Hallo. Ich habe noch nie in einem Forum um Rat gefragt aber ich weiß im Moment nicht weiter. Ich habe mich im Dezember nach knapp 12 Jahren von meinem Freund getrennt. Er war meine erste große Liebe und wir sind auch nicht im großen Streit auseinander. Es war die ganzen Jahre eine Wochenendbeziehung weil er beim Militär verpflichtet war. Das allein hat mich schon immer ziemlich unzufrieden gemacht. Er wusste auch dass ich mir sehr wünsche dass wir heiraten und eine Familie gründen, aber er hat mich immer vertröstet und wenn ich wieder davon angefangen hab war er immer nur genervt und meinte dass er nicht mehr drüber reden will. Naja, jedenfalls hab ich ihn dann schlussendlich betrogen und er wollte es mir verzeihen und mich nicht verlassen. Nur habe ich gemerkt dass ich ihn einfach nicht mehr so liebe wie früher, sondern es irgendwie nur noch freundschaftliche Gefühle für ihn waren. Alle Liebesgefühle sind wohl im Laufe der Jahre durch das ständige Zurückstellen meiner Wünsche verloren gegangen und habe mich (für uns beide schmerzhaft aber unumgänglich) von ihm getrennt. Ich wollte erstmal keine neue Beziehung eingehen aber wie es so ist hab ich mich nach nicht mal einem Monat neu verliebt. Er ist ganz anders als mein Ex. Er hat schon ein Kind plus nervtötende Ex und auch sonst hat er eigentlich im Moment nur Baustellen im Leben. Er wollte eigentlich auch erstmal keine Beziehung aber es hat einfach gefunkt. Jetzt sind wir 6 Monate zusammen und er ist immernoch sehr überfordert, weil er momentan so viele Verpflichtungen hat. (Jobsituation ist seit Monaten wackelig, seine Ex ist sehr anstrengend, er vermisst sein Kind, macht neben dem Job noch weiter Schule und seine Mutter ist sehr krank) kurz nachdem wir zusammengekommen sind hatte er eine heftige Panikattacke und kam mit Verdacht auf Herzinfarkt ins Krankenhaus. Ich denke es ist ihm wirklich alles zu viel. Trotzdem will er unbedingt mit mir zusammen sein und wir lieben uns mittlerweile wirklich. Nur unter all den Dingen die ihn so beschäftigen komme ich schon sehr oft zu kurz. Ich sehe immer mehr nur die Dinge die mich stören und bin oft verletzt. Er ist ein sehr lieber Mensch und versucht immer für alle da zu sein, vor allem für seine Tochter. Nur manchmal komme ich mir schon nach 6 Monaten so selbstverständlich vor und er bemüht sich nicht mehr. Schade ist auch dass er sagt dass er kein Kind mehr möchte und er hat durch das ewige Theater mit seiner Ex irgendwie auch manchmal eine seltsame Einstellung gegenüber Frauen. Hinzu kommt dass er mit Anfang 30 schon oft Erektionsstörungen hat, was ihn sehr belastet aber er schämt sich zum Arzt zu gehen. Ich bin einfach ratlos. Ich merke dass ich mich als Reaktion auf das alles ziemlich distanziere und ihm eigentlich echt aus dem Weg gehe, weil er oft so schlecht gelaunt ist. Ich würde ihm gern irgendwie helfen aber ich muss mich auch um mich selbst kümmern und mal wieder ein bisschen zu mir finden nach der langen Beziehung davor.