Ich war 2013 für 3 Monate in Vancouver, Kanada. (Davon noch 2 Tage in Seattle (USA) und 5 Tage in Las Vegas (USA). Ebenfalls wie du ging ich in Vancouver in die EC School.
Ich ging ebenfalls alleine. (Wie im übrigen die meisten. Was auch schwer empfohlen wird.) Während der Schulzeit war ich in Vancouver (bzw. in Burnaby) in einer Gastfamilie einquartiert. (Er war Kanadier und sie war aus den Philippinen.) Mit denen verstand ich mich gut. Ich weiss jetzt nicht ob das überall so ist, aber in Vancouver stellte die EC School auch gewisse Bedingungen an die Gastfamilien, damit sie Studenten aufnehmen dürfen. Bspw. ein eigenes Zimmer, max. 3 Studenten gleichzeitig in der Familie usw. Eine Bedingung war auch, dass die Gastfamilie, die neuen Studenten min. 1x zur Schule mit dem ÖV begleitet. Was ich wirklich super finde, da ich die Schule wohl nicht so schnell gefunden hätte.
In der Schule selber kommt man am ersten Tag zusammen mit anderen Neulingen aus der ganzen Welt in ein Klassenzimmer. Dort wird man zuerst mal begrüsst, dann gibt es noch einige Erklärungen zu den Schulhausregeln, Ansprechpersonen bei Problemen usw. (Glaub mir, 3/4 davon verstand ich mit meinem damaligen Englischkönnen auch nicht. Ist auch nicht weiter tragisch.) Und es werden noch gewisse Formalitäten erledigt. (Pass und Versicherungskarte unbedingt in die Schule mitnehmen.) Dann kommt der grosse Einstufungstest. So können sie abschätzen in welche Klasse sie dich nachher stecken sollen. (Wenn du irgendwann das Gefühl hast, dass du in deiner Klasse über- oder unterfordert sein solltest, dann sagt das den Lehrern, oder am Empfang. Das ist keine Schande, sondern eine völlig normale Sache.) Nach dem Test kam dann der schöne Teil und es gab einen kleinen Rundgang durch das Stadtviertel wo die Schule stand. Spätestens da wirst du auch die ersten Gespräche führen mit anderen neuen Schülern. Und dir muss es auch nicht peinlich sein, wenn du Sprachfehler machst. Die anderen können es auch nicht unbedingt besser. Ich kann mich noch an eine Südkoreanerin erinnern in meiner Klasse in den ersten Wochen. Die verstand kaum Fragen wie „What is your name?“. - Eine andere Schülerin musste ihr so manches auf koreanisch übersetzen, was eigentlich nicht so gerne gesehen wird. Bei ihr war es aber wirklich notwendig. Ich frage mich bis heute, wie sie es von Südkorea nach Vancouver in die Schule schaffte. Aber sie schaffte es! Sie kam in Vancouver an!
Nach dem ersten Schultag stand ich dann zusammen mit anderen Schülern vor dem Schuleingang und überlegte mir, was ich noch machen soll. Und was passierte? Plötzlich werde ich von einem Schüler aus Brasiliien angesprochen, ob ich Lust hätte, mit ihnen zusammen zum Harbour Centre zu gehen. Da gäbe es eine Aussichtsplattform. Klar. Warum nicht? Und schon war ich in einer Gruppe bestehend aus Brasilianern, Japanern, Südkoreanern und einer Kolumbianerin und möglicherweise noch mehr wo ich grad nicht mehr weiss. Und mit einem Teil davon habe ich dann die restlichen 3 Monate dort auch meine Zeit verbracht. So schnell kann es gehen. Gefällt dir die aktuelle Gruppe nicht? Egal. Es gibt genug andere Studenten im Schulhaus. Und ich bin auch nicht so der offene Typ. Auch ich habe hier, im normalen Leben mehr Mühe neue Leute kennen zu lernen. Dort klappte das aber wie automatisch. Niemand kennt dich dort. Somit kennt auch niemand deine Vergangenheit, deine Probleme und Schwächen. Versuche einfach offen an die Leute ran zu gehen. Vorverurteile nicht.
Als kleine Vorbereitung bis Sonntag könntest dir mal einen Reiseführer kaufen. Schau dir die Karte von dem Gebiet an, wo du dich in den 3 Wochen hauptsächlich Aufenthalten könntest. Suche den Standort der Schule, und deiner Gastfamilie. Gehe auf Google StreetView und „spaziere“ mal etwas durch dein zukünftiges Gebiet. Damit weisst du dann schon mal etwas, wie deine Umgebung aussieht. Du kriegst dann vielleicht nicht grad einen Kulturschock wenn du dort ankommst.
Das wird schon klappen. :-)