Moin,
1. Schwierigkeit ist etwas subjektives. Wenn man schon immer gut im rechnen war, bzw. fast wichtiger, abstrakt und logisch denken kann, dann fällt einem ein Mathematik- bzw. Physikstudium naturgemäß leichter. Wichtig dabei ist, dass das nicht automatisch heißt gut in der Schule gewesen zu sein bzw. dabei Spaß gehabt zu haben. So wie die Schulstrukturen sind, erschwert es bestimmten Typen von Menschen ihre eigenen Talente zu entdecken. Das momentane Schulsystem ist auf eine bestimmte Art von Mensch zugeschnitten bzw. macht es diesen systembedingt leichter. Andere Typen haben Probleme, was aber nicht automatisch heißt, dass diese unintelligent wären.
Interesse und Fleiß sind wichtige Eigenschafte, schützen aber vor Talentlosigkeit leider nicht und man kann diese auch nicht undendlich kompensieren. Vorallem, wenn man merkt, dass es allen anderen leichter fällt und man merkt, dass man nicht wirklich begabt dafür ist. Wenn einem das nichts ausmacht, kann man prinzipiell jedes Studienfach schaffen (ungleich das man auch gute Noten hat)
2. Auch eine subjektive Frage. Physik ist komplexer von der Struktur. Man hat mathematische Modelle (theoretische Physik) und die eigentliche "naturwissenschaftliche" Arbeit des experimentierens (Experimentalphysik). Das eine kommt ohne das andere nicht aus.
Inhaltlich ist die Physik auch viel breiter. Man kämpft sich durch Elektrodynamik, Optik, Quantenmechanik, Mechanik, Festkörperphysik etc. All das fordert einen auf unterschiedliche Weise.
Mathematik ist da "strukturierter". Ein Matheprof. hat mal gesagt (natürlich etwas überspitzt), dass der Inhalt in einem Mathestudium 1000 Seiten umfasst, wenn man das kann, kann man das Diplom machen.
Es gibt natürlich auch in der Mathematik verschiedene Bereiche, aber in der Mathematik geht es weniger um inhaltliche Fülle, als um systematisches und übergreifendes Verständnis der Struktur in der Mathematik selbst.
3. Es ist natürlich immer besser, wenn man Mathematik und Physik im LK oder GK hatte, für ein Physikstudium. In der Mathematik sieht das anders aus, da du Mathematik in der Schule nie in der Form praktiziert hast, wie du es an der Universität tust. Da geht es um Beweise und dergleichen. Gerechnet wird eher weniger, das wäre schon die Anwendung des Ganzen.
4./5. Beruflich sieht es in den Bereichen eher mau aus. Das heißt, wenn man sich kein angewandten Fachbereich sucht, wird man es schwer haben. Ein Astrophysiker, wird kaum in der Industrie unterkommen. Ein Festkörperphysiker oder ein Physiker, der sich mit Optik befasst hat, eher schon. Ein Mathematiker, der sich mit höherer A n a l y s i s befasst hat oder mit anderen "weltfremderen" Bereichen, wird eher nicht in der Industrie unterkommen, jemand, der sich mit Wahrscheinlichkeitstheorie, Statistik oder Informatik befasst, wohl eher doch.
Wer sowieso in die Industrie möchte, sollte sich vielleicht eher was angewandteres Aussuchen, wie Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau etc. Da hat man es auch leichter in den Beruf einzusteigen, gerade wenn man auch eher introvertiert ist.
Wenn man in die mathematische Forschung oder in die Forschung der Physik will, sollte man schon das Fach studieren, sich aber klar sein, dass die Aussichten mau sind. Ein Plan B schadet nicht, falls es nicht klappt und man sollte sich auch mental darauf vorbereiten.