Überwiegend unsympathischer, aggressiver und scheinbar intelligenzmĂ€ĂŸig bzw. sozial ziemlich eingeschrĂ€nkter Mensch, was man aber ebenso ĂŒber den Harten Kern von dem ganzen Hate/Troll-Zirkus um ihn rum sagen kann. Hatte selber vor einigen Jahren mal vermehrt persönlich wie forensmĂ€ĂŸig Kontakt zu Leuten aus der "Szene", als das ganze Drachengame noch auf Hochtouren lief. Das war schon damals echt ein Sammelbecken fĂŒr unsympathische Edgelords bis hin zu offen rechtsradikalen Typen. Und nein, diese Leute und ihre Aktionen abzulehnen heißt nicht, dass man "Fan" von ihm ist oder ihn supportet.

Überdies finde ich das ganze Thema mittlerweile einfach ausgelutscht. Ja, in der Anfangszeit gabs einige Aktionen/Videos von ihm die unfreiwillig lustig/dĂ€mlich waren und vielleicht zurecht memestatus haben. Aber das ist mittlerweile 10 Jahre her und dieses ganze tryhard-Getrolle um ihn rum ist mit den Jahren einfach immer toxischer und ĂŒbertriebener geworden. Nach allem was ich mitkriege hat er seit dem Bann von YT schon seit 1, 2 Jahren keine nennenswerte, ĂŒber die Kreise von Berufstrollen hinausgehende InternetprĂ€senz mehr, das Argument dass er sich löschen soll ist mMn damit recht redundant. WĂ€re fĂŒr alle das Beste wenn das ganze Thema einfach verschwinden wĂŒrde.

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NEIN

Otto von Bismarck war das Produkt einer völlig anderen Zeit. Einer Zeit, in der so Sachen wie Nationalismus, das FĂŒhren von Kriegen um staatliche Interessen oder eine AutoritĂ€te Staats- und GesellschaftsfĂŒhrung eine ganz andere Rolle gespielt haben und sehr anders betrachtet wurden als heute. Bismarck war ZU SEINER ZEIT ein relativ erfolgreicher und angemessener Staatsmann, aber er wĂŒrde ĂŒberhaupt nicht in die Anforderungen, die Werte und die Konventionen heutiger Politik und auch der heutigen Gesellschaft allgemein passen. Ich persönlich wĂŒrde in der BRD keinen Politiker als Kanzler haben wollen, der die Demokratie offen verachtete bzw. Mehr fĂŒr einen lĂ€stigen Nebeneffekt des Staatswesens hielt, der politische und auch religiöse Gegner teils rigoros verfolgen ließ, Kolonialismus nur aus wirtschaftlichen GrĂŒnden ablehnte und allgemein in dem ganzen Sozial- und Gesellschaftsgedanken eines preußischen Aristokraten vor 150 Jahren verhaftet war. Ich verstehe auch echt nicht, warum man sich gerade auf konservativer Seite immer wieder derartige historische Figuren in eine heutige Zeit zurĂŒckwĂŒnscht, die nahezu nichts mehr mit jener Zeit gemeinsam hat, als diese Figuren aktiv waren.

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Weil viele Leute ein Hassobjekt brauchen, an dem sie sich hochziehen können.

Ich persönlich finde es immer noch echt kurios, wie viele Leute selbst die krassen Aktionen gegen ihn damit rechtfertigen, was er nicht alles schlimmes gemacht oder gesagt hat. Auch wenn das meiste seines Schaffens definitiv komplett niveaulos, dumm, arrogant, beleidigend oder inkompetent war: So Leute wie den Drachenlord gibt es an jeder Ecke. Ich behaupte mal, fast jeder x-beliebiger Gangstarapper oder Trash-Comedian hat in seinem TĂ€tigkeitsdasein schon ebenso dumme, kontroverse oder niveaulose Sachen oder Aussagen gebracht wie Rainer W. und zudem auch mehr Reichweite. Aber lustigerweise gibt's bei Leuten wie Gzuz, Prinz Marcus oder Mario Barth keinen Trollzirkus, der vor dem Haus campt oder stĂ€ndig irgendwelche Maskengame-Stalking-Aktionen betreibt. Im Gegenteil werden diese Leute fĂŒr ihr Treiben eher noch gefeiert. Ich denke, der Unterschied liegt darin, dass diese Leute sich in aller Regel wirksam wehren können oder es zumindest halbwegs verstehen, Trollen kein Futter zu liefern.

Das Game um den Drachenlord hat sich dementsprechend hochgeschaukelt, weil er sich kaum wirksam gegen die Aktionen wehren konnte bzw. ein leichtes Opfer war und durch seine charakterliche Art (Provozieren -> Ausrasten -> auf Video festhalten) eher Öl ins Feuer gegossen hat, als die Situation zu entschĂ€rfen. Aber im Grunde ist zumindest der harte Kern seiner Hater kaum besser als er Selbst und meiner Erfahrung mit Mobbingsituation nach hauptsĂ€chlich dabei, um sich an seiner Misere und der durch ihn geschaffenen Verkörperung eines "Feindbildes" aufzugeilen. Dass es nie ernsthaft darum ging, dass er sich "aus dem Netz zurĂŒckziehen soll" zeigen ja die Entwicklungen der letzten Jahre. Abseits von obskuren Tiktok-Streams und anderen Sachen hat er meines Wissens nach kaum noch eine nennenswerte PrĂ€senz im Internet und dennoch meinen tausende Leute, ihn weiterhin verfolgen zu mĂŒssen.

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Ich glaube das hat teils historische GrĂŒnde, die auf die Schwulenbewegung der 70er/80er zurĂŒckgehen.

Damals war man in vielen sehr radikal-politischen Kreisen der Schwulenbewegung drauf bedacht, sich abzugrenzen und sozusagen aktiv in Opposition zur Heterogesellschaft zu stehen. Die Integration in die Gesellschaft, wie sie heute in der Bewegung im Vordergrund steht, wurde damals teils ziemlich vulgÀr abgelehnt.

In diesem Kontext wurden Bisexuelle sozusagen als "VerrĂ€ter" bzw. Selbstverleugnende Schwule dargestellt, da die Existenz von BisexualitĂ€t fĂŒr viele der radikalen Aktivisten nicht in ihr binĂ€res Bild von "Wir gegen die" passte.

Zudem gab es damals noch nicht das VerstÀndnis von SexualitÀt als Spektrum, in welchem sich jeder Mensch zu gewissen Punkten bewegt. Es wurde viel in "entweder oder" gedacht.

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Ich hasse E-Autos definitiv nicht und sehe absolut die Sinnhaftigkeit dahinter. Was mir allerdings sauer aufstĂ¶ĂŸt, ist, dass sie allzu hĂ€ufig als etwas dargestellt und gehyped werden, was sie nicht sein können. Zudem wird die E-MobilitĂ€t in meinen Augen allzu stark moralisch aufgeladen.

Im Kurzstreckenverkehr wird sich die E-MobilitĂ€t mit Sicherheit in den nĂ€chsten Jahrzehnten durchsetzen, da sie hier sehr gut funktioniert und auch die Infrastruktur dafĂŒr gut bereitgestellt werden kann.

In meinen Augen ist es aber Ă€ußert unwahrscheinlich, dass sich die E-MobilitĂ€t in ihrer jetzigen Form im Schweren Lastverkehr und auch im Langstreckenverkehr durchsetzen wird. DafĂŒr ist das Konzept der Energiespeicherung via Batterie einfach zu unpraktisch und unflexibel.

DiesbezĂŒglich stört mich primĂ€r, dass die allumfassende E-MobilitĂ€t medial und politisch hier als DIE Universallösung fĂŒr eine ganze Reihe von Problemen propagiert wird, die sie so auf sich alleine gestellt gar nicht lösen kann. Es ist einfach deutlich wahrscheinlicher, dass sich das Angebot an Antriebskonzepten je nach Einsatz Ă€ußerst diversifizieren wird, da es nichts gibt, was alles in jedem Bereich am besten kann. Zudem stĂ¶ĂŸt mir diese moralische Aufladung des Themas sauer auf. Momentan ist der Tonus hĂ€ufig "E-MobilitĂ€t ist die einzige nachhaltige MobilitĂ€tsform, kauf dir sofort nen Tesla oder du bist ein menschlich grausamer UmweltsĂŒnder". So sehr ich fĂŒr Klimaschutz und Umweltschutz bin, es ist einfach wahnsinnig dekadent hier davon auszugehen, "Nachhaltigkeit" wĂŒrde sich einfach durch das 1:1 Konsumorientierte Ersetzen sĂ€mtlicher Verbrenner durch E-Autos definieren. Der Fokus sollte in meinen Augen eher darauf liegen, die Masse an Autos allgemein zu reduzieren und vorhandenes Material möglichst lange zu nutzen, anstatt sich alle 3 Jahre ein fabrikneues Auto zu leasen. Wenn der momentanen Trend zum Auto als Wegwerfartikel nahtlos in E-Form weitergeht, hat das absolut nix mit Nachhaltigkeit zu tun sondern lediglich mit der Beibehaltung von kontinuierlichem Herstellerprofit.

Letztendlich muss jeder seinen Nachhaltigkeitsgedanken mit sich selber vereinbaren und vor allem auch leisten können. Ich bin bspw. Noch nie in meinem Leben geflogen und habe das auch nur vor, wenns gar nicht anders geht. DafĂŒr unterhalte ich im Autobereich meinen alten W124 Kombi so lange, wie es irgendwie möglich ist. Technisch kann ich an diesem Auto (fast) alles selber reparieren und ich möchte eigentlich kein Auto, dass mich von WerkstĂ€tten abhĂ€ngig macht. Als Lastesel fĂŒr Langstrecken (am besten mit vielen Passagieren und viel GepĂ€ck) bietet mit dieses Auto eine PraktikabilktĂ€t, die ich so bei momentanen E-Autos nicht sehe. Dementsprechend schade finde ich es, dass hier Nachhaltigkeit oft sehr eingeschrĂ€nkt definiert wird.

Letztendlich bin ich aber nicht so dogmatisch wie viele andere hier, diese Technik grundsĂ€tzlich zu verteufeln. Sie hat ihre eindeutige Daseinsberechtigung und wird mit Sicherheit viele spannende Dinge noch hervorbringen. WĂ€re ich kein Selbstschrauber und wĂ€re ich nur auf Kurzstrecke unterwegs, wĂŒrde ich mir vielleicht auch kein kaufen. Nur die medial-moralische Aufladung des ganzen als "die Lösung", bei der man mitmachen muss oder man ist dumm, finde ich Ă€ußerst unsympathisch.

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Die AfD ist eigentlich nicht schwer in einer Diskussion zu entwaffnen, da sehr viele ihrer typischen Stammtischpopulismus-Punkte massive WidersprĂŒche aufweisen. Siehe die aktuellen Bauernproteste gegen die Subventionsstreichung, wo sich die AfD als Helfer der Bauern inszeniert, obwohl sie Subventionen nach Parteiprogramm universell ablehnt. Oder die Stimmungsmache gegen Trans-Leute unter dem Deckmantel-Credo "Niemand hat etwas gegen normale Schwule", obwohl die AfD diese ebenso ablehnt und bis heute die Homoehe nach offizieller Aussage von Wahlkandidaten und -Programm wieder verbieten möchte

Das Schwierige ist eher, dass sich die wirklich hartgesottenen AfD-AnhĂ€nger selten von Argumenten ĂŒberzeugen lassen. Die richtig harten sind da so in einer IdentitĂ€t der "frĂŒher-war-alles-besser"-Fraktion drin, dass sich eine tatsĂ€chliche Diskussion oft schwierig gestaltet.

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Die "UnterdrĂŒckung" von Jungs und MĂ€nnern in der Gesellschaft besteht in den meisten FĂ€llen darin, dass es im Vergleich zu vor 40 Jahren in der Gesellschaft verpöhnter ist, sich als Mann gegenĂŒber Frauen wie das letzte A-Loch aufzufĂŒhren.

Was im Umkehrschluss auch DEFINITIV NICHT heißt, dass Frauen keine A-Löcher sein könnten und ich verstehe es definitiv, wenn MĂ€nner frustriert sind, weil sie bei Frauen nicht besonders viel GlĂŒck haben oder schmerzhafte Beziehungserfahrungen gemacht haben. Aber in vermutlich 90% aller FĂ€lle lĂ€uft dieses Gerede von der "UnterdrĂŒckung der MĂ€nner" darauf hinaus, dass irgendwelche Mitt-50er am Stammtisch darĂŒber labern, dass man ja heute gar nicht mehr wie frĂŒher der Frau in der Disco an den Allerwertesten fassen dĂŒrfe.

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Nein

Zoophilie gehört wie PÀdophilie zu den problematischen Sexualvarianten, die darauf aufbauen, dass niemals verlÀssliches sexuelles EinverstÀndnis gegeben sein kann und im prinzip jeder daraus resultierende Sex eine Vergewaltigung ist.

Es war schon in den 70ern extrem schadhaft fĂŒr die damalige LGBTQ-Bewegung, als man sich aus einer verstĂ€ndlichen aber fehlgeleiteten SolidaritĂ€t an PĂ€dophile Vereine wie die "Indianerkommune" annĂ€hrte. Das Problem war, dass man damals PĂ€dophilie/Zoophilie, fehlerhafterweise, nicht von den Sexualvarianten zwischen zurechnungsfĂ€higen EinverstĂ€ndniserklĂ€rern trennte.

Die Aufnahme dieser SexualitĂ€tsvarianten in das lose LGBT-Spektrum wĂŒrde nichts tun, außer den Homophoben UnterdrĂŒckern in der Gesellschaft neues Futter zu geben.

Auch wenn der gesellschaftliche Umgang mit diesem hochproblematischen Thema alles andere als gut ist. Speziell bei PĂ€dophilen sollte der Fokus viel mehr auf der Devise "Nicht zum TĂ€ter werden" liegen, anstatt immer kollektive Vernichtungsphantasien am Stammtisch zu perpetuieren.

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Nein

Allein schon als homosexueller Mann wĂŒnscht man sich keine Partei, deren Vorsitzender vor nicht allzu langer Zeit die alte "Schwul = PĂ€dophil"-Tonne aufgemacht hat und fleißig auf den gesamten Anti-LGBTQ-SĂŒndenbock aufspringt, den rechte Parteien in Europa zur Zeit gerne durchs Dorf treiben.

Zum anderen ist die CDU recht maßgeblich verantwortlich fĂŒr einige MissstĂ€nde, die die Ampel gerade ausbaden muss. Auch wenn man der Fairness halber erwĂ€hnen muss, dass die SPD auch nicht gerade unschuldig ist. Dennoch kann sich die CDU kaum aus der Verantwortung reden, wenn man seit 1982 insgesamt 32 Jahre den Kanzler bzw. die Kanzlerin gestellt hat. Der grĂ¶ĂŸte Missstand war dabei wohl das Aussitzen bzw. Verschlafen von Zukunftsentwicklungen und die elendige Kaputtsparerei des öffentlichen Lebens unter dem "Vorbild" des Neoliberalismus.

Mir wÀre die CDU sicherlich lieber als die AfD in der Regierung, da es sich bei den meisten CDUlern zumindest nicht um offen Rechtsradikale handelt. Dennoch ist mir diese Form des "christlichen Konservativismus" eigentlich zutiefst unsympathisch.

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Trotz des Begriffs "absolutistisch" waren auch die Herrscher des 17. und 18. Jahrhunderts wirtschaftlich auf ihre Untertanen angewiesen und konnten oft eben nicht immer alles widerstandslos durchsetzen.

Die GeneralstĂ€nde waren ein Kompromiss, den Ludwig eingehen musste, da er eben nicht nur auf sich alleine gestellt seine Interessen (speziell im dritten Stand) mit aller Gewalt durchsetzen konnte. Überdies war das kein Novum in der französischen Geschichte, auch im Mittelalter waren solche Versammlungen essentiell fĂŒr die RegierungsfĂ€higkeit eines Königs.

Der Begriff "absolutistisch" ist auch oft eher so zu verstehen, dass absolutistische Herrscher IM VERGLEICH mit bspw. mittelalterlichen Herrschern recht viel alleine entscheiden und durchsetzen konnten, da das VerstÀndnis zwischen Herrscher und Staat enger definiert war.

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Ich wĂŒrde mich im wesentlichen der Antwort von Eisenklang anschließen. Heute redet man in der Geschichtsforschung oft nichtmehr vom "Untergang" des römischen Reiches, da es an sich nie in diesem Sinne "untergegangen" ist, sondern sich lediglich immer weiter fragmentiert und neu definiert hat.

"Die Maya" sind diesbezĂŒglich noch schwieriger zu definieren, da es sich dabei eher um eine Kulturgruppe handelt und es sowas wie das "eine" Maya-Reich nie gab. Grundlegend erlebte die Maya-Kultur aber durch die europĂ€ische Kolonialexpansion ab dem 16. Jhd. Ihren Niedergang.

Lediglich hinsichtlich der "Völkerwanderung" werden manchmal auch klimatische Faktoren erforscht. Allerdings ist auch dieser Begriff in der Geschichtsforschung mittlerweile umstritten, da das ganze kein einheitlicher Vorgang war und sich ĂŒber viele Jahrhunderte unter ganz verschiedenen Rahmenbedingungen gezogen hat.

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Im Prinzip hauptsÀchlich deswegen, weil mit dem Niedergang des Kommunismus als Vorherrschender Ideologie in diesen LÀndern die Komponente eines ideologisch motivierten Krieges mit "dem Westen" wegviel.

Die Grundmission des Warschauer Pakts war die Verteidigung des kommunistischen Blocks (speziell der EinflusssphÀre der UdSSR) gegen potentielle Angriffe der NATO. Nachdem die meisten kommunistischen Regimes in Osteuropa zerfallen waren, war diese Mission völlig irrelevant, da man bis auf Ausnahmen keine ideologisch motivierte RivalitÀt zu den NATO-LÀndern mehr brauchte.

Zudem war der Warschauer Pakt sehr stark von der UdSSR und ihrem SelbstverstĂ€ndnis als "AnfĂŒhrer" des Blocks dominiert, was selbst zu seinen Existenzzeiten einigen anderen Mitgliedern (Polen, RumĂ€nien etc.) sehr sauer aufstieß

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Ich wĂŒrde dir raten, dieses Konzept nicht ĂŒberzubewerten. Denn es ist in der praktischen AusfĂŒhrung teils hochgradig problematisch.

Kulturelle Aneignung ist als Konzept in sehr nischenhaft-akademischen Bereichen entstanden. Grundlegend ging es um die Problematik, dass es einzelne BrauchtĂŒmer gibt, die in der westlichen Popkultur von anderen Ethnien ĂŒbernommen wurden, welche oft gleichzeitig ihre Kultur aufgrund von Rassismus nicht offen ausĂŒben durften. Das prominenteste Beispiel ist bspw. der Indianer-Hype der 60er/70er, wo amerikanische Ureinwohner und ihre BrauchtĂŒmer massiv in der Popkultur zelebriert wurden, wĂ€hrend die "echten" Indianer speziell in den USA zu dieser Zeit ihre Kultur oft nicht offen ausleben durften ohne Opfer von Rassismus zu werden.

An sich ist es sicherlich wichtig, ĂŒber diese Problematik zu reden. Andererseits halte ich es fĂŒr absolut den falschen Ansatz, diese Grundlage herzunehmen um daraus kulturellen Austausch an sich zu verteufeln. Kultureller Austausch ist eine der Grundpfeiler menschlichen Zusammenlebens und auch wenn es Negativbeispiele gibt, ist es hochgradig problematisch, Kultur sozusagen als "Eigentum" bestimmter Menschen definieren zu wollen. Sowas fĂŒhrt konsequent umgesetzt zu einem Apartheidstaat.

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Ich wĂŒrde nicht sagen, dass Deutschland ein „linkes“ Land ist, zumindest nicht auf diese universelle Art, wie es gerne im eher rechtsgerichteten Lager dargestellt wird. Ich wĂŒrde gegenteilig eher sagen, dass große Teile der deutschen Gesellschaft weiterhin in einem Recht muffigen Konservativismus mit Neoliberalem Anstrich verankert sind. Siehe u.a., wie lange dieses Land wĂ€hrend seiner modernen Existenz von der CDU regiert wurde, die ĂŒber weite Strecken ihrer Karriere sehr rechtsgerichtet-traditionalistisch geprĂ€gt war.

Der deutsche Konservativismus wird halt meist nicht so offen nach außen posaunt wie bspw. Der Amerikanische Konservativismus, sondern wird eher „hintenrum“ kommuniziert.

Die Vorstellung, dass Deutschland universell zu sehr nach „links” abgedriftet sei, wird hĂ€ufig von eher rechtsnationalen Kreisen verbreitet, die jegliche Nichtumsetzung oder Konfrontation ihrer eigenen Werte als Angriff durch einen angeblich linksradikalen Mainstream verstehen. Da wird auch gerne mal sowas wie der Fakt, dass eben nur noch wenige Restaurants aufgrund des sprachlichen Wandels der letzten Jahrzehnte sowas wie “Zigeunerschnitzel” auf der Karte haben, schnell zu einer Verschwörung.

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Intelligenz ist kein Garant dafĂŒr, moralisch fundierte oder menschliche Standpunkte zu vertreten.

Herr Curio mag taktisches KalkĂŒl und eine gewisse Intelligenz besitzen. Seine populistisch-reaktionĂ€ren Werte, Aussagen und Handlungen sind eine komplett andere Sache.

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Die Aussagen der Bibel zum Thema HomosexualitÀt sind aus heutiger Sicht recht ambivalent bzw. können nur schwer in unser heutiges VerstÀndnis dieses Begriffes eingeordnet werden.

Letztendlich muss man sich bewusst machen, dass die Bibel in vielen Bereichen ein kulturelles Produkt des vorchristlichen Nahen Ostens ist. Zu diesem Zeitpunkt war die Existenz von so etwas wie sexueller IdentitÀt oder Veranlagung noch weitgehend unbekannt und gleichgeschlechtliche SexualitÀt wurde weitestgehend auf situationsbedingte Prostitution Oder rituelle Machtbeziehungen (z.B. pÀdosexuelle Ritualbeziehungen im antiken Griechenland) bezogen. Homosexuelle Beziehungen zwischen 2 liebenden Menschen als gleichberechtigten Lebenspartnern waren in dieser zutiefst patriarchalisch-natalistisch geprÀgten Gesellschaft im Grunde unbekannt.

Die Aussagen der Bibel ĂŒber gleichgeschlechtliche SexualitĂ€t beziehen sich praktisch durchweg im hebrĂ€ischen (ab dem 18. Jhd. oft explizit homofeindlich verfĂ€lschtem) Wortlaut auf Prostitution, PĂ€derastie oder Vergewaltigung. Eine auf homosexueller IdentitĂ€t aufbauende Liebesbeziehung zwischen erwachsenen Menschen kennt die soziale Geisteshaltung der Bibel einfach nicht und trifft dementsprechend auch keine heute noch anwendbare Aussage ĂŒber sie.

Überdies sollte man sich bewusst machen, dass die sozialgesellschaftlichen Menschenbilder einer 2000 Jahre alten Gesellschaft allgemein kaum auf unsere heutige Zeit anzuwenden sind. Überdies ist die Bibel quellenkritisch auch kein Wortlaut Gottes, sondern eine Kompilation verschiedenster Autoren mit teils widersprĂŒchlichen Aussagen.

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