Ich denke auch, dass eine Verwechslung vorliegt, entweder - wie zum Teil gemutmaßt etwas aus der frühen Kirchengeschichte weit vor der Reformation - oder es geht vielleicht um Altlutheraner:
https://de.wikipedia.org/wiki/Altlutheraner
Ich denke auch, dass eine Verwechslung vorliegt, entweder - wie zum Teil gemutmaßt etwas aus der frühen Kirchengeschichte weit vor der Reformation - oder es geht vielleicht um Altlutheraner:
https://de.wikipedia.org/wiki/Altlutheraner
Ich würde nicht die Vielzahl der Freunde auf sozialen Netzwerken kritisieren, sondern den Umstand, dass vornehmlich bereits persönlich Bekannte hier als Freunde markiert werden. Die Tendenz soll sogar eher in Richtung persönlicher Messanger-Dienste wie Whatsapp gehen (vgl. http://psychcentral.com/blog/archives/2014/02/06/why-social-networks-like-facebook-fail/ ). Weltanschaulich und sozial befindet man sich online (wie offline) immer mehr in einer "Filter-Bubble". Dieser Prozess, so weiter argumentiert, ist keine Folge der sozialen Medien, sondern das Sich-Durchsetzen dieser digitalen Angebote eine Folge einer weltanschaulichen Entwicklung, die bereits zuvor ansetzte. So meine These.
Diskriminierung am Arbeitsplatz wird durch das AGG geregelt. Das Recht auf Meinungsfreiheit enthält kein Recht auf Beleidigung.
Tatsächlich ist die Verbreitung von Homophobie auch in religiösen Milieus unterschiedlich:
Vgl. auch http://www.remid.de/blog/2014/03/homosexualitaet-in-den-religionsgemeinschaften-deutschlands/
Man sollte bedenken, dass da auch viele Mythen im Umlauf sind. Konkret dazu:
ZfA Band 15 (2015), Nr. 1+2.
S. 88-109: Die Macht der Schwarzen Sonne. (Ok)kulturelle Perspektiven auf die Nazi/SS-Esoterik (Eva Kingsepp)
http://www.anomalistik.de/inhalt/230
Allgemein zur Ariosophie: http://www.remid.de/blog/2012/05/der-arische-jesus-und-arteigene-religion-neue-studie-zu-einem-spirituellen-deutschen-sonderweg/
Man sollte bei der Rede vom Dritten Weltkrieg bedenken, dass damit von Anfang an die Gefahr eines Nuklearkrieges im Angesicht der Atombombe gemeint war:
https://de.wikipedia.org/wiki/Dritter_Weltkrieg
Daher ist der Begriff auch in seiner Endgültigkeit nicht auf den sogenannten "Kalten Krieg" anzuwenden.
Aber apokalyptische Ideen sind ja gerade ziemlich beliebt:
http://www.remid.de/blog/2011/11/im-reigen-der-propheten-apokalypse-in-aller-munde/
Von den ca. 4 Mio. Muslimen Deutschlands sind ca. aktuell 8.000 Salafisten. Allerdings waren viele der, welche in Deutschland zum Salafismus fanden, vorher gar nicht religiös geprägt, 20% davon mit einem christlichen oder konfessionslosen Hintergrund. Man unterscheidet einen puristischen, einen politischen und einen dschihadistischen Salafismus. Letzterer wiederum enthält die Gruppe der gewaltbereiten Gefährder (ca. 100-300). Pierre Vogel wird "nur" zum politischen Salafismus gerechnet.
Vgl. auch http://www.remid.de/blog/2015/01/der-salafismus-und-die-dschihadistische-idee/
Es gibt durchaus eine große Vielfalt christlicher Kirchen und Gemeinschaften in Deutschland, etwa hier nur Protestantismus mit Freikirchen und Sondergemeinschaften: http://remid.de/protestantismus/
Wenn es Dir um die auf Rudolf Steiner (Anthroposophie) zurückgehende Christengemeinschaft geht, informiere dich bei Wikipedia. Sie ist in einigen Bundesländern Körperschaft des öffentlichen Rechts. Sie werden selbst von REMID nicht zum Christentum gerechnet.
Es gibt durchaus ältere Heilige Texte als diejenigen in der Bibel. Und auch diejenigen, welche in der Bibel kanonisiert worden sind - und das auch in unterschiedlichen Christentumsrichtungen verschieden - sind über viele Jahrhunderte hinweg niedergeschrieben worden. Am Ältesten ist die Torah, also die fünf Bücher Moses im Alten Testament. Die jüngste Schrift ist die Offenbarung des Johannes oder Apokalypse aus dem Neuen Testament (ca. 100 n. Chr.). Daneben gibt es weitere "apokryphe" Schriften, die zum großen Teil aber jünger sind. Übersetzung ist immer auch ein wenig Auslegung. Die Vulgata, also die lateinische Bibel, prägte das westeuropäische Mittelalter. Erst die Übersetzung in Volkssprachen, vermehrt in der Reformation, machte aus der Bibelübersetzung ein religiöses Politikum.
Vermutlich älter als die Mosesschriften (aktuell älteste Funde 7. Jh. v. Chr.) ist der Rigveda, die älteste Schrift unter den Veden. Aber ihr genaues Alter liegt im Dunkeln. Ähnlich alt wie die Torah könnte das I Ging sein. Ägyptische Totenbücher gibt es seit der 18. Dynastie (ca. 1200 bis 1500 v. Chr.), die aber als Sprüche einzeln bereits bis 2500 v. Chr. überliefert sind.
Wichtig ist, dass Heilige Texte eigentlich nichts sagen. Ohne eine Kommentierung. Daher sind Religionsgemeinschaften zumeist auch einer bestimmten Kommentarschule zugeneigt oder entwickeln eine eigene.
Vgl. aber auch http://www.remid.de/blog/2011/07/wiederlesen-und-neuschreiben-das-vielfaeltige-verhaeltnis-von-religion-und-text/
Tatsächlich wird man katholische Theologen finden, die argumentieren, dass die Transformation, welche die Taufe bewirke, nicht rückgängig gemacht werden könne (vgl. http://www.remid.de/blog/2011/11/wer-zaehlt-was-statistiken-aller-religionen-der-welt-und-ihre-probleme/ ). Aber anstatt sich um Exkommunikation zu bemühen sollte man wohl seine spirituelle Krise reflektieren. Geht es einem darum, eine andere z.B. christliche Religiosität oder Spiritualität zu leben oder zu finden, oder geht es einem darum, dass man eigentlich Atheist ist - oder Agnostiker, der sich also der letzten Urteile enthält. Denn mit solchen Überlegungen blickt man dann wohlmöglich anders auf vergangene religiöse Erfahrungen mit Initiationsritualen. Und die wiederum wäre im Fall einer Kindstaufe vermutlich nur in wenigen Fällen eine abrufbare Erinnerung.
Es gibt viele unterschiedliche Strömungen des Buddhismus. Die hier gibt es in Deutschland:
http://remid.de/buddhismus
Berühmt ist die Rede von den drei "Kränkungen", die den Menschen immer weiter aus dem Zentrum der Weltbilder wegdrängten: die kopernikanische Wende, nach der sich nicht mehr alles um uns dreht in einem astronomischen Sinn, die darwinistische Wende, nach der wir zufällig aus denselben Vorfahren entstanden sind wie die Affen, und die freudianische Wende, nach der wir nichtmal "Herr im eigenen Haus" sind (sondern vom Unbewussten bestimmt). Und sicherlich war gerade das 19. Jahrhundert geprägt durch Religionskritik. Man kann schon davon sprechen, dass die europ. Aufklärung einen Einfluss auf alle Religionen hatte. Sei es als Säkularisierung oder als Pluralisierung. Man kann also von Transformationen sprechen.
Allerdings so einfach ist die Sache auch wieder nicht. So gibt es etwa durchaus auch Strömungen, welche beides zusammendenken:
http://www.remid.de/blog/2013/08/le-christianisme-cest-le-communisme-sozialismus-und-okkultismus-im-frankreich-des-19-jahrhunderts/
Eine vielleicht ungewöhnliche Herangehensweise an die Frage könnte darin bestehen, sich mal zu fragen, wieso wir von einem Sinn des Lebens reden, einen solchen suchen usw.
Vgl. http://www.remid.de/blog/2013/01/eine-kleine-geschichte-vom-sinn-des-lebens/
Geht man nach Vergemeinschaftungen, sind nur sehr wenige Menschen organisierte Konfessionsfreie, knapp 50.000 (http://www.remid.de/info_zahlen/verschiedene ). Nach REMID sind 25,1 Mio. bzw. 31,1% (Bezugsjahr 2013) konfessionslos. Nach Umfragen haben zwischen 9,7% (KuRiE 2006), 17% (INSA 2012 im Auftrag eines evangelikalen Netzwerkes) eine atheistische bzw. 57% eine nicht-religiöse Einstellung (FOWID 2013), siehe auch: http://www.remid.de/blog/2012/06/wer-sind-die-konfessionsfreien/ .
Zunächst ist das einfach Ausdruck einer pluralistischen Gesellschaft. Zwar mag es für einen persönlich eine Bedeutung haben, wie viele Christen überhaupt in Deutschland vorhanden sein mögen, aber man sollte bedenken, dass auch das Christentum vielfältig ist und sich auch intern uneins ist.
Für eine globale Verteilung größerer christlicher Richtungen siehe die erste Grafik hier: http://www.remid.de/blog/2015/10/ambivalentes-verhaeltnis-zur-moderne-was-ist-eigentlich-die-pfingstbewegung-und-warum-ist-sie-global-so-erfolgreich/
Scientology ist kritikwürdig in vielen Punkten. Aber sie als "Sekte" oder "kriminelle Vereinigung" zu bezeichnen, klärt da nicht viel. Als "Sekte" wird mitunter schonmal jede kleine und relativ junge Religionsgemeinschaft bezeichnet (vgl. http://www.remid.de/blog/2013/12/ueberall-sekten-religionsbezogene-diskriminierung-nicht-nur-in-oeffentlich-rechtlichen-medienanstalten/ ). Das sagt also fast nichts aus - und hat dann immer so einen antipluralistischen Touch.
Hier eine etwas differenzierte Kritik von Scientology:
"Ich will das jetzt hier nicht im Einzelnen diskutieren, aber den literarisch behaupteten Leichenbergen und den global ergaunerten Milliardenbeträgen steht in Deutschland eine gerichtlich dokumentierte Realität entgegen, in der für Scientology vorwiegend Verleumdungsklagen, Verstöße gegen das Heilpraktikergesetz und einige Ordnungswidrigkeiten wie das unerlaubte Verteilen von Handzetteln anhängig sind.
Andererseits gibt hier es aber auch ein paar zusätzliche Faktoren, die zu dieser negativen Popularität beigetragen haben. Und man kann durchaus vorneweg erwähnen, dass die Scientology-Organisation da nicht ganz unschuldig ist. Zunächst ist Scientology sehr, sehr amerikanisch, d.h. mit sehr wenig bis gar keinem Gespür für andersdenkende Menschen oder nationale Besonderheiten ausgestattet. Dass die „Germans“ alle „Nazis“ sind, wenn sie Scientology-Kritik üben, versteht zwar der Durchschnittsamerikaner, aber in Deutschland berührt man damit andere Empfindlichkeiten. Auch die Erfolgsmythologie, die Eroberer- und Gewinnermentalität, die das scientologische Selbstbild teilweise bis zur Schmerzgrenze prägen, kommen letztlich nur im amerikanischen Kontext uneingeschränkt gut an. Dann hat sich die Organisation immer mal wieder auch ein paar interne und externe Affären geleistet, bei denen es vielleicht besser gewesen wäre, man hätte dazu mal ein paar Dokumente auf den Tisch gelegt, sich ggf. entschuldigt und „rückhaltlose“ Aufklärung versprochen. Aber Scientology ist – konform mit Hubbards Lehre – generell ziemlich konfrontativ. Das heißt, so etwas wie ein duldsames Hinhalten der anderen Wange gibt es im Streitfall nicht: Da wird sofort zurückgeschlagen! Und dazu hat Hubbard tatsächlich einige, sagen wir mal: „dumme“ Dinge gesagt und das scientologische Bemühen, das zu bestreiten oder solange neu zu übersetzen, bis es weichgespült oder sogar verschwunden ist, ist auch aus neutraler Perspektive nur bedingt klug. Und im Zusammenhang der Konfliktbewältigung mit Apostaten scheut sich die Organisation auch niemals, die viel zitierte schmutzige Wäsche zu waschen, wenn man sich davon Vorteile erhofft.
Aber um auch die anderen Rahmenbedingungen anzusprechen: Scientology bietet letztlich eine Psycho-Technik an und da liegt es schon begrifflich nahe, dass hier das Klischee der „Gehirnwäsche“ verwendet werden kann und in einer hochgradig psychologisierten Gesellschaft wie der unseren auch sofort greift. Weiterhin verfügt Scientology mit Tom Cruise, John Travolta und noch einigen anderen Promis über den Glamour-Faktor, das heißt für den Medienboulevard steckt da noch mehr drin als reine Opferberichterstattung. Und wenn ein Thema in den Niederungen des Boulevards verhandelt wird, dann tauchen schnell auch selbsternannte „Scientology-Experten“ auf, die mit ihrem „Sektenwissen“ aus den bunten Blättern hausieren gehen. Am Ende ist das Thema dann so in aller Munde, dass zu allem Überfluss auch noch einige Volkvertreter auf den Zug aufspringen. Ich will da jetzt keine Namen nennen, aber schauen Sie sich die führenden Köpfe des Anti-Scientology-Kampfes um die Mitte der 1990er Jahre an und Sie wissen was und wen ich meine…" (http://www.remid.de/blog/2013/11/von-paulus-bis-scientology-ein-buch-ueber-sekten-macher-und-neue-religioese-bewegungen/ )
Lass Dich von einer Anlaufstelle für Antirassismus beraten: z.B. http://www.aric-nrw.de/
Im christlich-jüdischen Kontext auch: Zeichen für den Bund Gottes
DAS ERSTE BUCH MOSE (GENESIS) (1.Mose 9,8-17)
8Und Gott sagte zu Noah und seinen Söhnen mit ihm:
9Siehe, ich richte mit euch einen Bund auf und mit euren Nachkommen
10und mit allem lebendigen Getier bei euch, an Vögeln, an Vieh und an allen Tieren des Feldes bei euch, von allem, was aus der Arche gegangen ist, was für Tiere es sind auf Erden.
11Und ich richte meinen Bund so mit euch auf, dass hinfort nicht mehr alles Fleisch verderbt werden soll durch die Wasser der Sintflut und hinfort keine Sintflut mehr kommen soll, die die Erde verderbe.
12Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich geschlossen habe zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier bei euch auf ewig:
13Meinen Bogen habe ich in die Wolken gesetzt; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde.
14Und wenn es kommt, dass ich Wetterwolken über die Erde führe, so soll man meinen Bogen sehen in den Wolken.
15Alsdann will ich gedenken an meinen Bund zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, dass hinfort keine Sintflut mehr komme, die alles Fleisch verderbe.
16Darum soll mein Bogen in den Wolken sein, dass ich ihn ansehe und gedenke an den ewigen Bund zwischen Gott und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, das auf Erden ist.
17Und Gott sagte zu Noah: Das sei das Zeichen des Bundes, den ich aufgerichtet habe zwischen mir und allem Fleisch auf Erden.
Ich kann auf besondere Moscheen und Heilgtümer im Libanon verweisen:
http://www.remid.de/blog/2014/05/religioese-vielfalt-und-politische-gegenwart-im-libanon/
Der Begriff "überkonfessionell" taucht als Selbstbeschreibung einiger, insbesondere christlicher Gruppen und Gemeinschaften auf. Daneben wird er manchmal fälschlicherweise für nicht-konfessionelle Formen z.B. von Religionsunterricht etc. verwendet (also für alle, nicht nur für alle Christen). Entweder denkt man dabei an Ökumene (die Regeln für einen katholisch-evangelischen ökumenischen Gottesdienst sind fest geregelt, vgl. http://www.remid.de/blog/2014/04/beispiele-fuer-angewandte-religionswissenschaft-internationale-zugaenge-zur-dialogforschung/ ). An etwas Interreligiöses (sei es unter Ein- oder Ausschluss der Nichtreligiösen; bei solchen Dialogveranstaltungen wird das Gemeinsame der teilnehmenden Religionen betont). Oder an etwas, wo Religion schlicht kein Ein- oder Ausschlusskriterium mehr ist. "Überkonfessionell" macht dort Sinn, wo es ausschließlich um das Christentum geht, aber mehrere Konfessionen etwas gemeinsam betrifft (oder sie es gemeinsam angehen). Faktisch sind aber auch diese Angebote nicht wirklich überkonfessionell. Etwa das Beispiel der Heilsarmee gehört zur Vereinigung evangelischer Freikirchen und steht der Evangelischen Allianz nahe. Sie haben ein eigenes Mitgliederverzeichnis und sind eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts. Letztlich werde ich ein Angehöriger der Heilsarmee, sollte ich mich für eine Mitgliedschaft entscheiden. Sie ist also durchaus ein Christentum mit einer eigenen konfessionellen Prägung. Offen für alle - das wiederum ist ein Motto, welches sich die meisten Religionen auf die Fahne schreiben.
Ich weiß nicht, wie die Frage gemeint ist. "Messianisch" bezieht sich doch darauf, dass es eine Messias-Prophezeiung im Judentum gibt (Elias), für welchen diese (zumeist evangelikal geprägten) "messianischen Juden" Jesus Christus annehmen können. Diese Judenmission ist dabei innerhalb des evangelischen Spektrums umstritten. Das hängt damit zusammen, dass vergleichbare Missionierungsbestrebungen bereits in früheren Jahrhunderten eine zweifelhafte Nähe zum Antisemitismus haben konnte. Die katholische Kirche erkennt heute das Judentum als einen "Weg" zu Gott an.
Insofern macht der Begriff "messianisch" außerhalb jüdisch-christlicher Vorstellungen keinen Sinn, daher gibt es vermutlich auch keine "messianischen Hindus".
Wobei es das wohl mit umgedrehtem Richtungspfeil gibt: Der Begründer der Hare-Krishna-Bewegung, A. C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada, veröffentlichte 1975 dazu das Buch “Christus, Krischto, Krsna”. Laut dem Religionswissenschaftler Andreas Grünschloss handelt es sich um eine “hierarchisch-inklusive Vereinnahmung christlicher Überzeugungen und Gottesprädikationen durch das Selbstverständnis der Vaishnava/ISKCON-Tradition” (Der eigene und der fremde Glaube: Studien zur interreligiösen Fremdwahrnehmung in Islam, Hinduismus, Buddhismus und Christentum, 1999, S. 185, Anm. 157; zitiert nach http://www.remid.de/blog/2014/04/beispiele-fuer-angewandte-religionswissenschaft-internationale-zugaenge-zur-dialogforschung/ ).
Eigentlich ist die Angelegenheit noch komplexer.
Zunächst hat jede eigene Denomination im Christentum ihre eigene Perspektive auf das Christentum. Es ist von einer unabhängigen Position kaum möglich zu entscheiden, wo die Grenzen des Christentums sind (vgl. http://www.remid.de/blog/2012/01/wessen-geistes-kind-neue-religionen-alte-traditionen-und-die-crux-des-systematikers/ ). Folgt man nicht einer theologischen Norm (aus protestantischer und katholischer Herkunft), wenn man die Mormonen oder die Zeugen Jehovas aus dem Christentum herausdefinieren möchte? (Bei den Zeugen ist man dann etwas großzügiger, wenn es um Christenverfolgung in anderen Ländern geht).
Ansonsten hilft vielleicht folgende Simplifizierung (tw. aus dem verlinkten Artikel):
1. Konzilien backen Christentümer: Entstehung der altorientalischen christlichen Kirchen (und verfolgte Häresien, also "Ketzereien"). Bei den meisten altoriental. Kirchen geht es um Fragen der göttlichen und menschlichen Natur Christi.
2. Das morgenländische Schisma 1054 macht die eigentlichen orthodoxen Kirchen. Glaubensbekenntnisse einen und trennen die jeweiligen Kirchen.
3. Durch diese neue Pluralität erlangen apostolische Sukzessionslinien eine stärkere Rolle, sie unterscheiden auch die Altkatholiken oder andere "unabhängige" katholische Kirchen. Sie spielen auch in den Ostkirchen eine besondere Rolle.
4. Einen anderen Weg hat die Reformation Luthers ermöglicht. Im wesentlichen wird das Glaubensbekenntnis um einen Teil der Kritik (Absagen) erweitert. Insofern gibt es eine Tendenz zur andauernden Neu-Reformation in neuen charismatischen Bewegungen und Gruppen, welche sich ein eigenes Bekenntnis festlegen. Es lassen sich historisch mehrere Wellen unterscheiden. Außerdem gibt es religionsgeschichtliche Bezüge (X ist aus Y entstanden).
5. Schließlich gibt es Neuoffenbarungen, welche den christlichen Kanon erweitern wollen. Das sind zumeist Kandidaten für eine christlich-katholische oder -protestantische Kritik ihrer Christlichkeit. Aber auch dieses Phänomen ist nichts Besonderes in der Geschichte der Christentümer.