Bin ich arrogant? Ich persönlich halte mich für sozial, charmant, wortgewandt, kommunikativ und kognitiv empathisch. Allerdings versuche ich, anderen gegenüber so wenig herablassend wie möglich zu sein. Tatsächlich bin ich eher harmoniebedürftig. Sowohl im privaten als auch im professionellen Kontext interessieren mich die Leute jedoch einfach nicht wirklich. Ich bin also nur oberflächlich und äußerlich nett, zum Beispiel im Rahmen einer professionellen oder sozialen Interaktion. Innerlich empfinde ich jedoch kein Interesse an der Person und würde außerhalb beruflicher oder universitärer Kontexte nichts mit ihr zu tun haben wollen.
Des Weiteren glaube ich oft, dass ich eine Person nur kennenlernen möchte, wenn sie mir irgendeinen Nutzen bringt. Meine inneren Gedanken sind häufig so, dass ich die andere Person nicht ernst nehmen kann oder mich ihr gegenüber distanziert fühle, weil sie mir unterlegen erscheint – sei es in ihrer Erscheinungsform, Intelligenz oder Art. Ich lasse solche Gedanken natürlich nie nach außen dringen. Im Gegenteil, selbst bei herausfordernden, schwierigen Menschen halte ich mich zurück, behalte meine Gedanken für mich und bin höflich. Dennoch vergesse ich sie oft schon zehn Sekunden später. Statt wirklich arrogant aufzutreten, würde ich mich gerne fragen: Bin ich arrogant, oder ist das völlig normal? Tatsächlich kann ich auch Demütigung, Häme, Chicano oder Kritik einstecken und mich beleidigen und erniedrigen lassen, weil ich die andere Person sowieso nicht ganz für voll nehme. Das führt zu einer Art Distanz, die ich zu der anderen Person habe, obwohl ich nach außen hin ein warmes und harmonisches, oberflächlich nettes, soziales Verhalten zeige
