Gegenfrage: was macht eigentlich n Sunnite, wenn er für den nächsten Millimeter seines Lebensweges keine eindeutige Befehlsanweisung seines Muftis oder Imams erhält? Erstarrt er dann zu suspendierter Animation, wie ein Android ohne Programmierung? Ist das also die Religion, die sich als Pröblemlöserin für alle Probleme der Gegenwart empfiehlt?

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hi Eks - Alevi sind dann Muslime, wenn sie sich zum Sinn dessen, was im Koran steht, bekennen. Das Kriterium ist sicher nicht, was sunnitische Autoritäten dazu äussern. Denn Sunniten leben in dem Wahn, Gott persönlich hätte sie ermächtigt, Vorschriften und Regeln zu erfinden, obwohl wir im Koran, vorausgesetzt er sei Gottes Wort, nirgends, an keiner Stelle, dergleichen finden können.

Den Brüdern Sunniten sei etwas mehr Bescheidenheit gewünscht :)

Bescheidenheit im Geist ist das Tor zur Erleuchtung, zur Erfassung der Wahrheit.

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nein, deine Frage ist gar nicht falsch, find ich, sondern sehr angebracht: bloss, man muss die Frage stellen zu allen glaubensbasierten Religionen, nicht nur den christlichen. Kirchenchristen zb werden nicht drauf dressiert, sich allen anderen Glaubensformen gegenüber überlegen zu fühlen. Sie werden erzogen, dass der christliche Glaube heilsam ist, aber er führt nicht vollautomatisch dazu, dass du ein besserer Mensch wirst. Du musst, als Christ, gute Früchte bringen, sonst isz dein Glauben tot, n abgestorbener Baum, der abgehackt wird, am Ende der Tage.

Sunniten andererseits sind darauf dressiert: sie sind ausschliesslich deshalb, weil sie glauben was ihnen die sunnitischen Autoritäten sagen, gerechtferigt, gerettet, moralisch und charakterlich allen Ungläubigen haushoch überlegen..

Was so n Glauben wert ist, muss man schon mithilfe seines Verstandes und seines moralischen Gewissens entscheiden, nicht wahr?

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Buddhismus

wir sind Altbuddhisten, Theravadins, das heisst, wir praktizieren die Buddha-Lehre nicht-religiös - und ich persönlich praktiziere die Buddha-Lehre nicht, weil sie mir andressiert wurde mit 2 Jahren, sondern weil sie mir plausibel erscheint und mir aus den meisten seelischen Notlagen rausgeholfen hatte.

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Türken stammen aus Zentralasien, sie hatten ursprünglich ne Stammesreligion genannt "Tengrismus". Die osttürkischen Stämme waren Buddhisten, und später, als Vassallen der Abbasiden, nahmen ihre Stammesführen den Islam an, der ihnen jede Form von Gewaltanwendung gegen fremde Völker erlaubte und religiös rechtfertigte - während der Buddhismus als Religion einem barbarischen Eroberer- und Räubervolk ja doch eher hinderlich wäre.

Die Turkstämme fielen in Kleinasien ein, einem dicht besiedelten Gebiet, in dem Griechen, Meder (die heutigen Kurden), Perser, Hethiter siedelten. Was heute Türkei heisst, war Staatsgebiet des christlichen, oströmischen Kaiserreichs, mit griechischer Sprache, Kultur und Zivilisation - und es wurde Schritt für Schritt erobert von den eingewanderten osmanischen Stämmen.

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in beiden Systemen ist karma n Audruck für "das Getane" also die Gesamtheit aller Entscheidungen, Vorlieben, Abneigungen, Gedankenwlten.

Jede Handlung ist nicht nur Ursache einer äusseren Wirkung, sondern sie wirkt zurück auf den Tuenden-Täter und schreibt sich ein in das Körpergedächtnis.

Der Unterschied zwischen Buddha-Lehre und Hindu-Philosophie (Shankara/Yoga) ist, wie Karma dann sich beim Sterben weitervererbt:

In der Buddha-Lehre gibts keine Seelenkonstante (Ichbinheit), die sich wiederverkörpert, sondern ausschlisslich die Informationen des Karma bleiben erhalten und vererben sich auf ein ihm ähnliches Umfeld, und dort wird ein neues Ich geboren das aber altes Karma geerbt hat.

In der Hindu-Philosophie wandert der Purusha (der konstante Atman, die Asmita, die Ichbinheit) von Wiedergeburt zu Wiedergeburt, und sammelt eben immer weiter und immer mehr Karma.

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also Sex haben, das ist sprachlich ähnlich wie Zahnweh haben, oder Hunger haben, oder Arbeit haben.

Ich finde, du machst mit einem andern Menschen zusammen, gemeinsam, was. Und wenn man mit nem andern gemeinsam was macht, dann soll sich doch die Aufmerksamkeit, die Achtsamkeit, der ganze Geist genau darauf richten, was du tust und mit wem. Und nicht abschweifen in irgendwelche abstrakten Regionen und Phantasiegebilde.

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leider nein. Lediglich die syrisch-orthodoxe Kirche verwendet die aramäische Sprache, ansonsten ist sie nahezu unbekannt.

Das neue Testament ist mittelgriechisch, die liturgische Sprache der Katholiken ist Latein, die der russisch-orthodoxen ist alt-kirchenslawisch, die der griechisch-orthodoxen ist Kathareuousa bzw Koine-(Bibel)Griechisch.

Theologen (Pfarrer) müssen Latein, Griechisch und Hebräisch lernen und Scheine machen.

Das liegt einfach daran, dass nicht das Christentum im Sinn der Lehren von Jesus "gesiegt" hatte, sondern durch das 3 Kaiser-Edikt, wodurch das Christentum, im Sinn der Lehren über Jesus, zur römischen Staatsreligion gemacht wurde. Im römischen Reich war die Staatssprache Latein und die Sprache der Philosophie war griechisch.

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"Alle sagen" nein, das wohl kaum. Manche seiner Kritiker bezeichnen ihn als Hanswurst, als Politclown, aber diesen ausgelutschten Hitler-Vergleich macht wirklich niemand, der sich ein bisschen auskennt darin, wer in den USA wirklich die Macht hat - also die Administration und der Präsident hat sie jedenfalls nicht.

Die wirklich Mächtigen, das sind die Wallstreet Bosse, und sie stehen weder zur Wahl noch zur Abwahl und sie heissen auch nicht Uncle Donald, sondern Rockefeller, Rothschild und Kissinger oder wie immer.

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rein sprachlich: Gott ist deutsch und Allah ist arabisch, Einzahl von Gott.

Und inhaltlich: Gott, im deutschen, ist ne ganz allgemeine Variable, der die verschiedenen Religionsgemeinschaften ganz verschiedene Sachen zuschreiben.

Aber Allah, das ist der Gottesbegriff aus dem Koran, und das Gottesbild des Koran hat keinerlei Ähnlichkeit mit dem christlichen Gottesbild.

Allah ist, ähnlich wie der Gott Jahwe/Elohim in der jüdischen Torah, ein altorientalischer Autokrat, völlig unberechenbar, und verlangt die absolute Unterwerfung: Allah hat die menschen und die Dschinnen ausschliesslich dazu geschaffen, dass sie ihm dienen.

Das Gottesbild im Evangelium dagegen zeigt einen liebevollen Vater, keinen Despoten.

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ein deutscher Obdachloser, wie er vorm geschlossenen Sozialamt sitzt und den gelben Sonnenuntergang betrachtet.

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das ist ne absolute Relativitätstheorie: hängt nämlich ganz davon ab, wie oft de dir die Beene wäschst und ob de unter Inkontinenz leidest, in so nen Fall musste das Bett sehr viel öfter frisch beziehen.

Ansonsten machste den Augen- und Nasentest: wenn det schneeweisse Bette grau wird und diverse Schoko-, Kaffee- und Rotweinflecken hat, denn noch der Nasentest: also wie deftig müffelt det olle Laken, denn sollteste fix ma wechseln, wa?   :D

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wir sind auch Buddhis, und unser Buddha sagt so n Quatsch nicht - er sagt, man soll alles tun, um glücklich zu werden, und sich selbst und andern nicht zu schaden.

Da hast du und deine Freundin was sehr falsch verstanden. Ich fahr jedenfalls immer zu jeder Klassenfahrt mit, und meine Freundin auch.

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hi XitsMeeeeX - die Azteken hatten Nahuatl gesprochen, eine eigene richtige Indianersprache. Nahuatl wird auch heute noch gesprochen, von ca 1,5 Mio, vor allem in den mexikanischen Bundesstaaten Puebla, Veracruz, Hidalgo und Guerrero.

Beispiel:

Nican i’cuiliuhtica in itla’tollo in ompa huallaque’ in Mexi’ca’
in itocayo’can Aztlan. Ca anepantla’ in ompa hualehuaque’ ca nauh
calpoltin. Auh inic huallamacehuaya acaltica, in quihualtemaya in
imacxoyauh. In oncan itocayocan Quinehuayan oztotl. Onca ca in oncan
quizque’ chicue calpoltin


Übersetzung mit Beibehaltung der Wortfolge: Hier ist aufgeschrieben die Erzählung darüber, von wo hergekommen sind die Mexica, (dem Ort) mit Namen Aztlan. Richtig mitten im Wasser (liegt der Ort), von wo die vier
Stämme ausgezogen sind. Dann haben sie auf den Booten ihre Opfer mit Fichtenzweigen verrichtet. Dort liegt (auch) die Quinehuayan-Höhle („wo man herauskommt“-Höhle). Dort ist es, wo aufgebrochen sind die acht  Stämme.


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ich würd deine Frage mal n bisschen verallgemeinern: Soll man ein Buch so lesen, dass man es versteht, worauf es raus will, also seine Botschaft?

Das ist ja das Problem von viele, zb Juden, die lesen ihre Torah und verstehn das alte Hebräisch nicht, oder Christen, die kein Griechisch können, oder eben Moslem.

Ich denk, man soll überhaupt nicht ein ein einzigen religiöses Buch ausn Altertum wortwörtlich nehmen. Wenn überhaupt, soll man versuchen, den SINN, das Prinzip, also die Absicht zu verstehen, die hinter so nem uralten Ausspruch steht. Und auch unterscheiden, was war einfach die damalige Zeit, die Situation, wo die gelebt hatten.  Aber wie man umgehen könnte, mit so ne uralten Sachen, könnte man zb lernen von Jesus Predigten. In der Torah steht was von Steinigung der Sünderin. Jesus sagt nicht: die Torah ist Mist. sondern er sagt: wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.

Das ist so schlau, so weise, so menschlich, da bleibt mir die Luft weg.

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na sicher wird es auch Wissenschaftler geben, die an Gott glauben. Aber deren Glauben wird n anderes Niveau haben, denk ich mal, als n Glauben von nem Orientalen, der nicht viel mehr gelesen hat als sein Koran oder seine Torah.

Also Stephen Hawking oder Einstein haben so über Gott gesprochen, als würden sie dran glauben, aber sie nehmen Gott nicht dazu, um irgendwelche wissenschaftlichen Fragen zu erklären, also nicht so primitiv wie zb Kreationisten oder irgendwelche Fundamentalisten, die die Bibel 1:1 wie n wissenschaftliches Werk auslegen und dann glauben, die Welt ist erst 4000 Jahre alt, oder n andern Schmarrn.

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hi Alkboy - wenn du jetzt n modernen, wissenschaftlichen Massstab anlegst, dann ist NICHT EINE EINZIGE Hadith authentisch, also historisch nachprüfbar echt und dokumentiert. Es sind insgesamt eben nur kleine Geschichtchen auf Anekdotenniveau: ungefähr so viel wert wie wenn dein Opa dir total edle Sachen erzählen würde über seinen Uropa.

Die sunnitischen 'Autoritäten' erklären 90% der Hadithe für echt und stark, also verbindlich. Aber das ist völlig willkürlich und unplausibel: sie erklären Aussprüche und Geschichten der Altvorderen für echt, ohne irgendein Echtheitszertifikat dafür zu besitzen, und leiten daraus dann Rechtsprinzipien ab für das Alltagsleben - ohne von Allah dafür autorisiert zu sein.

zu deiner Frage: ich finde, alles, was du tust, sollst du bewusst tun. Und wenn du was bewusst nicht tust, dann sollst du auch das ohne schlechtes Gewissen bewusst nicht tun. In deinem Fall bleibst du eben liegen und sagst: ich brauch noch etwas Ruhe und Schlaf. Kannst ja Allah dann die Ehre geben, indem du dich im Geist vor ihm verbeugst und ihm dankst.

Aber ständig in irgendwelche ollen Märchengeschichten zu kramen, wann irgend n heiliger Mann mal was gesagt hat, vielleicht, oder vielleicht auch nicht - Mensch, vergeude doch deinen Verstand nicht mit so was.

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na klar, du darfst dir alles einführen, was eben in die Analen reinpasst. Ob das dann letztlich befriedigend bzw selbstbefriedigend ist, wirst du durch wissenschaftliche "try and error" Versuchsreihen herausfinden.

Da aber weder der Prophet noch die vorbildlichen Altvorderen sich jemals in ihre Analien was reingeschoben, sondern lediglich das Übliche rausgeschoben hatten, gibt es dazu leider auch keine starke Hadith, sondern nur ganz schwache Mutmassungen. Wie gesagt, du bist auf diesem Spezialgebiet der islamischen Analistik ein Pionier, und darfst somit selbst eine Fatwa zum Thema verkünden. Nur Mut.

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