Meinung des Tages: Aus Twitter wird X - was wird aus dem beliebten Nachrichtendienst?

Der ikonische blaue Vogel ist Geschichte: Der beliebte Kurznachrichtendienst Twitter heißt von nun an "X". Elon Musk möchte X weitreichend umstrukturieren und zu einer Multifunktions-App machen. Das könnte auch Konsequenzen für Twitter als Ort des Meinungsaustauschs mit sich führen.

Was hat sich seit Musks Übernahme von Twitter geändert?

Elon Musk hat den Kurznachrichtendienst - nach wochenlangem Hin und Her - 2022 mit dem Ziel übernommen, einen virtuellen Raum für mehr Meinungsfreiheit und ungefilterte Diskussionen schaffen zu wollen. Bereits in einer frühen Phase der Verkaufsgespräche äußerte Musk zudem das ambitionierte Ziel, X - ähnlich wie das chinesische Vorbild WeChat - zu einer Kombination aus Social-Media-Bezahl- und Mobilitäts-App umzugestalten. In der Folge wurden firmenintern zahlreiche Leute entlassen. Daneben hat Musk die Nutzer mit ständig wechselnden Aussagen zu verifizierten Accounts mehrfach irritiert und dafür gesorgt, dass die - für die Bekämpfung von Hate-Speech notwendige - Moderation nachhaltig geschwächt wird.

Wie könnte die Zukunft von X aussehen?

In erster Linie geht es Musk um Profitabilität: Mithilfe der selbsternannten "Super-App" sollen Nutzer Artikel kaufen und verkaufen können. Darüber hinaus werden Bank- und Zahlungstransaktionen mehr in den Mittelpunkt der App rücken. Finanzanalysten kritisieren vor allem, dass die plötzliche Umbenennung und -strukturierung aus rein geschäftlicher Sicht keinen Sinn macht. Weiterhin sei Vertrauen in derartige Bezahl-Apps ein wichtiger Faktor und dieses Vertrauen hätte Musk bereits hinsichtlich der Stabilität des Nachrichtendienstes sukzessive verspielt. Eine weitere entscheidende Frage wäre die Frage danach, welchen Stellenwert die App künftig noch für den Meinungsaustausch und die (politische) Meinungsbildung spielen könnte.

Welche Bedeutung hatte Twitter in der Vergangenheit?

Im Gegensatz zu Facebook, Instagram, Youtube oder TikTok war Twitter keine kommerziell besonders erfolgreiche Plattform. Die Besonderheit Twitters lag viel mehr in den Bereichen Information und Meinungsbildung: So diente die App sowohl Journalisten als auch gewöhnlichen Nutzern als wichtige Quelle für Echtzeit-Nachrichten. Vor allem für Menschen aus Staaten, in denen Internetzugang und Meinungsfreiheit stark eingeschränkt sind, fungierte der Nachrichtendienst als "Tor zur Welt" und besaß eine gewichtige Rolle bei zahlreichen politischen Ereignissen wie beispielsweise dem "Arabischen Frühling".

Unsere Frage an Euch: Was denkt Ihr, wie es mit Twitter weiter geht? Nutzt Ihr persönlich Twitter und wenn ja: Wofür? Welche Bedeutung schreibt Ihr Twitter als Quelle bzw. Nachrichtendienst zu?

Wir freuen uns auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.tagesschau.de/ausland/twitter-logo-108.html

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/aus-twitter-wird-x-musks-plaene-mit-der-plattform-koennen-nicht-gut-gehen-19057408.html

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/twitter-kauf-musk-abschluss-101.html

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Probleme mit Nazis und "Liberalen" auf YouTube?

Hey Ihr schönen Leute,

meine Frage richtet sich primär an eure Empfindungen, wenn es um YouTube und andere soziale Netzwerke geht.Seit dem Sieg Donald Trumps in der Präsidentenwahl kommt es mir so vor, als ob rechte Strömungen im Netz immer mehr an Zulauf gewinnen bzw. diese Kräfte lauter und selbstbewusster werden. Empfindet Ihr dies auch?

Wenn ich mir beispielsweise YouTube anschaue und man sich ansieht, was es dort an "alternativen" rechten Angeboten gibt, dann graut es mir. Es beginnt mit Kanälen wie Paul Joseph Watson, American Renaissance, Sargon of Akkad, Brittany Pettibone, Vee, Lauren Southern, Rubin Report, ThuleanPerspective, Black Pigeon Speaks im englischsprachigen Bereich und endet bei deutschsprachigen "Angeboten" wie Die Weltraumaffen, Martin Sellner, Der Doktorant und Der Vulgären Analyse.Hier ergibt sich auch meine zweite Frage und diese richtet sich an die Fachkundigen unter Euch aber zum Teil auch an die "Zielgruppe" (Ich versuche Euch nicht gleich mit Argwohn entgegen zu treten, will nur wissen, wer solche Kanäle unterstützt). Wieso verbrüdern sich selbsternannte "Liberale" (Ich meine nicht die FDP!) mit Neonazis und Nationaisten? Immer häufiger sehe ich deutschsprachige Rechte - Die Weltraumaffen, Die Vulgäre Analyse, etc. - die von einem Kriminalitätsproblem sprechen und ein Fahrticket im Zug der Rechtsextremen lösen. Wo ist denn hier das Schamgefühl geblieben? Wie kann man sich so sehr der Realität verweigern? Liegt es wirklich nur an den Fake News aus Übersee oder gibt es wirklich einen unterschwelligen Rassismus, der solche Phänomene wie die Alt-Right erst möglich macht?

Hier auf GuteFrage und auch auf Twitter sind wir alle weltoffen und tolerant, verneinen wirre Theorien wie die der Rassen oder der Zweigeschlechtigkeit, doch sind wir bessere Menschen oder wird auf GuteFrage mehr gegen Rechtsextreme gemacht?Meint ihr, dass das Netzwerkdurchsetzungsgesetz und auch die neue Community-Richtlinie von YouTube (Sperren von solchen Kanälen) am Ende konsequent umgesetzt wird? Vernünftige Gesetze wie das Netzwerkdurchsetzungsgesetz werden aktiv von faschistoiden Gruppen angegriffen und mit Seiten wie "minds " und "gabai" umgangen, was tun wir, wenn diese Meinungen sich auf YouTube zurückziehen und dann an anderer Stelle ihre Propaganda verbreiten?

Also in kurz:1. Wieso verbünden sich "Liberale" und Rechtsextreme gegen den Staat und gegen die weltoffenen Ideen?Wie vereinbaren die diesen Widerspruch?

2. Wird auf YouTube zu wenig gegen Rechte und "Liberale" gemacht?

3. Wie nimmt man diesen Gruppen auch den letzten Rückzugsraum?

und eine vierte Frage... vielleicht noch, warum gibt es keine alternativen Projekte von Links... wie von diesen Rechten? Wieso gibt es keine Die Weltraumaffen oder Die Vulgäre Analyse, die sich für Refugees einsetzt und gleichen Erfolg verzeichnet?

Viele Grüße und einen schönen Donnerstag an die, die diese Fragen mit Ernsthaftigkeit beantworten wollen.J ustAnAntifascist

YouTube, Politik, Antifaschismus, Liberalismus, Rechtsextremismus, Hate speech

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