Hallo cromeMTMT97,
ich Beginne mal mit dem einfacheren:
Für 2 Personen sollte man mit 2500 kWh kalkulieren. In aller Regel kommt man damit aus. Besondere Faktoren, wie das Heizen, Duschen oder Abwaschen mit Strom sind damit aber nicht berücksichtigt. Was ich für Schwabing aber mal ausschließe. ;-)
"... woher weiß der Anbieter für welche Wohnung ...":
Im Normalfall (Sonderfall: siehe unten), d.h., ein Haus mit einer Hausnummer und einem Versorgungszugang - welchen man, weil unterirdisch von der Straße kommend, nur irgendwo in den Kellerräumen sehen kann - geben Straße und Hausnummer die ersten Daten vor.
Die Wohnung wird dann bestimmt durch die Etage und die Lage vom, vor dem Hauseingang stehend, links oder rechts. Immer aus der Sicht von "vor dem Hauseingang", egal wohin z.B. die Fenster zeigen!
Befinden sich auf einer Etage und gleicher Seite mehrere Wohnungen, sind diese immer intern nochmals Durchnummeriert. Dies Nummer findet sich im Mietvertrag.
Ein Beispiel: Plinganser Str. 19, 3. OG., links, Whg. 6
(Bis auf die Straße, frei erfunden.)
Die Wohnungsnummer spielt, bezogen auf Deine Frage, aber fast nur bei den Telefonanschlüssen eine Rolle (ggf. evtl. noch bei einem Kabelanschluss), und dies meist auch nur dann, wenn ein Techniker direkt in die Wohnräume muss.
Ansonsten werden die meisten Dienste an den Übergabepunkten (Installationskästen) in den Gemeinschaftsräumen (Keller, Flure, etc.), für die jeweilige Wohnung frei geschaltet (aktiviert).
Für den Strom ist, außer der genauen Anschrift - wie oben beschrieben - die Zählernummer mit das Wichtigste. Dieser ist ja eindeutig mit einer Wohnung verbunden. Es gilt also, die für Eure Wohnung richtige zu kennen - inklusive Zählerstand!
Kurz zum oben erwähnten Sonderfall:
Ich wohne in einem Haus mit nur einem Eingang und einem Treppenhaus, aber zwei Hausnummern (4 - 6). Hier wurde nachträglich eine Baulücke geschlossen (Nummer 6 kam hinzu).
Alle Versorgungsleitungen für Nr. 6 wurden von Nr. 4 "durchgezogen". D.h., Strom, Wasser, Kabel und Telefon kommen im Keller von Nr. 4 ins Gebäude (durch die Kellerwand). Von dort werden auch alle Wohnungen in Nr. 6 versorgt, weshalb alle Versorger für ihre Verträge nur die Hausnummer 4 nutzen (an diese liefern).
Dies gilt es für uns bei jeder An- oder Ummeldungen zu beachten.
Aber dies nur als Beispiel, welche Sonderfälle es geben kann, und wie wichtig es daher ist, mal genau in den Mietvertrag zu schauen.
So, jetzt habe ich Dich schon mit einer Menge Infos genervt, ;-) falls Du trotzdem noch Interesse an Tipps für die Wahl eines Stromanbieters hast:
Meine Erfahrungen und Tipps für den Lieferantenwechsel (Strom/Gas):
Paketangebote sind, meiner Meinung nach, kritisch zu sehen, erfordern sie doch genaueste Kenntnisse des eigenen Verbrauches. Ansonsten geht der Schuss fast immer nach hinten los oder ist zumindest ärgerlich, da ein Mehrverbrauch viel teurer wird und es bei einem geringeren Verbrauch als angenommen, keine Gutschrift gibt.
Tarife mit Neukundenbonus können eine legitime Möglichkeit sein, günstig an eine Leitung zu kommen. Jedoch gilt es vor Abschluss unbedingt die AGB genau zu studieren und abzuwägen, ob man die dort festgelegten Bedingungen für den Erhalt des Bonus (Laufzeit, Kündigungsmöglichkeiten, etc.) sicher erfüllen kann. Wenn nicht, wird ein solcher Tarif teurer als das preiswerteste Angebot ohne Bonus.
Überdies wird der Bonus während der Vertragslaufzeit fast immer durch den Kunden, mittels höherer Abschlagszahlungen (deren Festlegung erfolgt ohne Berücksichtigung der Boni!), vorfinanziert. Denn ein seriös
handelndes Unternehmen hat nichts zu verschenken, sondern muss wirtschaftlich tragend kalkulieren.
Deshalb taugen derlei Angebote in aller Regel auch nicht dazu, die monatlich anfallenden, laufenden Kosten zu senken! Die Ersparnis macht sich erst nach einem Jahr, bei Abzug/Auszahlung des Bonus effektiv bemerkbar. Vorausgesetz, man verwirkt diesen nicht (s.o.).
Um zu sehen, wie viel man tatsächlich monatlich, als auch übers gesamte Jahr, zahlt, empfiehlt es sich, die Gesamtkosten für ein Jahr (Verbrauch x Preis/kWh + Grundpreis), mit den Angaben zu berechnen, welche ausgewiesen werden, wenn es keinen Bonus gäbe. Also z.B. für das
zweite Jahr der Belieferung. Dies ergibt die Berechnungsgrundlage des
Lieferanten für die Abschlagszahlungen. Hierbei ist zu berücksichtigen,
ob 11 oder 12 Raten eingezogen werden (siehe die AGB).
Nach meiner Erfahrung bleiben nach dem Anrechnen dessen, was ich mit
den Abschlägen über das gesamte Jahr zahle, nur 20% bis 30% des
Bonusbetrages, als Ersparnis, gegenüber dem günstigsten Tarif ohne
Bonus. Fällt der Bonus aus irgendeinem Grund weg, zahle ich, bezogen auf
diesen also bis zu 80% mehr. Außerdem muss zum Ende des mit Bonus
belegten Zeitraumes meist erneut gewechselt werden, da diese Tarife ohne
den Bonus in aller Regel teuer sind.
Zusammengefasst:
Stets die Auswahlkriterien der Suche manuell festlegen!
Keine Vorkasse! (Anm.: Ausnahmen bestätigen die Regel)
Bevorzugt maximal 12 Monate Vertragslaufzeit.
Abschläge möglichst monatlich (siehe Vorkasse).
Mehrere Vergleichsportale nutzen.
Sieht man Einsparpotenzial, bringt ein hoher Arbeitspreis die größte Kostensenkung (eingesparte kWh x Arbeitspreis). Umgekehrt verhält es sich, wenn kein Einsparpotenzial vorhanden, oder sogar ein Mehrverbrauch zu erwarten ist (hoher Grundpreis, niedriger Arbeitspreis = geringere Kostensteigerung [Mehr-kWh x Arbeitspreis]).
Angebote der Vergleichsportale immer direkt auf den Seiten der
Lieferanten mittels Arbeitspreis, Grundpreis und Verbrauch rechnerisch
prüfen.
2-4 günstige Anbieter auswählen und die genauen
Vertragskonditionen auf der Homepage des jeweiligen Anbieters auf
Fallstricke durchforsten. Ggf. im Internet nach Kundenmeinungen suchen.
Zum folgenden Absatz siehe bitte weiter unten: "Sofort-Boni"
(Ich empfehle, den Vertragsabschluss direkt auf der Homepage des ausgewählten Lieferanten zu tätigen. Dort gibt es manchmal noch
Vorteile, welche sonst eventuell zugunsten des Vergleichsportales
wegfallen. Außerdem minimiert dies Übertagungsfehler.)
Folgender Link führt bei Bedarf zu einer Website mit noch ausführlicheren Infos und Tipps für einen Wechsel:
https://www.verbraucherzentrale-energieberatung.de/stromanbieterwechsel.php
Aus Gründen der Aktualität, ergänzend zu obigen Tipps:
Für Sofort-Boni muss man ja direkt aus einem Vergleichsportal heraus wechseln. Ich denke, diesen Weg kann man heute als unbedenklich
einschätzen.
Wenn, weil ein Tarif mit Neukundenbonus gewählt wurde oder weil sonstige Gründen dafür sprechen, sicher ist, dass nach einem Jahr wieder gewechselt werden muss/soll, rate ich immer dazu, sofort nach Vertragsbeginn(!), fristgerecht, terminiert wieder zu kündigen (Ein Jahr Belieferung = Lieferbeginn + 12 Monate - 1 Tag!).
Dies stellt sicher, dass man keine Fristen versäumen kann, und hat keinerlei negative Auswirkungen auf einen folgenden Liefervertrag!
Beispiel-Laufzeiten, 01.01. bis 31.12.; 01.03. bis 28./29.02.; 15.07 bis 14.07. des Folgejahres.
In aller Regel liegt dann auch bald eine Kündigungsbestätigung vor. Kommt diese nicht, bleibt immer noch ausreichend Zeit um tätig zu werden.
Hinzu kommt, dass der aktuelle Anbieter einem evtl. ein interessantes Folgeangebot unterbreitet. Falls nicht, dann eben nicht. Und sollte ich einmal vergessen einen Nachfolger zu beauftragen, geht das Licht ja dennoch nicht aus. Es greift nur die Grundversorgung, mit 14 tägiger Kündigungsfrist. :-)
So, nun aber genug.
cromeMTMT97, ich wünsche Euch viel Glück im neuen Heim!
hsb
PS: Es ist spät geworden. Hoffentlich habe ich nicht allzu viele Fehler überlesen. :-?
PPS: Telefonanbieter?
Da, finde ich, kommt es auf die individuellen Anforderungen an! Und wenn man Pech hat, läuft es bei allen blöd. Ist doch so!!!
Ich selbst bin bei o2. Wo aber der Service beschissen ist. Dafür stimmt das Tarifangebot. Und mit sehr viel Glück klappt ja auch alles.
Mehr kann ich nicht schreiben. Sorry!