Hallo,
ich habe Katzen, seitdem ich 17 Jahre alt bin ( bin ü 50 jetzt ), jedes einzelne Tier hat / hatte ein anderes Wesen. Es waren bissige Katzen dabei, Katzen, die ständig in die Wohnung gepullert haben, ruhige und zurückhaltende Tiere, eine Katze, die Haribo und Pasta-Verpackungen gefressen hat ( Pika-Störung nennt sich das). Und eine ganz verrückte Katze, die bis heute kein Katzenfutter frisst und keinen Jagdtrieb hat.
Dein Kater, so wie Du ihn hier beschreibst, scheint ein kluger, kleiner Kerl zu sein. Längst nicht jede Katze weiß, wie man Gläser etc. von Tischen wirft/ umkippt. Er ist unausgelastet. Trotz Katzenkumpel und Hund. Hinzu kommt, dass er im Flegelalter ist und ein Kater ! Weibliche Tiere sind einen Tick ruhiger und machen meist nicht ganz so viel Unsinn. Mein Kater hat in dem Alter jedes Handtuch, jede Decke, die er finden konnte, durchs Haus geschleppt. Manchmal sogar durch die Katzenklappe nach draußen, so dass die Handtücher morgens im Garten lagen. Das hat nachgelassen, als er älter wurde.
Meine erste ( und wirksamste ) Empfehlung wäre hier, Deinem/ Eurem Kater Freigang zu gewähren. Das Tier ist dadurch abgelenkt, ausgelastet und zufrieden. Freigänger können am Gras schnüffeln, Mäuse jagen, beobachten, Bäume hochklettern. Die sind k.o. wenn sie nach Hause kommen und haben meist keine Lust mehr auf groben Unfug. Wir haben hier in direkter Nachbarschaft übrigens auch zwei Rassekatzen, die Freigang haben. Zwei Perser. Ab und zu verlaufen die sich in unseren Garten.
Ja, Freigang birgt auch immer Gefahren, ich weiß das. Aber in all den Jahren habe ich keins meiner Tiere durch ein Auto o.ä. verloren. Obwohl wir zeitweise an einer befahrenen Straße gewohnt haben, in der ersten Etage, mit Garten hinten raus. Vielleicht findet Ihr eine Möglichkeit , den Kleinen rauszulassen. Das Umwerfen der Vasen / Gläser etc. wird sich dadurch legen. Zumal Ihr ja schon mit dem Gedanken spielt, ihn wegzugeben. Wir haben, als wir in der ersten Etage gewohnt haben, außen am Haus Bretter angebracht, mit Zustimmung des Vermieters, die bis in den Garten geführt haben. Fenster auf, Katze raus. Wenn die wieder hoch wollten, standen sie miauend im Garten. Inzwischen wohnen wir ganz unten, mit Katzenklappe, das ist natürlich optimal für die Katzen.
Zweite Möglichkeit : Abends alles wegstellen, was der Kater umwerfen könnte. Dazu Spielmöglichkeiten schaffen. Große Kartons umdrehen und Eingang reinschneiden, Liegebretter an den Wänden anbringen, Baldriankissen, Spielmäuse, Kratzbretter. Unsere Katzen ignorieren ihre beiden Kratzbäume, die einfachen Kratzbretter sind hingegen sehr beliebt. Ist allerdings nicht so wirksam wie Freigang und wird nicht dauerhaft helfen. Ihr müsstet immer wieder neue Anreize schaffen.
Dass sein Verhalten mit dem Polypen im Ohr zusammenhängt, glaube ich nicht. Katzen, die Schmerzen haben, ziehen sich eher zurück und nehmen nicht die Wohnung auseinander. Er ist jung, schlau, hat eine Menge Spieltrieb und Langeweile.