Gehört es eigentlich zum guten Ton, dass man eine ernstgemeinte Entschuldigung mitsamt ehrlicher Reue einer Person, die sich einem gegenüber sehr unredlich verhalten hat, annimmt? Oder ist das einem frei gestellt? Die rechtliche Pflicht besteht natürlich nicht, weshalb das "muss" selbstverständlich in Anführungszeichen steht. Aber wie sieht das moralisch aus? Ist es nachvollziehbar, dass Personen Argwohn gegen einen pflegen, weil man noch nie Entschuldigungen angenommen hat. Ist mein Verhalten, die Fehler nicht auf sich beruhen zu lassen und alles abzuhaken, also verwerflich? Mir geht es hier auch um eine gewisse Selbstreflexion von mir, obwohl allein mein Stolz es niemals würde jemanden etwas zu verzeihen, was man natürlich kritisieren könnte. Ich halte niemanden ständig seine Fehler vor, doch bei Gelegenheit[ähnliche Situation in welcher der Fehler begangen worden ist] halte ich mir es vor, dass ich Fehler nochmals anspreche und rüge. Ist das schlecht?