wie genau "entscheidet" sich das Teilchen so mal nach durchschnittlich 12,36 Stunden zu zerfallen?
Das ist eine Gute Frage™, und sie hat keine wirklich gute Antwort.
Zunächst mal: Die 12.36 h haben dabei keine spezielle Bedeutung. Du kannst das nämlich auch äquivalent als Zerfallswahrscheinlichkeit pro Sekunde (15.5 Millionstel) oder pro Mikrosekunde (15.5⋅10¯¹²) oder für jede beliebig kurze Zeitspanne angeben. Das Teilchen muß keine Halbwertszeiten warten, um dann zu würfeln, stattdessen „weiß“ es einfach, daß es in jeder Zeitspanne t (in Sekunden) mit der Wahrscheinlichkeit 15.6⋅10¯⁶⋅t zerfällt.
Dieser Zahlenwert für die Zerfallswahrscheinlichkeit ist theoretisch sogar berechenbar, allerdings stelle ich mir das äußerst kompliziert vor und weiß nicht, ob so etwas praktisch in vernünftiger Genauigkeit funktioniert. Dazu müßte man alle physikalischen Wechselwirkungen berücksichtigen, die zwischen den Kernbestandteilen möglich sind, und das ist bestimmt sehr aufwendig, weil da ja nicht nur die elektromagnetische, sondern auch die starke und die schwache Kraft eine Rolle spielen, man muß also buchstäblich mit dem gesamten Standardmodell auffahren, um dieses Problem zu schlachten.
Aber selbst, wenn man eine solche Rechnung hinbekommt, liefert sie nur eine Wahrscheinlichkeit. Nach aktuellem Verständnis der Quantentheorie ist es absolut unvorhersagbar, wann so ein Kern wirklich genau zerfällt.