der Anfängergruppe. Aber egal, wo du hingehst, und egal, ob du als Lauchgestalt, Kugelblitz oder mit vorangegangener Trainingshistorie irgendwo hingehst, du fängst immer bei 0 an, die Frage ist nur, wie schnell du weiter kommst - aber du wirst weiterkommen und fitter werden. Und dann kannst du dir sagen: Du hast deine Komfortzone verlassen und irgendwas gemacht, was du gar nicht konntest, was dir trotzdem irgendwie Spaß gemacht hat und was du jetzt kannst - du bist besser geworden und das schiebt auch das Selbstvertrauen an.
Wenn du nur ein Hobby suchst, alles davon, was dir Spaß macht und zwar inklusive Golf oder Schach, was jetzt nicht unbedingt die körperlich fordernsten Sportarten sind. Wenn du fit werden willst, alle davon außer Golf und Schach, aber da das alles Laufsportarten, also Ausdauer, sind, such dir für die Gesundheit noch was für die Kraft dazu. Denn:
Wenn es dir um Gesundheit geht, mach einen gesunden Mix, der inkludiert Ausdauersport fürs Herz-Kreislauf-System (denn das Herz ist der wichtigste Muskel im Körper, da er dein Überleben sichert, und den trainiert man nicht mit Kurzhantel-Curls sondern mit Ausdauertraining) und einen Kraftsport um Muskulatur zu erhalten oder gar noch ein bisschen (oder ein bisschen mehr, je nachdem, was du machst) aufzubauen. Denn Muskeln, die du heute aufbaust, helfen dir im Alter, wenn du Muskeln verlierst, so lange wie möglich mobil zu bleiben. Die zweite Sache: Was macht dir Spaß?
Erst mal meine Definitionsliste, was ist Ausdauersport, was ist Kraftsport, anhand einiger Beispiele. Wenn du grob verstanden hast, warum ein Sport in einer der Kategorien ist, kannst du das auch für andere Sportarten evtl. bestimmen:
Ausdauersport ist alles, was die Pumpe richtig auf Touren bringt. Das u.A. sein: Laufsport (z.B. einfaches Joggen, aber auch sowas wie Parkour laufen, um etwas mehr Spaß rein zu bringen, oder ein Team-Ballsport wie Handball, Fußball, Basketball, ...), Radfahren (lässt sich auch super in den Alltag integrieren, wenn du deine Alltagswege mit dem Rad zurücklegst und ggf. auf dem Nachhauseweg immer noch mal eine Extra-Runde einbaust), Schwimmen, schnelle Tänze/Tanz-Workouts, Inline-Skating, Trampolinspringen, ...
Kraftsport ist alles, wo du entweder externe Gewichte oder dein Körpergewicht bewegst. Externe Gewichte also Hanteln und Geräte im Fitnessstudio oder sowas wie der Atlasstein beim Strongman oder die Baumstämme bei Highland Games. Körpergewicht hilft aber auch, sofern man es richtig macht (und nein, Pamela Reif Workouts nutzen das Körpergewicht nicht richtig), hier wären als sehr kraftintensive und somit gute Sportarten zu nennen allem vorweg Calisthenics (Eigengewichttraining, das relativ zivil anfängt und nach und nach immer mehr akrobatische und turnerische Elemente enthält), aber auch Geräteturnen, Aerial Sports (Pole, Flying Pole, Aerial Silk, Aerial Hoop), Klettern (Mit Seilsicherung im Toprope oder Vorstieg oder, dann Bouldern genannt, weniger hoch über einer dicken Matte ohne Sicherung), Akrobatik und akrobatische Tanzsportarten wie z.B. Breakdance, oder auch Elemente von Ninja Warrior, die du z.B. auch in mehr und mehr Kletter- und Boulderhallen findest.
Es gibt halt so ein paar Ausnahmen, z.B. gibt es ja so "Body Pump" Kurse in manchen Gyms, wo man zu stampfenden Techno-Beats Kreuzheben und Kniebeugen mit relativ leicht beladenen Hanteln macht. Das ist kein Kraftsport (obwohl externe Gewichte bewegt werden), sondern Ausdauersport unter erschwerten Bedingungen, gewürzt mit einem Hauch von Körperverletzung (weil das eigentlich Übungen sind, die man nicht schnell, sondern kontrolliert ausführen muss, weil sonst schwere Verletzungen drohen). Aber bis auf solche Einzelfälle gilt das oben genannte.
So, jetzt stehen da in der Liste ganz viele Sportarten mit großen Laufanteil drin. Also alles außer Schach und Golf. Ach ja und ich denke Football hat auch Kraftanteil im Training, weil du ja im Spiel stabil sein musst. Sind das Sachen, die du greifbar hast und wo du Spaß dran finden würdest? An was hast du am meisten Spaß? Wenn ich jetzt mit Basketball oder Volleyball antworten würde (die finde ich nämlich toll), du aber mehr auf Fußball stehst (ich hasse es, aber das hat dich ja nicht zu interessieren), hilft dir das ja nix. Aber: Wenn aus der Liste Fußball dein Favorit und als Verein verfügbar ist, mach Fußball. Und schon hast du deinen Ausdauersport.
Jetzt willst du idealerweise noch was mit Kraft dabei haben. Bist du als Kind überall hochgeklettert und sehnst dich jetzt danach und hast eine Kletter- oder Boulderhalle in der Nähe? Geh klettern/bouldern. Stehst du total auf Ninja Warrior und willst das auch können? Geh bouldern/klettern, denn erstens kommen viele Athleten aus dem Klettersport und zweitens stocken gerade Boulderhallen auch mit einem Ninja-Parkour auf. Hast du Calisthenics-Athleten oder Poledance-Artisten (weiblich wie männlich) bei spektakulären Tricks wie der Human Flag auf Youtube oder in einer Sendung wie Das Supertalent gesehen und willst das auch können? Prima, mach doch was davon. Hast du dich als Kind auf dem Schulhof immer geprügelt und interessierst dich jetzt für Schach? Dann mach Schachboxen (ja gibt's wirklich, und auch wenn Boxen stark ausdauerlastig ist, macht man hier auch Kraftübungen, denn Kraft braucht man auch).
Kurz gesagt, fange an mit walking, steigere dich mit Laufen bzw. Joggen und event. zusätzlich im Fitnessstudio mit Kraftsport. Das steigerst du langsam und stetig. Probiere es aus und du hast Spaß daran.
Schach erfordert die geringste Körperliche Fitness und lässt sich mit viel Einsatz gut lernen. Ein inspirierendes Beispiel ist der LoL-Streamer Tyler1, der sich brute force im Online Chess innerhalb einiger Monate auf 1900 Elo verbesserte und damit irgendwie zu den Top 2%
ich glaube nicht, dass schach die richtige Wahl ist, für Leute, die wieder mehr Sport machen wollen.
E-Sport
und wieder das leidige Problem, dass GF Umfragen nur eine Antwortoption zulassen :/ Also hier meine ausführliche Meinung:
Wer lange keinen Sport gemacht hat (Frage: Wie lange? Ich gehe hier mal von mind. 2 - 3 Jahren aus), dessen Kondition wird sicher eher mäßig sein. Je nach Lebensstil kann auch die Beweglichkeit und Körperwahrnehmung stark abgenommen haben, wenn sie denn mal vorhanden war ;-)
ABER: Wer als Kind/ Jugendlicher viel Sport gemacht hat, der wird auch nach langer Abstinenz relativ leicht wieder den Weg zurück zur sportlichen Aktivität finden.
Dabei sind natürlich die Sportarten zu bevorzugen, die man bereits betrieben/ erlernt hat, d.h. wo bereits spielerische Fähigkeiten (Technik, Taktik etc) vorhanden sind.
Unabhängig davon eignen sich laufintensive Sportarten wie Fußball, Basketball oder Badminton (Einzel !!) besonders, um die eigene Kondition zu verbessern.
Schwimmen, hier leider nicht enthalten, eignet sich ebenfalls sehr gut, um die Kondition zu steigern. Man lernt bewusst zu Atmen und verbrennt viele Kalorien.
Golf und Schach kann man nicht empfehlen, da die Bewegungskomponente sehr gering ist - also eher sinnlos für Leute, die sich wieder mehr bewegen und fitter werden wollen.
Auch von Volleyball und Handball ist abzuraten, denn Handball ist (gerade für Anfänger) ein sehr verletzungsanfälliger Sport, und es wäre sehr blöd wenn man schnell wieder mit dem Sport machen aufhören oder lange pausieren muss.
Und Volleyball hat leider auch relativ wenig Bewegung (gerade auf Anfänger-Level), und die Regeln sind für Neulinge nicht gerade intuitiv. Bis man einigermaßen anständig Volleyball spielen kann dauert es eine ganze Weile. Dazu kommt noch der Frustfaktor bzw. fehlende Erfolgserlebnisse, wenn einem die Körpergröße und/ oder Sprungkraft fehlt, um Punkte erzielen zu können, die keine Eigenfehler der Gegner sind.
ERGO:
Ich rate bevorzugt zu Fußball und Basketball als Teamsportarten oder zu Badminton, Tennis oder Tischtennis, wobei Badminton von den Racket-Sportarten am anfängerfreundlichsten ist. Pickleball und Squash sind aber auch gute Alternativen!
LG