Freundschaft mit schwerhöriger Person gestaltet sich als belastend? Kennt das jemand?

ich kenne seit Jahren eine Frau, mit der ich eine zeitlang auch eine Freundschaft pflegte.

Kommunikation wurde jedoch zunehmend schwierig für mich, da sie sehr schwerhörig ist und andauernd Probleme mit ihren Hörgeräten hatte.

Leider fand ich die Kommunikation immer anstrengender und erschöpfend...

Die Geräte waren oft verstopft, so dass sie mich vorwarnte, sie würde schlecht hören- ich nahm dies auch wahr, wenn wir uns verabredeten, sie sagte oft Jaja, nickte andauernd mit dem Kopf, aber ich hatte manchmal eher das Gefühl, sie versteht mich gar nicht richtig....?

Dann saßen z.B. wir in einem Restaurant zum Essen, hinter ihr am Tisch saß ein Paar, was sich stritt, meine Bekannte hörte davon rein gar nichts....ich sprach sie drauf an auf den Streit hinter ihr und sie meinte, sie habe gar nichts gehört- ist das normal, dass man nichts mitbekommt, was knapp hinter einem geredet wird?

Sie steht beim Spazierengehen oft mitten auf dem Weg und Radfahrer und andere Fußgänger sind davon irritiert, ich habe sie oft gebebeten, zur Seite zu gehen, da sie es offenbar nicht merkt/hört, wenn jemand vorbei will-

Bei Bestellung in einem Cafe an der Theke verstand sie die Nachfrage der Bedienung nicht, die Dame reagierte etwas irritiert, weil meine Bekannte nicht adäquat au ihre Nachfrage reagiert hat und sie meckerte dann, dass die Bedienung unfreundlich sei- diese wusste aber ja nichts von ihrer Hörminderung....warum sagte sie der Servicekraft nicht, dass sie schlecht hört?

Sie schreibt sehr lange Whattsapp Nachrichten und sendet auch extrem lange Sprachnachrichten, ich jedoch möchte mich lieber austauschen, wenn man sich persönlich sieht....mir fällt es einfach schwer, dass man sich bei Treffen nichts mehr zu erzählen hat, weil sie vorher schon alles über whatts app ausdiskutieren und erzählen möchte.

Ich habe sie öfters auf ihre Hörgeräte angesprochen, ob man die nicht besser einstellen kann oder ob es noch alternative Geräte gäbe.

Sie meinte, die Geräte verstopfen oft, dass Sauberhalten sei teuer, sie reinige diese auch nicht jeden Tag...

Leider sind die Geräte sehr teuer, sagt sie- alle paar Jahre braucht sie komplett Neue- kann ich natürlich verstehen, dass sie da ggf. Probleme hat, jedoch lebt sie bei den Eltern und muss kaum Miete zahlen, so dass sie aus meiner Sicht schon Geld haben müsste, sich gute Geräte anzuschaffen?

Kennt sich jemand damit aus...oder hat ähnliche Erfahrungen??

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Als selber Betroffener kenne ich die Problematik des Nichthörenkönnens seit langem von der anderen Seite sehr gut, denn ich bin sehr schwer hörbehindert. Auf einer Seite bin ich komplett taub, auf der anderen habe ich ein geringes Resthörvermögen, das durch ein extrem starkes Hörgerät ziemlich nutzbar gemacht wird, aber deutlich eingeschränkt bleibt.

Was deine Freundin machen kann:

Sie sollte unbedingt Ohren und Hörgerät sauber halten. Was Schmalzbildung im Gehörgang angeht, muss ihr der Ohrenarzt helfen, häufiger säubern und ein geeignetes mittel zur (täglichen) Säuberung verschreiben. Dieses problem habe ich glücklicherweise nicht. Für das Hörgerät gibt es reinigungssets, die der Akustiker mitgibt. U.U. das Hörgerät nachstellen lassen, das ist in der Wartung mit drin. Bei gravierender Verschlechterung gibt es nach meinem Wissen von der Kasse auch innerhalb des 6-Jahre Abstands neue Hörgeräte, die dann in einer u.U. längeren nervigen Prozedur auf das Resthörvermögen angepasst werden müssen. in dieser Zeit kann es sein, dass man noch nicht besser hört. Diese Möglichkeit habe ich noch nicht genutzt, da sich mein Gehör nur sehr langsam verschlechtert hat und seit der Kindheit stark geschädigt ist.

Wenn ich nichts verstehe, was häufiger vorkommt, frage ich nach, bis ich verstanden habe und sage auch dass ich schwerhörig bin. Das versuchen manche, bei denen der Hörverlust noch nicht so schlimm ist fälschlicherweise zu vertuschen. Wie ich jung war, habe ich mich auch dafür geschämt und versucht die Seite mit dem Hörgerät abzuwenden, dass man es nicht sieht und dann noch weniger gehört. Aber schon bei kurzem Gespräch hat sich's nicht verbergen lassen. Ich habe dann gelernt gleich darauf hinzuweisen, dass ich nicht richtig hören kann und zu bitten, deutlich (u.U. auch lauter, langsamer) zu sprechen. Das sollte dein Freundin auch lernen.

Was Radfahrer und Verkehrsgeräusche angelangt, verlasse ich mich nicht auf die (u.U. trügerischen) Geräusche, die ich noch höre. Denn vor allem höre ich mit meinem einen Ohr nie, woher sie kommen. Ich verlasse mich aufs Auge und schaue lieber einmal zu viel. Bei Wegen, auf denen Radler fahren, gehe ich immer auf der Seite, um Platz zulassen. Natürlich bin ich hilflos, wenn auf städtischen Gehwegen, Radler zwischen den Fußgängern Slalom fahren und ich allein unterwegs bin. Wenn ich mit Begleitung unterwegs bin, freue ich mich wenn ich dann kurz am Arm genommen werde und mein Weg etwas korrigiert wird.

Du müsstest natürlich auch Entgegenkommen zeigen, wenn deine Freundin ihrerseits alles getan hat:

Geräuschkulisse, Nebengeräusche, Musik sind sehr hinderlich, oder machen ein Gespräch unmöglich. Ich verstehe dann u.U. nicht einmal wenn man mir etwas direkt laut und deutlich ins (hörende) Ohr sagt. Daher ruhige Restaurants/Cafés aussuchen. Was hinter mir gesprochen wird, unmöglich, das wahrzunehmen. Wenn ich es überhaupt höre, weiß ich nicht mal woher es kommt. (Ich setze mich gern mit dem tauben Ohr zum Raum hin, um eine noch vorhandene Geräuschkulisse zu mildern)

Wenn du merkst, dass sie jemanden (z.B. die Bedienung) nicht verstanden hat, kannst du es ihr ja so wiederholen, dass sie versteht. Und deinerseits immer deutlich und nicht schnell sprechen, denn Schwerhörige müssen oft aus dem Zusammenhang kombinieren. Manchmal, habe ich so rückwärts gesehen erst einen halben Satz später verstanden während weitergesprochen wird. Und bitte immer zu ihr gewandt sprechen, damit der Schall zum Ohr kommt.Und vielleicht möchte deine Freundin auch noch zusätzlich etwas von den Lippen absehen können. Das kann ergänzend helfen. Denke bitte, dass Hören für uns auch Stress sein kann.

ich weiß, für manche sind Schwerhörige nervig und sie werden ungeduldig. Hier aber habe ich als Hörbehinderter auch meinerseits eine Auswahl und vermeide den Umgang mit ihnen, wenn möglich.

Also, wenn dir an ihr gelegen ist, stell dich auf ihre Hörbehinderung ein. unter der Voraussetzung, dass sie alles tut, um das was ihr möglich ist hören zu können.

Wenn es dich nervt, und dies überwiegt die positiven Momente, reduzier den Kontakt oder beende ihn.

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Wie ich aus eigener Erfahrung weiß, bestimmt sie es sehr, weil ich im Gegensatz zu anderen vieles einfach trotz Hörgerät nicht mitbekomme und weil der Versuch, etwas mitzubekommen für mich immer große Aufmerksamkeit und Konzentration bedeutet. Es ist für mich immer Lauschen, was andere so nebenbei hören, vor allem bei Nebengeräuschen, undeutlichem oder zu leisem Sprechen wird es fast oder ganz unmöglich oder, wenn der/die Sprecher/in sich abwendet, wie auch Rotfuchs in seinem beitrag schreibt, Dieses dauernde Horchen bedeutet auch, dass man versucht, zur Unterstützung etwas von den Lippen abzusehen (geht nur bedingt) und aus dem vorher gesagten, dem zusammenhang oder der Körpersprache kombiniert, öfter mal erst einen halben Satz später rückwirkend begreift und sich den Satz dann vervollständigt, während der/die Sprecher/in schon weiter spricht. Das kann anstrengend werden. Darum bin ich auch über Zeiten im Tag froh, wo ich zur Erholung nicht Sprechen und hören muss. Weil ich schon als Kind ein Hörgerät tragen musste, bestimmt in diesem Sinn die Schwerhörigkeit mein Leben. Aber ich bin deswegen auch schon länger nicht mehr unglücklich wie in meiner Jugend, weil ich das als Teil von mir akzeptiert habe. Insoweit bestimmt es also mein Leben nicht.

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Warum haben schwerhörige Menschen es schwer mit der Kommunikation?

Mein Bruder (26) ist schwerhörig, hört 20% am rechten Ohr und 80% am linken Ohr.

Er trägt Hörgeräte, die er immer wieder vergisst zu tragen, auch mit Hörgeräten, er spricht zwar deutlich und flüssig, aber man muss ihm immer alles ordentlich, sachlich und deutlich erklären, wenn er etwas verstehen muss.

Unser Vater ist sehr ungeduldig und jähzornig, wenn mein Bruder ihn falsch versteht kommt es oft zum Konflikt. Mein Vater behandelt meinen Bruder wie, als müsste er alles verstehen, weil er ist Erwachsen und soll trotz Hörbehinderung alles verstehen. Dass nicht immer leicht ist.

Gestern war mein Bruder Reifenwechseln, als er dort war, dachte er, dass die Dame an der Reifenwechsel-Rezeption schon wusste, was mein Bruder als Kunde will. Weil mein Vater dort angerufen hat, dass sein Sohn Reifenwechsel und Reifeneinlagerung will.

Die Dame war laut meines Bruders sehr unhöflich und sprach sehr undeutlich. Als die Dame meinem Bruder etwas fragte, sagte er ja, obwohl er es nicht verstanden hat, weil er das alles schnell erledigen wollte.

Als dann die Reifen gewechselt wurden, sagte man ihm, er kann seine Reifen mitnehmen. Er zahlte für den Wechsel 30 Euro.

Er wollte aber auch eine Einlagerung der Sommerreifen, was er der Dame dann sagte, die Dame war wütend und machte eine ernaute Rechnung von 26 Euro. Also musste er 56 Euro zahlen.

Obwohl er eigentlich eine Rechnung von 48 Euro zahlen musste, aber weil die Dame zwei Rechnungen druckte musste er 8 Euro mehr zahlen. Als mein Vater davon hörte, rastete er aus und schrie meinen Vater an, wegen 8 Euro mehr.

Echt unnötig, aber mein Vater nimmt alles sehr persönlich und wenn seine Kinder mehr zahlen, als es eigentlich in Wirklichkeit kostete nimmt er seine Kinder hops.

Gestern gab es einen Riesenstreit wegen 8 euro. Seitdem herrscht Kälte zwischen meinem Vater und Bruder.

Mein Bruder hat es echt nicht einfach, er wurde auch als Kind oft gehänselt, weil er schwerhörig und vieles falsch verstand.

Was denkt ihr?

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Links hat er 80% Hörvermögen? Das ist an der Grenze von "normal hörend" zu "leicht schwerhörig". Da wird nach meiner kenntnis noch gar kein Hörgerät verschrieben. Schlimm ist natürlich das rechte Ohr mit 20% Hörvermögen. Da ist ein Hörgerät unvermeidlich, denn hier ist die grenze zwischen hochgradig und an Taubheit grenzend schwerhörig. Aber selbst wenn er es nicht im Ohr hat, müsste es doch möglich sein, sich mit ihm über das linke Ohr in direkten gesprächen ohne Hintergrundgeräusche zu unterhalten. Ich kann auch nur seit langem mit einem Ohr hören und auch da nur mit einem sehr starken Hörgerät. Ich kenne solche Situationen wie die geschilderte sehr gut un d verstehe auch oft nichts. Aber ich frage dann nach, u.U. auch mehrmals, bis ich verstanden habe und bitte laut und vor allem deutlich zu sprechen, weil ich nur schwer hören kann. Das muss sich dein Bruder auch angewöhnen. Das zuzugeben ist mir in der Jugend auch schwer gefallen, aber ich habe gemerkt, dass es besser ist als dumm angeredet zuwerden oder in unangenehme Situationen zukommen, weil man nicht verstanden hat. Das beantwortet auch die Frage, warum es Schwerhörige schwer haben mit der Kommunikation. sie tun sich eben mit dem Hören (viel) schwerer als andere, erleichtern es sich aber, wenn sie den Gesprächspartnern dies mitteilen.

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Das ist nicht auszuschließen. Wenn das Hörgerät eine dichtschließende Otoplastik hat, ist das Ohr von der Außenluft abgeschlossen. Die kann bei einer Nasen-/Racheninfektion u.Umständen zu einer erhöhten Empfindlichkeit im Mittelohr führen. Vor allem aber, wenn es so weit ist, dass man eine Entzündung oder gar Eiterung hat, darf man das Hörgerät auf keinen Fall ins Ohr tun.

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Da ich fast völlig taub bin (einOhr ganz taub, das andere ist an Taubheit grenzend schwerhörig) bin ich für die Möglichkeit auf dem Ohr mit Restgehör ein Hörgerät tragen zu können sehr dankbar, denn es ermöglicht mir, Schall überhaupt wahrzunehmen und auch Sprache unter bestimmten Randbedingungen zu verstehen. Dies ist alles besser, als manche Zurücksetzungen, die ich z.B. in meiner Jugend wegen Schwerhörigkeit und Hörgerät erfahren musste. Vor 100 Jahren hätte ich gehörlos leben müssen.

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Ich muss seit meiner Kindheit wegen starker Schwerhörigkeit rechts ein Hörgerät tragen. Das linke Ohr ist ganz ertaubt. mittlerweile ist es ein Ultrapowerhörgerät, das mich hören lässt. Ich komme mir deswegen aber nicht wie ein Senior vor, da ich aus eigener Erfahrung weiß, dass man schon jung eine massive Hörbeeinträchtigung haben kann. Allerdings hat es mich als ich jung war gestört, so ein Ding wie ein alter Mann im Ohr haben zu müssen. Da ich öfter nicht auf Anhieb verstehen kann, mein Ohr in Hörposition bringen muss , kenne ich es, dass man mich manchmal anbrüllt. Dabei ist es viel wichtiger, deutlich und u.U. langsamer zu sprechen, da ich vor allem mit Konsonanten meine Verständnisprobleme habe (über 2 Khz wird's ganz schlimm). Die Konsonanten werden für mich soweit hörbar durch deutliches Sprechen verständlicher, während die Grundlautstärke nicht das Hauptproblem ist, dafür ist ja das Hörgerät da. Aus diesem Grund verstehe auch nicht, wenn man weiter weg ist, aber in ca. 1 m Entfernung ist es bereits "optimal". Auch fällt es mir bei deutlichem Sprechen leichter, gewisse Konsonanten von den Lippen abzusehen, die ich nicht hören kann (Z.B. "s", der Unterschied zum "f" ist bei gutem Sprechen ablesbar). Und öfter etwas langsamer sprechen, weil ich auch nicht verstandenes aus dem Zusammenhang kombiniere. Natürlich gibt es auch von Natur aus leise sprechende Menschen, da bitte ich dann schon, etwas lauter zu sprechen. Hilfreich ist es auch, dass ich ein ziemlich sichtbares Hörgerät trage., wenn ich nachfrage.

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Ich habe selber seit meiner Kindheit sehr große Hörprobleme und kann daher das Problem von dieser Seite schildern. Auf einem Ohr bin ich ganz taub, auf dem anderen habe ich noch ein Restgehör und daher nur auf dieser Seite ein sehr starkes Hörgerät. Trotzdem bleibt mein Hörvermögen auf dieser Seite ziemlich eingeschränkt. Dadurch, dass ich links gar nichts höre, ist meine Hörbehinderung natürlich noch stärker. Dennoch höre ich generell, und man kann sich mit mir unter gewissen Voraussetzungen unterhalten, wenn man dazu bereit ist. Man muss nicht brüllen, aber zum hörenden Ohr zugewandt und nicht zu weit weg und zu leise sprechen, da ich vor allem mit den höheren Frequenzen (Konsonanten) Probleme habe. Daher bitte auch sehr deutlich sprechen, da ich manches, bei weitem nicht alles, auch von den Lippen ablesen kann (z.B. s oder f, p oder t). Daher bitte auch nicht schnell sprechen, das Erfassen dauert ein bisschen, ich muss ich beim Hören nicht Verstandenes auch zusätzlich aus dem Zusammenhang kombinieren. Das ist alles mit Konzentration verbunden, ich höre nicht so beiläufig wie die anderen. Und was die alles hören, weiß ich sowieso nicht. Das erfordert natürlich Bereitschaft, auf meine Höreinschränkung einzugehen. Ich habe durch meine starke Schwerhörigkeit schon Zurücksetzungen erfahren, die mir als ich jung war weh getan haben, aber ich habe auch Freunde, die sich gern mit mir unterhalten und sich auf mich einstellen. Mit bis zu drei Personen, die dazu bereit sind kann ich mich in ruhiger Umgebung (das ist wichtig, sonst versteh ich nichts) an einem Tisch unterhalten, wenn eine Person rechts von mir sitzt, und die anderen direkt und schräg rechts gegenüber und nacheinander deutlich sprechen. Natürlich halte ich mein Hörgerät immer sauber und in gut einsatzfähigem Zustand. Es ist meine einzige Möglichkeit mit dem Ohr am Leben teilzunehmen. Zur Reserve habe ich immer noch ein älteres Modell zur Verfügung. Ein gut funktionierendes Hörgerät, das können meine Mitmenschen von mir verlangen, damit mein Gehör in seinen Grenzen so gut als möglich einsatzfähig ist.

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Auch gehörlos ist man nicht unbedingt der perfekte Nachbar. Man hört zwar nichts von den anderen, aber die u.U. von einem selbst. Das habe ich mal erlebt. Ich nehme mein Hörgerät auch mal raus, wenn ich allein zu Hause bin und höre dann gar nichts. Ich habe aber auch keine Kontrolle mehr über meine eigene Geräuschentwicklung, wenn ich in der Wohnung hantiere, z. B. mit Töpfen oder Hammer oder Bohrmaschine hantiere, Türen schließe, oder wenn ein Teller runterfällt und zerbricht. Ich höre nichts davon. Da wollten sich die Nachbarn bei mir beschweren, aber ich habe das Läuten nicht gehört....Als sie mich außerhalb der Wohnung trafen, habe ich mich entschuldigt, auf mein Hörgerät gezeigt und ihnen erklärt, dass ich fast taub bin, auf dem anderen Ohr ganz taub, auf dem fast tauben ohne Hörgerät auch nichts höre, und dass ich es manchmal rausnehme. Ich habe ihnen versprochen besser aufzupassen und das Hörgerät entsprechend auch im Ohr zu lassen. Ferngesehen hab ich sowieso nur mit Hörgerät und Induktion um einigermaßen verstehen zu können. Denn ich weiß, trotz Hörgerät wäre es über Lautsprecher viel zu laut (und ich würde trotzdem vieles nicht verstehen). Das war auch nicht der Beschwerdegrund. Ich bin in der Folge mit den Nachbarn ganz gut ausgekommen.

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Du hast doch vor der Lehrzeit einen Schulabschluss geschafft. Wie ist es dir denn da ergangen? Und wenn man dir Schwerhörigkeit diagnostiziert hat und Hörgeräte verschrieben, dann ist das doch nicht ohne Grund gewesen. Du hörst wahrscheinlich viele Geräusche laut und "perfekt", aber verstehst Worte schlecht, weil du die hohen Frequenzen nicht hörst, die mit den Konsonanten die Verständlichkeit von Gesprochenem ausmachen. "Rose" und "Hose", da gibt es noch viele andere Verwechselungsmöglichkeiten, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Dies zu verbessern, wenn vielleicht auch nicht "perfekt", dazu sind Hörgeräte da. Also probier's einfach mit ihnen in der Berufsschule, vielleicht bringt's was, und du hast eine Schwierigkeit weg. Auch wenn man sie sehen sollte, genier dich einfach nicht. Wenn es dann noch nicht klappen sollte, hat es vielleicht doch noch andere Ursachen. Aber es wäre ein erster Schritt.

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So wie es Alpengeist schreibt ist es sehr zutreffend. Vor allem das mit den Zischlauten kenne ich sehr gut. Ich kann auch auf einem Ohr (dem rechten) seit meiner Kindheit nur mit einem sehr starken Hörgerät etwas wahrnehmen, das andere ist schon lange ganz taub, Hörgerät zwecklos. Mit dem Hörgerät rechts komme ich unter guten Bedingungen auch auf ca. max. 60% Wortverständnis mit dem Ohr. S, z, x höre ich gar nicht, sch ein wenig. Daher kann ich auch das s nicht richtig sprechen. Es klingt wie man mir gesagt hat wie ein schärferes sch, pfeift wohl manchmal auch ein bisschen, wenn ich versuche deutlich zu sprechen. Meist spreche ich aus Angst zu laut zu sein zu leise und dabei undeutlich und verwaschen, da ich mich selber wenn ich leise spreche nur schwer kontrollieren kann. Dann passiert es das mich andere ihrerseits nicht verstehen und ich versuche deutlich zu sprechen (dabei oft wieder zu laut). Dann kommen Laute wie t oder p überdeutlich, weil ich sie nun mit dem Ohr hören kann, aber alles bleibt wohl etwas verzerrt. Ich bin aber froh, dass ich mit Hörgerät so höre, dass ich unter Einschränkungen Gespräche führen kann. Übrigens: Wenn man gut und deutlich spricht kann ich Zischlaute an der Mundstellung erkennen und auch vom für mich kaum hörbaren f unterscheiden. Vorbildlich zum Lippenabsehen sind übrigens die Nachrichtensprecher im Fernsehen.

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Hast du denn ein Hörgerät und kannst trotzdem nicht richtig hören? Das kommt vor. Aber wenn du keins hast, dann probier es doch mal aus, ob es so besser wird. Natürlich macht ein Hörgerät kein normales Ohr und man kann immer noch Probleme mit dem Hören haben. Also musst du dich trauen damit umzugehen. Ich musste schon als Kind ein Hörgerät tragen, bekam trotzdem vieles nicht mit, was die anderen hörten und sie haben mich deswegen meist ignoriert. Später als junger Mann wurde ich immer mal wieder blöd angesprochen, wenn ich wieder was trotz Hörgerät nicht verstanden hatte. Ich habe mich oft so gefühlt, als ob ich die Schuld dafür bei mir suchen müsste und mich geschämt, dass ich nur schwer hören konnte und ein Hörgerät tragen musste. Aber ich hab allmählich gemerkt, dass der andere blöd ist, wenn er damit nicht umgehen kann. Ich bin dann offensiver geworden und hab solche Menschen mehr und mehr ignoriert. Also Kopf hoch, du kannst nichts dafür wenn du schlecht hörst. Sag's einfach und bitte deutlicher/lauter zu sprechen, wenn du nichts verstehst. Die meisten haben dann doch Verständnis dafür. Und wer dir dumm kommt, den/die einfach stehen lassen.

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Eine Frage von dir nach einem CI hatte ich mal beantwortet. Dein Ohr hat aber wohl noch Resthörvermögen. Warum du 12 x (!) an diesem Ohr operiert worden bist weiß ich nicht und muss vermuten: Du hattest einen Mittelohrdefekt und hast nun keine Gehörknöchelchen mehr (daher: "Innenohr zu, damit keine Bakterien reinkommen", was immer das auch heißen mag). Um das zu überbrücken hattest du als Hörgerät wohl ein Knochenleitungsimplantat, das den Schall über den Knochen ans intakte Innenohr (Hörschnecke) geleitet hat. Mit diesem Teil bist du dann nicht zurecht gekommen. Wie also das Hören verbessern? Einfach trainieren? Was nicht ins Ohr kommt, kann nicht antrainiert werden, vor allem wenn alles durch den Schall im guten Ohr überlagert wird. Wirklich beidseitig stark Schwerhörige trainieren durch Erfahrung instinktiv anderes: Immer konzentrieren aufs Gesagte, Kombinieren aus Zusammenhang, und Mimik, Versuchen Fehlendes von den Lippen abzusehen. Das fällt bei dir weg, da du ja links hörst. Als Hörhilfe könntest du wenn du Brillenträger bist, einen Brillenbügel als Knochenleitungshörgerät tragen. Das hat den Vorteil, dass du die Brille jederzeit abnehmen kannst, wenn du es nicht brauchst und eine normale Brille aufsetzen. Oder du musst das Risiko einer neuen Operation auf dich nehmen und dir eine Gehörknöchelchenprothese einsetzen lassen mit anschließendem Trommelfellaufbau. Im Idealfall kannst du dann mit dem Ohr wieder hören, wie gut weiss ich nicht und ob das nach den 12 OPs noch möglich ist. Hier hilft dir nur ein spezialisierter Facharzt weiter. Wenn du dessen Rat nicht traust, musst du ja nicht machen was er empfiehlt, du bist ja ein freier Mensch. Andere Möglichkeiten sehe ich leider nicht.

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Auch unter 40 gibt es Menschen, die einen Hörverlust haben. Das ist nicht außergewöhnlich. Wenn jemand dauernd nicht versteht, sollte man halt lauter und deutlicher sprechen um das Nachfragen zu vermeiden. Vielleicht ist es dem/der Betreffenden peinlich zuzugeben einen Hörfehler zu haben, weil man dafür immer noch schief angeschaut wird, vor allem wenn man jung ist. Ich kenne dies gut, weil ich schon als Schuljunge ein Hörgerät tragen musste. In der Jugend dann fühlte ich mich oft zurückgesetzt, weil ich immer wieder nicht richtig verstehen konnte, ganz schlimm bei Hintergrundgeräusch (Lokale) und dann dumm angeredet wurde nach dem Motto: Schalt doch mal dein Hörgerät ein.

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Hörschwäche

Ich muss mich nicht entscheiden, denn ich bin auf einem Ohr schon lange ganz taub, auf dem anderen fast taub. Auf diesem Ohr höre ich nur mit einem sehr starken Hörgerät etwas. Ich schalte praktisch damit auf dieser Seite den Hörsinn ein, denn ohne geht hier auch nichts. Es ist aber dann nur ein "Basishören", richtig hören wie andere Menschen kann ich nicht. Die Kommunikation übers Ohr ist sehr eingeschränkt. Gespräche sind nur in der Nähe einigermaßen möglich. Da ich schon in der frühen Schulzeit ein Hörgerät tragen musste, kenne ich Hören nicht anders, es stört mich nicht mehr so und bin froh, dass es so überhaupt noch möglich ist. Durch den Hördefekt bin ich auch sehr auf die Augen angewiesen. Öfter irritieren mich unerwartete Geräusche, die mir das Hörgerät ins Ohr bringt uns die ich schwer identifizieren kann und durch die Einohrigkeit nicht räumlich zuordnen kann. Bei Gesprächen suche ich immer die Lippen des/der Sprechenden, um manches hilfsweise zusätzlich zum Gehörten abzusehen. Als Kind hätte ich lieber eine Brille tragen müssen, als ein Hörgerät, denn da war ich schon ein Außenseiter. Aber damit lebe ich schon lange. Daher ist mir mein Sehvermögen sehr wichtig.

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Schlechtes hören, verstehen?

Hallo,

ich habe auf die letzten Jahre immer mehr festgestellt das ich mit dem Gehör immer mehr Probleme habe. Zum einen höre ich z.b. oft Menschen sprechen, aber verstehe nicht was sie sagen. Es ist nicht dauerhaft so, aber es gibt Tage da will mein Gehör nicht wirklich und ich muss viele Male nachfragen was die Person gesagt hat, manchmal sogar 2-3 mal bis ich es endlich verstehe. Und das obwohl meine Person gegenüber deutlich spricht.

dann ist das auch oft Situations abhängig. Wenn z.b. zusätzliche Geräusche wie z.b. spielende Kinder, fahrende autos, oder die Person ein paar Meter entfernt ist. Da tue ich mich echt schwer. Ich muss dann ganz nah zu der Person gehen und mich echt stark konzentrieren um sie zu verstehen. Wenn ich Glück habe geht es dann, wenn nicht muss ich erst mal noch ein paar mal dann nachfragen bis ich es verstanden habe.

manchmal verstehe ich auch nur Bruchstücke von den Sätzen und kann mir den Rest selbst zusammen reimen was die Person eventuell noch gesagt haben könnte. Aber das klappt natürlich nicht immer.

ich kann mich erinnern schon als Kind manchmal nachfragen zu müssen was die Person gesagt hat. Auch in der Schule musste ich vorne sitzen um meine Lehrer besser zu verstehen. Aber es war da halt noch nicht so schlimm wie es mittlerweile ist.

als Kind war ich ein paar mal beim HNO, aber nicht wegen dem schlechten hören, sondern weil ich oft Wasser hinterm Trommelfell hatte.
als sich das Problem nach einer op legte war ich danach auch seitdem nie wieder bei einem HNO.

mittlerweile bin ich doch schon 28.

das schlechte Hören/verstehen habe ich lange verdrängt bzw. nicht beachtet. Schließlich hatte ich mich ja daran gewöhnt das es so ist, und habe sogar sehr lange den Eindruck gehabt das ich nicht schlecht höre und die Leute nur so undeutlich sprechen.

aber in den letzten Jahren wurde es mir doch mehr bewusst bzw durch meinen sich ständig Beschwerden Mann bewusst gemacht das mein hören wohl doch nicht so optimal ist. Also habe ich in den letzten Monaten selbst darauf geachtet und es selbst festgestellt.

es ist mittlerweile so schlimm so dass ich kaum noch mit jemandem sprechen möchte, vorallem an Tagen wo ich merke das es schlimm ist, weil es mir unangenehm ist ständig nachfragen zu müssen und vorallem sogar mehrmals. Und dabei bin ich eigentlich eine Person die sehr viel und gerne quatscht.
meine Kinder sind auch oft gefrustet weil ich sie oft nicht richtig verstehe und sie das gesagte mehrmals wiederholen lassen muss.
mir fällt mittlerweile auch auf das mich laute Geräusche stark stören und sobald ich ein Geräusch ( egal ob ein Ton oder wenn jemand spricht) höre so ein dumpfes Dröhnen/Brummen unterschwellig dabei ist.

kennt jemand sowas?

p.s HNO Termin ist gemacht.

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Du hörst die hohen Frequenzen nicht, die für das Verstehen der Konsonanten wichtig sind. Die muss man aber klar unterscheiden können, um Sprache mit dem Ohr gut zu verstehen.Es ist zwar mit 28 nicht toll, aber wahrscheinlich brauchst du dringend Hörgeräte. Den Arzttermin hast du ja schon. Da ich selber sehr stark betroffen bin, kenne ich das alles sehr gut - trotz Hörgerät (ohne hör ich gar nichts). Nichts verstehen, nachfragen, auch mehrfach, kombinieren, konzentrieren, versuchen, einiges von den Lippen abzusehen, wenn man mit dem Gehörten nicht zurecht kommt. Z.B.: P oder T oder K, wie? Nicht unterscheidbar, wenn nicht wirklich deutlich und auch nicht schnell gesprochen wird? S oder Z sind für mich unhörbar, F meist auch nicht. Es ist ein dauerndes Schwimmen. Daher müsstest du dir angewöhnen, mit deiner Schwerhörigkeit offensiv umzugehen, dies den anderen zu sagen, bitten lauter und vor allem deutlich zusprechen. Denn mit Hörgerät wird es wahrscheinlich besser,, aber möglicherweise auch nicht "normal."

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Hab ich das richtig verstanden: Du bist rechts völlig taub und hattest auf dieser Seite ein CI, das aber trotz 12 (!!!?) Operationen nicht zufriedenstellend funktioniert hat. Darum trägst du es nicht mehr und bleibst lieber einohrig. Auf dem linken Ohr bist du schwerhörig und hast daher ein Hörgerät, mit dem du aber auch nicht zufrieden bist. Statt dessen möchtest du links ein CI? Ich weiß ja nicht, wie sehr auch dein linkes Ohr geschädigt ist, aber warum willst du das, wenn du es rechts ablehnst? Dein linkes Ohr muss dann in der OP auch zerstört werden, du hast dann gar kein natürliches OHr mehr. Und wenn du das Hörgerät aus eitelkeit nicht tragen willst, das CI ist ja noch auffälliger (weißt du doch selber).

Ich bin auch auf einem Ohr völlig taub (links, schon ewig). Fast mein ganzes Leben höre ich nur rechts und das auch nur mit einem sehr starken Hörgerät.Ich lebe trotzdem gut, trotz dieser schweren Einschränkung des Hörsinns. Ich horch mich schon durch mit meinem einen Ohr, immer wieder nachfragen, bitten lauter und deutlich zu sprechen, auf die Lippen schauen, kombinieren....es klappt schon irgendwie. Daher bin ich ganz zufrieden mit dem Hörgerät.

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Also, das kann ich als selbst Betroffener zumindest teilweise beantworten. Als taub gilt, wer gar nichts hört, soviel ich weiß bei allen Testfrequenzen nichts unter 120 db. Ein Hörgerät ist hier nutzlos.

Mein eines Ohr ist ganz taub, drum habe ich auf dieser Seite auch auch noch nie ein Hörgerät gehabt. Ich höre nur auf der anderen mit einem sehr starken Hörgerät. Dieses Ohr ist gemäß Fachsprache "an Taubheit grenzend schwerhörig". Ohne Hörgerät höre ich auf dieser Seite auch (so gut wie) nichts, z.B. eine direkt hinter mir ins Schloss fallende Tür höre ich nur, wenn sie durch einen kräftigen Windstoß zuknallt. Ich höre kein Duscherauschen, morgens ohne Hörgerät keine Klospülung, normales Sprechen sehe ich dann nur als Lippenbewegung. Das Hörgerät muss also ganze Arbeit leisten, denn wenn ich es im Ohr habe, kommt vieles an Schalleindrücken ziemlich gut hinein. Wichtig ist wohl bei der Einstellung des Hörgeräts, dass ich Sprache wenigstens auf dieser einen Seite halbwegs mitkriege, wenn man deutlich spricht, denn es gibt hier für mich nur ein Frequenzband unter ca. 2 Khz, das gut und darüber bis ca. 4 Khz nicht mehr völlig verstärkbar ist. Das hat zur Folge, dass ich einige Konsonanten nicht richtig mitkriege, drum deutlich sprechen, hilfsweise schaue ich auch auf die Lippen (nutzt nur teilweise) und kombiniere aus dem Zusammenhang. Die andere Bedingung ist, dass es für mich angenehm klingen muss, also mir nicht verzerrt, kratzig, krächzend, sondern schön "rund" erscheint. Beides zu vereinen gelingt mittlerweile schon ganz gut (früher weniger), manches klingt wirklich ziemlich schön, z.B. wenn ein Vogel in der Nähe singt. Wenn die Stimmen um mich herum aber zu viel sind, verstehe ich trotz aller Technik Sprache nicht mehr, und Musik mit vielen Einzelstimmen (Gesang, Instrumente) ist wie ein Klangklumpen. Ich muss dann das Hörgerät auf leise zurückdrehen. Dann ist es erträglich, aber ich habe auch von dem leisen Klangbrei nichts. Wenn irgendwo laute Bands spielen, muss ich mich ganz verabschieden.

Ich habe damit deine Frage hoffentlich teilweise beantwortet, denn ich habe zwangsläufig nur schildern können, was in meinem Ohr vorgeht. Was und wie ein normal Hörender hört - dazu noch mit zwei Ohren - das kann ich mir natürlich nicht vorstellen (auf jeden Fall viel mehr).

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Wenn du auf keiner Inklusionsschule bist, dürfte das vom Wohlwollen der Lehrkraft abhängen. Die andere Frage ist auch, wie kommst du mit deinem einen Ohr im Unterricht mit, wie ist deine Wahrnehmung? Ich denke, du hast dir eine günstige Stelle zum Sitzen gesucht, so dass das schwerhörige Ohr vom Schall abgewandt ist. Ich kenne dies, weil ich seinerzeit das gleiche Problem in der Schule hatte (ist schon lange her). Mein linkes Ohr war unbrauchbar, ist ganz taub, ich musste mit immer dem rechten hören. Das war aber auch schon schwerhörig und ich musste rechts ein Hörgerät tragen. Ich saß daher in der Klasse links vorn und kam so einigermaßen mit, musste mich aber stark konzentrieren. Schlimm war der Lärm der anderen im Ohr, in der Pause konnte ich ja leiser stellen. Aber die Lehrkräfte nahmen Rücksicht auf mein Problem, besonders bei Diktaten. Die Benotung war im Rahmen des Möglichen wohlwollend.

Mein hörendes Ohr ist mittlerweile so schlecht wie dein schwerhöriges. Ohne Hörgerät geht da gar nichts. Ich komme mit Einschränkungen hörend zurecht. Wie das im Vergleich zu einem guten Ohr ist, weiß ich natürlich nicht. Wenn du ein Hörgerät ablehnst, ist es, weil du ein gutes Ohr zum Vergleich hast?

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Ich bin hochgradig schwerhörig.

Ich bin zwar auf einem Ohr seit langem ganz taub und auf dem anderen an Taubheit grenzend schwerhörig. Auf diesem Ohr habe ich ein Ultrapower-Hörgerät, mit dem mir Hören als Wahrnehmung generell möglich ist. Da ich auch meine Gespräche über das Ohr führe, habe ich hier nicht "taub" gewählt. Allerdings bestehen dabei starke Einschränkungen im Sprachverständnis, nicht nur wegen der Einohrigkeit sondern weil ich einige Konsonanten nicht richtig unterscheiden oder gar nicht hören ("s") kann. Man muss daher deutlich zu mir gewandt sprechen, einerseits um mir das Hören zu erleichtern, andrerseits um mir zu ermöglichen, nicht verstandenes von den Lippen abzuschauen. Letzteres geht aber nur zum Teil. Was dann noch übrig bleibt, versuche ich durch Kombination zu ermitteln - Missverständnisse nicht ausgeschlossen. Es ist sozusagen eindauerndes "Lauschen", klappt aber ganz gut. Da ich mit dem Hörgerät auch sehr viele Geräusche mitkriege zähle ich mich noch zu den Hörenden. .

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