Hallo,
das Jobcenter hat mich nach meiner 2-jährigen Krankheitsphase und anschließender 3-jährigen Elternzeit zu einer Aktivierungsmaßnahme für (Allein-) Erziehende in Teilzeit (mindestens 3 Tage die Woche) verpflichtet. Diese soll eine Dauer von 51 Wochen haben, außer ich finde vorher einen Arbeitsplatz. Das Ziel ist, die Feststellung, Verringerung oder Beseitigung von Vermittlungshemmnissen und der Inhalt wird mit Kinderbetreuung organisieren, Wohnsituation, Finanzen und Partnerschaft beschrieben.
Ich bin gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte und habe keinerlei Probleme, eine ordentliche Bewerbung zu verfassen. Des Weiteren wurde von meiner Arbeitsvermittlerin nicht einmal eine Bewerbungsmappe zur Einsichtnahme verlangt. Außerdem bewerbe ich mich nachweislich öfter, als wie von mir verlangt wird, da ich selbst sehr gern wieder arbeiten gehen würde, auch wenn die Aussichten schlecht sind.
Mein einziges Problem ist meine Gesundheit. Ich habe einen Behinderungsgrad von 30%, den ich jetzt aufgrund Folgeerkrankungen noch nachbessern lassen möchte. Vor meiner 2-jährigen Krankheitsphase habe ich bereits 2 Jobs aufgrund vermehrter Krankheit verloren. Ich leide an Morbus Crohn und einigen Folgeerkrankungen, wegen den ich täglich Morphium nehmen muss. Leider ist der Crohn bisher nicht heilbar. Außerdem bin ich alleinerziehend mit einer 3-jährigen Tochter und habe kaum Unterstützung.
Die letzten Worte meiner Arbeitsvermittlerin, bevor sie mir diese Maßnahme "verordnete", waren, dass ich in meiner Situation, als kranke Alleinerziehende, mit der vorhandenen langen Krankheitsphase, wohl kaum etwas finden werde.
Nun meine Frage: Ist eine Maßnahme von dieser Dauer rechtens, zumal es keinen Hintergrund für den Inhalt gibt? Was bringt mir das?
Mein Kind hat einen Kita-Platz, ich habe keine finanziellen oder existenziellen Probleme und über Partnerschaften werde ich mit, für mich, fremden Menschen mit Sicherheit nicht sprechen. Ich habe kein Problem damit, mich bei der Wiedereingliederung unterstützen zu lassen, nur finde ich, dass mir die Themen in dieser Maßnahme nicht wirklich bei der Jobsuche helfen. Außerdem wurde bei einem Vorgespräch schon erwähnt, dass die Maßnahme aus 3 Workshop-Tagen sowie Einzelgesprächen besteht. An den Workshoptagen verbringen alle gemeinsam Zeit am PC. Neben der Stellensuche und dem Bewerbungen schreiben gibt es dann u.a. Officelehrgänge, bei denen Menschen, die täglich mit Computern umgehen bzw. sich auch mit Office auskennen und Menschen, die an einer Hand abzählen können, wann sie in ihrem Leben an einem PC saßen, aufeinander treffen. Mir wurde schon im Vorfeld gesagt, dass ich mich dann eher langweilen werde. Das soll dann 1 Jahr so gehen? Und ja, ich denke selbst, dass mich niemand aufgrund meiner Vorgeschichte einstellen wird. Ich weiß auch, dass die Behinderung nicht angeben muss aber ich möchte aufgrund der Vergangenheit ehrlich sein, da es jederzeit zu einem neuen Schub kommen kann.
Kann wer helfen? Danke