Das System im Mittelalter, in das der überwiegende Teil der Menschen hineingeboren wurde, war knechten bis zum tot-Umfallen, Leibeigenschaft und in den Städten ein Leben in unglaublichem Dreck. Sogar die priviligiert geborenen hatten es im Vergleich zu heute mit einem Elendsleben zu tun, die Schlösser waren zugig, Wissenschaft oft nur Aberglaube und die Kirche im Grund allmächtig.
Ein normaler Mensch hatte nicht einmal auf die Idee zu kommen, ein Leben zu führen, das abseits der "normalen" Bahnen verlaufen konnte, ganz abgesehen davon, dass der tägliche Daseinskampf solche Gedanken ohnehin kaum zugelassen hätte. Und selbst wenn, Entscheidungen hatte man nicht selbst zu treffen. Gab einen die Familie ins Kloster, dann war das eben so und man musste sich damit abfinden.
Das blendet man gerne aus, weil man sich natürlich überwiegend auf Ritter, Ehre, Turniere und all das konzentriert, das uns immer wieder als Mittelalter verkauft wird. Man denkt dann einfach nicht daran, dass man mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Unterschicht geboren worden wäre und einem die ganzen tollen, schönen und spannenden Mittelalterabenteuer damit verwehrt gewesen wären. Alles erscheint einem schön einfach und klar. Das ist wie bei den Rückholungen, da stellt sich auch immer heraus, dass es mehr Napoleons, Sissis, Inkaprinzessinnen, Columbusse und sonstige priviligierte Figuren gegeben haben muss, als das eigentliche Fußvolk.
Wenn Dir die Welt nicht gefällt, in der Du lebst (und damit bist Du nicht alleine), dann verbessere sie! Das geht auch im Kleinen, und auch wenn man nur sich selbst aus manchen Teilen des Systems einfach hinauszieht.