Hallo. :)
Ich (weiblich, 18 Jahre, 12 Klasse) habe eine sehr gute Freundin, die ich durch die Kur (Skoliose= Wirbelsäulenverkrümmung) kenne. Wir sind seit 2 1/2 Jahren befreundet und sie wohnt 500 Kilometer entfernt.
Vor einem Jahr wurde bei ihr ein faustgroßer Tumor am Gehirn diagnostiziert, der unoperabel ist, da man sonst wichtige Teile des Kopfes verletzten würde und sie danach wohl schwer geistig behindert wäre. Andere Behandlungsmethoden sind entweder nicht angeschlagen oder funktionieren nicht. Ihre Eltern und sie waren bei zig verschiedenen Ärzten und die machten ihr alle nicht viel Hoffnung.
Als sie vergangenen Monat wieder Untersuchungen hatte, stellte man fest, dass der Krebs gestreut hat. Es haben sich in ihrer Leber und Lunge mehrere Metastasen gebildet. Man begann sofort dort mit einer Bestrahlung, doch die wurde nach zwei Wochen eingestellt.
Seit drei Wochen ist nun klar, dass es keine Heilung für sie gibt und ihr nicht mehr allzu viel Zeit bleiben wird... Ich habe gestern das erste Mal seit 1 1/2 Monaten mit ihr geskypt und erschrack, wie fürchterlich sie aussah. Sehr abgemagert und total schwach. Ihre Stimme klang brüchig und zittrig. Sie hat wohl auch Schmerzen, die immer stärker werden. Spätestens im neuen Jahr wird sie Morphium bekommen...
Zwar sehe ich sie nicht sehr oft, aber wir schreiben seit dem wir uns kennen jeden Tag und wissen so gut wie alles übereinander. Von unseren wenigen gemeinsamen Freunden aus der Kur, hat sie nur mir etwas davon erzählt, sonst niemanden, da sie kein Mitleid möchte. Eine unserer Freunde ist aber einer meiner besten Freundinnen und sie denkt, dass mit ihr alles okay sei. Ich hase es sie anzulügen, aber versuche gleichzeitig nicht an die Krankheit zu denken, da ich sonst ständig weinen müsste. Ich verdränge es. Ich habe mit niemanden darüber geredet, bisher.
Ich komme damit einfach nicht mehr klar. Gestern nach dem Gespräch über Skype, bin ich fast zusammengebrochen, dabei sollte ich doch die Nerven behalten.
Aber der Gedanke, dass das ihr letztes Weihnachtsfest sein wird, und leider, gibt es kein Vielleicht wird ja alles gut, das sagt sie selber, ist einfach unerträglich.
Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich möchte sie bald besuchen, aber ich habe so unglaublich Angst.
Ich hatte noch nie mit dem Tod zutun, geschweige denn, mit einem schwerkranken Menschen, der sich am Lebensabend befindet...
Ich bin nicht gläubig, aber irgendwie daran, dass es einen Morgen danach gibt. Wo es ihr gut gehen wird. Mittlerweile bete ich trotzdem jeden Abend für sie, obwohl ich nicht einmal weiß, wen ich verzweifelt anflehe. Vielleicht gibt es ja einen Gott, der es hört und sie gesund werden lässt.
Habt ihr Erfahrungen mit so etwas und könnt mir Tipps geben?
Mit freundlichen Grüßen
Eure SummeWine