Da muss die Schuldfrage beantwortet werden: Ist ein Mensch verantwortlich für seine Taten? Kann er sich schuldig machen?
Wenn er also einen eigenen (zumindest teilweise freien) Willen besitzt, und in diesem Willen entscheidet jemand anderem zu Schaden, dann ist er veranwortlich für seine Tat. Wir diese Tat gesellschaftlich oder persönlich als schlecht/ böse eingestuft, bedarf es einer Entschuldigung, insofern der Täter bereut und es wieder gutmachen will. Der Geschädigt darf nach gesellschaftlichen Normen dann vergeben.
Vergebung aussprechen, kann beiden Personen nützen: Der Geschädigte muss keinen weiteren Groll hegen. Zorn, Wut oder Rachegelüste fressen ihn nicht mehr auf.
Der Verursacher darf Freiheit vom Gefühl der Schuld erfahren. Win-win- Situation. Weitere Eskalation wird vermieden, eine besseres Miteinander ist möglich.
Ganz praktisch:
Ein Junge wird von seinem Lehrer misshandelt durch Schläge, Beschimpfungen etc. Egal was der Lehrer in seiner eigenen Kindheit durchgemacht hat, oder welche psychischen Erkrankungen er hat, er macht sich in den Augen unserer Gesellschaft schuldig. Er ist vor dem Gesetz voll zurechnungsfähig und für seine Taten voll verantwortlich. Unabhängig von der gesetzlichen Strafe, kann das Um-Verzeihung-Bitten und das Vergeben viel Heilung für beide bringen! Auch wenn es sehr schwer erscheint.